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  #1  
Alt 11.03.2016, 15:16
mel1512 mel1512 ist offline
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Registriert seit: 11.03.2016
Beiträge: 8
Standard Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Hallo,
ich bin melanie, 35 jahre und habe heute vor 3 Wochen erfahren, dass ich einen Borderline-Tumor habe/hatte.
Nächste Woche Donnerstag habe ich meine OP.
Zur Vorgeschichte: ich habe schon immer mit Zysten am Eierstock zu tun (seit dem 16. Lebensjahr), hatte bereits 5 Bauchspiegelungen. In meiner 3. Schwangerschaft letztes Jahr wurde erneut eine Zyste entdeckt. Zum Schluss 12x6x7cm groß. Daher gleich nach der Entbindung (2 Monate später) die nächste OP um die Zyste (zu der Zeit 12x12cm) zu entfernen.
Bei der Nachuntersuchung wurde ich mit dem Tumor konfrontiert.
Da ich bereits 3 Kinder habe und durch meine Dammschnitte auch probleme mit meiner Regel hatte (Dammschnitte offen durch entzündung, alles am Tampon vorbeigelaufen) und die ständigen OPs am Unterleib, stehe ich der Entfernung offen gegenüber und bin darüber nicht traurig. Es sollen beide Eierstöcke, die Gebärmutter und das Bauchnetz entfernt werden. Es wurde 2 Mal kontrolliert und ein Karzinom ist ausgeschlossen.
Dennoch habe ich Angst/Bedenken, was danach auf mich zukommt.
In der Hoffnung hier Betroffene zu finden, habe ich mich hier angemeldet. Ich habe schon vieles gelesen, weiß auch, dass jeder Körper anders reagiert, würde mich trotzdem über Erfahrungen freuen.
Wie habt Ihr die OP verkraftet (den Bauchschnitt)?
Ich möchte keine Hormone nehmen, da meine Oma dadurch an Darmkrebs erkrankt ist. Wenn überhaupt, pflanzliche MIttel. Hat jemand von Euch damit Erfahrungen? Was ist zu empfehlen? Muss ich diese sofort einnehmen?
Wie lange ward Ihr im Krankenhaus? Mir wurde ca. 1 Woche gesagt.
Wie sieht es seitdem mit eurem Intimleben aus?
Ist euer Leben wie vorher oder hat sich was geändert?
Muss man damit rechnen, dass dieser Tumor an anderen Stellen wiederkommt? Also muss man jetzt ständig in Angst leben? Meine Ärztin meinte, nach der OP sollte es auch wieder gut sein.
Wie lange dauern die Wechseljahreserscheinungen in der Regel an?
Ich hoffe es sind nicht zu viele Fragen und es gibt Betroffene, die mir helfen können.
Liebe Grüße Mel
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  #2  
Alt 12.03.2016, 20:49
Swabs Swabs ist offline
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Registriert seit: 08.03.2015
Beiträge: 253
Standard AW: Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Liebe Mel
Ich wollte Dich hier nur einfach begrüssen. Es tut mir leid, dass Du einen solchen Befund bekommen hast.
Bei mir war der Eierstockkrebs schon fortgeschritten, aber die eine oder andere Frage kann ich Dir trotzdem beantworten.
Ich nehme an, dass Du einen grossen Bauchschnitt bekommst? Dann wäre 1 Woche KH etwas wenig. Aber das hängt natürlich von der Heilung der Wunde ab. Danach brauchst sicher einige Wochen bis Du wieder voll einsatzfähig bist. Vorallem Heben ist in den ersten Wochen nicht angezeigt.
Du hast 3 Kinder, da wäre es sicher gut, wenn Du Dir für täglichen Hausarbeiten etc. Hilfe holen könntest.
Grundsätzlich können die Ärzte erst komplette Entwarnung geben, wenn sie in Deinen Bauch sehen, aber Du wartest jetzt mal die OP ab. Viele hier werden Dir sagen, wichtig ist, dass Du in einem guten Kompetenzzentrum bist, dass sich mit solchen Operationen wirklich gut auskennt.
Du bist noch sehr jung und ob Du ganz ohne Hormone auskommst, kann ich Dir nicht sagen (ich war schon in den Wechseljahren). Soviel ich aber weiss gibt es Medikamente die den selben Effekt haben, aber ohne Hormone.
Ich habe selber keine Kinder und trotzdem war die Entfernung der Gebärmutter etc ein einschneidendes Ereignis... Ich kann nicht sagen warum, aber ich war sehr traurig darüber, diesen Teil des Körpers zu verlieren. Eure Kinderplanung ist beendet und ich denke Du findest einen Weg damit umzugehen.
Ich hoffe dass ich Dir ein bisschen helfen konnte.
Liebe Grüsse Swabs
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  #3  
Alt 12.03.2016, 21:57
mel1512 mel1512 ist offline
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Registriert seit: 11.03.2016
Beiträge: 8
Standard AW: Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Hallo swabs,
Vielen Dank für deine Antworten.
Die "Haushaltshilfe" habe ich durch meinen Mann. Der bleibt 3-4 Wochen nach der Operation zu Hause. Haushaltshilfe über die kk kann man ja vergessen. Die haben dann auch nur gesagt, vielleicht wird ja jemand aus der Familie "krank" um mich zu unterstützen. Da unser Baby erst 3 Monate alt ist und die Jungs 3 und 5 Jahre, reichen 2 Stunden (die wir laut Aussage der kk wahrscheinlich nur erhalten) nicht aus.
Zum Glück haben wir eine große Familie und super Hilfe.
Wahrscheinlich habe ich den großen Bauchschnitt. Ich habe erst am Mittwoch das Gespräch im kh. Meine Gyn hat mich aber schon ganz gut vorbereitet.
Sie meinte, eine Woche sollte reiche , das meinte wohl auch der Chefarzt, der sie anrief und mit ihr alles besprochen hat.
Sonst wär ich bei jeder op ambulant und hatte nie schmerzen oder ähnliches.
Ich habe einfach nur Angst vor dem "danach"
Leider bekomme ich hier noch nicht viele Antworten von betroffenen.
Ich freue mich aber über jeden, der mir irgendetwas sagen kann 😊
Liebe Grüße
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  #4  
Alt 13.03.2016, 20:04
Arya Arya ist offline
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Beiträge: 101
Standard AW: Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Hallo Mel, ich komme zwar aus der Gebärmutterabteilung, hatte aber, da meine Tumor histologisch Eierstockkrebs ähnelt, die gleiche Operation, die dich erwartet. Da ich schon zwei Kaiserschnitte hatte, war ich nicht so ängstlich. Als ich das einem Arzt gegenüber äußerte, meinte er zwar, dass ein großer Bauchschnitt schon etwas anderes sei. Ich meine aber nicht, dass es schlimmer war als die Kaiserschnitte. Es ist zwar richtig, dass die ersten Stunden und Tage unangenehm sind. Aber das geht aber einigermaßen schnell vorüber. Ich sollte zwei Wochen im Krankenhaus bleiben und war nach zehn Tagen schon wieder draußen. Ich habe mich noch zwei Wochen krankschreiben lassen und habe dann auch wieder gearbeitet. Ich bin alleinerziehend mit zwei Kindern, wobei meine Kinder schon deutlich größer als deine sind. Es ist aber in jedem Fall nicht falsch, wenn du dir jede Hilfe nimmst, die geht. Da ich in all den Jahren oft auch mal andere Kinder mitbetreut habe, haben zum Beispiel deren Mütter es während der Zeit nach dem Krankenhaus und auch noch während der Chemo und der Bestrahlungszeit übernommen, mein jüngeres Kind zu irgendwelchen Aktivitäten mitzunehmen und mich so zu entlasten. Schau einfach mal, ob es nicht Freunde und Bekannte gibt, die, ohne selbst einen größeren Aufwand zu haben, dir helfen könnten. Und im Haushalt muss man ja nicht unbedingt Fenster putzen und Gardinen aufhängen in der Zeit, wo anders ärztlich untersagt ist. Da findet dann halt nur das nötigste statt. Ich drücke dir die Daumen, dass du gut durch die OP kommst und ein gutes Ergebnis erzielst.
LG
Arya
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  #5  
Alt 14.03.2016, 13:43
Iarexx Iarexx ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Hi Mel,

ich bin nicht selbst betroffen, aber meine Liebste hatte vor etwas mehr als 3 Jahren einen 800g schweren Borderline Tumor. Sie hat damals Gebärmutter, beide Eierstöcke und das Bauchnetz verloren. Zum Glück konnten alle Lymphknoten erhalten bleiben. Während der Spülung bei der zweiten OP konnten keine Krebszellen mehr entdeckt werden. Zum Glück hat der Chirurg auch keinen Längsschnitt, sondern nur einen Querschnitt, ähnlich wie bei einem Kaiserschnitt machen müssen.

Insgesamt war sie drei Wochen im Krankenhaus und dann nochmal drei Wochen daheim bevor sie wieder voll arbeiten gegangen ist. Seitdem gilt sie als "geheilt", die Checkup Intervalle sind inzwischen nur noch jährlich. Sie nimmt Hormone (als Gel) und ansonsten keinerlei Medikamente.

Im ersten Moment ist die Diagnose Krebs natürlich grauenhaft, aber wenn man schon einen Krebs haben muss, dann ist ein Borderline Tumor noch eine der besten Diagnosen die man in dem Zusammenhang haben kann. Kopf hoch, das wird schon!
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  #6  
Alt 14.03.2016, 17:07
Benutzerbild von Priemelchen
Priemelchen Priemelchen ist offline
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Registriert seit: 14.03.2016
Beiträge: 17
Standard AW: Borderline Tumor-suche mitbetroffene, erfahrungen

Liebe Mel,

ich bin ebenfalls betroffen und auch ganz neu hier im Forum.
Ich habe den Tread *Mein Versuch, aus Zitronen Limonade zu machen* eröffnet, da kannst du schon etwas über meine Geschichte lesen.
Ich kann fachlich nicht viel fundiertes beitragen, dir aber meine persönliche Erfahrung schildern und vielleicht ein paar Fragen beantworten.

Meine "Bauchschnitt-OP" und alles, was mit dem KH-Aufenthalt zu tun hat, empfand ich als sehr belastend. Da viele Lymphknoten an der Aorta entfernt wurden, lag ich zwei Tage auf der Intensivstation. Nach elf Tagen wurde ich entlassen. Ich hatte zum Teil kaum aushaltbare Schmerzen und war mit den Schmerztherapeuten mehr als unzufrieden. Das sollte aber in der Regel nicht so sein.

Was den Krankenhausaufenthalt so traumatisch gemacht hat, war die Tatsache, dass man nach drei Tagen festgestellt hat, dass ich MRSA-Keimträgerin war. Das bedeutete für mich Isolierzimmer, vermummter Besuch, tägliches Waschen mit Desinfektion... das sollte auch nicht die Regel sein.

Alles in allem hat mein Körper acht Wochen gebraucht, um sich von der OP zu erholen. Zumindest so, dass ich zB wieder meinen Hosenknopf zumachen konnte oder meine Tochter wie gewohnt tragen konnte. Gott sei Dank hat sich an meiner Blasenkontinenz nichts verändert und auch mein Darm funktioniert so wie er soll (ich bilde mir ein, sogar besser als vor der OP)

Körperlich habe ich jetzt ein halbes Jahr nach der OP folgende Wehwehchen:
die Narbe an sich schmerzt bei schlechtem Wetter etwas, ich arrangiere mich mit Hitzewallungen und Schlafstörungen (ich möchte keinen Hormonersatz). Es gibt noch mehr, was ich aber nicht öffentlich schreiben möchte - ich gebe aber herzlich gerne per PN Auskunft (einfach melden).
Ja, und dann sind da noch extreme Stimmungsschwankungen. Ob diese nun wechseljahrbedingt sind oder einfach da sind, weil ich beginne zu verarbeiten was passiert und passiert ist - das weiß ich noch nicht.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen! Melde dich, wenn du Fragen hast - ich bin jetzt auch öfter hier

LG Priemelchen
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