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  #1  
Alt 20.11.2016, 02:03
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Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo,
mein Name ist Anja und bin 53 Jahre alt. Ich bin mit meiner Jugendliebe ( 52 Jahre) seid 33 Jahren verheiratet. Wir habe drei Söhne und vier wunderbare Enkelkinder. Am 8.9. ist mein Mann wegen eines Pankreaskopfkarzinom operiert worden. Der Tumor war 3,2 cm groß und man hat ihm noch 8 Lymphknotenmetastasen entfernt. Er ist seid 30 Jahren Diabetiker ( Typ1). Nun bekommt er Chemotherapie mit Folfirinox. Da mein ältester Sohn auch an einer unheilbaren schweren Erkrankung leidet, hadere ich still mit meinem/ unserem Schicksal. Ich lasse mir das nicht anmerken. Ich hoffe nun zu mindestens was meinen Mann angeht hier Austausch mit anderen Betroffenen zu finden.
Ich komme sehr schlecht damit zurecht, das mein Mann seid der OP Aggressionen entwickelt, die er gerne an mir auslässt. Ich versuche ihn zu verstehen, jedoch ist er manchmal sehr verletzend dabei. Wir reden zwar darüber, es tut ihm auch leid, aber er sagt immer wieder er kann nicht anders. Er kommt mit der Krankheit und der ganzen Situation nicht klar. Nicht nur das er diesen sch..... Krebs bekommen hat, sondern die ganze Situation macht mich sehr traurig. Dazu muss ich sagen, das meine Mutter sehr lange, sehr krank war und ich mich oft um sie kümmern musste. Ich bin froh das es ihr jetzt wenigstens etwas besser geht. Ich habe nur ständig Angst das auch bei ihr wieder ein erneuter Krankheitsausbruch ansteht. Diese ständige Angst und Sorge frisst mich innerlich auf. Ich will mich hier nicht beschweren oder jammern, ich möchte mir einfach nur von der Seele schreiben was mich bedrückt. Ich habe verlernt mich auszudrücken, aber das Schreiben fällt mir dafür leicht.
Vielen Dank das es dieses Forum gibt.
Anja
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal, wie es ausgeht.
Václav Havel
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  #2  
Alt 20.11.2016, 11:15
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja,

Du kannst Dir hier alles von der Seele schreiben. Ich bin schon eine Weile hier aktiv und sehe, wie sich Dinge und Situationen trotz der verschiedenen Ausgangssituationen wiederholen. So auch Deine Beschreibung über die Aggressivität Deines Mannes. Das ist nicht so selten und hat sicher verschiedene Gründe innerhalb seiner Erkrankung, z.B. Schmerzen, das Gefühl der Hilflosigkeit, von anderen abhängig zu sein, die Angst vor dem Sterben und dem Tod, die Trauer um die Dinge, die man nun vielleicht nicht mehr erlebt... Und gerade Männer scheinen da verstärkt ihre Probleme zu haben.

Es ist gut, dass Ihr darüber reden könnt und Dein Mann Dich auch versteht. Es ist nicht gegen Dich gemünzt, das hat er sicher auch schon gesagt. Er muss erst einmal mit der Situation zurecht kommen. Wenn die Möglichkeit und der Wille besteht, wäre auch psychologische Hilfe angezeigt.

Liebe Anja, lass ihm etwas Zeit, mit der ganzen Sache klar zu kommen. Und bitte achte auf Dich. In solchen Fällen, zumal Du ja noch mehr erkrankte Familienmitglieder hast, bist Du irgendwann überfordert und ausgebrannt. So schlimm es ist und Du allen beistehen möchtest: Nimm Dir Auszeiten, gehe mal mit Freunden weg oder ins Kino. Oder fahrt mal am Wochenende irgendwo hin, wenn es geht. Genießt die Zeit, in der keine Behandlungen anstehen. Wenn auch Du noch zusammenklappst, ist niemanden gedient!

Alles Gute! Safra
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  #3  
Alt 20.11.2016, 15:11
Jedimeisterin Jedimeisterin ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja,

herzlich willkommen hier. Krebserkrankung und noch andere Baustellen
durch erkrankte Familienmitglieder, das ist auch wirklich ein dickes Paket
was du da zu tragen hast. Hier kannst du dir den Kummer von der Seele
schreiben.

Wichtig ist, dass du achtsam mit dir umgehst und dir eine Auszeit nimmst.
Ich war zwar nicht direkt in dieser Situation. Mein Schwager (Mann meiner
Schwester) hatte Lungenkrebs (ist leider im Juli daran gestorben). Und hier
langen die Nerven richtig blank. Zumal unsere Mutter im Pflegeheim ist und
von uns allen (sind drei Geschwister) sehr viel Aufmerksamkeit brauch.
Meine Schwester war mit allen völlig überfordert, machte mir sogar Vorwürfe,
dass ich mich nicht so richtig um unsere Mutter kümmere (1x die Woche Besuch langt nicht). Ich selber habe ein Kind mit Mehrfachbehinderung, der
rund um die Uhr betreut werden muss, auch wenn mein Mann mir dabei hilft,
uns schon an die Grenze der Belastbarkeit hinaus fordert. Außerdem bin ich
auch noch berufstätig mit zeitweise vielen Überstunden. Ich habe für mich
dann entschieden mich auszuklinken und mir eine Auszeit gegönnt. Sonst
hätte ich schon längst einen Burnout. Mich hat auch diese ganze Situation
völlig überfordert.

Hast du auch Freunde, die dir vielleicht behilflich sein könnten? Es ist schon mal gut, dass du und dein Mann über die jetztige Situation reden könnt. Holt
euch einen/eine Psychoonkologe (in) zur Hilfe.

LG Andrea
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  #4  
Alt 20.11.2016, 15:15
Benutzerbild von Anja1963
Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Safra,

vielen Dank für Deine Antwort. Das was Du mir geschrieben hast, habe ich auch so gedacht. Oft denke ich mir auch, an wem soll er auch seine ganze Verzweiflung auslassen, wenn nicht an mir. Es ist halt nur manchmal auch für mich unerträglich. Ich habe natürlich auch Angst vor dem was kommt. Viele Beiträge von Betroffenen und Angehörigen habe ich hier schon lange still mitgelesen. Manches erschüttert mich sehr. Ich lese hier so viele Parallelen und doch ist jede Geschichte einzigartig.

Liebe Grüße
Anja
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Václav Havel
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  #5  
Alt 20.11.2016, 17:01
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Anja,

Bei uns ist es so, dass ich die mit dem Krebs bin. Und soll ich Dir etwas sagen? Mir fällt das "leichter" als das Angehörige-Sein (als meine Mutter und meine Schwester erkrankten).
Ich glaube mein Mann hat den schwereren Part. Also rede Deine Belastungen mal nicht so klein, Du hast da echt ein Päckchen zu tragen!!!

ICH sage. Natürlich "soll" mein Mann Verständnis haben und Rücksicht nehmen. Aber "Ey, lass nicht Deinen Frust an mir aus, ich kann auch nichts dafür!" darf er schon sagen!!! Ihr seid ein Paar und das bedeutet in meinen Augen, dass man auch streiten darf (muss) und nicht mit mildem Lächeln und Märtyrerstimmung alles erdulden muss...
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  #6  
Alt 20.11.2016, 18:10
Benutzerbild von Anja1963
Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Andrea und liebe hierfalsch,

auch ich danke Euch für Eure Antworten.
Ja ich weiß das, dass Päckchen schwer zu tragen ist. Ich habe mir aber angewöhnt hier und da nach rechts und links zu schauen und merke ich bin nicht dien Einzige die viele Probleme hat. Wenn ich hier im Forum lese, ist es schon erschütternd was andere zu tragen haben.
Das gibt mir keinen Trost, aber vielleicht auch ein wenig das Gefühl nicht ganz so alleine zu sein. Ich habe vor einigen Jahren selbst ein Forum gegründet bzgl. der Krankheit meines Sohnes. Das Forum existiert heute noch und hat schon vielen Eltern geholfen. Aus diesem Grund habe ich mich hier angemeldet. So traurig der Anlass ist, ist es schön den Weg hierher gefunden zu haben.

Liebe
Grüße
Anja
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Václav Havel
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  #7  
Alt 20.11.2016, 18:59
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja.
Achte bitte auf Dich und übernehme dich nicht. Damit ist Dir nicht geholfen. Der Mann ist ja eigentlich vielfach der stärkere Teil in einer Beziehung. Durch die Erkrankung geht diese Rolle verloren, der Mann wird abhängig, hilflos und fühlt sich vielfach bevormundet. Die Reaktion auf diesen Zustand kann eine Agressivität sein, die sich dann an den Partner entlädt. Hier kann man nur immer wieder auf den Partner zugehen. Ich wünsche Dir viel Kraft, diesen schweren Teil zu übernehmen und zu tragen.
Mit vielen Grüßen.
Wolle2.
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  #8  
Alt 21.11.2016, 09:20
Lanila Lanila ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Anja,

auch ich habe BSDK und kann mich somit in deinen Mann hineindenken.
Es ist leider unter den Krebserkrankungen nochmal einer der schlimmsten und daher fühlt man sich doppelt vera..... Auch die Menschen reagieren so, wenn man es erzählt, überall bist du der Todeskandidat. Das ist mir selbst in der Reha passiert, einmal verließ ich daher sogar eine Therapiestunde.

Dein Mann wird sich langsam mit der Krankheit auseinandersetzen und lernen, dass er sie annehmen muss. Auch ist BSDK nichts schlimmer, als ein anderer Krebs, wenn dieser aggressiv genug ist und das sind viele.
Es wäre gut, wenn er psychologische Unterstützung hätte. Da ich wegen der Chemo kaum das Haus verlassen kann, kommt bei mir jemand während der Chemo ans Bett im KH. Auch mein Mann hat eine Psychologin, bei der er sich ausspricht.

Versuche deinem Mann nicht zuviel hineinzureden, wie er mit der Krankheit umzugehen hat, es sei denn, er sucht das Gespräch. Er muss erst selbst seinen Weg finden. Ich z.B. treffe mich ungern mit Freunden, ich bin lieber alleine und gucke Filme. Es hat mich genervt als man mich überall hinschleppen wollte.
Wenn er dich anmeckert, lasse ihn links liegen, du musst dir das nicht antun aber reize ihn auch nicht, das bringt jetzt eh nichts.

Bei dieser Krebsart bleibt einem leider nichts anderes übrig, als die fetten Chemos mitzumachen und das ist nicht einfach. Ich bin teilweise bettlägerig danach und das musste mein Mann auch erst akzeptieren. Immer sollte ich aufstehen und spazierengehen, das gab viel Ärger. Man muss gucken wie der Kranke klarkommt und dann gemeinsam einen Weg finden. Es muss euer Weg sein, gucke nicht so viel bei anderen, hole dir Tipps aber mehr nicht.

Suche dir eine kleine Ablenkung nur für dich.
Ich bin früher reiten gewesen und das tat mir gut.
Irgendetwas was nur dir gehört.

Ganz liebe Grüße
Lanila
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Whipple OP: 1.4.15

Chemo: Mai - Oktober 15

Juli 16: Rezidiv

Chemo: Juli 16 - Jan 17

Chemo Feb 17 läuft noch
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  #9  
Alt 21.11.2016, 13:28
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Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

nochmals Danke für Eure Antworten.

Noch geht mein Mann gerne raus und ich lasse ihn. Er hat erst eine Chemobehandlung hinter sich und die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Wenn es ihm übel ist, bleibt er natürlich zu Hause und dann ist er sehr launisch. Er kann gut über seine Erkrankung mit Freunden reden. Noch! Ich möchte dazu noch erwähnen das ich letztes Jahr sehr schwer krank war und dem Tod gleich dreimal von der Schippe gesprungen bin. Das geschag durch eine Fehlbehandlung durch unserem hiesigen Krankenhaus. Ich weiß wie es ist dem Tod ins Auge zu sehen. Jedoch habe ich ähnlich reagiert wie Du Lania. Viieles habe ich mit mir selbst ausgemacht und hatte mir wirklich trotz der Schwere meiner Krankheit, mehr Sorgen gemacht wie meine Familie ohne mich das schaffen soll. Nun ja ich habe es überlebt, auch wenn noch eine große OP gemacht werden muss. Ich habe das aber erst einmal gecancelt, da jetzt mein Mann der wichtigere Part ist. Es bringt ja nichts , wenn wir beide platt liegen. Jeder reagiert auch anders und versucht immer auf eigene Art damit fertig zu werden. Lieber Wolle, ich versuche meinen Mann nicht zu bevormunden, könnte aber innerlich hochgehen wenn er nicht auf die Ärzte hört und vieles in Eigenregie macht. Ich sage schon nichts mehr. Ich möchte nur das wir es uns nicht schwerer machen, als es ohnehin schon ist. Meine Kinder haben auch einige mals mitbekommen wie er mit mir rumspringt und die sind entsetzt. Einer meiner Söhne hat auch versucht mit ihn zu reden. Ich werde auf jedenfall Eure Ratschläge befolgen und bedanke mich bei Euch.
Eure Anja
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Václav Havel
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  #10  
Alt 21.11.2016, 14:49
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja.

Dein letzter Beitrag zeigt einmal mehr, wie verschieden die Menschen auf ihre Lebenskrisen reagieren. Ich hatte mit 20 Jahren ein Nahtoderlebnis, was mich bis heute geprägt hat. Es war aber nie ein Gesprächsthema, es war bei mir verschlossen. Vor etwa drei Jahren wurde ich unvermittelt aus dem Leben gestoßen, kam auf eine Intensivstation, wurde in ein künstliches Koma versetzt und musste reanimiert werden. Bis heute fehlt mir mehr als ein halber Monat an Erinnerung, es ist einfach ausgelöscht. Seitdem bin ich nicht mehr selbstständig, sondern muss mit einem abhängigen Leben klarkommen. Das geht nur, insoweit mir nicht jemand seine Meinung für mein vermeintliches "Wohl" aufzwingen will. Das ist dann der Moment, wo ich meine Beherrschung verlieren und es demzufolge zum Krach kommen kann. Einzelheiten zu meiner Erkrankung sind normalerweise bei mir kein Thema, auch Freunde erhalten nur bedingt davon Kenntnis. Ich wünsche Dir, dass Dir dein Sohn Halt geben kann und dass Du die nötige Kraft hast, mit allem klarzukommen.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2.
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  #11  
Alt 21.11.2016, 15:31
Benutzerbild von Anja1963
Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Lieber Wolle,

es ist wirklich schlimm, wieviel Schicksalsschläge man hier im Forum liest. Da fühle ich mich nicht ganz so allein. ich rede sonst nicht gerne darüber. Ich finde mein Leben so unwirklich. Ich denke mal vielen hier wird es ähnlich ergehen. Ich bin durch meine schweren Erkrankungen in Erwerbsminderungsrente gekommen und habe mich oft so überflüssig gefühlt. In meinen Beruf habe ich eine Abteilung geleitet und war oft Vertretung für andere Abteilungen. Sehr ehrgeizig eben trotz der schweren Erkrankung meines ältesten Sohnes. Und dann macht es eines Tages Bäng und für die Firma bist Du nur noch eine Nummer bzw. Vergangenheit. Danach hatte ich nebst Rente einen 450 Euro Job als Alltagbetreuerin. Der wurde dann auch zur Vergangenheit, weil eben die letzte Krankheit dazu kam. Ich habe immer mein Leben irgendwie meistern können und trotz der privaten Probleme konnte ich sehr gut arbeiten. Das hat mich abgelenkt. Jetzt bin ich zu Hause, springe ab und zu nochmal als Alltagsbetreuerin ein kann aber wegen meiner Beschwerden dieses nur sehr eingeschränkt. Wie ich mich dabei fühle weiß kein Mensch, außer jetzt ihr hier in diesem Forum. Gerade deswegen habe ich jetzt ganz großes Verständnis für meinen Mann. Er fühlt sich ausrangiert und überflüssig. Dann kommen noch seine Schmerzen und die Nebenwirkungen der Medis. Ja ich verstehe ihn, ich verstehe auch meine Mutter die mir jeden Tag erzählt wie schlecht es ihr eigentlich geht.
Mein Mann ist auch Rentner, allerdings wegen multipler Spätschäden durch seinen Diabetes. Er hat allerdings bis jetzt einen450 Euro Job und blühte darin so richtig auf. Jetzt musste er diesen Job aufgeben und das scheint so das Schlimmste für ihn zu sein. Ich weiß gar nicht ob es egoistisch von mir ist zu denken das ich am liebsten laufen gehen würde. Ich liebe meinen Mann , meine Mutter und meinen kranken Sohn und trotzdem habe ich oft den Gedanken das ich mich irgendwie weg wünschte. Ich habe Angst das mich die Krankheit und das Verhalten meines Mannes mich überfordern. Ich will für ihn da sein, aber habe Angst davor diese Belastung die das zusätzlich mit sich bringt nicht mehr zu schaffen!!! Ich war immer stark und jetzt habe ich einfach das Gefühl das es mir an Kraft fehlt. Mein Mann will sich psychologisch nicht helfen lassen. Ich habe schon länger therapeutische Hilfe. Ach was jammer ich, es ist einfach gerade so doof.

Liebe Grüße
Anja
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Václav Havel
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  #12  
Alt 22.11.2016, 17:11
Benutzerbild von Anja1963
Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Heute hatte er wieder Chemo und ihm geht es furchtbar schlecht. Ich würde ihm gerne was von seinem Leid abnehmen, man fühlt sich so hilflos

Liebe Grüße
Anja
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Václav Havel
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  #13  
Alt 22.11.2016, 17:26
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja,
es tut mir sehr leid,dass es Deinem Mann nach der Chemo so schlecht geht.
Deine bisherigen Beiträge habe ich immer nur als stiller Mitleser angeschaut. Deshalb möchte ich Dir sagen,dass Du eine starke Frau bist. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben,manchmal wenn alles zuviel wird, weglaufen zu wollen.
Mein Vater hatte auch BSDK. Unsere Geschichte ich eine etwas andere.
Manchmal im Leben ist ebend kein Platz für einen Job, da braucht man seine ganze Kraft für sich und die Familie.

Zitat:
Heute hatte er wieder Chemo und ihm geht es furchtbar schlecht.
Wissen die Ärzte dass es ihm so schlecht geht, vielleicht kann man doch etwas gegen die Nebenwirkungen unternehmen?

Nun möchte ich noch ein großes Kraftpaket und einen lieben Gruss an Dich auf die Reise schicken.

Elisabethh.
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  #14  
Alt 22.11.2016, 17:58
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Anja.

"Heute hatte er wieder Chemo und ihm geht es furchtbar schlecht. Ich würde ihm gerne was von seinem Leid abnehmen, man fühlt sich so hilflos".

Du hast selbst genügend Probleme am Hals und kannst nicht noch etwas vom Leid Deines Mannes übernehmen. Damit muss er selbst fertig werden und notfalls um einen Abbruch der Chemotherapie bitten, oder den Arzt nach Medikamenten zur Minderung der Nebenwirkungen bitten. Auch Deine Kräfte sind nicht unbegrenzt und Du hast dich um mehr zu kümmern. Auch Deine Mutter und deine drei Söhne brauchen ihren Platz und fordern dich.
Ich sende Dir ein ganz dickes Kraftpaket und ganz liebe Grüße.

Wolle2.
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  #15  
Alt 29.11.2016, 00:14
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Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo,

ich bin heute sehr traurig. Wir haben heute den CT Befund bekommen, den mein Mann aufgrund starker Bauchschmerzen GEMACHT BEKOMMEN HAT:
Mindestens 20 Metastasen im rechten Leberlappen von bis zu 8 mm Größe. Ebenso mehrere teils eingeschmolzene metastasenverdächtige Lymphknoten. Am 6.12 haben wir erst ein Gespräch mit dem Arzt. Wir sind mit unserem Latein am Ende.
Ich würde gerne noch was schreiben, aber kann gerade nicht. Kann keinen klaren Gedanken fassen, Sorry.

Alles Liebe
Anja
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