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  #1  
Alt 30.03.2005, 22:46
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Erst einmal kurz zu meiner Situation. Meine Freundin ist seit Mitte letzten Jahres an Krebs erkrankt. Diese Art ist nicht heilbar. Wir führen noch nicht lange eine Beziehung und diese besteht auch nur am Wochenende, da ich weiter weg wohne. Sie hat eine kleine Tochter mit in die Beziehung gebracht, welche ich sehr lieb gewonnen habe und so behandle als wäre es meine eigene.

In letzter Zeit komme ich nicht mehr so gut aus mit meiner Freundin. Sie zieht sich zurück von mir und ich verstehe das nicht. Sie sagt mir nicht mehr, was los ist. Sie verheimlicht mir einige Dinge. Ich versuche sie seit Montag zu erreichen, aber sie geht nicht ans Telefon und antwortet nicht auf meine Nachrichten. Ich weiß, dass sie gestern einen Termin für eine wichtige Untersuchung hatte. Möchte doch auch gern wissen, wie es ihr geht. Wir telefonieren sonst jeden Tag und meist sogar zweimal am Tag. Ich habe bei ihren Eltern vor wenigen Stunden angerufen, da ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Sie sagten mir, dass meine Freundin im Krankenhaus liegt und es ihr nicht gut geht, aber sie möchte nicht das ich sie dort besuche. Ich habe Angst um sie und um unsere Beziehung. Dabei waren wir doch so froh das sie vorerst die letzte Chemotherapie hinter sich gebracht hat.

Ich weiß nun nicht, ob ich gegen ihren Willen zu ihr fahre oder ob ich ihr besser Zeit lasse. Aber was ist, wenn wir keine Zeit haben?

Das musste ich mal los werden. Einige von euch werden meine Freundin kennen, da sie hier immer mal reinschaut.

Grüße Arno
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  #2  
Alt 01.04.2005, 02:09
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Lieber Arno,
wie du siehst, haben schon viele deinen thread gelesen, aber so richtig hat keiner eine Antwort parat.
Vielleicht kann dir ein Betroffener da eher weiterhelfen als ein Angehöriger. Bin selber oft ratlos und kann nur ahnen, was in einem Krebskranken so vorgeht.
Manchmal wollen Betroffene ihr Liebsten mit Abweisung irgendwie "schützen", damit die später nicht so leiden müssen. Oder sie wollen in ihrem Leid nicht gesehen werden oder dem Partner diesen Anblick ersparen. Ich weiß nicht, was bei deiner Freundin so ist. Aber wenn du sie liebst, dann würde ich an deiner Stelle hinfahren und mit ihr reden.
Schlauere Ratschläge habe ich leider auch nicht, sorry.
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  #3  
Alt 01.04.2005, 09:48
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Arno,
ich kann Annette nur zustimmen. Als Angehöriger kann man noch nicht mal erahnen, was in einem Menschen vorgeht, der an Krebs erkrankt ist und sterben wird. Und da hier auch keiner deine Freundin kennt, ist es natürlich noch schwerer was zu sagen. Ich glaube aber, dass ich hinfahren würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dich wirklich nicht sehen will.
Liebe Grüße,
Kirsten
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  #4  
Alt 04.04.2005, 08:56
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Arno,
wir haben uns mal im Chat getroffen und ich habe häufig mit Annie gechattet.Ich denke, du solltest auf jeden Fall hinfahren. Es wäre schön, wenn du uns auf dem laufenden hälst. Ich drück dir fest die Daumen.
Monika
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  #5  
Alt 10.04.2005, 23:42
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Annette, Kirsten und Monika,

ich war letztes Wochenende bei Annie und das entgegen ihrem Wunsch, dass ich nicht kommen soll. Sie hat selbst von meiner Anwesendheit nicht viel mitbekommen, da sie meist geschlafen hatte. Ich saß an ihrer Seite und das tat ihr gut. So hatte ich zumindest den Eindruck. Am Mittwoch bekam ich von ihrer Mutti einen Anruf. Wunderte mich, dass sie um diese Zeit anrief und wusste gleich, dass etwas nicht stimmt. Annie geht es schlechter und sie wurde auf die Intensiv verlegt. Ich habe mich gleich darum gekümmert, das ich frei bekomme und bin am nächsten Morgen zeitig zu ihr gefahren. Sie hängt an vielen Infusionen, hat eine Atemhilfe und eine Magensonde. Den Anblick werde ich nie vergessen. Ich möchte ihr helfen, aber habe keine Ahnung wie ich das machen sollte. Am Freitag war sie kurz wach und sagte ganz leise zu mir das sie mich liebt. Da habe ich es mit der Angst zu tun bekommen und dachte, dass es zu Ende geht mit ihr. Das denke ich weiterhin, obwohl der Arzt meint, dass es nicht so schlecht aussieht, sondern Annie keine Kraft mehr hat und aufgibt. Ich kann nichts tun. Ich habe mit ihr gesprochen, aber weiß nicht einmal, ob sie das mitbekommen hat. Heute bin ich gegen meinen eigentlichen Willen nach Hause gefahren. Ich muss morgen arbeiten. Jetzt sitze ich hier und denke über Annie und die letzten Tage nach. Ich möchte wieder zu ihr. Ich liebe sie und ihre Tochter auch. Bin jederzeit erreichbar und werde mich sofort ins Auto setzten, wenn es Annie schlechter geht. Dennoch mache ich mir Gedanken, dass es zu spät sein könnte, wenn ich bei ihr eintreffe. Ihre Eltern sind bei ihr, was ich als sehr wichtig empfinde, aber ich fühle mich nicht gut, da ich nicht bei ihr sein kann.

Grüße Arno
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  #6  
Alt 12.04.2005, 00:44
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Mach einfach,was dein Herz Dir sagt !
Das ist immer das richtige !!!
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  #7  
Alt 18.04.2005, 09:16
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Arno,
wir machen uns im Chat große Sorgen um Annie und würden uns freuen, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest.
Lieber Gruß
Monika
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  #8  
Alt 18.04.2005, 13:26
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Lieber Arno,

ich war jetzt 14 Tage in Urlaub und weiß erst jetzt wie es Annie z.Z. geht.
Ich drück euch alle Daumen und halte uns - wie Monika schon sagt - bitte auf dem Laufenden.

Sigrid
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  #9  
Alt 22.04.2005, 00:00
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Monika und Sigrid!

Ich mache mich morgen Mittag wieder auf den Weg zu Annie. Ihr geht es unverändert. Sie hat kaum Kraft und ist nur selten ansprechbar. Ich werde einige Tage bei ihr bleiben, da ihre Eltern und ich uns inzwischen Gedanken machen, wie lange Annie noch durchhällt. Sie gibt regelrecht auf und wir können nichts tun. Ihre Tochter möchte sie nicht sehen, obwohl die Maus immer nach ihr fragt. Ich liebe Annie, aber sie stößt mich weg. Das schmerzt.

Grüße Arno
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  #10  
Alt 22.04.2005, 07:34
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Arno,
das ist für dich wirklich keine leichte Situation und ich wünsche dir viel Kraft.Gib ihr immer wieder das Gefühl, das du für sie da bist, mehr kannst du zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun. Bitte melde dich immer mal wieder - vielleicht kommst du auch mal in den Chat ? Wir treffen uns immer noch morgens gegen 8 Uhr.
Ich denk ganz fest an euch und wünsch euch alles liebe
Monika50
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  #11  
Alt 29.04.2005, 14:03
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

lieber arno,


man hat schon länger nichts mehr von dir gehört?!
ich wünsche dir auch alle kraft.
sei einfach für sie da.
rede mit ihr,halte sie fest.



liebe grüsse heike
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  #12  
Alt 30.04.2005, 23:34
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Monika und Heike!

Ich konnte hier einige Zeit nicht schreiben, da mich die ganze Situation sehr mitnimmt und ich muss doch stark bleiben für Annie. Ihr geht es unverändert schlecht. Sie hat keinen Lebenswillen mehr und stößt alle weg. Liegt weiterhin auf der Intensivstation und stößt alle weg. Die vergangene Woche hatte ich frei und bin bei ihr geblieben. Habe viel Zeit bei Annie im Krankenhaus verbracht, aber auch mit der kleinen Maus. Mit Annie`s Eltern habe ich oft zusammen gesessen und wir haben überlegt, wie wir Annie helfen können. Es ist alles sehr schwer. Morgen Nachmittag werde ich mich auf den Heimweg machen und das fällt mir nicht leicht. Von dort aus bin ich so weit weg und dabei möchte ich in Annie`s Nähe sein und könnte dann gleich bei ihr sein, wenn sie meine Hilfe brauch. Aber so sind es immer um die 3 Stunden Autofahrt und das kann im Notfall zu spät sein, wenn ich dann bei ihr eintreffe. Ich verstehe nicht, warum sie ihr Leben so einfach wegwirft. Warum kämpft sie nicht mehr?

Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich hier allein bin, also in ihrer Wohnung. Wir haben hier unsere Zeit als Familie verbracht, in schlechten wie in guten Zeiten und nun gehe ich allein ins Bett und sitze dazu an ihrem Laptop. Gestern hatte ich die Stärke und habe ihre Mails abgerufen und einigen Freunden geantwortet, da sie sich bereits Sorgen gemacht hatten. Ich werde jetzt ins Bett gehen, damit ich morgen Früh fitt für Annie bin. Es wird wieder ein harter Tag, wie es die ganze Woche bereits war.

Grüße Arno
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  #13  
Alt 02.05.2005, 07:37
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo Arno,
du klingst so verzweifelt und ich hoffe für eure kleine Familie, das sich das Blatt doch noch zum positiven wendet.Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft.
Monika
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  #14  
Alt 02.05.2005, 09:38
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Hallo arno,

finde das super von dir das du, trotzdem sie alles und alle wegstösst immer bei ihr bist.
habe das bei meiner mama auch gemacht.
sie hatte auch eine zeit wo ihr alles egal war.
egal das sie eine tochter oder ein enkelchen hatte.
das ist für uns angehörige schwer zu verstehen,
aber ich habe wie du auch nicht klein beigegeben.
und dann hat man manchmal gesehen das sie sich doch gefreut hat wenn ich da war.
wie sie dir auch gesagt hat das sie dich liebt.
weiterhin viel stärke


liebe grüsse
heike
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  #15  
Alt 04.05.2005, 12:44
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Standard Ich verzweifel und mache mir Sorgen

Lieber Arno,

auch wenn ich mich hier nicht gemeldet habe, denke ich viel an Euch. Ich wünsch dir und euch alle Kraft der Welt und hoffe, dass es bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Sigrid
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