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  #16  
Alt 20.05.2008, 08:39
zany zany ist offline
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Frage Biopsie fehlgeschlagen...(!?)

Hallo Ihr Lieben,

hat das schon jemand erlebt, dasseine Biopsie fehlgeschlagen ist? Nach fast einer Woche wurde meiner SChwiegermutter gestern lapidar mimtgeteilt, man habe "Fettgewebe" biopsiert, anstatt des Knotens....
Jetzt soll das Ganze morgen wiederholt werden mittels CT Gerät...ist ja auch wieder ein Risiko. Meine Nerven sind mittlerweile auch nicht mehr die besten.
Mittlerweile liegt sie schon seit 3 Wochen im Klinikum und wir wissen immer noch nichts.

Ich meine: kann ja mal passieren, dass man (bei leicht korpulenten Menschen) nicht ganz trifft, aber dass das Labor 5 Arbeitstage braucht, um zu merken, dass unter dem Mikroskop Fettgebewe liegt?!
Na ja - ist immerhin ein Privatpatient, da kann mans ja laufen lassen mit den Kosten! Werden heute versuchen, einen Arzt zu sprechen (schwierig nach Feierabend!), um zumindes t mal den AFP Wert zu erfahren. Der ist ja immerhin ein "Wegweiser", sagt eine Freundin vom Fach.

Wünscht uns nochmal Glück und (vor allem) Geduld...
LG Zany
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  #17  
Alt 25.05.2008, 16:49
zany zany ist offline
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Daumen runter Biopsie fehlgeschlagen?!?

Hallo,
ich wollte mal gerne erfahren, ob das auch schon anderen Patienten passiert ist: Man wartet verzweifelt auf das Ergebnis der Biospsie und nach einer woche (!) heißt es lapidar: fehlgeschlagen, man hat "aus Versehen" nur Fettgewebe ausgestanzt...wären wir nicht alle so mit den Nerven auf Glatteis, hätte ich nur noch gelacht.
Mittwoch ist meine Schwiegermutter 4 Wochen (!) in der Klinik und wir wissen immer noch nicht, welcher Art der Knoten ist. einlieferungsgrund war eine bakterielle Infektion, die wohl die Lunge angegriffen hatte, der Leberknoten ein Zufallsbefund.
Man hat jetzt am 20.05. eine neue Biospie (3 Proben) unter CT gemacht, einen Tag später sollte sie entlassen werden, einen Termin für die Be-sprechung des ergebnisses erhalten. Was uns erleichterte, denn wir waren 3 Tage in die Berge gefahren mit einer Gruppe. In Österreich wurden wir dann von unseren Kids informiert, es gehe ihr schlecht und man habe sie auf die Isolierstation gebracht: Verdacht auf Norovirus. Der hat sich heute bestätigt. Das Ergebnis der Biopsie? Davon wusste man auf der (neuen Station)gar nichts...
Ich weiß, es hilft nicht zu jammern und die Ärzte und Schwestern verantwortlich zu machen, die tun auch nur ihren Job. Aber ich musste mir das jetzt mal "von der Seele" schreiben.
Vielleicht gibts ja morgen was neues.....
Schönes Rest-WE an alle! LG* zany
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  #18  
Alt 26.05.2008, 13:57
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Biopsie fehlgeschlagen?!?

Hallo Zany,

mensch lass Dich dürcken. Das ist ja echt ist.
Erst stanzen die nur ins gesunde Gewebe und nun dieser Virus.
Ich kann Dir nur raten,bleibt am Ball und steht den Ärzten auf den Füssen.
Manchmal habe ich das Gefühl,sonst geht gar nichts.
Hoffe jetzt mal das bald das Ergebnis der Biopsie vorliegt und es Deine Schwiegermu bald wieder besser geht,und die Therapie ,fals nötig ,starten kann.

Liebe Grüsse
Elli
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  #19  
Alt 29.05.2008, 09:04
zany zany ist offline
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Standard AW: Biopsie fehlgeschlagen?!?

Guten Morgen,
na - offensichtlich ist es sonst noch nie vorgekommen, dass man bei einer Biopsie fälschlich gesundes Gewebe entnommen hat.

Das macht ja zumindest Mut für andere Patienten.....
Im übrigen ist heue, 8 Tage nach der 2. auch noch kein Ergebnis da. Na ja.....
Zany
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  #20  
Alt 29.05.2008, 14:15
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Biopsie fehlgeschlagen?!?

Hallo Zany,
mensch das gibts doch nicht. Immer noch kein Ergebnis.
Steh den Ärzen doch mal auf den Füßen!!!!
Die sollten sich doch jettz wirklich l,nach der fehlgeschlagenen Biopsie, mal beeilen.
Das warten mach j aeinen ganz kirre.

Liebe Grüsse
Elli
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  #21  
Alt 29.05.2008, 21:42
zany zany ist offline
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Unglücklich AW: Biopsie fehlgeschlagen?!?

Hallo,
danke für eure Beiträge. Und ja Elli: die machen einen wirklich "verrückt" -
so drückt es mein "Schwiegertiger" auch aus.
Das mit den Ärzten auf den Füßen stehen klappt leider nicht weil: Männe und ich ganztags arbeiten, um 17:00 frühestens loskönnen und ins Klinikum sind es 35 KM, da ist bei den Ärzten Schicht! Sehen n i e einen! Am Wochenende "ist nur der Diensthabende" da, der angeblich nicht die Ergebnisse einsehen kann...
Ich muss den Schwestern glauben, was habe ich für eine Wahl? Urlaub nehmen ist im Augenblick schlecht wegen Krankenstand und Kollegenurlaub! Es ist zum ausrasten.
Ich bin dünnhäutig, führe dann n a c h dem Klinikbesuch (19:45 - 22:00 meinen und Omas Haushalt, (3 Kinder leben noch bei uns), d.h. waschen, bügeln, Friedhof und Garten gießen, etc. etc. Ich warten förmlich schon auf den nächsten Hörsturz. Aber um mich geht es hier ja nicht.

Heute schimpfte ein Pfleger mit ihr (endlich merkt es jemand!!!), weil sie Essen unangerührt zurückgibt oder die Schwester damit wegschickt. Sie meint tatsächlich, mit 1/2 Brot und einer Banane zum Frühstück reicht es...
Ich habe dann mit einer Schwester gesprochen, die meinte: "Mehr als Essen anbieten können wir halt nicht".
Ansonsten: Auch heute kein Ergebnis, kein Entlasstermin, da heute der Kreislauf schlapp machte (ich sage nur: Essen?!?) Dafür teilte man ihr mit, sie habe am 15. einen Termin in der Lebersprechstunde im Haus. Was macht man da? Sie ist ja keine Alkoholikerin oder so!

Halte euch weiter auf dem Laufenden, aber das Gefühl in der Magengrube wird und wird nicht besser...

Mal wieder deprimiert,
Zany
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  #22  
Alt 31.05.2008, 14:56
zany zany ist offline
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Ausrufezeichen Biopsieergebnis da - Übersetzung..?

Hallo liebe "Mitschreiber",

gestern wurd SChwiegermutter entlassen, ohne abschließendes Arztgespräch, was denn so genau los sei. Sie hätte einen Termin am 10.6. in der hepatolog. Ambulanz und solle den Arztbrief dem Hausarzt bringen.
Ich habe mir dann erlaub, in den Umschlag zu sehen, und was ich da las, konnte ich kaum glauben, denn der wurde vor 4 Tagen schon verfasst und es liest sich, als habe da man schon was gewusst!

Ich stelle den Bericht in Kurzform hier ein und hoffe, jemand, der sich damit auskennt, kann mir näheres schreiben:

Histologie/Begutachtung:
Stanzmaterial best. aus gefäss- u. nervenführend. Gewebe mit darinenthaltenen Anteien eines Adenocarcinoms mit teils trabekulär (?), teils tubulär (?) aufgebauten Zellverbänden u. ausgeprägter umgebend. desmoplastischer Stromareaktion (??). Der histomorphologische BEfund passt gut zu Absiedlungen eines Adenocarcinoms, speziell zu dem kliischerseits bereits vermuteten cholanciocellulären Carcinom (!)

Diagnosen:
DD Cholangiocelluläres Carcinom Segment 8 d. Leber,
DD Lebermetastasen in Segment 6 & 7
Cardiomegalie
Pleuraerguss beidseitig (?)

CT des Oberbauchs:
Im Bereich der Leberpforte befindet sich in das Lebersegment 8 fortsetzend Nachweis einer hypodensen Raumforderung. DD cholang. Carcinom, DD Metastase eines unbekannten Primarius (??). Weitere suspekte Hypodensitäten im Lebersegment 6 und 7. Größere, teils septierte Zyste im Lebersegment 6. Suspekte Lympfknoten im Bereich d. Leberpforte, retrocrural (??) und interaortocaval (??). Etwas atypisches Nierengewebe im Nierenbecken re.
Global, vergrößertes Herz, V.A. Lungenstauung.

So Ihr Lieben, bin halb verrückt vor Angst. Und auch wenn ich weiss, dass dies hier ein "vor allem Mut zusprechen"-Forum ist (finde ich super!), hätte ich gerne ungeschminkte Wahrheit. Nur so kann ich planen, evtl. aus dem Job auszusteigen. DAs kann ich nicht in einigen Monaten, wenn sich der Zustand "über Nacht"verschlechtert! Ist sowas zu befürchten?
Wer kennt den ungefähren Verlauf? Operation möglich? (Noch mal zur Auffrischung alter Daten: sie ist 73 Jahre alt).

Freue mich über alle Antworten, habt ein schönes WE!!
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  #23  
Alt 01.06.2008, 07:00
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Biopsieergebnis da - Übersetzung..?

Mensch Zany.

keine Ahnung was da alles bedeutet... .
Meine anfängliche "Freude" ist dem Entsetzen gewichen,das Deine Schwiegermu ohne jegliches Gespräch nach Hause geschickt worden ist. Sag mal,taushen sich die Ärzte den nich untereinander aus???? Zumindest so im "Groben". Finde ich ja hammerhart.Jetzt fängt die Warterei ja schon wieder von worne an.Und es geht,meiner Meinung nach,Zeit verloren. Zeit die kein Mensch in solcher Situation hat.

Lass Dich mal ganz doll drücken.

Bin schon iwder auf dem Sprung und schaue heute Abend wieder rein.

Liebe Grüsse
Elli
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  #24  
Alt 01.06.2008, 14:24
zany zany ist offline
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Standard AW: Biopsieergebnis da - Übersetzung..?

Danke Elli & Neverend,
mir sind die Tränen gekommen beim Lesen. Dass völlig Fremde derart Anteil nehmen, ist einfach...überwältigend.
Im Grunde habe ich es so geahnt; sie selbst hat den Brief nur überflogen, ihr Hausarzt werde ihr schon alles erklären. Es tut sehr weh, jetzt noch nicht richtig mir ihr zu reden, denn sie ist der Überzeugung KEINEN Krebs zu haben!
Sie ist eigentlich "gut drauf" - nur sehr schmal geworden. Sie will in 1-2 Wochen auch wieder ihr geliebtes Auto fahren....
Ihr Hausarzt ist ein guter Arzt, ich gehe morgen abend mit ihr hin. Ferner ist geplant,. dass ich auch zu dieser Sprechstunde (Vorstellung im interdisziplinären Tumorboard) mit ihr hingehe...4 Ohren hören mehr als 2.

Dass man es offenbar nicht so eilig damit hat (Termin am 10.06.), gehe ich davon aus, dass man kaum operieren in Betracht zieht. Auf der Überweisung steht "Befundbesprechung & Therapieplanung).

Ich sitze immer noch wie unter einer Glasglocke (kennt jemand das Gefühl?) und denke, gleich weckt mich jemand auf.
Erinnerungen kommen hoch von Jan. 2006, als unsere Lieblingstante die Diagnose BSDK Endstadium erhielt und nur noch 9 Wochen lebte! Das abschließende Leberkoma war eine Erlösung! Schon damals war meine Schwiemu sehr entsetzt, wie das mit Krebs abläuft. Jetzt trifft es sie selbst.

Ich kann nur hoffen, meine Arbeitgeber werden Verständnis zeigen, denn kündigen will ich nicht, bin erst vor 2 Jahren wieder Vollzeit eingestiegen, aber immerhin schon 15 Jahre in derselben Firma. Der Geschäftsführer ist in meinem Alter und hat selbst noch ein Elternteil. Mal sehen, wie es läuft.

Welche Erfahrungen haben andere Angehörige mit Chefs gemacht?

Dankbar und doch zutiefst traurig,
Zany
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  #25  
Alt 01.06.2008, 22:42
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Biopsieergebnis da - Übersetzung..?

Liebe Zany,

Neverend hat Dir hier schon ganz,ganz viele Tips gegeben.
Kann mich da eigentlich nur anschließen.Begleite Deine schwiegermu zum Arztggespräch. Nimm den Befund mit,und schreib Dir vorher alle Deine Fragen auf,und dann "arbeite" sie ab.
Wenn du etwas nicht ganz verstehst,dann frag nach. Bei mir war es so,das ich manchmal noch Fragen vergessen habe zu stellen bezw. nach dem Gespräch tauchten noch neue Fragen auf. Sofort wieder auf der "Matte stehen" und nochmals nachfragen.Bloß nicht abwimmeln lassen. Die Ärzte sind verpflichtet Euch wahrheitsgemäß auskunft zu geben.
Also besteht darauf.

Zu Deinen beruflichen Aspekten bezüglich Sonderurlaub kann ich Dir leider nichts sagen. Bin halt einfach "Nurhausfrau".Denke aber auch da hat Dir Neverend schon einiges sagen können.
Wünsche Euch jetzt erstmal ganz viel Kraft für die Gespräche.

Liebe Grüsse
Elli
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  #26  
Alt 10.06.2008, 22:17
Alexaleo Alexaleo ist offline
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Standard AW: Biopsie fehlgeschlagen?!?

Hallo,

bei meiner Mutter ist vor vier Wochen ebenfalls eine Biopsie fehlgeschlagen. Der Arzt hat sage und schreibe 11 mal gestanzt, aber es ist ihm nicht gelungen, einen der 17 Tumore zu treffen. Meine Mutter hat sich daraufhin stationär begeben und man hat Ihr operativ Proben entnommen.
Dass eine Biopsie nicht klappt, scheint wohl häufiger vorzukommen.

Liebe Grüße
Alex
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  #27  
Alt 17.06.2008, 13:22
zany zany ist offline
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Pfeil Therapieplanung bei CCC mit Lebermetas

Liebe Forumsteilnehmer,
endlich gibt es etwas neues bezüglich meiner Schwiegermama, habe berichtet in "Biosieergebnis da - Übersetzung".
Heute war Vorstlelung in der Tumorsprechstunde im Klinikum Mannheim.
Es kann leider - wie befürchtet - nicht mehr operiert werden, da schon Metas da sind, einige Lymphknoten "suspekt" sind und offenbar auch einer der
entdeckten Darmpolypen verdächtig aussah. Es wird nun eine weitere Koloskopie gemacht, die Polypen reseziert und eine Probe des großen genommen.

Der Vorschlag der Ärzte ist eine Teilnahme an einer Studie, Tabletten und 1x alle 3 Wochen 1 Infusion. (Die Tabletten sind glaube ich Gemcitabine).
Es könnte aber auch sein, dass sie nur Tabletten erhält, da es ´2 Gruppen gibt, die verglichen werden sollen.
Eigentlich hat sie es ganz ruhig aufgenommen und ist bereits "es den Dingern schon zu zeigen"! Das ist erfreulich, finde ich!
Ich fand es auch gut, dass dieser Arzt erklärt hat, es sei nicht wirklich heilbar, man müsste das Wachstum eben aufhalten oder die Herde verkleinern.
Er hat wirklich alles super erklärt, aber auch nicht verschwiegen, dass es sein könnte, dass es nicht sonderlich gut anschlägt. Das weiß man ja nie vorher.

Den Vorschlag, einen Port zu legen, lehnte sie ab, denn sie habe gute Venen. Welche Erfahrungen haben andere damit gemacht, ist es ratsam, auch wenn nur alle 3 Wochen eine Infusion läuft? Welcher Form ist die Erleichterung?
Weniger gut fand ich ihre Einstellung "dass davon ja niemand wissen müsse"!
Hallo?!? Wofür hat sie seit über 35 Jahren den gleichen Freundeskreis?!?
Ich habe ihr klargemacht, sie sei jetzt keine Aussätzige, die die Leute meiden!
Und Freunde und Verwandte belügen und verar....muss ja nun wirklich nicht sein! Das haben sie nicht verdient!

So - jetzt habe ich mir mal wieder alles von der Seele geschrieben - der Knoten sitzt lockerer im Hals.....
Freue mich weider auf einen Austausch mit euch (@Neverend, @ Elli: hoffe euch gehts gut).
Zany
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  #28  
Alt 18.06.2008, 00:02
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Therapieplanung bei CCC mit Lebermetas

Hallo Zany,

na dann will ich mal wieder meinen Senf dazugeben.

Mensch das hat aber echt lange gedauert ,bis der Befund vorlag. Naja,jetzt steht wenigstens der Therapieplan,und das warten hat ein Ende. Mich macht dieses Warten ja immer echt kirre. Wenn ich dann weiß,das es losgeht,gehts mir jedenfalls immer wesentlich besser,da ich ja dann etwas aktiv gegen die Dinger unternehmen kann.

So,nun aber mal zu Deiner Frage wegen dem Port.Meine ersten Chemos liefen alle über die
Venen (auch alle drei Wochen). Mir hat nämlich niemand einen Port angeboten. Das Ergebnis ist,das alle Venen hinüber sind und meine Nerven damals total blank lagen. Habe das ewige suchen nach intakten Venen nicht mehr ausgehalten.
Inzischen habe ich einen Port,und möchte dieses edle Teil auch nicht mehr missen.Ich liebe ihn!!! Für ist der Port da A und O.Es müssen keine Venen mehr gesucht werden,die furchtbare "Stecherei" fällt weg und es kann auch nichts daneben laufen (O-Ton mein Onko).
Ich würde Deiner Schwiegerma dringend zu einem Port raten,und zwar in Vollnarkose. Das ist wirklich ein Klacks!!!Niemand weiß oder wird Euch garantieren,ob nicht noch mehr Chemos im Laufe der Jahre folgen werden. Wünsche ich Euch bei Gott nicht,aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen,das ich laufend diese "Cocktails" genießen "darf".
Meine Venen sind durch die damaligen Chemos so kaputt,das noch nicht mal mehr eine Blutabnahme geht.Ich merke das "anstechen" des Ports so gut wie gar nicht.Also absolut kein Vergleich mit der immer währenden Suche nach einer intakten Vene und dem mehrmaligen Versuch einen Zugang zu legen.Mit einem Port ist man auch nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Man muss nicht den Arm oder die Hand still halten usw. .
Also von mir BITTE EINEN PORT ,es ist Erleichterung pur!!!!!

So und nun zur Verwandschaft und zum Freundeskreis.
Denke mal es ist für Deine Schwiegerma eine schwierige Situation. Das Thema Krebs ist immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und ist für viele Menschen immer noch gleich bedeutend mit Tod. Dabei gibt es heutzutage doch schon sehr viele Medis,die auch die Lebensqualität erhalten. Vielleicht hat Deine Schwiegerma auch nur Angst vor der Reaktion der Mitmenschen. Vor Mitleid oder davor,das sich Freunde und Verwandte abwenden könnten.Vielleicht muss sie aber auch erst selber mit der Situation klarkommen,
und ist noch nicht soweit,sich der "Öffentlichkeit" zu stellen.
Ich persönlich habe meine Erkrankung "öffentlich" gemacht und tue es auch noch heute.
So trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Meine Freunde und meine Familie sind mir geblieben,und es hat uns noch enger zusammen geschweißt.Es gab allerdings auch Menschen in meinem Umfeld,die überhaupt nicht damit klar kamen,das ich hocherhobenen Hauptes ,ohne Haare,dafür mit Kopftuch ,der Krankheit die Stirn geboten habe.Aber auf diese Leute kann ich bis heute gut verzichten. Inzwischen denke ich ,das es oft einfach nur Unsicherheit ist,im Umgang mit dieser Krankheit.
Ich denke ,Du solltest nochmal in ruhe alles besprechen und Deiner Schwiegerma die letzte Entscheidung überlassen. Evtl. kann ein Psychoonkologe Euch weiterhelfen.

So,jetzt habe ich aber mal wieder einen Roman geschrieben.
Ach übrigens,Gemcitabin (Gemzar)gilt eigentlich als sehr gut verträglich. Wusste allerdings noch nicht,das es diese Chemo jetzt auch schon als Tabletten gibt.Naja da habe ich ja wieder was dazu gelernt.

Wünsche Euch jetzt einen super Erfolg und keine Nebenwirkungen.

Liebe Grüsse
Elli
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  #29  
Alt 22.06.2008, 11:19
zany zany ist offline
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Beiträge: 40
Standard AW: Therapieplanung bei CCC mit Lebermetas

Hallo,
vielen dank liebe Elli für Deine Antwort. Ich habe als Laie übrigens keine Ahnung, ob es das Gemcitabin ist, das sie als Tabletten kriegen soll. Man sagte uns nur täglich Tabletten (2 glaub ich) und alle 3 Wochen eine Infusion. Könnte also auch das Gemcitabin als Infustion sein..?

Der erste Schock hat sich gelegt, laufe sozusagen unter "Autopilot", mache und organisiere, was zu machen ist. Was mir zu schaffen macht, sind die unterschiedlichen Reaktionen meiner Mitmenschen. Es sind ja nicht allzu viele, die "schon BEscheid wissen". Einer davon ist ein Cousin meines Mannes, selbst erfolgreicher Chirurg in Heidelberg. Dieser geht nach dem Befund von einem Stadium 4 aus. Eine Studie würde er seiner Mutter nicht "zumuten" -
warum die Frau quälen? Ein weiterer Arzt hat sich ähnlich geäußert.

Da sie weiterhin der Ansicht ist, einen Knoten zu haben und sich im Anfangsstadium zu befinden, haben mein Mann und ich jetzt beschlossen, sie in dem Glauben zu lassen. Sie baut gerade auch geistig ein bisschen mehr ab und warum sie panisch machen?
Und wenn sie es so will, werden wir die Chemo auch gebacken kriegen. Vielleicht ist sie eine der wenigen, bei denen es zumindest enorm viel Zeit verschafft?!? Und sie ist jetzt gerade so motiviert!
Allerdings ist die Gewichtsabnahme jetzt schon 18 kg (6 Monate!) und liegt seit einige Wochen bei ca. 1 Pfund pro Woche! Gut, dass sie korpulent war, sonst wäre sie gewiss schon "verschwunden"....
Für meinen Mann ist es schwer, sich auf den Abschied des letzten nahen Verwandten vorzubereiten. Er versucht das "wegzudrücken" und betäubt sich mit Arbeit.

Mittwoch geht sie nochmal für einige TAge ins Klinikum, Polypen entfernen und einen biopsieren, dann direkt Vorstellung zur Studie. Hoffentlich passiert im Klinikum nicht wieder irgendwas unvorhergesehenes....
Wünscht mir Glück!
LG Zany
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  #30  
Alt 23.06.2008, 07:33
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Therapieplanung bei CCC mit Lebermetas

Hallo Zany,

klar sind die Daumen und Zehen gedrückt für MittwochHoffe mal sehr,das Deine Schwiegerma alles gut übersteht.

Das mit dem Autopiloten kenne ich auch. Ich funktioniere auch immer ganz automatisch. Bei mir muss nämlich der "Laden" auch laufen. Wehe wenn ich ausfalle,dann gehts bei uns immer drünter und drüber. Dabei tut mir dieses "funktionieren" eigentlich immer ganz gut. Habe dann immer das Gefühl das Leben geht weiter.

Hat Deine Schwiegerma schon über den Port nachgedacht,und sich darüber informiert? Halte es nach wie vor für eine super Sache.
Du weißt,das die Befunde Euch in Kopie ausgeehändigt werden müssen,und Ihr Euch eine Zweitmeinung einholen könnt.Falls irgendeine Unsicherheit besteht,würde ich das auf jedenfall tun.Über die Studio erfährst Du evtl. beim KID (Krebsinformationsdienst)mehr.
Setze Dir mal den Link und die Telefonnummer rein.
www.krebsinformationsdienst.de Tel. 0800/420 3040
dort kannst Du Dich per Mail melden (haben so ein Infomformular) bezw. anrufen von 8.00 bis 20.00 Uhr.
Finde die Seite super gut,und vorallem sehr informativ. Habe mich selber bezüglich einer Frage an dn KID gewandt,und einen Tag später kam bereits der Rückruf.Also wenn Dir irgendwas unklar ist,einfach dort melden.

Denke auch,das Deine Schwiegerma nicht mit "Gewalt" aufgeklärt werden musss. Hauptsache es geht Ihr gut und sie hat Lebensqualität auch unter den Medis.
Weißt Du,bei mir läuft schon seit 5 Jahren eine palliativ Behandlung .Es geht für mich auch nur darum ,die Lebensqualität zu halten und die Biester immer wieder zurückzudrängen.
Inzwischen komme ich ganz gut damit klar,auch wenn es immer wieder mal Durchhänger gibt.
Für meine Familie (Mann und Kinder)war es anfangs unheimlich schwer mit der Situation umzugehen,aber inziwschen ist es wohl so etwas wie "Normalität",das bei mir immer wieder Metas auftauchen,und es ne Runde Chemo gibt.Mag sich jetzt für Dich komisch anhören,das wir uns daran gewöhnt haben,aber für ich ist einfach wichtig,das es mir gut geht,und ich meinen Lieben noch recht lange auf die Nerven gehen kann.

So jetzt noch mal ganz kurz zu den Medis. Nehme mal an,das es sich bei den Tabl. um Xeloda handelt,und bei der Infusion um Gemcitabin. Kenne es zumindest nur so. Bin mir aber nciht ganz sicher,da sich auf dem Sektor ja laufend was neues tut.

So jetzt muss ich aber mal wieder flitzen. Kind Nr. 2 hat heute nämlich einen Arzttermin,und ich muss gleich zur Blatuabnahme antreten,Wenn alles gut ist,und die Werte stimmen,dann hab ich am Mittwoch wieder "Cocktailparty".

Winke mal rüber

Liebe Güsse
Elli
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