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  #1  
Alt 06.06.2009, 15:04
HeikeL HeikeL ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 493
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Hallo zusammen !

Ich sehe die Sache noch etwas anders :
Wenn in einem Glas 200 ml drin sind. bleiben mir, wenn ich die Hälfte getrunken habe, noch 100 ml. Diese 100 ml sind weder gut noch schlecht, sondern einfach 100 ml.

Bevor ich mir Gedanken über halbvoll oder halbleer mache, genieße ich lieber die mir noch verbliebenen 100 ml in vollen Zügen. So halte ich es auch mit meiner Krankheit.

Ein schönes Wochenende
Heike
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  #2  
Alt 14.06.2009, 21:59
Benutzerbild von Simon_der_Zauberer
Simon_der_Zauberer Simon_der_Zauberer ist offline
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Registriert seit: 22.09.2008
Ort: nähe Hildesheim
Beiträge: 21
Daumen hoch AW: wie ändert man sein denken?

Zitat:
Zitat von HeikeL Beitrag anzeigen
Hallo zusammen !

Ich sehe die Sache noch etwas anders :
Wenn in einem Glas 200 ml drin sind. bleiben mir, wenn ich die Hälfte getrunken habe, noch 100 ml. Diese 100 ml sind weder gut noch schlecht, sondern einfach 100 ml.

Bevor ich mir Gedanken über halbvoll oder halbleer mache, genieße ich lieber die mir noch verbliebenen 100 ml in vollen Zügen. So halte ich es auch mit meiner Krankheit.

Ein schönes Wochenende
Heike
DAS ist DIE Einstellung. Sehr schön geschrieben!
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  #3  
Alt 16.06.2009, 20:43
dani25 dani25 ist offline
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Registriert seit: 31.05.2009
Beiträge: 8
Standard AW: wie ändert man sein denken?

hallo zusammen,

ihr habt ja alle recht.ich kann behaupten,dass ich mich langsam mit dem krebs "freundschaft" schliesse.dennoch gibt es immer wieder tage oder momente an denen mich es wieder einholt und es alles net so positiv sehen kann.
aber ich rede mir ein das es normal ist
frag mich trotzdem warum es mich treffen musste,aber darauf gibt es ja leider keine antwort.
danke euch jedenfalls für eure meinung.

glg dani
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  #4  
Alt 16.06.2009, 23:47
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Registriert seit: 26.02.2007
Beiträge: 875
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Liebe Dani,

auch ich gehöre eigentlich nicht in das U-25-Forum (ich würde noch eine Weile in ein U-40er passen), aber vor 3 Jahren hats mich auch erwischt mit Darmkrebs.

Eins ist mir sehr bald klar geworden:
Frage nicht WARUM, frage WOZU.

Übrigens, mir gings ein bisschen wie Simon:
erst am Boden zerstört, weil ich nicht wusste, ob ich je wieder normal würde arbeiten können, in den Urlaub fahren und 1000 kleine Dinge... Bis auch ich gemerkt hab: kleine Brötchen backen, denn das schafft man irgendwie, und irgendwann auch immer besser. Dann kann man sie größer machen
Und was war? Nach einem knappen dreiviertel Jahr mit OPs, Therapien, Reha etc. hab ich, erst ganz reduziert, wieder angefangen zu arbeiten. Ein halbes Jahr später wieder so viel wie vor der Diagnose. Und in sechs Wochen fliegen mein Freund und ich für 4 1/2 Wochen in den Urlaub nach Australien !!

Alles Liebe,
meliur
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  #5  
Alt 19.06.2009, 18:42
dani25 dani25 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2009
Beiträge: 8
Standard AW: wie ändert man sein denken?

hallo zusammen,

gibt es denn eine antwort auf: WOZU?
eigentlich weiss ich ja, dass es am besten ist wenn man sich gar nix frägt,denn selbst wenn es eine antwort darauf gebe,wäre sie bestimmt wenig befriedigend.
man muss es wohl oder übel einfach durchbeissen und darauf hoffen das es bald vorbei ist.aber wie schon oft gesagt,manchmal funktioniert das eben nicht so.ich habe sehr viel unterstützung von familie und freunde,aber manchmal hab ich schon ein schlechtes gewissen,weil sich alle soviel sorgen machen.
normal?
glg
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  #6  
Alt 20.06.2009, 18:05
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.02.2007
Beiträge: 875
Standard AW: wie ändert man sein denken?

Doch, liebe Dani, ich habe einige Antworten aufs "Wozu" gefunden und werde wohl immer wieder welche finden. Aber für jeden einzelnen lautet diese Antwort anders. Überleg mal: Welche positiven Erfahrungen hast Du seit der Diagnose gemacht? Ich bin mir sicher, mindestens eine findest Du.
Damit will ich nicht sagen, dass es toll ist, Krebs zu haben, aber jeder macht dadurch bestimmte Erfahrungen, die er sonst nie gemacht hätte. Meine möchte ich heute nicht missen.
Und trotzdem: Klar gibts immer wieder diese Phasen, in denen es einfach nur ums Durchhalten geht und man sonst gar nix wissen und hören will, und in denen man sich wider besseres Wissen eben doch immer wieder "warum?" fragt. Und die machen fertig, traurig, manches scheint so völlig aussichtslos. Frust, Wut, oder auch einfach keine Kraft mehr, körperlich wie seelisch.
Gerade dann ist es gut, liebe Leute um sich rum zu haben.
Schlechtes Gewissen, weil sie sich um Dich sorgen: Die Sorgen sind normal, das schlechte Gewissen, weil Du diese Menschen magst, wohl auch. Ich habe das Leid des Angehörige-Seins erst kapiert, als bei meiner Freundin, die, ein paar Jahre jünger als ich (Anfang 30), an Hautkrebs erkrankt war, die Überlebenschancen plötzlich so rapide sanken. Daneben zu stehen und nichts, nichts tun zu können, das war so schrecklich. An meine eigene Krebserkrankung habe ich dabei nie gedacht. Der Unterschied für mich ist: bei der eigenen Erkrankung geht es "nur" um mich. Und ich hatte und habe immer das Gefühl, selbst dabei etwas tun zu können. Wenn es um einen Angehörigen geht, ist oft die Ohnmacht so stark!
Hast Du Dir je um Dich selbst Sorgen gemacht, Dani?
Komisch, ich mir nicht, und vielleicht geht es ja anderen auch so?!?
Um andere dagegen hast Du Dich bestimmt schon gesorgt.

So, das war mein Wort zum Sonntag...
Liebe Grüße!
meliur
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  #7  
Alt 21.06.2009, 22:00
dani25 dani25 ist offline
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Registriert seit: 31.05.2009
Beiträge: 8
Standard AW: wie ändert man sein denken?

hey,
ihr kommt mir alle so unglaublich weise vor wenn ich die letzten zwei beiträge so lese.aber ihr habt ja recht.im grunde genommen,sollte man ja dafür sorgen das es einem gut geht,dann geht es ja automatisch den leuten drum rum auch gut.
aber es is schwer,wenn ich manchmal in die augen von meiner ma schaue,seh ich richtig wie sehr es sie quält und ich kann nix dagegen machen.meine ma hatte auch schon zweimal krebs,und wenn ich mich so zurück erinnere,hab ich genau dieses ohnmachts-gefühl(nichts tun zu können) gehabt.
es gibt ja die sorte menschen die nur an sich denken,und die anderen die immer nur an andere denken,es ist wohl irgendwie wichig den mittelweg zu finden.
trotzdem bleibt irgendwo ein schlechtes gewissen zurück.aber selbst wenn es mir richtig gut geht und die andern sehen das,seh ich es in ihren augen das es irgendwie immer präsent ist.
hab nicht unbedingt positive dinge erlebt wenn ich ehrlich bin,aber es macht mich natürlich an erfahrung reicher und hat mich ein stück erwachsener gemacht.man sieht viele dinge plötzlich aus einer anderen perspektive und man geniesst die kleinen dinge mehr ,selbst ein treffen mit freunden nehm ich viel"intensiver" wahr als vorher.
vielleicht kann ich mir ja irgendwann auch die Frage: WOZU beantworten...

wünsch euch nen schönen wochenstart

lg
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