PET im Staging ?

Liebes Hodenkrebs-Forum,

gibt es unter Euch welche, deren Staging im Anschluß an die Chemo ein PET mit einschloss? Hatte ein positiver PET-Befund für Euch therapeutische Konsequenzen?

Ich habe einen positiven PET-Befund (geringe Stoffwechselaktivitäten in der Lunge) aber -- glücklicherweise -- nach Abschlus der Chemo kein entsprechendes Korrelat im CT. Nun können die Stoffwechselaktivtäten im PET natürlich sowohl auf vitales Tumorgewebe als auch u.a. auf Entzündungsprozesse zurückzuführen sein -- trotzdem beunruhigt mich der Befund natürlich ein wenig.

Ich würde mich sehr freuen, falls mir jemand mit ähnlicher Konstellation das bei Ihm weiter durchgeführte Procedere mitteilen könnte.

Bei einem -- in meinen Augen -- so unklaren Befund, würde ich mich nämlich nur sehr ungerne einem Lungenchirurgen anvertrauen (zumal der ja nun vermutlich aufgrund des fehlenden Korrelats im CT auch gar nicht wissen wird, wo er denn überhaupt schnibbeln soll).

Kurz zu meiner Vorgeschichte:

10/2003 Erstdiagnose: metastasierter Hodenmischtumor links im Stadium pT2 N2 M1a(Lunge), Lugano:IIIB, IGCCCG: good risk, Tumormarker (bis auf LDH) von Beginn an unauffällig
10/2003 - 01/2004: 3 Zyklen PEB
ole1971@gmx.de

Hallo Ole,

das PET führt unter Umständen zu falsch positiven Ergebnissen, allerdings sollte ein sehr erfahrener Nuklearmediziner in der Lage sein, entzündliches Gewebe von einem Tumorgeschehen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu unterscheiden.

Wende Dich mit Deinen PET Bilder an die Uniklinik in Bonn, nach meinem Wissensstand sitzen dort sehr erfahrene Nuklearmediziner. Evtl. können die Dir weiterhelfen.

Gruß,

Thomas

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort. Über eine zweite Meinung zu den PET-Bildern hatte ich auch schon nachgedacht -- allerdings ist mir Bonn ein wenig zu weit und ich werde mich dann wohl auf eine Uni-Klinik im norddeutschen Raum beschränken müssen.

Sind Dir irgendwelche Studien bekannt, die sich mit der Aussagekraft der PET beim Hodentumor beschäftigen?

Besten Gruß von

Ole

Hallo ole1971,

leider sind mir da keine Anlaufstellen in Norddeutschland bekannt. Zu Deiner Beruhigung will ich Dir aber noch sagen, dass falsch positive Ergebnisse beim PET nicht so selten sind.

Ich habe mal eine Studie während meiner Erkrankung gesehen, bei Hodentumoren gehen die Meinungen der Mediziner weit auseinander. Fakt ist aber, dass die Fehlerquote relativ hoch ist.

Also Kopf hoch und abwarten, auch wenn es unheimlich schwer fällt.

Alles Gute,

Thomas

Zitat aus dem "Manual Hodentumore - Tumorzentrum München, 2003":

Der Stellenwert der Positronenemissionstomographie (PET) im Rahmen des Staging ist bisher nicht gesichert und wird gegenwärtig in Studien geprüft.

Zitat aus "Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren - Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Hodentumoren, 2002":

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) führt zu falsch negativen Befunden bei differenzierten Teratomen, falsch positiven bei entzündlichen Reaktionen und kann Mikrometastasen nicht nachweisen; sie ist daher auf Studien beschränkt.

Meines Wissens hat die HHU Düsseldorf in 2000 auf diesem Gebiet geforscht, aber die sind natürlich auch nicht wesentlich dichter an Norddeutschland dran.

Eine sehr gute Adresse für Hodenkrebs allgemein soll allerdings das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg sein. Da Hodenkrebs am häufigsten bei 20-30 jährigen auftritt und diese Altersgruppe nun mal typisch für Bundeswehrsoldaten ist haben die sehr hohe Fallzahlen und damit viel Erfahrung.

Danke Frank, genau das hatte ich gesucht aber nicht mehr gefunden.

Gruß,

Thomas

Hallo Ole, bei meinem Mann Peter wurde nach dem 8. Chemozyklus nach ca. 4 Wochen erneut eine CT gemacht und eine weitere Woche später eine PET Untersuchung. In der PET Untersuchung waren in der Lunge Stecknagelkopf große Veränderungen. Die Ärzte waren sich nicht sicher ob es sich wieder um Metastasen oder eine Entzündung handelt.Am Montag, 15.03.04 mußte er sich einer Lungenspiegelung unterziehen, da sich die Ärzte ganz sicher sein wollten, daß es sich nicht um Metastasen handelt.Der Schnellschnitt ergab keine Metastasen und den endgültigen Befund bekamen wir heute! Es war ein Pilzbefall (Aspergillus) der sich verkapselt hat, zurückzuführen auf die Immunschwäche während der Chemo! Ich würde mir an deiner Stelle auch nicht so große Sorgen machen, aber einen eindeutigen Befund wirst du wohl nur über eine Lungenspieglung kriegen. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Bettina H.

Hallo Bettina!

Vielen Dank für Deine Infos und Deine guten Wünsche.

Hatte Ende letzter Woche nochmal ein PET zur Kontrolle, das mich wieder etwas beruhigt hat. Von den ehemals vier Foci in meiner Lunge -- zwei links, zwei rechts -- des Februar-PETs sind nämlich nun nur noch die beiden rechten übrig. Auch diese sind in ihrer Intensität wohl geringer geworden aber immer noch suspekt, d.h. man weiss nicht so genau was es ist. Wir gehen jetzt aber davon aus, dass es wohl nur noch so etwas wie 'der Schweif eines davonfliegenden Kometen' ist.

Mit den besten Wünschen für Dich und Deinen Mann

Ole

Guten Morgen Ole,

eine schöne Nachricht am frühen Morgen und ein schönes Zitat "der Schweif eines davonfliegenden Kometen". Ich hoffe wir hören wieder voneinander.
Alles Gute Bettina H.

[Blumenfreund]

Ich habe 6 Jahre nach dem Hodentumor und Chemotherapie einen ansteigenden AFP Wert und im PET wurden zwei markerpositive Stellen gefunden. Diese wurden operiert und es handelte sich um aktivierte Lymphknoten ohne maligne Anteile. Die PET CT hat einen großen Anteil falsch positiver Ergebnisse, daher sollten die Ergebnisse immer mit höchster Vorsicht betrachtet werden. Auch der beste Nuklearmediziner kann aus den Bildern nicht mehr herausholen als die Vermutung, das es sich um Metastasen handeln kann.

[kafasi]

ich hatte ein pet weil das ct unklar war.das pet war dann auch auffällig wo das ct einen befund aufwies.es wurde 2 monate später nochmal ein ct gemacht und es gab keine veränderung.vertraue da echt den leuten an der uni