Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Lieber Arno,

bitte melde dich doch noch mal. Wir machen uns alle Sorgen.

Bleibt stark und seid lieb gegrüßt

Hallo Monika, Heike und Sigrid!

Nachdem ich nun längere Zeit nichts von mir bzw. uns hören gelassen habe, melde ich mich wieder kurz. Mir geht es weiterhin nicht gut, obwohl es Annie etwas besser geht. Die ganzen Gedanken und Sorgen, dazu nicht ständig bei ihr sein zu können und die Entfernung haben mich die letzten Wochen sehr geprägt und verändert. Dazu gab es mit ihrer kleinen Maus die letzten Wochen auch Probleme, da bei ihr ein Herzgeräusch bei einer Routineuntersuchung festgestellt wurde und es Hoffen und Bangen gab bis zum der Termin der Abklärung in der Kinderkardiologie des Herzzentrums. Allerdings ohne auffälligen Befund und da ist allen ein Stein vom Herzen gefallen. Annie hat dies wieder aufgerapppelt, da sie Angst um ihre Maus bekam. Das war wohl der entscheidende Auslöser, wo es mit Annie wieder aufwärts ging. Und sie wollte wieder Besuch von ihrer Kleinen. Der Zusammenhalt in ihrer Familie ist trotz der schweren Situation erstaunlich. Es geben sich alle größte Mühe, Annie weitestgehend einzuschließen obwohl sie immer noch im Krankenhaus liegt. Sie macht nun wieder Chemotherapie, worauf eine Stammzellentransplantation folgen soll, wofür Annie aber noch zu schwach ist zur Zeit. Sie ist abgemagert und hat eine Magensonde, wobei sie langsam wieder anfängt mit dem Essen. Aber die Essstörung hat sich mehr als psychisches Problem herausgestellt und somit besondere Vorsicht geboten. Außerdem hat sie Schmerzen in Gelenken und im Wirbelsäulenbereich, welche aber durch Medikamente gut in Griff zu bekommen sind. Das teilweise Taubheitsgefühl und Kribbeln in Armen/Händen und Füßen macht mehr zu schaffen. Sie möchte wieder nach Hause und wenn es so weiterläuft, dann wird sie nächste Woche erstmal entlassen. Allerdings wissen wir nicht, wie es dann weitergehen soll, da sie eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung braucht. Ihre Eltern möchten, dass sie erstmal zu ihnen kommt, da sie dort ihrer Tochter auch nahe ist und meine Eltern versuchen würden, dass immer jemand da ist. Aber sie möchte nicht. Ich werde mir erstmal einige Tage frei nehmen (habe wieder genügend Überstunden gesammelt) bzw. per Home Office arbeiten und Annie zur Seite stehen. Ich denke, das braucht sie auch. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das so verarbeite. Ich sehne mir die Zeit zurück, wo wir unsere wenige gemeinsame Zeit so ziemlich glücklich als Familie verbracht haben, Ausflüge gemacht haben usw. Das jetzt ist doch ein großer Unterschied dazu und mir fällt es immer schwerer mit der Situation umzugehen. Mir geht die Kraft zu ende oder vielleicht bin ich dem Ganzen nicht gewachsen. Ob es jemals wieder so unbeschwert wird wie "früher"? Ihre Eltern haben in 1 1/2 Monaten Silberhochzeit, ihre Kleine hat in 2 1/2 Monaten ihren 2. Geburtstag - werden wir dieses noch glücklich und zufrieden zusammen feiern können? Aber das wird wohl erst die Zeit mit sich bringen.

Grüße Arno

P.S. Ich soll euch alle ganz lieb von ihr grüßen.

Hallo Arno,

das ist ja toll zu hören das es ihr besser geht.
da fällt mir ein stein vom herzen, sei mal fest gedrückt.
tja, was nu alles kommt das weiss man nicht, aber ich denke und hoffe doch das ihr noch eine schöne zeit haben werdet,
auch wenn sie erstmal wieder kraft schöpfen muss jetzt.
ganz langsam wieder von vorne anfangen.
aber du sthest ihr so toll zur seite das ihr das sehr hilft.
weisst ja das du hier immer schreiben kannst, egal was ist.
würde mich freuen was von euch zu hören.
sag ihr auch liebe grüsse

heike

Ich freu mich, dass es Annie etwas besser geht und vor allem, dass du dich hier meldest lieber Arno. Dass es für dich, die Kleine und auch für ihre Eltern eine schwierige Zeit ist kann ich bestens nachvollziehen. Aber auch diese Zeit vergeht und ich hoffe, dass sich das Rad der Fortuna wieder auf eure Seite dreht.
Vielleicht tut es Annie ganz gut wenn sie sieht, dass sie gebraucht wird und sie kann wieder neue Kraft schöpfen.
Dir wünsch ich weiterhin soviel Kraft und Liebe für Sie.
Liebe Grüße und einen dicken Knuddler an Annie

Nina

Hallo arno,

man hört nichts mehr von dir.
wie gehts euch?


heike

[Jeanny]

Hallo Arno,

ich habe hier bis jetzt immer nur mitgelesen und auch mit euch mitgelitten.
Du hast schon länger nichts mehr geschrieben, ich bin, wie viele andere wohl auch, beunruhigt.
Bitte melde dich mal und berichte, wie es euch geht.

Lieben Gruss, Jeanny

Ich habe mich längere Zeit nicht gemeldet, obwohl mich Annie immer wieder darauf hingewiesen hat, dass hier wieder neue Einträge für mich sind. Ich war beruflich sehr im Stress, da ich Zusatzstunden auf meinem Zeitkonto gesammelt habe, um wieder paar Tage frei zu machen und die habe ich jetzt. Bin wieder bei Annie, da sie gestern ihre erneute Chemotherapie begonnen hat und doch große Angst hat. 2 Stunden nach dem gestrigen Anfang ging ihre Übelkeit los und seitdem geht es ihr trotz Medikamente immer schlechter. Mir tut es weh, wenn ich das wieder mit anschaue. Die letzten Tage bzw. wenigen Wochen ging es ihr etwas besser und nun wieder so schlimm. Bin den ganzen Tag über bei ihr im Krankenhaus und abends kümmere ich mich um die Kleine. Sie bekommt das inzwischen alles mit und hat dadurch eine extremere Trotzphase als andere Kleinkinder. Da versuche ich etwas zu helfen, obwohl es schwer ist. Ich schreibe seit einiger Zeit Bewerbungen in der Umgebung von Annie`s Wohnort. Aber bisher leider nichts positives dabei gewesen. Ich sehe aber auch, dass Annie mich braucht und die Distanz uns beide zusätzlich kaputt macht.

Grüße Arno

lieber arno,

wie gehtb es euch?
wie läuft bei annie diue chemo?
alles gute weiterhin
schicke euch ein dickes kraftpaket#

heike