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  #16  
Alt 29.08.2003, 09:19
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Standard Aggressiv bei Krebs

hallo petra,

mein mann hat auch erst so reagiert-wollte nichts haben und hat mir gesagt ich brauche nicht jeden tag ins krankenhaus kommen.
es ist bestimmt bei jedem anders aber versuch mit ihr zu reden auch über deine gefühle und ängste.
ich habe meinem mann gesagt was ich denke und fühle ,hat auch erst gedauert bis ich das konnte aber dann habe ich es langsam und immer mehr getan.
bei meinem mann war es so das er nicht wollte das ich sehe wie fertig er ist -um mich zu schonen sagte er.
als ich ihm erklärte das ich mehr leiden würde wenn ich zu hause sitze und nicht zu ihm komme war das thema vom tisch-die besuche sind auch "angenehmer" geworden weil wir voneinander wußten wie wir denken und die besuche waren nicht mehr so das keiner wußte was er sagen sollte.teilweise hatte ich angst hin zu fahren weil das verhältnis durch die ungewißheit so angespannt war,ich hatte angst was falsches zu sagen und dann hat man zuletzt nur noch geschwiegen und bei jedem wort was man sagen wollte hat man erst darüber nachgedacht ob es richtig ist.daswar sehr belastend.
gruß kerstin
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  #17  
Alt 29.08.2003, 12:11
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Standard Aggressiv bei Krebs

Hallo Petra,
Obwohl ich heute etwas gestresst bin und auch wenig Zeit habe;-) bin ja Krank geschrieben:-)ein paar Worte.

Nach der Diagnose viel ich in ein TIEFES loch und dieses Loch war soooooo unendlich tief, sodass ich zu keinem Normalen Gedanken mehr fähig war.
Ich hatte zu nichts mehr Lust, ja zu gar nichts mehr. Wenn mir ein Arzt eine Todesspritze angeboten hätte, ich hätte sofort ohne Zögern einen Arm frei gemacht und ich währe lieber SOFORT Gestorben als über einen langen Zeitraum dahin zu Siechen Schmerzvoll, Menschenunwürdig den Hintern abgewicht zu bekommen und wie ein Baby gefüttert zu werden, und ich hatte Angst wie ein Hund zu Verrecken.
Lieber währe es mir gewesen sofortiger Tod als so weiter zu leben.
Meine Frau wollte mir für das Krankenhaus wegen OP usw. einen neuen Schlafanzug und auch andere Diverse Dinge kaufen, damit ich dort einigermassen zurecht kommen konnte. Ich habe sie fast angebrüllt um ihr Verständlich zu machen daß ich nichts brauche. Egal was sie mir Gutes tun Wollte, ich Wollte nichts, gar nichts!!!!!!.
In den nächsten Wochen wollte ich nur Sterben und dies so schnell und so Schmerzlos wie Möglich.

Irgendwann bemerkte ich das ich meiner Frau Unrecht tat und das sie sehr viel Leidet wegen meiner Krankheit und wegen meiner Unruhe und Agressievität auch ihr gegenüber. So begann ich irgendwie aus dem Loch heraus zu krieschen, erst waren es ganz kleine Schritte und irgendwann fing ich an zu laufen. Dann Wurde ich Wütend, Wütend auf einen Gendefekt der mir das Leben nehmen wollte. Wütend auf meinen wie ich Ihn nannte "kleinen Scheisser" ich wurde Agressiev und ich sagte meinem Körper "so nicht, noch bin ich der Boss, Monika braucht mich und du hast ein Enkelchen das den Opa ein paar Jahre brauch".
Hört sich Doof an ne ?, ist aber egal und es war so. Ich begann zu kämpfen , meine Laune besserte sich ständig und ich wurde immer ruhiger udn ich tat Ding die ich sonst nie gemacht habe.

Im Krankenhaus die Besuche, obwohl ich mich auf Besuch gefreut habe Ärgerte ich mich doch wenn diese a. zu lange da war, b. man mich zu Laberte , c. ich Müde wurde und nicht wusste wie ich meine Ruhe bekommen konnte.
Also in Steno . So gerne ich meine Frau und meine Tochte und meine Hausbewohner und meine Freund hatte und habe SIE GINGEN MIR IM KRANKENHAUS AUF DEN KEKS.

Wie du siehst, Deine Mutter verhält sich Voll Normal.
Kein Grund sich selbst zu Zerfleichen, sie hat Krebs und sie macht Genug mit sich selbst mit. Wie Kerstin schrieb, so isset un so war et auch bei mir.

CU Fredi

PS Rechtschreibung unter aller Kanone, ich weiss ist mir aber egal :-).
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  #18  
Alt 29.08.2003, 15:43
Christa1 Christa1 ist offline
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Registriert seit: 06.05.2003
Beiträge: 2.215
Standard Aggressiv bei Krebs

Hallo Fredi,

kann dich verstehen. Würde mir wohl auch so gehen. Man bekommt die Diagnose an den Kopf geknallt, soll sie irgendwie verarbeiten, bekommt vielleicht zu hören, wird schon wieder, ist alles nicht so schlimm... Oder das Gegenteil, wie bei meiner Mutter, da hieß es, sie machen uns Sorgen...Man bekommt Medikamente für den Körper, aber die Seele kann man nicht von diesen Gedanken befreien, wie die Zukunft aussieht. Ich kann auch nicht in den Kopf meiner Mutter sehen, welche Gedanken ihr durch den Kopf gehen. Manchmal ist sie wie aufgedreht, dann wieder eher nörgelig. Aber ich weiß ja, daß sie krank ist, also versuch ich, damit umzugehen. Was haben Mutter und ich uns schon früher gezofft. Aber momentan ist das alles so unwichtig. Ich hab mich seit der Diagnose auch verändert. Ich versuch, bei meiner Mutter geduldiger zu sein. Sicher, ich hab ab und an dann auch den totalen psychischen Streß, lade ihn dann leider oft bei meinem Mann ab, fühl mich da völlig unausstehlich und als Zumutung für meinen Mann. Der Krebs wirkt sich eben auf die gesamte Familie aus.

Liebe Grüße

Christa
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  #19  
Alt 30.08.2003, 09:54
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Standard Aggressiv bei Krebs

Lieber Fredi !

Danke für Deine Offenheit !!!

Liebe Grüsse
biba
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  #20  
Alt 30.08.2003, 16:54
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Standard Aggressiv bei Krebs

Moin moin,

Ich versuche einmal ein Beispiel auf zu zeigen:

Da sitzt jemand in der Todeszelle , unwichtig warum und weshalb.
Er ist zum Tode durche Erschiessen verurteilt.
Kein Datum wann, wieviel Uhr usw.

Warten Jahre, Monate, Tage Stunden, Minuten, Sekunden kann es Dauern bis das Er Hingerichtet Wird. Qualvolles warten darauf, wann bin ich dran?,
Dann der Tag an dem ihm Mitgeteilt wir wann. Datum , Uhrzeit.

Dann erst dann beginnt der zum Tode Verurteilte ruhiger zu werden.
Nicht das er keine Angst mehr davor hat getötet zu werden, nein die Zeit der Ungewissheit ist vorbei.

Ich fühle mich oft wie einer der gefesselt auf einer Bank liegt und der Scharfrichter hat unendlich lange Zeit mir den Unheimlichsten, Schmerzhaftesten Hieb auf den Körper zu geben den je ein Mensch bekommen hat.
Warten,warten.......warten.....warten....
Wann ist das Endlich vorbei?, es kostet die meiste Kraft und Nerven dieses Warten und nichts daran tun können.

Immer wenn ich zu Ruhe komme und mich selbst wieder Aufgerichtet habe , beginnt wieder das warten, wann und wo greift der Krebs wieder an. Was geschieht noch alles mit mir. Diese Ungewissheit macht mich fertig und dieses ist es was wir Krebskranke alle ohne Ausnahme Tagtäglich zu jeder Minute mit machen.

Ja wir alle müssen Sterben und keiner weiss wann und wie. Aber ich bin schon des öfteren Gestorben, bei jeder Chemo und bei jeder Bestrahlung wurde ich teilweise Beerdigt.


Jede Untersuchung danach war mit Angst, Hoffen und Bangen von mir an gegangen worden und ich habe Tage gebraucht wieder ins Normale Leben rein zu kommen.

Jetzt frage ich euch, wer soll dabei nicht Agressiev werden ?. Nur es ist schwer dabei Ruhig zu bleiben.

Allen ein schönes WE Fredi.
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  #21  
Alt 01.09.2003, 16:16
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Standard Aggressiv bei Krebs

Hallo Fredi!

Hatte in letzter Zeit einen Teil der Beiträge gelesen und die Diskussionen mit verfolgt.
Aber der Beitrag vom 30.8. von Dir trifft genau den Punkt.
So muß sich meine Frau ein halbes Jahr lang gefühlt haben, bis sie am 13.6.mit qualvollen Schmerzen und zum Teil geistig umnachtet,(verursacht durch die Tumorgifte und Medikamente,
gestorben ist.Ich kann´s bis jetzt noch nicht begreifen, warum sie ausgerechnet auf die Art und Weise, und dann auch noch im Alter von 47Jahren gehen mußte.Ich kann mir denken,daß jetzt Antworten kommen wie."ja es müssen auch noch jüngere gehen etc, etc.Das weis ich alles selbst.
Aber egal ob 7 oder 47 oder 87, es ist halt die Art und Weise wie man gehen muß, die es so grausam macht.Und wie Du schon schreibst, wenn man seinen Tod vor Augen hat, sieht man alles aus einer anderen Sichtweise.Ich kann Deine Reaktionen voll verstehen.Mein Schatz wollte teilweise auch niemanden mehr sehn, und am nächsten Tag hat sie manchmal am Telefon geweint, ich solle so schnell kommen wie´s geht.Ich möchte zu gern noch im nachhinein wissen, was ihr da alles durch den Kopf ging.
Also, Servus und alles Gute!

Frank
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