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  #1171  
Alt 08.06.2014, 14:51
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

@ Biene703: Wie man so eine Nachricht seinem Kind mitteilt, dass wüsste ich jetzt auch nicht. Bei uns war es der Arzt, der uns allen sehr einfühlsam gesagt hat, dass es keine Heilung mehr gibt.

LG Marmot
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  #1172  
Alt 08.06.2014, 15:41
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo,ich müsste stark sein für ihn,ich weiß.Aber was passiert????Wir gehen spazieren,und ich fange an zu heulen und sage ihm,das ich ohne ihn nicht leben will.Ich hasse mich dafür!!!!
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  #1173  
Alt 08.06.2014, 17:08
Linux71 Linux71 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Zitat:
Zitat von Biene703 Beitrag anzeigen
Hallo,ich müsste stark sein für ihn,ich weiß.Aber was passiert????Wir gehen spazieren,und ich fange an zu heulen und sage ihm,das ich ohne ihn nicht leben will.Ich hasse mich dafür!!!!
Liebe Biene,

erst mal herzlich willkommen.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Als wir die Diagnose bekommen haben, war auch ich diejenige, die permanent am Heulen war und auch jetzt gibt es Tage, an denen es so ist.

Und die Sprüche von manchen, man müsse jetzt stark sein, haben mir nicht weiter geholfen, ganz im Gegenteil, man hat dann zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen...

Auch wenn es kein Trost ist, es wird mit der Zeit besser, wenn auch nie wieder gut, das ist bei dieser Diagnose leider so.

Ich versuche, möglichst nicht vor meinem Mann und schon gar nicht vor unserer kleinen Tochter zu weinen, ich heule dann halt im Auto, beim Gassi oder wenn ich wie jetzt alleine vorm Laptop sitze. Und ansonsten versuche ich, meinem Mann Hoffnung zu vermitteln, Hoffnung, die ich manchmal selbst nicht verspüre, aber ich gebe mein Bestes.

LG

Moni
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  #1174  
Alt 08.06.2014, 19:27
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

ich hoffe,das es besser wird,kann es mir aber nicht vorstellen.Aber noch schlimmer geht nicht,dann wäre es Nervenzusammenbruch.das Forum hier hilft mir etwas,man hat nicht das Gefühl,das es einem alleine so geht
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  #1175  
Alt 09.06.2014, 09:12
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Guten Morgen Ihr Lieben,
die (noch) kühle Stunde am frühen Morgen nutze ich am PC und da will ich auch hier schnell mal vorbeischauen.

Hallo Biene, herzlich willkommen... zwei Wochen nach der Diagnose meines Mannes (Lungenkrebs im Endstadium, Metastasenbefall in den Lymphknoten, im Oktober 2012) war ich auch noch total durch den Wind. Wir sind seit 30 Jahren ein Paar und ich konnte und kann mit ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Aber der Umgang mit der Krankheit änderte sich in den Wochen nach dem ersten Schock... ich stelle mir immer einen Rucksack vor, den ich tragen muss. Als der erste große "Stein" hineingepackt wurde, bin ich natürlich in die Knie gegangen, bis ich mich an das Gewicht gewöhnt habe ... immer, wenn neue "Steine" dazukommen, spüre ich die Last der Krankheit wieder deutlich - aber ich gewöhne mich auch an das neue Gewicht und dann lasse ich nicht zu, dass die Krankheit unseren Alltag dominiert. Gib dir ein bisschen Zeit und nimm jede Hilfe an, die dir angeboten wird - das möchte ich dir raten. Wenn du magst, lies hier ein bisschen rückwärts - das mache ich selbst gelegentlich auch, und du wirst sehen, dass bisher noch jede(r) von uns viel mehr Kraft in sich entdeckt hat, als sie/er zuvor vermutet hätte... Wir haben übrigens auch eine Tochter, die bei de Diagnose 15 war - unsere Ärztin hat uns empfohlen, ganz offen mit ihr darüber zu sprechen, sie nicht außen vor zu lassen, sondern alle Fragen zu beantworten, die sich ihr stellen... und das haben wir bis heute genau so getan - sie weiß also ebenso lange wie wir, dass die letzten Chemos nicht gewirkt haben und der gemeinsame Weg allmählich zu Ende geht. Aber das gibt ihr auch die Möglichkeit, sich - wie auch immer - von ihrem Papa zu verabschieden...

Und allen anderen hier will ich mal ein dickes Danke sagen Danke für den beinahe schon liebevollen Umgang miteinander, den wir hier pflegen... Danke für die Unterstützung, die jede(r) beiträgt... Danke, dass hier offen gedacht und ausgesprochen werden kann, was uns bewegt...
Es tut (mir) wirklich unglaublich gut, sich hier auszutauschen, denn im "echten" Leben merke ich einfach immer wieder, dass nur, wer Gleiches erlebt hat, tatsächlich in Ansätzen nachvollziehen kann, wie es mir, wie uns geht...

Liebe Grüße
Grisu
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"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel)
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  #1176  
Alt 09.06.2014, 09:58
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RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Grisu
Zitat:
Es tut (mir) wirklich unglaublich gut, sich hier auszutauschen, denn im "echten" Leben merke ich einfach immer wieder, dass nur, wer Gleiches erlebt hat, tatsächlich in Ansätzen nachvollziehen kann, wie es mir, wie uns geht...
Genau so denke ich auch.
Deshalb ist es hier im Forum so unglaublich wichtig für mich zu lesen und meine Gedanken mitzuteilen.

Lieben Gruß aus Hamburg
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Rüdiger
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Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
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  #1177  
Alt 09.06.2014, 11:15
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo liebe Mitkämpferinnen und -kämpfer,

@ Biene: Ich kann das hier so schwer in Worte fassen, mit dem "stark sein" meine ich nicht, dass du nicht weinen darfst. Keinesfalls - mir ging und geht es immer noch hin und wieder so, dass ich vor meinem Mann in Tränen ausbreche. Bei jeder kleinen Erinnerung, die sich ins Bewusstsein drängt, beim Anblick seines geschundenen Körpers, bei der Vorstellung, ohne ihn leben zu müssen - ich heule so so viel.

Ich meine nur, dass du daran nicht zerbrechen darfst, weil er dich jetzt braucht.

Es würde sicher nichts nützen, wenn du ihm die Starke vorspielst, obwohl dir zum Weinen ist, das merkt er doch, dann weine auch mit ihm zusammen. So geht es uns hier auch.

Es fällt mir schwer, das in Worte zu kleiden, deshalb versuche ich es lieber jetzt nicht mehr zu diesem Thema.

Der Schock sitzt bei dir noch so tief, hab`kein schlechtes Gewissen, wenn dir die Tränen kommen, das ging uns wirklich allen so. Es wird mit der Zeit besser, aber nie mehr unbeschwert.

LG
Marmot
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  #1178  
Alt 09.06.2014, 20:56
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Danke.ich versuche es.Wirklich.Nie mehr unbeschwert.Das denke ich auch.Ich muß für meine Tochter stark sein.Ich habe es heute glaube ich sogar geschafft,meinen mann für eine Weile auf andere Gedanken zu bringen.Gerade guckt er mit meiner Tochter ihr Lieblings-Manga an und ich höre sie lachen.
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  #1179  
Alt 10.06.2014, 05:17
Biene703 Biene703 ist offline
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Hallo.wie alt sind deine Kinder?Unsere Tochter ist 15.Wie ehrlich warst du?Hast du sofort alles gesagt?Oder nach und nach?Ich bin ratlos,traue mich nicht,ihr das endgültige zu sagen.....Da ich zur Zeit auch mit Schlafmittel nur höchstens vier Stunden schlafen kann,ist die Traurigkeit am Morgen für mich am Schlimmsten.Ich bin allein,späteatens um halb fünf wach und kann mit niemandem reden
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  #1180  
Alt 10.06.2014, 08:17
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Hallo biene,

ich finde es wichtig, wenn die Kinder alles gesagt bekommen und dass sie auch wissen, wie es um ihren Vater/ihre Mutter weitergehen wird. Ich bin also der Meinung, wie kaba und nachgefragt.

Meine Eltern haben uns vieles "verheimlich" und wir sind schon 25 und 20 Jahre, also erwachsen genug, um mit solchen Situationen klar zu kommen.
Mein Vater hat uns, glaube ich, noch viel mehr verheimlicht. Wir sind uns nicht sicher und wollen eigentlich auch garnicht so viel darüber nachdenken. Aber wir glauben irgendwie, dass Ärzte ihm gesagt haben, wie schlimm es wirklich um ihn steht, er uns nur nichts gesagt hat, weil er uns nicht beunruhigen wollte. Seine Worte zu meiner Mutter waren auch immer (wenn etwas "neues" festgestellt wurde oder irgendwas passiert ist): "Wie sagen wir das bloß den Kindern?". Ja, wie soll man es den Kindern sagen? Ich finde, man sollte damit immer ehrlich umgehen und es "knallhart" raushauen. Es is´ wies is.



Liebe Grüße
catlove
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Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
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  #1181  
Alt 10.06.2014, 22:01
Biene703 Biene703 ist offline
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Hallo,wir haben heute das Gespräch gehabt,wwie es weiter geht.Montag fängt die erste Chemo an.operiert wird nicht mehr,das heist,Chemo bis zum Lebensende.Ehrlich gesage,niemand weiß,was passiert.Wir warten es ab.Hab schon Pferde vor der
Apotheke kotzen sehen.Vor dem Gespräch hatten wir Angst,sie sagen vielleicht,ist nichts mehr zu machen,die Behandlung wird ihnen nicht mehr helfen.jetzt haben wir vielleicht noch ein paar Jahre,wenn wir Glück haben.Also waren wir trotz allem erst mal erleichtert.Wir werden kämpfen bis zum Schluß!!!!
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  #1182  
Alt 11.06.2014, 05:03
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RudiHH RudiHH ist offline
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Hallo Biene
Genau wie bei meiner Liebe.
Man kann aufgeben oder Kämpfen wir kämpfen egal was passiert.

Deshalb schreibe ich hier fast jeden Tag das ist mein Kampf, meine Hilfe, meine Stütze.
Hier bekommt man Kraft und Hilfe man kann aber auch anderen Helfen.
Nur nicht die Hoffnung aufgeben das ist wichtig.

Ich wünsche euch alle Kraft die ihr braucht.
__________________
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Rüdiger
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  #1183  
Alt 11.06.2014, 08:29
Biene703 Biene703 ist offline
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Danke Rudi,das tut gut.Wir haben große Angst,was auf uns zukommt.Mein Mann will LEBEN,egal wie,er will so lange wie es möglich ist ALLES dafür tun.Heute morgen bin ich aufgewacht und habe für ein paar Sekunden gedacht,ich habe alles nur geträumt.Dann wurde mir sofort klar,das es nicht so ist.Jetzt bin ich soooooooo traurig
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  #1184  
Alt 11.06.2014, 08:58
Biene703 Biene703 ist offline
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OH MEIN GOTT.Was sind das alles nur für Nachrichten?Wie kann man das aushalten?
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  #1185  
Alt 11.06.2014, 09:47
Franziska72 Franziska72 ist offline
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Beiträge: 57
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Irgendwie hält man es aus. Ich habe immer gesagt, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, aber ich hätte nie gedacht, dass meine Aufgabe so schwer wird. Und trotzdem, es geht irgendwie immer weiter.
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