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  #241  
Alt 16.01.2008, 18:53
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Helmut,

Danke erst einmal für Deine ausführliche Antwort !!! Lieb von Dir...

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Schicksal. Bleiben wir bei dem Begriff. Doch was ist das? Du hast recht, wenn du sagst, dass bestimmte Dinge und Ereignisse in unserem Leben festglegt sind. Die Geburt, der Tod, unser Umfeld, in das wir hinein geboren werden. Vielleicht auch noch die grossen und entscheidenden Momente in unserem Leben. Ich persönlich denke das sind Rahmenbedingungen. Dazwischen jedoch sind wir frei. Wir haben die Freiheit unser Leben selbst zu gestalten. Wir haben die Freiheit an Gott zu glauben oder nicht. Es ist unsere Entscheidung. Gewiss ist sie geprägt durch unser Umfeld und unsere Vorbilder. Auch was wir aus unserem Leben machen, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten. Das beginnt bereits in unserer Kindheit, wenn wir das erste Mal bewusst etwas tun. Eine winzige Kleinigkeit kann über unser weiteres Leben entscheiden. Doch eben genau zu diesem Zeitpunkt und nicht bereits vorher.
Ja, darin stimmen wir eigentlich überein. Bestimmte Dinge sind vorgegeben und alles andere können wir verändern, indem wir uns entscheiden. Das ist auch das, woran ich glaube. Die Freiheit, die uns gegeben wurde ist etwas wunderbares und etwas schreckliches zugleich, aber es ist Freiheit, eines der höchsten Güter der Menschen !

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Genau dafür hat Gott uns unseren Geist, unsere Seele und unseren Verstand mitgegeben.

Betrachte mal die Geschichte vom Paradies. Adam und Eva hatten die absolut freie Entscheidung zu treffen von dem Apfelbaum zu essen. Wäre es ihr Schicksal gewesen aus dem Paradies vertrieben zu werden und sie hätten sich entschieden nicht von dem Baum zu essen: was dann?! Gott hätte ganz schön dumm dagestanden.

Es liegt mir fern die Entscheidungsfreiheit Anderer zu begrenzen. Doch nehme ich mir die Freiheit, Andere zumindest darauf aufmerksam zu machen, dass sie einen Fehler machen. Was diese dann daraus machen ist wiederum ihre freie Entscheidung deren Auswirkungen sie dann auch selbst verantworten müssen. Vor sich selbst und vor Gott.
Tja, und hier gehen unsere Meinungen doch etwas auseinander (was ja nicht wirklich weiter schlimm ist): Ich nämlich glaube, dass ich mich in die Entscheidungen der anderen Menschen eben nicht so intensiv einmischen darf. Ich gebe gern Ratschläge, wenn man mich bittet, ich sage auch meine Meinung zu vielen Themen, wenn ich gefragt werde. Ich bin auch eigentlich kein "stilles Wasser", aber ich empfinde es als Anmaßung anderen zu sagen, dass sie einen FEHLER machen. Denn ich weiß nicht (und das kann ich auch nicht wissen, woher denn ?), ob die Entscheidung oder die Folgen daraus falsch sind. Falsch für wen ? Falsch für was ?
Ich habe gerade ein interessantes Buch gelesen, u.a. wurde dort die Meinung vertreten, dass man nach dem Tod reinkarniert wird, entweder damit die Seele weitere Erfahrungen sammeln kann, die sie noch benötigt oder auch z.B. als "Opfer", d.h. man wird reinkarniert, damit andere daraus ein Wachstum, eine Entwicklung, usw. erfahren können. Man nimmt als Seele dann sozusagen das Opfer der Reinkarnation auf sich, um damit anderen zu dienen, obwohl man eine eigene Entwicklung dabei eher weniger erlebt....

Nun, ich denke, Du und ich, wir können nicht einstufen, ob eine Entscheidung (die ja die Zukunft verändert) richtig oder falsch ist. Viele Entscheidungen in meinem Leben, die ich getroffen habe schienen mir anfangs richtig, später eher verkehrt und natürlich umgekehrt. Viele Entscheidungen, die ohne meine Mitwirkung getroffen wurden erschienen mir ungerecht, falsch oder unsinnig, im Nachhinein haben sie aber mein Leben geprägt oder sogar verändert, aber eben auch zum Positiven....

Meine Meinung: Du kannst nicht wissen was "richtig" und was "falsch" ist, missachten wir einmal die Tatsache, dass wir viele Gesetze haben, die uns vorgeben, was richtig und falsch ist.
Aber selbst für die weitere Entwicklung eines "Mörders", ist es wichtig, diesen Mord begangen zu haben und daraus zu lernen, Reue, Vergebung, Mitgefühl oder aber auch Lust, Begierde, Genugtuung, Rache...
Für viele sind meine Gedanken bestimmt schwer nachzuvollziehen, ich hoffe, Du verstehst, was ich meine ???!!!

Zitat:
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Die Liebe, und damit das Verzeihen, ist das grösste Gut, was wir besitzen. Es sollte sehr intensiv genutzt werden. Es darf jedoch nie zur Selbstaufgabe führen.

Liebe Beene, ich habe mir lange Zeit gelassen, zu antworten. Und nachgedacht. Nur im Dialog können wir reifen und wachsen. Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, die Liebe ist unsere größte "Waffe" gegen alles Böse, dagegen gibt es nur die (Nächsten)-Liebe und das Verzeihen. Schön, wenn wir allen Menschen liebend begegnen könnten....

Ich wünsche Dir alles Liebe
Beene
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  #242  
Alt 16.01.2008, 20:43
östel östel ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Beene und Helmut, auch ohne eine gesprochene Einmischung, mischen wir mit. Durch unser Handeln und durch unser Unterlassen des Handelns. So wie man nicht "nicht kommunizieren kann", können wir auch nicht "Nichtbeeinflussen". Ich glaube wir sind wie die kette Dominosteine, die, einmal angestossen, eine grosse Bewegung verursacht. Als einfaches beispiel stellte sich nach dem Krieg immer wieder die Frage. undwas hast du getan/ nicht getan/ dagegen getan/ geschwiegen oder Mund aufgemacht. Was ist schlimm zu sagen: aus meiner Sicht ist das ein Fehler! das ist die Basis eines Gesprächs und anders als zu sagen: du Trottel, du bist ja bescheuert was du da tust. Gott hat uns die Sprache gegeben als Fähigkeit zur Einmischung, ohne die gedanken Anderer kämen wir kein Stück weiter auf dieser Welt. Und so formen und ändern wir ständig mit. Grüsse Regina
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  #243  
Alt 16.01.2008, 22:16
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Nina,

lass dich nicht beirren von den Beiträgen, die nichts mit den Deinigen zu tun haben. Das Thema "Gott, Glaube, Krebs" ist sehr vielschichtig. Alle, die in diesem Thema zugange sind, lesen auch deine Beiträge. Ich weiss nicht, wie ich dir konkret helfen kann, ausser, dass ich dir ganz fest die Daumen drücke und dir viel Kraft schicke. Du schreibst, dass dein Papa stark "war". Er ist es immer noch. Er freut sich wenn du anrufst, er nimmt am Leben teil, ihr habt zusammen gelacht. Gönne ihm auch weiterhin diese Freude. Wenn du es willst, kannst du stark sein. Vielleicht hilft dir Beten? Unsere Gedanken helfen dir dabei.

Hallo Beene,

über deinen Satz mit dem Mörder muss ich noch etwas nachdenken. Wenn ich mich in die Entscheidungen Anderer einmische, dann ganz gewiss nicht als Schulmeister. Vielleicht hat der Andere Gründe, die ich nicht kenne. Vielleicht erfahre ich dabei auch etwas, was ich bis jetzt nicht wissen konnte und was die Entscheidung in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt (was mir schon öfters passiert ist). Ich bin auch bereit daraus zu lernen. Das Leben ist ein Dialog. Warum nicht auch mal Erfahrungen nutzen, die andere gemacht haben?

Hallo Regina,

dein Beispiel mit den Dominosteinen finde ich sehr gut. Niemand kann wissen was eine Entscheidung für die Zukunft tatsächlich bedeutet.

Danke für eure Antworten.

Alles Liebe

Helmut
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  #244  
Alt 17.01.2008, 18:00
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Liebe Beene, leider entwickeln sich Mörder oft nicht weiter und dass der Mord wichtig war für diesen Menschen, glaube ich nur insofern, als dass er jetzt weiss wie es funktioniert. Der Mörder hat eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung zum Schlechten. Er hat Wahlmöglichkeiten gehabt.Aber da kommen wir schnell in Haarspaltereien, denn um bei diesem beispiel zu bleiben, hiesse das Recht auf individuelle Entscheidung, auch das Recht auf einen Mord. Und auch hier müssen wir wieder eingreifen, mitgestalten, unsere Möglichkeiten nutzen...wir haben das Recht und auch die Verpflichtung dazu. Geboren zu werden um anderen Seelen die Weiterentwicklung zu ermöglichen, empfinde ich z. B. im Fall des Mordes, als eine doch sehr "menschlich kranke" Idee. Sorry, ich meine den Autor und nicht dich. Diese Art von Determinismus glaubte ich schon lange überwunden und in solche Köpfe möchte ich besser gar nicht weiter rein schaun. Grüsse Regina
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  #245  
Alt 17.01.2008, 21:17
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Beene, hallo Regina,

betrachtet man den Begriff Freiheit, so gehen die Meinungen erstmal auseinander.Wie definiere ich Freiheit? Was beinhaltet sie? In ihr eingeschlossen sind auch verschiedene Rechte: das Recht aus Leben, auf körperliche Unversehrtheit, Glaubensfreiheit (Da ich kein Menschenrechtler bin kann hier durchaus noch was fehlen. Ich denke jedoch das sind die wichtigsten).

Bedeutet das: die Freiheit zu tun und zu lassen was ich will!?!?

Ganz gewiss nicht. Ich definiere Freiheit so: Die Freiheit eines Menschen endet dort, wo die Freiheit und das Grundrecht des anderen beginnt! Innerhalb dieses Spielraums kann ich tun und lassen was ich will. Es gibt keine absolute Freiheit. Es gibt nur die Freiheit des Einzelnen: die persönliche Freiheit. Das Gleiche gilt auch für die Gruppe. Sei es die Familie, das Volk, der Staat, die Religionsgemeinschaft, die Menschheit als Ganzes. Freiheit in dem Sinne. wie die Meissten sie verstehen, gibt es eigentlich garnicht. Eigentlich ist unser Wort "Freiheit" für Freiheit falsch und man müsste ein neues Wort finden und das alte streichen.

Will nun Jemand meine Freiheit begrenzen, so habe ich das Recht zu reagieren, jedoch ohne die Freiheit des Anderen zu verletzen oder zu beschneiden.

Zur Reinkarnation: darüber lässt sich wunderbar streiten. Nur, ich kann mich nicht damit anfreunden, einmal auf die Welt zu kommen nur um "Opfer" zu sein. Als Mörder wird man ganz bestimmt nicht geboren sondern höchstens durch das Umfeld gemacht. Wobei auch dieser Mensch bis zur letzten Sekunde die Möglichkeit hat es nicht zu tun.


Alles Liebe

Helmut
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  #246  
Alt 20.01.2008, 19:21
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nani1984 nani1984 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo ihr lieben,

habe gerade den Schritt gewagt meine Oma anzurufen das sie mich morgen mitnehmen kann zu Papa, ich habe seit den Telefonat noch nix wieder von ihn gehört oder mit ihn gesprochen. Ich fühle mich etwas schuldig das ich mein eigenes wohl die letzten Tage vor dem meinen Daddys gesetzt habe, doch ich brauchte einfach mal eine längere Pause. Da mein Freund mir bei den Thema Papa nicht viel helfen kann gibt es dort viel ärger. Mein ex ist meine Stütze und ich brauche ihn noch sehr, was mein Freund nicht verstehen kann.

Für mich mache ich eigentlich nicht sehr viel, habe kaum geld um mal etwas schönes wie Kino oder Essen gehen zu bezahlen.

Das einzige was ich mir nicht nehmen lasse ist mein Patenkind und meine Freundin und ihre Kinder.

Da war ich die letzten Tage und habe dort etwas ausgespannt und viel geredet. Was ich mir am sonsten gönne sind meine Bücher, ich lese sehr gerne und das mach ich fast auch täglich wenn ich daheim bin.
Ich gehe dann eine st ca früher ins bett als mein Freund und lese dann etwas. Im mom ist es ein Fantasie Buch aber ansonsten lese ich sehr gerne Gedicht Bücher.

Wenn alles klappt und mein Daddy gegangen ist werde ich mit meiner Freundin und ihren Kinder aus Uelzen weg und nach Hamburg ziehen.
Als Neustart sozusagen, mal sehen was draus wird.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag abend!
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__________________
Eure Nina, Liebe Umarmung

Der Tod:

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,
sollst sanft in meinen Armen schlafen!


Matthias Claudius
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  #247  
Alt 20.01.2008, 21:13
östel östel ist offline
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Liebe Nina, einen schönen Abend mit spannender Lektüre. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, dass ist immer ein schlechter Berater.Es ist schön, dass du eine Freundn mit Kindern hast. Da ist wenigstens immer was los.Hoffentlich klappt das morgen mit deiner Oma. Ich drücke dir die Daumen. Liebe Grüsse Regina
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  #248  
Alt 24.01.2008, 14:16
östel östel ist offline
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Hallo, wer ohne Schuld ist.....bedeutet doch: jeder hat eine Schuld zu tragen, nobody is perfect oder auch:wer selbst im glashaus sitzt , der sollte nicht mit Steinen werfen. nach meinem Verständniss wird damit aufgefordert, doch mal in den eigenen "Keller" zu schauen und nicht scheinheilig zu sein. Wenn ich mein eigenes "Register" anschaue, dann werde ich, wenn ich nicht ein selbstgerechter Mensch bin, doch automatisch vorsichtig mit der Beurteilung Anderer und schmeisse nicht so schnell. Ich glaube auch, dass wir durch positives Handeln, praktische Hilfe Vieles bewirken. Für mich stimmt eher: es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Die Gefühle kommen dann schon beim Handeln mit dazu. Viele Grüsse Regina
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  #249  
Alt 25.01.2008, 22:55
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo regina,

auch ich habe mein perönliches Register. Damit gehe ich nicht leichtfertig um. Gott wird schon irgendwann alles verzeihen. Denkste. Viele Dinge holen dich irgendwann ein. Dann heisst es die Suppe auslöffeln, egal wie heiss sie ist. Dann muss man dafür geradestehen. Das eine oder andere kann man vielleicht wieder ausbügeln. Den Rest vielleicht im Jenseits?? Ich weiss es nicht. Ich rede hier von Dingen, die man mit Absicht, Berechnung oder einfach nur so,ohne vorher nach zu denken, gemacht hat. Jeder macht das mal, auch ich. Das hängt mit vielen Dingen zusammen. Oder ist etwa ein sogenannter Wilder böse, weil er im glauben an seine Religion die Köpfe seiner Feinde sammelt?

Mal eine ganz provokante Frage: Was hat der Glaube an Gott mit Krebs zu tun?

Liebe Grüsse

Helmut
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  #250  
Alt 26.01.2008, 13:08
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Mal eine ganz provokante Frage: Was hat der Glaube an Gott mit Krebs zu tun?

Liebe Grüsse

Helmut
Hallo Helmut,
nein, diese Frage ist nicht provokant. Mich hat die Erkrankung mit der sehr konkreten Aussicht nur noch zwei bis drei Jahre zu leben einfach mit letztendlichen Dingen und Fragestellungen konfrontiert, deshalb ist eine solche Krankheit doch eine gute Chance sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

Gruß
Thomas
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  #251  
Alt 26.01.2008, 18:42
östel östel ist offline
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Hallo Helmut, stellt sich nicht bei jedem Schicksalsschlag die Frage nach dem Warum? ich glaube dass Krebs eine der grössten Herrausvorderungen ist. Wer Krebs hat, muss mit dem Tod rechnen. Und schon ist sie da, die Frage: was kommt dann? Der Glaube an ein Leben, egal in welcher Form, nach dem Tod, hilft die Angst vor dem völligen Verschwinden zu besiegen. Ausserdem kann man beten, dass heisst sich konzentrieren, an sich und Andere denken. Soll ja auch Leute geben die Ärzte anbeten....

Zum Vorherigen: den mit dem ganz vollen Teller Suppe zum Auslöffeln möchte ich nicht kennen lernen, den "Wilden" mit den Köpfen allerdings auch nicht. Grüsse und einen schönen Sonntag Regina
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  #252  
Alt 27.01.2008, 02:08
Beene Beene ist offline
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Hallo meine Lieben,

ich war mit Mann und Kindern ein paar Tage im Urlaub (eigentlich nur, um meinem Geburtstag zu entfliehen) und konnte deshalb an der interessanten Diskussion nicht teilnehmen.... Dummerweise hatte ich vor lauter Hektik auch noch vergessen, Euch eine kleine Mitteilung zu hinterlassen, dass ich weg bin... Sorry !!

Nun, ich muss in den nächsten Tagen erst einmal alle Beiträge lesen, die während meiner Abwesenheit geschrieben wurden... Werde mich bemühen...

Ich persönlich finde es gar nicht so "hart" und empfinde es auch nicht als "Arbeit" zu glauben....
Ein schönes Beispiel sind meine Kinder (wobei ich natürlich nicht weiß, wie sie als Erwachsene sein werden), sie glauben "einfach", d.h. es ist glasklar für sie, dass es einen Gott gibt und egal was passiert (auch z.B. bei Todesfällen), sie zweifeln nicht daran und dennoch streiten sie auch manchmal und schreien auch und sind wütend, verzeihen und vergeben oder bitten um Entschuldigung. Sie lieben einfach und fragen nicht, ob der andere diese Liebe verdient oder nicht oder es wert ist. Sie haben eine Vorstellung vom Tod, vom Jenseits, vom Leben, vom Lieben, usw. Sie sind sehr unbefangen und ehrlich, offen und warm, unschuldig, liebevoll, etc....

In der Bibel kann man lesen: Ihr müsst werden wie die Kinder, dann werdet ihr ins Himmelreich kommen. Warum ist das für uns Erwachsene so schwer und "harte Arbeit" ???

Für Euch einen schönen Sonntag mit viel Wärme
Beene
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  #253  
Alt 31.01.2008, 08:01
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HelmutL HelmutL ist offline
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Guten Morgen,

die letzten Tage haben wir nicht sonderlich gut geschlafen. Heute sind wir bereits um 5 Uhr aufgestanden. Eine kleine Tasse Kaffee und ein Stück Brot zu Frühstück. Meine Frau hat sich jetzt nochmal auf die Coutch gelegt und will noch ein bisschen schlafen. Ich sitze hier im Keller und habe eure Beiträge gelesen.

Wir waren jung, fühlten uns stark. Das Leben stand vor uns. Wir mussten es meistern. Unseren beiden Töchtern eine Zukunft ermöglichen. Das Haus meiner Schwiegereltern umbauen und modernisieren. Es blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken. Bei den Meisten ist es, glaube ich, so. Nach dieser Zeit unser Engagement im Turnverein. Meine Frau als Übungsleiterin, ich als Leiter der Turnabteilung.

Dann hat es mich selbst erstmal getroffen, 1998. Gehirntumor. Gott sei Dank stellte es sich als gutartig heraus: Hypophysen-Adenom. Trotzdem Arbeitsleben ade. Turnverein ging auch nicht mehr. Was tun? Nachdenken. Noch ein Schlag vor den Bug: mein Schwager stirbt mit 45 einen sogenannten Sekundentod.

Im Frühsommer 06 trifft es meine Frau: inflammatorischer Brustkrebs. Daran doktorn wir dann bis jetzt und wahrscheinlich noch eine lange Zeit.

Sind das diese Tritte in den Hintern, die man braucht? Um endlich nachzudenken um was es eigentlich geht im Leben?

Meinen Glauben hatte ich eigentlich nie verloren sondern nur vergessen. Jetzt kommt er mit aller Macht zurück. Nur ganz anders als in meiner Jugend. Warum ist es aber so schwer zu glauben? Wir betrachten uns als rationale Wesen, sind aufgeklärt, wollen alles selber regeln. Viele Narben hat das Leben uns zugefügt (es kommen bestimmt noch einige hinzu), wir sind ungeduldig und verletzlich. Das soll man alles nicht mehr so wichtig nehmen und, manchmal täglich, von Vorne anfangen? Das ist sehr schwer und hart.

Ich bin nicht verdrieslich. Mein Leben war gut, ich konnte etwas schaffen. was mich überdauert. Keinen Tag, auch nicht die härtesten, möchte ich missen. Ich habe nicht's versäumt (wie so Manche glaubten mir weissmachen zu müssen). Wir dürfen dem Glück nicht hinterher laufen, sonst kann es uns ja nie einholen!


Euch Allen wünsche ich einen wunderschönen und glücklichen Tag,

Helmut

Könnte die Frage nach dem "WARUM" nicht so sein: Warum bekommen nicht (auch) Andere diesen Tritt in den Hintern, die es (auch) verdient hätten????

Geändert von HelmutL (31.01.2008 um 08:10 Uhr) Grund: Ist mir jetzt erst eingefallen.
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  #254  
Alt 04.02.2008, 07:53
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Guten Morgen,

es geht nicht um den Tod an sich, der ist unausweichlich. Das ist für mich kein Thema. Aber muss wirklich jeder sein Kreuz zu tragen haben? Also ich kenne Menschen, die ihr Leben ohne ein solches zu Ende gebracht haben und dann friedlich eingeschlafen sind. Ob sie immer glücklich und zufrieden waren mag dahin gestellt sein. Ganz gewiss wünsche ich auch Niemandem ein Kreuz tragen zu müssen. Schön, gut und wünschenswert, wenn man es nicht tragen muss.

Ich glaube, es gibt für uns hier und heute keine letztendliche Antwort. Vielleicht wird eine ferne Generation diese Antwort finden? Dieses "Warum" wird man vorerst nicht beiseite schieben können. Ohne diese einfache, grundlegende Frage würde die Menschheit keinen einzigen Schritt nach vorne machen können. Vielleicht hat Gott uns diese Frage beim Verstoss aus dem Paradies mitgegeben? Können wir vielleicht ohne sie nicht überleben?

Liebe Grüsse

Helmut
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  #255  
Alt 04.02.2008, 12:15
Beene Beene ist offline
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Hallo meine Lieben,

ich will hier bitte nicht "schulmeisterlich" klingen, aber ich frage nicht oder nur sehr selten "Warum"....
Das würde aber, lieber Helmut, heissen, dass ich nicht vorwärts komme (und das stimmt nun wirklich nicht) und nicht dauerhaft überleben kann...

Ich habe in meiner eigenen Geschichte gelernt, dass es keinen Sinn hat nach dem "Warum" zu fragen und zu grübeln, denn das hemmt mich und meine Energie und Weiterentwicklung, weil ich keine Antwort bekomme und viel wertvolle Zeit damit verbringe nach einer zu suchen... In dieser Zeit könnte ich viel Sinnvolles tun...

Nun, ich frage anstelle des "Warum" immer nach dem "Wozu", das bringt mich weiter (denn es ist konstruktiv), ALLES, was bisher in meinem Leben passiert ist (und das waren auch viele unerfreuliche Katastrophen) hatte letztendlich einen tieferen Sinn und hat mich in meiner Entwicklung weitergebracht... Auch wenn es auf den ersten Blick nicht erkennbar war und sich manches Mal erst viel später zeigte.

Wenn ich mich natürlich mit der Suche nach dem "Warum" aufhalte, dann werde ich das "Wozu" nie finden... Schade eigentlich, oder ?

Nehmen wir Krebs: Ich kann fragen: Warum ich ? Bekomme niemals eine Antwort. Frage ich: Wozu ? erhalte ich eine Menge Antworten, die man hier im Forum gut nachvollziehen kann, denn viele Aussagen beginnen mit: Seitdem ich Krebs habe, hat sich mein Leben verändert (damit meine ich jetzt nicht nur zum Negativen !!), man nimmt Dinge anders wahr, macht andere Sachen, gewichtet anders, usw. Antworten, die man auf der Suche nach dem "Warum" nie finden würde....

Und mal ehrlich: Ist es nicht völlig egal "Warum" ?? Was würde es ändern, wenn ich wüßte, warum mein Vater an seiner Krankheit gestorben ist ? Nichts... Er kommt nie wieder zurück hierher.... Ich bin im Moment immer noch mit dem "Wozu" beschäftigt... Habe schon viele Puzzleteile gefunden... Bin am sortieren, usw...

Am Freitag starb urplötzlich mein Nachbar, mit 45 Jahren, ohne Krebs... Ob mir jemand antwortet, wenn ich frage: "Warum" er ?

Ich schicke Euch allen viele Grüße und viel Kraft für die kommende Woche
Beene
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