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  #1  
Alt 21.12.2008, 10:09
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard So weit weg von mir und ich

sitze hier bei euch, grad erst kurz hier angemeldet mit einer Kerze bei mir.

Ich möchte spüren können wenn er geht.
Vor einiger Zeit war es mir möglich Abschied zu nehmen, doch nun den Anruf
zu erhalten dass meine Mutter und meine beiden Schwestern und Angehörige
zu ihm in das Krankenhaus gefahren sind, weil die Schwestern sagten, dass er in die letzte Sterbephase eintritt zerreisst mich innerlich.

Es ist mir nicht möglich dort nun hin zu fahren und die Zeit die ich benötigen würde, würde nicht mehr ausreichen um ihn noch einmal lebend zu sehen.
Ob man dies eigentlich möchte? Ich weiss es nicht, ich weiss nur dass
sich alles in mir zusammen schnürrt und ich nur ein paar Worte benötige um
mich über das Sterben selbst zu unterhalten. Ich glaube an eine Welt nach dieser, doch ich glaube nicht an das was manche Gott nennen. Für mich gibt es jemanden der sich uns Lebenden nie zeigen wird, doch ich störe mich daran ihm einen allgemeinen Namen zu geben oder aber Gebäude zu besuchen wo Menschen denken dort wäre man ihm am Nächsten. Man ist dort nah dran wo man es ertragen kann ihm überhaupt gegenüber zu treten.

Mein Vater wird sich nun seinem Schicksal hingeben, nach 10 Jahren Kampf gegen den Knochenkrebs. Allen die auch in diesen Situationen stecken wünsche ich Kraft, Gefühle um dies zu verarbeiten, Familien an ihren Seiten und die Gewissheit das Richtige bisher getan zu haben.

Nun sitze ich hier mit meiner Kerze und niemand ist da.

Elfenzauber
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  #2  
Alt 21.12.2008, 14:52
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Ich weiss es ist nicht immer sehr leicht, aber könnte nicht jemand etwas dazu schreiben?
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  #3  
Alt 21.12.2008, 15:43
Benutzerbild von Cora
Cora Cora ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Hallo Elfenzauber,

Deine Zeilen haben mich sehr berührt.
Es ist sicher sehr schwer für Dich, alleine zu sein während Dein Papa geht.
Aber da, wo er jetzt hingeht, gibt es kein Leid und keine Schmerzen mehr.
Ich bin sicher, er spürt Deine Gedanken.
Ich konnte meinem Vater die Hand halten und ihn hinüber begleiten, bei meiner Mama kam ich zehn Minuten zu spät.
Der tiefe Schmerz ging vorbei. Jetzt sind beide immer ganz nah bei mir und in meinem Herzen.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die kommende Zeit ganz viel Kraft.
Cora
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  #4  
Alt 21.12.2008, 17:18
tina n. tina n. ist offline
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Unglücklich AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Elfenzauber

Ich bin Fernfahrerin,als es bei meinem Paps zu Ende ging,war ich mit dem LKW in Zaragossa.

Es gibt nichts Grausameres,als nicht DA sein zu können,nicht irgendwie helfen,etwas tun zu können.

Als ich bei der Beerdigung meine Rose zum Abschied werfen wollte,kam für einen Moment die Sonne raus.

Das war Papa,ich hab zwar fürchterlich geweint,aber ich glaube fest daran,das ER mir damit zeigen wollte: Is ok Kleine, Du konntest ja nicht da sein.

Das alles wird Dich nicht Trösten,intensive Gedanken erreichen Ihn ganz sicher.

Ich drück Dich mal ganz doll.

Tina n.
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  #5  
Alt 21.12.2008, 17:48
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Ganz lieben Dank Tanja, Cora, Tina!

Ihr habt mir unheimlich geholfen. Ich weiss nicht warum es so ist doch im Moment helfen mir Worte von Menschen die mich nicht kennen am meisten.
Ich lasse im Moment kaum wen an mich heran und sobald die Sprache auf meinen Vater kommt, so dreh ich um und geh oder aber es kommen wieder
Tränen. Ich kann über Tränen nicht trauern, ich kann nicht "entspannen". Es krampft sich noch mehr zusammen als sowieso schon und ich muß mich aufgrund meiner gesundh. Situation meist auch hinlegen.

Ich habe mit der Klinik gesprochen und bisher haben sie noch keinen Patienten dort gehabt, aufgrund der Vorgeschichte der diese Dosis Morphium so einfach ohne Herzinfarkt weg steckt. Was soll mir das sagen? Hoffnung, die ich schon aufgab? Mein Vater sagte mir selbst er will nicht mehr, nun verheilt seine Wunde, weshalb er operiert wurde besser als vorher.

Ich fühle mich im Moment hin und her gerissen. Ich habe ihm doch so gewünscht dass er gehen darf, wenn er das möchte. Ich kann mich schwer erklären und das ist normalerweise gar nicht der Fall.

Elfenzauber
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  #6  
Alt 21.12.2008, 20:09
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Elfenzauber,
Deine Zeilen haben auch mich sehr berührt.
Mein Mann...ich habe 3 Wochen vor seinem Tod mit ihm reden können, da war er aus dem künstlichen Koma...wachgemacht worden...weil er 1 Tag zuvor reanimiert werden mußte. Es ist für mich eine so unbeschreiblich schöne Erinnerung...er streichelt mich...fragte nach den Katzen.
Ich habe mich an einem Sonntag von ihm verabschiedet, habe ihm gesagt, dass wenn er gehen muß, dass ich ihn loslasse...er lag ganz tief beatmet wieder im künstlichen Koma und sein Multiorganversagen hatte unwiderruflich begonnen.... Von Montag bis Donnerstag...bin ich nicht mehr hingegangen...Donnerstag blieb sein Herz stehen...Er ist nicht mehr erwacht - darüber bin ich so froh, denn...er hatte Schmerzen, war bis zur Unkenntlichkeit aufgequollen...Donnerstagabend...28.08.08 da habe ich wenigstens seine noch warmen Fingerspitzen streicheln können...er war...gegangen....

Ich drück Dich ganz lieb aus der Ferne, wenn Dir das hilft...Du bist nicht allein!

LG
Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #7  
Alt 21.12.2008, 21:51
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Morgana,

ich möchte dir sagen dass es mir sehr leid tut, dass dein Mann hinüber gegangen ist, gleichzeitig jedoch freue ich mich für ihn dass er so eine
liebe Frau hat und dass er nun schmerzfrei ist und die neue Welt mit all
seinen Sinnen entdecken darf.

Weißt du, es ist nicht so dass ich meinen Vater unbedingt von mir weg haben möchte, doch ich wünsche ihm den Frieden und ich spüre dass er ihn hier nicht mehr hat. Es ist schön mit zu erleben wie er unter den Morphiumschüben mit seinem Vater spricht und wie er aus seiner Kindheit erzählt, auch wenn er uns nicht mehr so richtig wahr nimmt, so bin ich mir sicher dass wenn er geht dass er weiß dass seine Kinder und seine Frau dort waren um ihn zu verabschieden. Auch die ab und an auftretenden Aggressionen zeigen mir, dass er versucht umzugehen mit seinem Leiden und ich bin stolz auf meine Mutter dass sie diese richtig deuten kann und nicht auf sich bezieht.

Es ist schön zu lesen, dass du froh darüber warst dass er erlöst wurde, so muss ich mich nicht zu sehr schämen dass ich mich auf den Tag freue wo mein Vater seine Augen schließt.

Fühl dich lieb gedrückt.

Elfenzauber
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  #8  
Alt 22.12.2008, 11:20
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Mir geht es heute sehr schlecht. Ich spüre meinen Vater und spüre auch
wie er nicht los lässt. Es ist eigenartig, ich hab ihn noch nie so fest gespürt. Ich wünsche mir ich könnte ihm helfen, doch ich bin erst am Samstag dort, eher werde ich es nicht schaffen

Ich sage mir im Moment, dass wenn eine höher Macht es möchte dass ich dort bin um ihm durch Vorlesen, durch Erzählungen die Ruhe gebe die er benötigt um mit sich und seinem Körper ins Reine zu kommen, oder aber diese Welt für immer zu verlassen, so wird dies am Samstag auch so sein. Bis dahin sitze ich hier ( wieder mit der Kerze die irgendwie langsamer brennt als sonst ) und Vorwürfe gehen durch meine Gedanken, Missverständnisse die vielleicht durch meine Zeilen entstehen wenn ich hier schreibe. Ich habe Angst, dass ich Menschen hier verletze weil ich einfach zu direkt bin und dann wieder bin ich unendlich froh, dass es Menschen gibt die diese Zeilen lesen und vielleicht richtig deuten.

Kennt ihr das Gefühl, dass man der Meinung ist dass die Seele längst gegangen ist, weil das was man dort sieht einfach nicht sein eigener Vater sein kann so wie er war? Vielleicht ruht die Seele sich aus für die weitere Reise, aber vielleicht ruht sie sich auch aus um sich wieder mit dem Körper vereinen zu können.

Es ist alles so verdammt schwer. Im Moment habe ich eigentlich eine Menge zu tun, doch ich kann mich nicht aufraffen. Meine kleine Familie hat sich vor 3 Monaten entschieden wieder um zu ziehen um den Eltern zu helfen, da mein Vater schon sehr lange Jahre krank ist. Nun habe ich das Gefühl, wäre ich doch bloss früher wieder zurück gezogen, dann wäre ich jetzt nicht so weit weg und vielleicht hätte es etwas verändert im Ablauf. Verrückt oder? Ich kann doch nicht die Welt und ihre Schicksale verändern und den Krebs aufhalten, in dem ich einfach nur mit meiner Anwesenheit glänze.

Ich wünsche allen die hier schreiben, die dies hier lesen eine Menge Kraft und das Durchaltevermögen, genauso wie ich ihnen wünsche dass die Liebe zur ihren lieben Menschen die ab und an härter gewordenen Worte ihrer Lieben verstehen und richtig deuten.

Elfenzauber
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  #9  
Alt 22.12.2008, 17:16
tina n. tina n. ist offline
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Unglücklich AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Elfenzauber

Ich möcht Dich einfach nur mal in den Arm nehmen.

Es tut mir so Leid,ich verstehe Deine Zerrissenheit.
Es gibt sicher eine höhere Macht die alles lenkt.Deshalb,versuche nicht gegen zu rudern,man kann es nicht beeinflussen.

Wär ich doch,hätt ich doch.Diese Sätze hatte ich bis zum erbrechen im Kopf,es hat nichts genützt.
Mach Dich nicht selbst kaputt,vielleicht solltest Du Dich mit ein wenig Arbeit ablenken? Ich kann nur im Nachhinein sagen,ich war Froh Arbeit zu haben,um mich (Feigerweise?) etwas abzulenken.

Es hilft dem Paps in keiner Weise wenn Du vor Kummer vergehst,denk an Ihn,an die schönen Erlebnisse mit Ihm,das spürt Er,das überträgt sich.Wenn Ihn dann die Kraft verlassen sollte,kann Er in Ruhe gehn.

Liebe Grüsse Tina n.
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  #10  
Alt 22.12.2008, 17:48
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Hallo Tina,

ganz ganz lieben Dank für deine Worte und die Umarmung. Hach, es ist einfach schön so etwas zu spüren. Nachdem ich merkte dass ich immer mehr abbaue und es mir ja nun gesundh. auch nicht sooo rosig geht, habe ich dagegen an gearbeitet. Ich habe schon mal den Kleiderschrank auseinander genommen und weitere Kisten gepackt. Noch 8 Tage und den Rest von heute und ich wohne 5 min Autofahrt von meinem Dad.

Schon eigenartig, ich habe beim Verstauen der Kleidung besondere schwarze Dinge zur Seite getan. Ich für mich finde es nicht makaber dies zu tun, Bekannte von mir sehen das anders. Na, was soll es ... es ist wichtig was ich wann tun kann und die Kraft habe und grad diesen Augenblick habe ich genutzt.
Nun fiel mir auf, dass ich kaum schwarze Sachen habe und ich wohl morgen noch etwas holen werde. Die nächsten 8 Tage komme ich nicht dazu und ich weiss nie was passiert. Ich würde sicherlich sonst etwas darum geben, meinen Vater gesund aus der Klinik abzuholen, doch ich bin auch realistisch, besonders nach dem Gespräch mit dem Arzt.

Heilig Abend sitze ich hier mit meiner süssen kleinen Familie und wir essen etwas leckeres, schauen uns das siebte Zeichen an und spielen anschließend DSA, es ist so entspannend für mich. Man kann einfach für ein paar Stunden in eine andere Welt abtauchen.

Magst du mir vielleicht ein wenig über dich erzählen?



Elfenzauber
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  #11  
Alt 23.12.2008, 11:55
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Es wird einem etwas mehr aufgeladen und ich frage mich wie viel man an Gedanken und Gefühlen aushalten kann. Gestern hab ich erfahren dass mein Onkel mit Schlaganfall in die Klinik eingeliefert wurde. Erst vor 3 Jahren hat er seine Frau an den Krebs verloren und liebevoll begleitet und nun das.

Im Moment versuche ich meiner Mutter halt zu geben, doch gestern haben wir auch offen und klar darüber gesprochen dass wir Papa das gleiche wünschen. Eben dass er gehen darf ohne sich Sorgen zu machen und dass er endlich seine von der Krankheit eingenommene Hülle verlassen darf. Ja, es ist schlimm doch ich seh da nur noch die Hülle und dann erst merkt man wie sehr die Seele den Menschen bewohnt und nur diese dem Menschen auch Ausdruck bringen kann.

Ich weiss diese Frage klingt ziemlich unglaublich, doch wäre es möglich dass mein Vater nicht los lässt, weil er wartet bis wir dort hin gezogen sind um für Mama da zu sein? Gesagt haben wir es ihm ja schon vor der Krankenhauszeit, dass wir wieder kommen um unseren beiden Lieben im Alter bei zu stehen.

Ja, so macht man sich seine Gedanken und sicherlich kann man sagen. Man wird sehen was kommt. Doch immer wieder denke ich über solche Dinge nach, einfach auch um zu schauen wie ich es dann am Samstag verkrafte.

Ich hoffe heute ist das Weihnachtspäckchen auf der Station für die Schwestern angekommen, denn sie versorgen meinen Vater wirklich so liebevoll und behutsam.

Ich wünsche allen die sich auf den Heilig Abend und auf die kommenden Tage konzentrieren können eine geruhsame Weihnachtszeit und ganz viel strahlende Kinderaugen die einen über manchen Schmerz hinweigtrösten.
Mögen eure Engel bei euch sein und ihr sie spüren dürfen.



Elfenzauber
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  #12  
Alt 23.12.2008, 16:34
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Cora Cora ist offline
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Daumen hoch AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Elfenzauber,

wenn ich abends im Bett liege, denke ich manchmal über das nach, was ich hier lese. Gestern abend mußte ich an Dich denken, und an Deine Zerissenheit, weil Dein Papa nicht gehen kann.
Dabei kam mir der Gedanke (wie Dir ja auch, so abwegig finde ich das nicht )
dass er auf Euch wartet, und erst dann kann er loslassen und gehen.
Ich bin selber im Moment ziemlich durcheinander und habe nie den Nerv für längeren Text aber das wollte ich Dir mitteilen.
Ich wünsche Dir trotz allem ein gutes Fest
Cora
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  #13  
Alt 23.12.2008, 20:11
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich



Für alle die hier schreiben, lesen, gedanklich bei mir sind oder selbst in einer Situation sind wo ein Engel helfen könnte...die einen Angehörigen verloren haben, selbst Ängste haben "gerufen" zu werden, die in ihrer Trauer fest stecken oder sie so stark erleben dass sie meinen sie halten sie nicht aus..für alle die vor schwerwiegenden Entscheidungen stehen oder eine OP hinter sich haben bzw. eine begehen müssen...

Ich wünsche euch einen Engel ...
und sei er noch so klein,
er möge immer bei euch sein.
Ich wünsche euch einen Engel,
direkt in euren Herzen,
der es stets bewacht- bewacht vor bösen Schmerzen.
Ich wünsche euch einen Engel,
direkt in eurer Stimme,
er möge immer Sorgen,
das euer Wort gewinne.
Ich wünsche euch einen Engel,
der immer zu euch steht,
auch in schlechten Zeiten- immer mit euch geht.
Ich wünsche euch einen Engel,
der euch schenkt die Kraft,
damit an steilen Straßen- ihr den weg auch schafft.
Ich wünsche euch einen Engel,
der euch Sonne, Wind und Regen schenkt,
und euch an jedem Tag,
sein fröhliches Lächeln schenkt.
Ich wünsche euch einen Engel,
und sei er noch so klein,
er möge immer mit euch sein.

Ganz lieben Dank für deine Worte, Cora! Ich wünsche dir dass du für dich deine Gedanken sortieren kannst. Ich kann gut nachvollziehen was es heisst das nicht zu können und ab und an fehlt einfach die Kraft und die Sortierung um die Gedanken dann in Worte zu fassen die auch ausreichen das zu beschreiben was in einem vorgeht.

Papa wurde heute fest gebunden am Bett, weil er "randaliert" hat. Er hat das Bett bewegt bekommen solche Kräfte hat er frei gesetzt. Er wollte sich die Kanüle heraus ziehen die Schmerzpumpe umwerfen, hat Mama wieder einmal angeschrien, sie solle sich anziehen und gehen. Die Schwestern sagten immer wieder dass es nicht im Moment ihr Mann ist, sie soll das bitte nicht auf sich beziehen und ich bin so froh dass Mama das trennen kann, denn sonst glaube ich würde sie gar nicht mehr die Kraft aufbringen um zu ihm zu gehen.

Sie ist im Moment so stark. Sie sagt sie kann nicht weinen, vielleicht irgendwann. Eine meiner Schwestern versucht wohl in meiner Mutter eine Stütze zu finden, weil der Schmerz sie selbst so unheimlich tief trifft, doch sie kann wohl nicht sehen dass meine Mutter ihre Kräfte nur grad alle am Laufen hat um zu "funktionieren", um ihrem Mann den letzten Weg zu erleichtern in dem er hoffentlich spürt dass sie da ist. Ich muss zugeben, ich bin meiner Schwester im Moment auch keine grosse Hilfe. Ich versuche alle Kraft zu meiner Mutter zu geben und zu bündeln, ob es ein bisschen hilft...wer weiss das schon.

Die Gefühle mischen sich. Einmal wünscht man sich den neuen Weg für seinen Papa und auf anderer Seite hat man Angst vor dem danach. Aber das können wir uns alles nicht aussuchen und auch dadurch wird man hoffentlich nur wachsen und nicht erhärten.

Ich bin so froh hier zu sein, es ist so viel Herzlichkeit und Wärme in den Beiträgen dass ich ab und an nur hier bin um zu lesen und ab und an hab ich sogar Angst etwas zu schreiben, denn in Situationen der Trauer sind Menschen noch verletzlicher....

Elfenzauber
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  #14  
Alt 23.12.2008, 20:36
tina n. tina n. ist offline
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Rotes Gesicht AW: So weit weg von mir und ich

Liebe Elfenzauber

Wenn ich Dir nur helfen könnte,es ist so traurig was da alles gerade passiert.

Ich wünsche Dir so sehr,das Du ein paar besinnliche Stunden im Kreis Deiner kleinen Familie erlebst.

Meine Schwiegermutter hat tatsächlich "gewartet" bis das letzte Ihrer 5 Kinder bei Ihr war.Dann ging alles ganz schnell.

Meine Nachbarin,46 Jahre jung.Gehirntumore,hat vergangenen Sonntag die ganze Familie zum Frühstück geladen.Gestern musste Sie ins Krankenhaus und ist seit dem nicht mehr zu Sich gekommen.Als ob Sie alle noch mal bei Sich haben wollte.

Wenn Dein Paps auch warten kann?hoffe ich,Du kannst ab und zu ein wenig Abschalten.

Liebe Grüsse Tina n.
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  #15  
Alt 23.12.2008, 20:51
Elfenzauber Elfenzauber ist offline
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Standard AW: So weit weg von mir und ich

Dankeschön Tina für deine lieben Zeilen!

Ja, vielleicht ist es wirklich so dass er wartet. Eben darauf dass er weiß dass Mama an dem Ort dann nicht allein ist. Ich hatte schon gedacht Mama sagt ihm einfach dass wir nun in den Ort gezogen sind, doch dann hörte ich wieder so ermahnende Worte von früher die mein Vater öfter mal anschlug. Du sollst nicht lügen...naja und wer weiss ob er es nicht wüsste, weil er ab und an seinen Körper verlässt. *lächel*. Genau solche Gedanken sind es die mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubern...so viele schöne Erinnerungen und alle hab ich mit ihm gelebt und erlebt. Manchmal frage ich mich, wenn es mir schon so weh tut was mag da erst meine Mama empfinden. Es ist immerhin ihr Ehemann und da ist ja eine ganze andere Bindung da. Ich kann mir so etwas kaum vorstellen.

Meinst du ich könnte die Worte zur Trauerfeier hier einstellen? Ich weiss ja nicht ob es nicht einige doch zu arg treffen würde in dieser Zeit.

Elfenzauber
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