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  #16  
Alt 24.02.2006, 08:52
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Guten Mogen Petra,

keine Ahnung, warum die Bestrahlung bei Dir nicht so funktioniert und Du auf einmal solche Probleme hast. Dafür kenne ich mich in Sachen Knochenmetastasen zu wenig aus (wir sind glücklicherweise davon verschont geblieben, bis jetzt!). Die Therapie der Wahl ist die Bestrahlung; damit müßte Schmerzfreiheit bzw -reduktion in 70-90% der Fälle erreicht werden (Quelle: Tumormanual München, www.krebsinfo.de). Gesamtdosis 30 bis 40 Grey (Gy). Andernfalls gibt es noch die Möglichkeit, zu operieren oder man gibt sog. Biphosphonate (Verkaufsname Aredia). Diese haben, so wie ich es verstanden habe, eine "stabilisierende" Wirkung für den Knochen. Ist aber vielleicht gut zu wissen, falls man es mal braucht.

Hoffentlich wird es bald besser,
Michael
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  #17  
Alt 24.02.2006, 15:21
marvel marvel ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra,

meine Mutter hatte keine dieser Probleme bei der Bestrahlung. Es gibt eigentlich keinen Grund, dass das Bein anschwillt. Ich hoffe das geht wieder weg, vielleicht Stauung von Lymphflüssigkeit, aber warum? bin leider kein Arzt.
Mit den Ärzten ist es fürchterlich, es tut mir furchtbar leid, was Du erlebt hast. Man muß ganz ganz stark sein, um die Ärzte zu überleben, physisch wie psychisch.

Mach die Chemo doch ruhig im KH, auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es dann vielleicht auch nicht mehr an.

Ansonsten schließe ich mich mal wieder Michael an. Die Ärzte wissen meistens weniger als ein informierter Patient. Vertraue auf deine Entscheidungen, Du mußt dein eigener Arzt/Fachmann werden, sonst bist Du verloren. Ärzte sind nur dazu da, zu machen was du willst, also operieren, Rezepte schreiben, wozu man sie halt braucht. Aber wenn Du mit deiner Erkrankung nicht genau dem Lehrbuch folgst, dann informiere dich besser selber und treffe deine Entscheidungen. Du bist klasse, du wirst es schaffen.

Bzgl. Psychoonkologe, ein "normaler" Psychologischer Psychotherapeut tut es auch. Frage nach Kassenzulassung, suche dir einen/eine in der Nähe, und mache Termin aus. Wenn er dir nicht sympathisch, mache Termin bei nächstem aus, solange bis du dich wirklich wohl fühlst. Verhaltenstherapeuten sind meistens besser als Analytische und auf jeden Fall sollten sie nicht älter als 40 sein. Die Älteren haben in der regel keine gescheite Ausbildung, es gibt sie nur, weil sie halt schon immer da waren. Aber wie immer "keine Regel ohne Ausnahme", will hier nicht alle aburteilen.

toi toi toi
Anna
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  #18  
Alt 28.02.2006, 12:19
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Vielen Dank für die Antworten!
Mein Bein wurde noch einmal untersucht:
Blutungen und Verkalkungen...Daher die Schwellung und die Schmerzen. Woher die Blutung kommt, weiß man nicht genau, ob vom Tumor oder evtl. ein Hämatom.
Bei der Bestrahlung bin ich mittlerweile auf eine Gesamtdosis von 42 GY, es wird auf jeden Fall noch bis 50 GY bestrahlt, evtl. noch etwas mehr...

Heute habe ich den Bericht aus Hemer bekommen....
So viele Fremdwörter...Verstehe nur, dass mir ein Lungenlappen entfernt werden soll. Kann mir jemand bei diesem Kauderwelsch helfen, den Bericht für "Otto-Normal-Verbraucher" übersetzen? Sonst sitze ich hier wieder stundenlang im Netz, um Übersetzungen für diese Fremdwörter zu finden....

Sehr geehrter Herr Kollege,

...

Als Fazit komme ich in Absprache mit Herrn CA PD Dr. F. zu der Empfehlung einer primären Operation des linksseitigen Tumors, wobei man trotz der zentralen Lage versuchen sollte, mit einer Lobektomie auszukommen. Eine systematische Lymphadenektomie ( )würde selbstverständlich angeschlossen.

Mit dieser Maßnahme würde man neben dem therapeutischen Effekt die größte Sicherheit bezüglich der histologischen Differenzierung und des Stagings bekommen. Die adjuvante Chemotherapie scheint nach neuesten Studienergebnissen der neoadjuvanten Chemotherapie gleichwertig zu sein. Der Vorteil der primären Operation liegt darin, dass man bei Nichtansprechen des Tumors auf eine Chemotherapie eine weitere Progredienz ( )nicht befürchten muss, die möglicherweise zu einer Pneumonektomie ( )führen könnte. Als „Nebeneffekt“ bestünde bei diesem Konzept die Möglichkeit einer Zytostatika-Resistenztestung bzw. eine Asservierung ( )von Tumorgewebe für weitere Therapien.

Die von der Patientin immer wieder gestellte Frage, ob mit diesem Behandlungs-konzept eine Heilung erzielt werden kann, muss offen bleiben. Es ist m. E. in diesem Ausnahmefall auch nicht sinnvoll, von Wahrscheinlichkeiten zu sprechen.

Ich selbst halte es jedoch bei dieser seltenen Befundkonstellation für sinnvoll, alle therapeutischen Möglichkeiten mit Augenmaß einzusetzen, d.h. dass die Neben-wirkungen der geplanten Therapien die Lebensqualität nicht zu sehr einschränken dürfen. ( Was bedeutet dieser Satz?)
Für den Fall der Operation kann ich sagen, dass Frau M. schon wenige Wochen nach einer Lobektomie wieder mit der gleichen Leistungsfähigkeit rechnen kann wie vor dem Eingriff. Die Krankenhausbehandlung selbst wird sich auf einen Zeitraum von ca. 10 Tagen beschränken.



Vielen Dank!
Petra

Geändert von cinderella (28.02.2006 um 12:56 Uhr)
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  #19  
Alt 28.02.2006, 19:16
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Die Sprechstunde von Dr. Michael ist eröffnet !

1. Eine Lobektomie ist die Entfernung eines (betroffenen) Lungenlappens. Derer hat der Mensch insgesamt fünf (zwei links, drei rechts). Im Gegensatz dazu wird bei einer Pneumektomie ein gesamter Flügel entfernt, bei einer Segmentresektion eben nur ein betroffenes Segment (die Lungenlappen werden wiederum in 9 bzw. 10 Segmente unterteilt). Dein Tumor sitzt zentral, deswegen ist eine Lobektomie angestrebt und sicherer als eine Segmentresektion.

2. Bei einer Krebsoperation wird immer durchgeführt: eine totale Lymphadenektomie. Dies bedeutet die Ausräumung sämtlicher regionärer Lymphknoten. Dies ist wichtig, weil die Lymphknoten die ersten Stationen für eine Metastasierung sind. CT und PET hin oder her: endgültige Sicherheit, ob Lymphknoten befallen sind, gibt es erst nach der feingeweblichen Untersuchung, die postoperativ vorgenommen wird. Das ist gemeint mit histologische Differenzierung und Staging. Hat man nach dem PET z.B. die Ansicht, das Tumorstadium ist T1N0M1 (??), so würde die Diagnose pT1N0M1 dies bestätigen; das kleine "p" bedeutet, daß es durch die Pathologie abgesichert ist. Ferner wird auch das AdenoCa. noch unterteilt. Meine Mutter hat einen broncho-alveloren Untertyp vom Grading G2, daß heißt, es ist mäßig differenziert. Das wiederum bedeutet, daß man noch die ursprünglichen Zellen erkennen kann, währen man bei z.B. G4 von undifferenzierten Zellen spricht. Das wäre eher schlecht.

3. Der Arzt, der das schreibt, teilt die hier im Forum bereits einhellig geäußerte Ansicht, daß eine primäre Operation besser ist. Möglicherweise wächst der Tumor unter einer Chemo weiter (das bedeutet Progredienz!), und dann müßte Dir ein gesamter Lungenflügel entfernt werden (=Pneumektomie). Studien haben ergeben, daß neoadjuvant (= vor der Operation) und adjuvant (= nach der Operation) etwa gleich gut sind.

4. Nach der Operation hat man Tumorgewebe zur Verfüng und kann testen, ob Dein Tumor möglicherweise resistent ist gegen bestimmte Zytostatika (wußte ich auch nicht, daß man das macht). Asservierung bedeutet, daß man Tumorgewebe sozusagen in die Schublade legt, um es später erneut zu testen.

5. Bemerkenswert, daß Dich der Arzt als Ausnahmefall bezeichnet. Kurz gesagt: die wissen auch nicht, woran sie mit Dir sind. Ob in diesem letzten Satz, den Du markiert hast, Skepsis mitschwingt? Keine Ahnung, kann man vielleicht so interpretieren. Von Wahrscheinlichkeiten kann man da echt auch nicht sprechen. Ich würde, als Laie, an Deiner Stelle schon auf eine möglichst intensive adjuvante Therapie drängen, mit Thoraxbestrahlung und einer platinbasierten Chemo (Carboplatin/Alimta z.B. oder Carboplatin/Vinorelbine). Drei Kurse. Laß Dich von dem letzten Satz nicht verunsichern, die Ärzte wissen in diesem Ausnahmefall vermutlich auch nicht mehr als wir beide.

Es geht voran, ich freue mich!! Und drücke Dir fest die Daumen. Ich habe schon immer geschaut, ob es bei Dir was Neues gibt. Ich will nicht aufdringlich sein, aber halte mich/uns bitte auf dem Laufenden.

Michael
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  #20  
Alt 28.02.2006, 20:09
elpida elpida ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra,

mein Mann hat seit etwa 3 1/2 Jahren Knochenmetastasen in den Rippen
bei CUP-Syndrom (Cancer of unknown Primary).
Er hat inzwischen 4 Bestrahlungszyklen hinter sich - den letzten mit adjuvanter Chemo - mit insgesamt 120 Gy und ist somit "ausbestrahlt".
Eine Linderung der Schmerzen setzte immer erst zu Ende der Bestrahlungs-
serie an und hielt leider auch nie lang an, außerdem ist der Befund
progredient (d.h. er nimmt zu, wenn auch langsam).
In den ersten 1 1/2 Jahren hat er den "Fehler" gemacht, seine Schmerzen
bei den Ärzten runter zu spielen und war der Meinung, die müsse er eben
aushalten und hat nur wenn es nicht mehr ging Tropfen genommen.
Seit ca. Jahren ist er bei einem Schmerztherapeuthen in Behandlung und
nimmt täglich zu festgesetzten Zeiten seine Medikamente - was Voraussetzung für eine Abdeckung rund um die Uhr ist. Zusätzlich bekommt
er ein schnell wirkendes Opioid bei Schmerzdurchbrüchen.
Seit 1 Jahr erhält er die von Anna erwähnten Bisphosphonate alle 6 Wochen als Infusion.
Es gibt unterschiedlich Präparate, wobei "Zometa" sowohl
bei osteoblastischen als auch osteolytischen Knochenmetastasen eingesetzt werden kann. Es soll die Knochen stärken, ein weiteres Tumorwachstum verhindern/verlangsamen und kann schmerzlindernd wirken.

Meiner Meinung nach ist es ganz wichtig - bestimmt auch bei Dir - Schmerzmittel einzusetzen, da das Erleiden der Schmerzen unnötig Kraft
raubt - von der Du bestimmt genug brauchst- und zum anderen weil der
Körper ein Schmerzgedächtnis hat.

Für Deine bevorstehende OP und die nachfolgenden Therapien wünsche ich
Dir viel eigene Kraft und gute Ärzte an Deiner Seite.

Liebe Grüße
Bärbel
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  #21  
Alt 02.03.2006, 14:11
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Lieber Michael, liebe Bärebel,
vielen Dank für die Antworten!

Ja, Michael, du hast wohl recht, die Ärzte wissen wahrscheinlich auch nicht mehr...Aber ich hoffe und denke, dass ich tatsächlich auch in diesem schon fortgeschrittenen Stadium eine Chance habe...Ungewöhlich ist es sicher, dass trotzdem noch operiert wird und ich werte das erst einfach mal als gutes Zeichen.

Am 20. März werde ich also stationär aufgenommen. Ich habe ganz schön Angst...höre was von Rippen zersägen usw...Ich hoffe, dass die Schmerzen nicht zu stark werden.

Was mein Bein betrifft: ich habe Diclofenac abgesetzt und mir stattdessen Ibuprofen besorgt (der Rat kam auch von dir, Michael, oder? Oder war es Anna?) Und das vertrage ich prima.

Eigentlich ist morgen der letzte Bestrahlungstermin für mich (Gesamtdosis dann 50 Gy), aber es wird morgen noch ein CT des Oberschenkels gemacht und danach entschieden, ob weiterbestrahlt wird. Ich hoffe, dass die Schmerzen und die Schwellung jetzt endlich bald nachlassen...

Liebe Grüße von
Petra
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  #22  
Alt 02.03.2006, 17:17
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra!

Der 20. März ist schon im Kalender angestrichen. Klar, daß Du Angst davor hast. Wer hätte das nicht? Aber Du bist in Hemer sicher in sehr, sehr guten Händen. Solche Lobektomien können heute schon thoraskopisch durchgeführt werden (sog. VATS, video-assistierte Minithorakotomie). Dabei wird überhaupts nichts "zersägt" sondern nur endoskopisch von außen vorgegangen. Ich weiß natürlich nicht, ob das bei Dir infrage kommt. Doch überhaupt: meine Mutter (zum OP-Zeitpunkt 55 Jahre) hat sich vorzüglich von der OP erholt. Am selben Abend hat sie wieder im Stuhl gesessen und gegessen, am nächsten Tag lief sie schon wieder herum. Schmerzmittel brauchte sie kaum, und Du bist ja nach dem, was Du so schreibst, auch nicht sooo zimperlich (schön, daß Dir die Ibuprofen helfen!).

Hoffentlich ist mit Deinem Bein alles in Ordnung. Laß' mal hören, was es ergeben hat. Ich hoffe, daß wir bis zum 20. noch allerlei von Dir hören!

Michael
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  #23  
Alt 02.03.2006, 19:38
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Michael,
hm...also, der Chirurg sagte mir bei meinem letzten Gespräch mit ihm, dass ich nach der OP eine sehr gute Schmerztherapie bräuchte. Von daher nehme ich also an, dass ich doch "zersägt" werden muss?!

Du hast recht, so zimperlich bin ich nicht, was Schmerzen betrifft. Nur Schmerz über Monate hinweg, der zermürbt einfach...

Ich freue mich, zu lesen, dass deine Mutter die OP so gut überstanden hat. Wie geht es ihr heute? Wie lange ist die OP her?

Liebe Grüße,
Petra
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  #24  
Alt 03.03.2006, 11:00
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra,

meine chirurgischen Kenntnisse halten sich nun wirklich ausgesprochen beschränkt, doch ich glaube, daß die Rippen lediglich gespreizt werden und nicht zersägt. Näheres erläutert Ihnen ein Thoraxchirurg ihres Vertrauens . . .

Die Schmerztherapie ist ja per se erst einmal etwas Gutes. Und wenn der Chirurg das schon von sich aus anspricht, weiß man zumindest, daß er dafür sensibilisiert ist. Man muß sich da nichts vormachen, eine Lobektomie ist kein "Kindergeburtstag". Es gibt immer ein Risiko, daß bei so einer Information etwas schief läuft. Doch in Anbetracht Deines Alters und des von mir einfach mal angenommenen guten Allgemeinzustands ist die Chance, die OP problemlos zu überstehen, 99%.

Nach der OP wird (vermutlich) eine Thoraxdrainage gelegt, um verbleibende Flüssigkeit (Wundwasser) abzusaugen. Nach 'n paar Tagen wird die dann auch entfernt. In dieser Zeit kriegst Du Schmerzmittel, da haben die ganz wunderbare Sachen. Meine Mutter ist auch nicht "zimperlich"; sie hat das alles relativ problemlos weggesteckt. Schon nach ein paar Tagen sind wir durch die Klinik spaziert, und nach etwa 10 Tagen war sie vollkommen wiederhergestellt. Ich denke nicht, daß Du Schmerz über Monate zu erwarten hast. Aber da ist jeder Fall natürlich anders.

Meine Mutter (zeitlebens Nichtraucherin) wurde in 02/2004 in kurativer Intention operiert, es wurde ein Adeno-Ca. im linken Unterlappen (7.3cm groß) entfernt (Unterlappenresektion). Stadium pT2N1M0 (d.h. IIB). Es gelang eine R0-Resektion (d.h. sauberer Resektionsrand). Im Anschluß Cisplatin-Etoposid drei Kurse und 50,4 Gy Thorax-Bestrahlung.

Ich weiß nicht, ob ich ob ich Dir das alles so weiterschreiben soll, weil es bei meiner Mutter leider nicht geklappt hat. Ich möchte Dir nämlich keine Angst machen. Doch leider traten schon im August 04 die ersten Lokalrezidive auf. Seitdem kämpfen wir gegen die Krankheit an, mittlerweile schon länger, als die Ärzte uns prognostiziert haben. Was soll man sagen, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.

Ich hoffe, Du gewinnst.

Michael
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  #25  
Alt 03.03.2006, 14:32
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Michael,
es tut mir so Leid, dass bei deiner Mutter eben nicht alles "so glatt" ging und geht...Aber offensichtlich hat sie noch nicht "verloren", und man wird sehen, wie es weitergeht...

Ich bin froh, dass ich nicht in die Zukunft sehen kann. Ich weiß ganz genau, wie meine Prognose ist. ABER: manche Menschen gewinnen doch auch im Lotto, oder? Und da ist die Wahrscheinlichkeit, zu den Gewinnern zu gehören, auch nicht so groß. Und trotzdem gibt es sie, die Gewinner...

Heute war ja noch mal eine CT-Untersuchung meines Beines. Die Schwellungen und Schmerzen kommen wohl von einer Wasseransammlung im Bein. Leider besteht bei mir immer noch Frakturgefahr, also weiterhin vorsichtig sein. Ansonsten wird nun "zur Sicherheit" noch eine Woche weiterbestrahlt...

Heute habe ich mich auch schon mal aufgerafft und ein Zweithaarstudio besucht...Konnte aber noch keine Perücke "anprobieren", weil ich recht lange Haare habe und so eine Perücke muss nun erst mal bestellt werden.

Übrigens: weiß jemand, ob bei einer Chemotherapie eigentlich immer Cortison gegeben wird? Oder ist auch das individuell verschieden?

Ich hoffe natürlich auch, dass ich alles recht gut überstehen werde. Mein Allgemeinzustand ist bis auf das Bein und ab und an mal Nachtschweiß wirklich ziemlich gut. Manchmal denke ich: "Von wem zum Teufel sprechen die Ärzte? Ich habe doch gar nichts!"

Ach ja..ich habe auch endlich endlich in Bochum bei der Krebsberatung eine Psychoonkologin gefunden. Nächsten Freitag habe ich einen Termin bei ihr. Wie schön! Meine Psyche lässt an manchen Tagen nämlich sehr zu wünschen übrig, und mein armer Partner muss das alles aushalten....Das geht so nicht! Also, ich hoffe, dass sich auch das bald ändern wird.

Ich wünsche ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Petra
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  #26  
Alt 03.03.2006, 16:08
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra,

da kann ich nur sagen: toll, toll, toll!

Für so viel Mut, für so viel Zuversicht, für eine so kluge Herangehensweise, für so viel Weitblick.

Da ich mir für heute mal auf die Schultern klopfen darf für mein heutiges Arbeitspensum werde ich gleich mal den Thread zur Psychoonkologie eröffnen, was ich mir schon seit längerem vorgenommen habe.

Dir wünsche ich auch ein ganz besonders schönes Wochenende und beantworte noch schnell die Frage: ja, bei einer Chemo erwartet Dich auch Cortison. Es kommt natürlich immer ganz darauf an. Bei Platin wird dies immer vor der eigentlichen Gabe gegeben, so etwa 5mg, wenn ich mich recht erinnere. Es sorgt u.a. dafür, daß die Venen/Arterien nicht so angegriffen werden.

Meine Mutter hat nach ihrem Rezidiv auch Cortison in höherer Dosierung bekommen (einige Zeit 20mg täglich, danach ausschleichend). Alles ohne Nebenwirkungen.

Viele Grüße,
Michael
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  #27  
Alt 03.03.2006, 21:40
JensM JensM ist offline
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Hallo Petra,

ich möchte kurz auf das Thema "Schmerzmittel" eingehen. Nach meiner Diagnose: PT3R1 HauptbronchusN1M0G3 ist mir in der Klinik Grosshansdorf, Fachklinik für Thoraxchirurgie bei Hamburg der Rechte Lungenflügel entfernt worden. Das die Nachwehen nicht ganz ohne waren....... darauf möchte ich nicht näher eingehen. Nur mir ist ganz klar gesagt worden: Sie bekommen alles an Schmerzmitteln was sie brauchen, damit sie schmerzfrei Abhusten können, damit sie keine Lungenentzündung bekommen; es besteht die Gefahr, das sich Schmerz verselbstständigt und dann keine körperlichen Ursachen mehr hat. Die Schmerztherapie die dann erfolgt ist oft nicht erfolgreich und der Phantomschmerz bleibt! Für Immer !!

Nicht nachvollziehen kann ich, warum man Dir keine Magenschontabletten gegeben hat, dann wären Deine Probleme mit dem blutigen Stuhl garnicht erst aufgetreten. auch die Diskussion der Ärzte darüber............-?! Nicht nachvollziehbar für mich.

Heite lebe ich micht einem Pleuraempeyem, habe 2 Thoraxdrainagen in der Brust und nehme ständig Tramadol 50 mg 2 x täglich, dazu eine Magenschon- tablette Pantozol 40! Lege bitte wärend Deines Aufenthaltes in der Klinik Wert drauf, dass Du diese Tablette bekommst. Es werden Dir die Rippen wegen der Spreizung weh tun Es hilft dann am besten eine Mischung aus Diglofonac, Iboprofehn und Tramal. Rechen bitte damit, dass Du Schmerzmittelabhängig werden kannst. Hier kann mann/frau sich zu einem späteren Zeitpunkt rausschleichen durch Dosisverkleinerung, bitte spreche vorher mit Deinem Arzt.

Zum Abschluss noch ein paar Worte über OP oder nicht OP, ich selber habe genau 10 Tage zwischen der Diagnose und der OP gebraucht! Jedentag den der Tumor mehr Zeit hat zu streuen ist für Dich und Deine Zukunft zu gefährlich. Es ist für Dich wichtiger den Tumor aus dem Körper zu bekommen, als auf Deinen Freund zu warten. Der Krebs schhläft nicht und Lungenkrebs hat die unangenehme Eigenschaft zum einen nicht schmerzhaft zu sein, 75 % von Lungenkrebs sich Zufallsbefunde! Zum anderen der Krebs hat die Eigenschaft erst beide L-Flügel zu besiedeln bevor er sich ausbreitet! Hat dir das in der Klinik keiner gesagt-? Auch Hemer als Fachklinik hätte da mehr spezifische aufklärung leisten müssen.

Ich drücke Dir für alles die Daumen,

Jens
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  #28  
Alt 03.03.2006, 22:16
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Hallo Petra,
da muss ich Jens recht geben!
Auch wenn Du jetzt ganz andere Probleme hast, aber zu Diclofenac und Ibuprofen gibt man immer einen Magenschutz, sonst kommt es zu Magenproblemen oder Durchfällen. Das hätten die Ärzte wissen müssen. Ich arbeite selber im Krankenhaus und es gehört zum Standart, gerade bei Diclofenac, einen Magenschutz zu geben!
Die Schmerzmittelabhängigkeit ist Nebensache, die tritt nur bei längerer Schmerzmittelgabe ein. Unter ärztliche Aufsicht werden sie dann langsam ausgeschlichen.
Ehrlich gesagt denke ich auch, das Dir die Zeit davonläuft!
Man sollte schnell bei Deiner Erkrankung handeln. Ich möchte Dir keine Angst machen, die wirst Du verständlicherweise zu genüge haben. Aber alles läuft in Deinem Körper über die Lunge, der gesamte Blutfluss und somit eventuell vorhandene Tumorzellen. Und Du wartest auf Deinen Freund!!
Es ist Deine Entscheidung!
Ich wünsche Dir alles Gute, schnelle Gesundheit und viel Kraft!
Herzliche Grüße!
Sanne
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  #29  
Alt 06.03.2006, 13:18
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Welche Therapie? Bin völlig verwirrt....

Lieber Jens, liebe Sanne,

natürlich gebe ich euch Recht: je eher operiert wird, umso besser.

Und dennoch: diese verdammte Krankheit ist sicher nicht erst seit gestern in meinem Körper. Und ja, der Krebs hat ja schon gestreut, und zwar ins Bein (NICHT erst in dem anderen Lungenflügel).

Ich habe mich, seit ich weiß, dass ich Lungenkrebs habe, nie von irgendeinem Arzt zu irgendetwas drängen lassen und ich denke, das war auch gut so. Denn wenn ich den Rat der Onkologen und Radiologen, mit denen ich gesprochen habe, angenommen hätte, dann würde ich momentan an der Lunge bestrahlt und steckte mitten in der Chemo - das alles OHNE OP! Ich weiß nicht, wie oft ich gehört habe: "In diesem Stadium operiert man nicht mehr."

Ich weiß aber, dass eine Heilung ohne OP nicht möglich ist. Mir ist sehr wohl bewusst, wie klein die Chance ist, durch die OP geheilt zu werden. ABER: Es IST eine Chance. Und nur dadurch, dass ich die Ruhe bewahrt habe, habe ich das Glück gehabt, dass sich die Ärzte in Hemer FÜR eine OP aussprechen. Ohne, dass ich diesen Wunsch geäußert habe...

Mir ist klar, dass eine "Zeitbombe" in meinem Körper tickt. Aber ich stecke momentan ja auch noch in der Bestrahlung meines Beines. Sie ist kommenden Freitag vorüber. Das heißt, ich könnte mich kommenden Montag operieren lassen. Also eine Woche früher als geplant...Ohne meinen Partner, der mir so wichtig ist in dieser Situation...Nein, das will ich nicht.

Ich weiß, dass mir passieren kann, dass bis zum 20. März der Krebs weiter gestreut hat. Vielleicht hat er das heute schon. Vielleicht hat er das auch just einen Tag nach dem Gespräch mit den Ärzten in Hemer...Vielleicht, vielleicht. NICHTS ist sicher. Untersuchungen von heute sind morgen schon veraltet...

Übrigens nehme ich nun Ibuprofen OHNE Magenmittel und komme bestens damit zurecht. Selbst wenn die Ärzte mir etwas für den Magen gegeben hätten: ich hätte es nicht genommen, ohne nicht erst einmal auszuprobieren, ob es nicht auch mit einem Mittelchen allein geht. Tramal habe ich ja auch bekommen - es liegt schön verpackt in der Schublade. Ich denke, dass Ärzte relativ schnell dabei sind, Medikamente zu verschreiben. Ich bin sicher kein Freund davon und versuche, so lang es geht, ohne auszukommen. Und wenn ich dann tatsächlich bald mal einen "Cocktail" aus Tramal, Diclofenac und Ibuprofen bekommen sollte, dann sicher nicht, ohne genau zu hinterfragen, ob es nicht auch anders geht...

Als ich in der Uniklinik Münster war wurde ich übrigens entlassen mit dem Hinweis, ich solle folgenden "Mix" 6 Wochen (!) nehmen: Benuron, Novalgin, Paracetamol. Und was habe ich genommen? Nichts. Und es ging. Gut sogar. Ich muss nicht gleich Schmerzmittel nehmen, daher habe ich auch keine Angst davor, abhängig davon zu werden. Und selbst WENN es denn einmal so sein sollte: DAS ist momentan meine kleinste Sorge...

Vielleicht bin ich wahnsinnig, vielleicht bin ich sogar fahrlässig, dass ich relativ ruhig bleibe in dieser Situation und nicht in Panik verfalle (Dennoch habe ich natürlich auch Phasen, in denen ich furchtbare Angst habe!!). Aber bei allem, was ich bis jetzt getan oder gelassen habe, hatte ich immer das gute Gefühl, dass ich dahinterstehen kann, dass die Ärzte nicht "irgendwas" mit mir machen, sondern dass es auch MEINE Entscheidung war. Ob dies richtig oder falsch ist/war, werde ich wahrscheinlich nie herausfinden.

Und noch etwas: mir geht es gut! Heute.
Und ich weiß einfach nicht, wie es mir NACH der OP geht...Ich habe große Angst, dass es mir danach nie wieder so gut gehen wird wie heute. Deshalb genieße ich diese Wochen jetzt noch in vollen Zügen. Und wenn, ja, WENN sich bei der OP herausstellt, dass der Krebs nun doch auch den anderen Flügel oder Lappen befallen hat: Wer weiß schon, WANN er das getan hat? Und auch dann wird man weitersehen, weiter kämpfen, weiter hoffen. Und das Beste daraus machen...

Ich bin euch wirklich dankbar für eure Antworten, sie haben mich nachdenklich gemacht und ehrlich gesagt im ersten Moment auch etwas verunsichert. Aber dann ist mir klar geworden, dass dieser Weg, so wie ich ihn gehe, für mich jetzt der richtige ist...

Ganz liebe Grüße von
Petra
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