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  #1  
Alt 11.03.2014, 11:21
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard Novaminsulfon + Tramadol

Hallo

Meine Mom (metas. Adenonkarzinom Lunge) hat seit letzter Woche ziemlich unerträgliche Schmerzen, die wohl da herrühren, dass der Tumor ans Rippenfell stößt.

Sie wurde jetzt auf Schmerzmittel eingestellt. Sie nimmt nun im Wechsel alle 6 h 30 Tropfen Novaminsulfon und nach 6 h dann 30 Tr. Tramadol. Die Schmerzen sind erträglich geworden, aber nicht weg. Nachts wird sie durch Schmerzattacken geweckt und muss dann Tropfen nehmen, und dann gehts auch sofort wieder.

Ich bin da ziemlich unerfahren, woher soll man die Erfahrung auch haben, wenn man nicht zufällig in dem Bereich arbeitet.

Meine Fragen:
Wie ist das mit den Schmerzen? Sollen die ganz weg sein, oder sind leichte Schmerzen einfach die Regel?

Wie macht ihr das nachts? Dass man nachts geweckt wird von Schmerzen und dann aufstehen muss um Medikamente zu nehmen, ist jetzt auch nicht soooo toll.

Muss man die Medikamente vielleicht erstmal eine ganze Weile nehmen, bis sich der Schmerz wirklich dauerhaft verzieht?

Außerdem hat sie ständig Magenschmerzen, trotz gutem Magenschutz. Denke, das kann natürlich auch an Stress und Verkrampfung liegen.
Ich möchte einfach nur, dass es ihr etwas besser geht. Eigentlich haette sie seit heute wieder Chemo mit Alimta machen sollen. Nun war sie aber so geschwächt nach dem Wochenende, dass sie die Chemo um eine Woche verschoben hat. Arzt sagt jetzt natürlich, Chemo ist im Moment ganz wichtig für sie. Und wenn sie nicht essen udn trinken kann, schickt er ihr jemand nach Hause, der ihr abends eine Infusion dranhängt und morgens wieder abstöpselt, ist natürlich toll, dass man das wenigstens dann überbrücken kann. Dennoch mach ich mir in ihrem Zustand Sorgen, wenn da jetzt noch Chemo oben draufkommt.

Meine Ma hat ja eh schon Atemnot, und nun ist sie schon so bescheiden, dass sie sagt, damit kann sie ja noch Leben, aber die Schmerzen sind halt einfach unerträglich und nimmt ihr total die Lebensqualität.

Wie handelt ihr das alles? und wie läuft das bei Euch? Über Tipps würd ich mich freuen. Arzttermin haben wir nächsten Dienstag wieder. Ich hab in den letzten Tagen viel mit ihm gesprochen, und man möchte ja auch nicht alle 5 min denen auf den Wecker gehen.

also denn
Liebe Grüße
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  #2  
Alt 11.03.2014, 12:34
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

und da kommt schon der nächste Anruf von ihr und die nächste Schmerzattacke, hat sie gefragt, ob sie noch was nehmen darf. Eigtl alle 6 h, aber Arzt sagt, bei sehr starken schmerzen auch alle 3 - 4 h, letzte Einnahme ist 3,5 her und war Novaminsulfon, hab ihr jetzt gesagt, sie soll nochmal 30 von den Tramadol nehmen. Dürfen tut sie das, hab aber bissel Bammel, dass sie doch noch "rosa Elefanten" sieht, wie es irgendwo beschrieben war. Glaube nicht, dass sie sowas haben will, auch wenn manche sowas ja als angenehm empfinden.

Ich seh schon, dass da bald zu anderen Mitteln gegriffen werden muss. Macht mich auch fertig, wenn sie ständig anruft, weil sie wieder Schmerzen hat und nicht so richtig weiß was sie machen soll.
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  #3  
Alt 11.03.2014, 19:12
Krake Krake ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Als ich so starke Schmerzen hatte, hat man mir zusätzlich zu Schmerzmitteln Morphin verordnet. Die habe ich zwei Mal täglich eingenommen und die Schmerzen waren weg. Ob es aber bei Deiner Mutter das Richtige ist - keine Ahnung. Sucht eine Palliativstation irgendwo auf, dort sind die Ärzte spezialisiert, Schmerzpatienten zu behandeln.

Deiner Mutter alles Gute
Krake
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  #4  
Alt 11.03.2014, 20:22
Lottaline Lottaline ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Hallo,

ich weiß grad nicht wie das Medikament heißt aber meine Mama bekommt

alle 3 Tage ein neues Schmerzpflaster auf dem Rücken!

LG
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  #5  
Alt 11.03.2014, 21:30
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Vielen Dank für Eure Antworten.....

Ich war vorhin mit meinem Sohn bei ihr, weil wir eigentlich was mit ihr erledigen wollten, aber daran ist im Moment nicht zu denken. Naja, die Schmerzen, die ja vom Tumor herrühren, also im Rücken und seitlich an den Rippen, sind wohl für sie einigermaßen erträglich geworden, sie sagt, wenn sie die starken Tropfen nimmt, dann verschwinden die recht schnell, allerdings nicht ganz, denn sie kann immer noch nicht auf der Seite liegen, das ist in meinen Augen noch nicht ausreichend......was sie aber jetzt am schlimmsten findet, sind die Magenschmerzen, udn die kriegt sie gar nicht gestillt.

Naja das geht jetzt erst seit letzte Woche Donnerstag so, und der Arzt versucht schon alles. Ich werd ihn morgen nochmal anrufen und ihm die Situtation schildern. Er sagte aber schon, dass er uns ein Palliativteam an die Seite stellen kann. Im Moment ist das etwas schwierig, weil meine Mom sich dafür fürchtet. Krankenhauscharakter in der Wohnung, also sie braucht ja vermutlich auch Ernährung über den Port (sie kriegt während der Chemo nichts runter und hat halt zuviel abgenommen) ist ihr ziemlich bammelig. Ihr reichen schon diese riesigen Sauerstofftanks mit Schläuchen.....ich kann das so gut verstehen, wer hat sowas schon gerne? Sie hat auch große Angst vorm Sterben, auch das ist total verständlich, und Palliativmedizin verbindet sie damit. Ich hab ihr das auch schon erklärt, dass es sich dabei nicht ums Sterben handelt, und dass sie soweit auch gar nicht ist, sondern dass sie einfach eingestellt werden muss, damit sie ihre Lebensqualität zurückbekommt. So gut es geht zumindest, also eben besser als jetzt. Ich glaub, sie ist bald soweit, dass sie das zulässt. Sie will ja auch nur noch, dass es ihr besser geht. Und wenn dafür ein paar Tage Krankenhaus notwendig sind, dann soll es halt so sein. Hab ihr auch von diesem Forum erzählt, und dass ganz viele hier manchmal für ein paar Tage auf eine Palliativstation gehen und es denen sehr viel besser geht, wenn sie wieder zuhause sind. Ja, wir brauchen langsam Hilfe, und ich hoffe sehr, dass sie es zulässt. Ist ja auch für mich eine Riesenentlastung.

Liebe Krake, Du schreibst, du hast Morphin bekommen, als du so starke Schmerzen hattest? Sind die Schmerzen jetzt dauerhaft weg udn du brauchst diese Medikamente nicht mehr? Das ist ja super Wie haben deine Ärzte das hinbekommen? Der Onko meint, dass die chemo die Kurzatmigkeit udn auch die Schmerzen etwas lindern können. Hoffen wir es.....

Liebe Lottaline, ja von diesen Pflastern hab ich gehört. Ich glaub die heißen Fentanyl? Kann das sein?

Hoffe wir kommen bald zu einem guten Ergebnis.....hab nie gedacht, dass diese Schmerzen so plötzlich und mit dieser Wucht kommen....

Liebe Grüße
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  #6  
Alt 12.03.2014, 15:46
schnaddi schnaddi ist offline
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Ihr hattet beide Recht.....ab heute gibts Fentanypflaster und Buccaltabletten. Porternährung gibts ab morgen abend und die Chemo wurde erstmal ausgesetzt bis sie sich stabilisiert hat. Ich hoffe, dass sie sich jetzt erholt.

Onko sagt, wenn er nicht das aktuelle CT gesehen hätte, würde er auf Knochenmetas oder gar einen Wirbelbruch tippen. Er schickt sie vorsichtshalber nochmal zum Röntgen, das aber erst nächste Woche. Meine Mom will einfach nur ihre Ruhe haben.

Bin selber inzwischen fix und fertig, da ich kaum noch Schlaf bekomme und mich die Sorge um sie auffrisst. Seit Januar wirds einfach nur noch schlechter und schlechter. Dass sie gehen wird weiß ich ja, aber ich möchte trotzdem nicht, dass das so leidvoll geschieht
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  #7  
Alt 12.03.2014, 19:59
Krake Krake ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Bei mir waren zwei sogenannte osteolytische (Löcher-fressende) Metastasen in den Hüften lokalisiert. Sie wurden im vergangenen Mai bestrahlt und seitdem sind die starken Schmerzen weg, so dass ich das Morphin sukzessiv abbauen konnte. Die hunderte osteoblastische (sie fressen zwar den Knochen, aber bauen eine Ersatzsubstanz ein) Metastasen, die ich in beinahe allen Knochen habe, bereiten mir bisher nur wenige Probleme ( toi, toi...). Um sie abzugrenzen bekam ich anfangs Bisphosphonate, später den Antikörper xgeva. Ich muss nur sehr aufpassen, weil die Knochen jetzt sehr brüchig geworden sind.
LG
Krake
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  #8  
Alt 12.03.2014, 22:09
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

guten Abend,

auch mein Papa hatte ein Adenokarzinom, an dem er verstorben ist. Ich selbst bin mit knapp 40 Jahren auch palliativ erkrankt.
Zu den Schmerzen: grundsätzlich habt ihr die Möglichkeit, deine Ma auf Opiate und auf Morphinhaltige Mittel einzustellen. Dafür kannst du auch ggf. einen SChmerzdienst organisieren, die können das sehr gut. "normale" niedergelassene Ärzte sind manchmal (meist) nicht die Richtigen.

Es ist wichtig, grundsätzlich Schmerzfreiheit anzustreben, solange das machbar ist. Anderenfalls, wenn man Schmerzen nur eine Zeitlang nur so "halb" bekämpft oder eindämmt, setzt das "Schmerzgedächtnis" der Rezeptoren ein und man bekommt die Schmerzen nicht mehr weg.

Wünsche Euch alles Gute und einen Verlauf ohne langes Leid
Birgit
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  #9  
Alt 13.03.2014, 09:12
schnaddi schnaddi ist offline
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Guten Morgen Ihr Lieben

danke für die Kommentare. Wie sehr es doch hilft, wenn man sich nur ein wenig austauschen kann. Und dass man von selbst Betroffenen oder Angehörigen einfach doch besser verstanden wird als von Freunden. Ist ja aber auch ganz klar.

Liebe Krake, na das hört sich doch nach vollem Erfolg an, und ich halte die Daumen, dass er anhält. Denke aber schon, Mom hatte vor knapp zwei Jahren multiple Hirnmetastasen, die man wegbestrahlen konnte, und sie sind nie wieder gekommen. Ich sag immer, wenn die fiesen Dinger einmal irgendwo vertrieben wurden, merken die sich das und gehen da net mehr hin, fühlt sich jedenfalls nach dem bisherigen Verlauf ein wenig so an. Meine mom hatte auch eine Knochenmetastase unten am letzen Wirbekörper, also über dem Steißbein. Die wurde im November bestrahlt und die Schmerzen sind sofort weggegangen, waren da aber auch noch nicht unerträglich. Die Metastasen haben sich auch aufgelöst nach letztem CT (14 Tage her). Das xgeva bekommt meine Mom auch. Sie hat auch Calciummangel und nimmt auch noch calcigen. Deswegen sind wir über die Aussage des docs auch etwas verwundert, dass er tippt, so wie ihre Schonhaltung und das alles aussieht, dass es aus der Wirbelsäule kommen könnte. Müssen unbedingt zum Röntgen, aber mom muss sich erst erholen, es ist ihr einfach zuviel.

Liebes Berliner Engelchen (bin übrigens auch aus Berlin

Ja meine Mom wird grad auf Fentanyl-Pflaster eingestellt, also ein Morphinpräparat, aufgrund ihres Gewichts, sie hat nur noch ca. 36 kilo, hat allerdings noch nie mehr als 45 kilo gewogen, sie ist halt ein zierliches Persönchen, wollte er ihr nicht gleich ne volle Dosis als Pflaster geben. Sie hat jetzt lauter kleine Pflaster, hat gestern das erste geklebt und soll alle 24h um eins steigern bis zur Schmerzfreiheit, wenn wir ihre Dosis ausgetüftelt haben, bekommt sie ein großes Pflaster mit dieser Dosis. Zusätzlich hat sie für Schmerzspitzen diese Buccaltabletten bekommen, die man unter die Zunge legt und sofort helfen sollen. Ist grad ein wenig schwierig, die Pflaster sind natürlich noch nicht ausreichend und müssen ihre Wirkung ja auch erst entfalten, und vor den Buccaltabletten hab ich ein wenig Angst, nachdem ich die die Nebenwirkungen gelesen habe. Mir wäre es lieber, sie würde die erst nehmen, wenn sie sich ein wenig ans Morphin gewöhnt hat. Ja für uns Laien ist das schwierig. Meine Mom hat eine Krankenhausphobie, deswegen versuchen wir alles ihr das zu ersparen. Heute morgen am Telefon hat sie aber zum ersten Mal gesagt, dass es vielleicht doch besser wäre. Denke sie merkt, dass sie uns ein wenig überfordert im Moment. Dabei glaub ich, ist es für uns nur Gewöhnungs- oder Lernsache damit umzugehen. Dass wir noch niemand an der Seite haben, liegt an Mama und nicht am Arzt, weil sie das alles noch nicht möchte. Allerdings hat er auch mal ein strenges Wort, wenn er sieht, dass irgendwas wirklich notwendig wird. Wie z.b. gestern hinkommen und Infusionen holen und auch jetzt mit der Porternährung. Ich bin selig mit diesem Onkologen. Wir hatten vorher einen anderen, dem nur die Dollarzeichen aus den Augen glitzerten, der hat einfach nix gemacht, außer Chemo, und wenn ich einen Ansprechpartner brauchte, musste ich drei tage hinterher telefonieren um mal einen Rückruf zu bekommen. Am liebsten würd ich ihm heut nochmal auf den Schreibtisch hüpfen und ihm sagen, was er fürn Ar... ist. Sorry Weiss man ja auch erst, wenn man woanders sieht, wie es laufen kann. Wir sind sehr zufrieden mit der ärztlichen Betreuung.

Naja ich hoffe ja jetzt, wenn die ganzen Mittelchen da wirken, und sie ihre 1000 Kalorien Ernährung über den Port bekommt, dass sich ihr Allgemeinzustand sehr viel bessern wird, davon geh ich eigentlich aus.

Halte Euch beiden die Daumen, dass ihr Eure Erkrankungen gaaaaaanz lange im Griff behaltet

So, ich bin für diese Woche krank geschrieben, ging ja auch gar nicht anders. Werde jetzt mal in meiner Wohnung ein wenig was tun, bissel für meine Mom kochen und ihr nachher vorbei bringen. Sie isst zwar nur drei Löffelchen, aber ich glaube, dass es schon alleine hilft, dass ich ihr jeden Tag was bringe udn sie sich gut aufgehoben fühlt.

Euch einen schönen Tag
LG
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  #10  
Alt 15.03.2014, 08:11
schnaddi schnaddi ist offline
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Guten Morgen!

Bin irgendwie grad tottraurig. Hab den Traenchen grad freien Lauf gelassen, und irgendwie ist das auch befreiend, wenns mal rauskommt, konnte die letzten Tage nicht mal weinen, weil ich einfach nur noch funktionieren musste, und nur noch niedergeschlagen war, aber jetzt loest sich der Knoten, und ist auch gut so.

Die letzten zehn Tage waren wirklich schlimm. Auch deshalb, weil die Krankheit im Prinzip von einer Sekunde auf die andere sich so verschlimmert hat. Damit hab ich so nicht gerechnet. Das war etwas ueberwaeltigend. Es war so viel zu tun, um sie nun endlich seit gestern in einem Zustand zu haben, der fuer sie wieder ertraeglich geworden ist. Zumindest was die Schmerzen angeht. Sie ist natuerlich total geschwaecht und auch voellig hinfaellig. Ins Bad gehen schafft sie noch und morgens Katzen fuettern geht auch so irgendwie. Dann ist aber auch die Luft weg. Den Haushalt schmeiss ich ihr im Moment, mit Essen versorge ich sie, Behoerdengaenge, Rezepte besorgen, mit dem Arzt kommunizieren und mich um sie kuemmern. Ich bin alleine damit, die einzige Person die dafuer in Frage kaeme, also die sie jetzt in ihrer Naehe haben koennte, ist leider selbst schon so alt, dass sie sich grad zurueckyieht und meint, sie kann das nicht mehr. Ich akzeptiere das, aber so richtig respektieren oder verstehen kann ich das eigentlich nicht. Aber ich hab zur Zeit nicht die Kraft mich darueber zu aergern. Enttaeuscht bin ich, ja. Klar krieg ich das auch alleine irgendwie alles hin. Muss ich mir ggf. Hilfe dazu holen. Denke aber da hilft mir der Onko.

Ja, Mama ist mit den einfachsten Dingen im Moment vollkommen ueberfordert. Was etwaige Termine, oder Medikamenteneinnahme etc. angeht, kriegt sie alleine kaum hin, musste ihr alles aufschreiben. Im Zweifel ruft sie an. Gut sowas ist ja gut loesbar. Aber gestern abend z.B. da stellt sich raus, dass sie ihren Magenschutz gar nicht mehr einnimmt, sie dachte sie braucht das nicht mehr, weil sie ja jetzt die Pflaster hat. wundert sich, warum sie Magenschmerzen hat. Dann sagt sie, oh den hab ich ja schon weggepackt. Da war sie angeschlossen an Sauerstoff und Porternaehrung. Gut Sauerstoff kann man beiseite schieben, aber dann hat sie immer noch diesen Staender, mit ihren Kraeften dann aufzustehen um etwas iin der Kammer zu suchen geht so irgendwie gar nicht. Dabei bin ich froh, dass sie das noch macht, auch wenn es ihr schwer faellt. Jedenfalls hat sie da jede Menge Stolperfallen und sie hat Knochenmetastasen da ist Hinfallen echt nicht gut.....Hab ich gestern dann auch gesagt, wir muessen das abends anders organisieren, also vordenken, was sie alles an ihrem Tisch braucht, dann muss sie hoechstens mal ins Bad. Eine Woche hab ich noch frei, aber dann muss ich wieder arbeiten, wir muessen sehen, wie das dann geht, ob es geht, und ggf. Arzt ins Boot holen. Im Moment kommt ja zweimal am Tag ein Pflegedienst, der sie an den Port an und abstoepselt. Sollte Mama mehr Pflege benoetigen, koennte man die sicherlich auch beanspruchen, die kennt sie dann wenigstens schon. Ich denke das wird sich finden. Bin ja da manchmal sehr zuversichtlich und manchmal seh ich alles nur schwarz.

Glaube auch, Mama braeuchte im Prinzip, dass ich 24 h da bin. Aber das schaff ich so nicht. Ich mache gerne alles fuer sie und bin auch stundenlang bei ihr, damit sie nicht alleine ist, aber den Abend und die Nacht brauch ich dann auch fuer mich um einfach auch mal kurz eine Grenze zu finden.

Koennt noch so viel erzaehlen........es ist nicht einfach..... wie geht es Euch damit, wie packt ihr das alles?

Ein schoenes Wochenende wuensch ich Euch, sonnig ist ja leider nicht mehr, kommt aber auch wieder

LG
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  #11  
Alt 15.03.2014, 08:41
hm maria hm maria ist offline
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liebe schnaddi!

ich finde das toll wie du das alles macht, aber glaub mir das schafft man auch nicht alleine, man muss auch mal raus, zwischendurch, zum kraft tanken,frag mal nach im krankenhaus, die geben dir dann adressen, kannst auch mal bei der krebshilfe nachfragen, die wissen auch einiges wo man hin kann, ich hoffe für dich das es deiner mama bald wieder etwas besser geht, aber für die zeit das sie sich so fühlt ist es vielleicht leichter für euch beide das ihr was hilfe bekommt, denn du musst auch funktionieren, und wenn du nur funktionierst und alles alleine machst könnte es dir mal zu viel werden und du könntest einstürzen, meine mama dachte damals das sie das auch alleine schafft mit meinem papa. ich habe tiefen respekt , deine mama kann echt stolz sein auf dich, das sie dich hat, schicke dir ganz viel kraft, und das ihr hilfe bekommt, sodass es dir nicht zuviel wird, lg maria
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  #12  
Alt 16.03.2014, 09:58
schnaddi schnaddi ist offline
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Hallo Maria

Vielen lieben Dank für den Zuspruch, das braucht man manchmal wirklich. Und ja man fragt sich manchmal, ob man auch alles tut. Aber ich denke, ja, mehr kann ich nicht tun.

Im Moment kommt Mama wirklich wieder zurück ins Leben, sie ist körperlich nach wie vor schwach. Aber sie hat sich gestern in die Dusche gequaelt und hat sich umgezogen und hat abends sogar noch die Katzen gefüttert trotz Infusionsständer, bin so stolz auf sie

Sie nimmt auch wieder geistig am Leben teil. Im Moment spekuliert sie, was mit diesem verschwundenen Flugzeug nun passiert ist, hihi!

Mir ist schon klar, wie ein Floh wird sie nicht mehr rumhuepfen, aber so hat sie noch etwas Freude am Dasein und man kann es ihr ja auch noch versüßen. Diese Woche kommt ja der Rollstuhl, und Mama ist langsam wieder in der Verfassung, wo man mit ihr einen Spaziergang machen könnte

Mama sagte dann vorhin, wir sollen uns nicht solche Sorgen machen, ihr Leben wäre ja eh irgendwann am Ende. Ich weiß das, irgendwann mal, wird der Zustand nicht mehr umkehrbar sein, aber solange hoff ich natürlich auf wenigstens noch ein bißchen gute Zeit. Im Prinzip ja genau wie sie. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es gefällt ihr nicht, dass sie uns so belastet, aber das lässt sich nunmal nicht ändern, wir konnten uns das ja alle nicht aussuchen. Und ich merke auch, dass ich inzwischen besser damit umgehen kann, als noch vor 10 Tagen. Man wächst in die Situation rein, das ist einfach so.

Ich mach mich jetzt dann mal auf den Weg, Nachdem ich gestern die ganze Wohnung geputzt habe, wollte ich heute noch das Bad durchputzen, inkl. Katzenklos. Dann haben wir noch den Antrag vom Versorgungsamt wegen dem Behindertenparkplatz. Ich glaube gar nicht, dass Mama wieder Auto fährt, aber wir werden das dennoch beantragen, dann kann ich den wenigstens benutzen, wenn ich sie fahre.

Wünsch Euch allen einen schönen ruhigen Sonntag
Lg
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  #13  
Alt 17.03.2014, 09:01
schnaddi schnaddi ist offline
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Guten Morgen

heute nur ganz kurz, denn es gibt endlich mal nichts zu schreiben. Meiner mom gehts den Umständen entsprechend gut und sie erholt sich. Also auch wo der Schmerz nun weg ist, mit der Luft ist das alles auch gar nichts mehr. Für sie ein Riesenaufwand in die Küche zu gehen und sich mal ein Marmeladenbrot zu schmieren. Werde ihr heute einen Stuhl in die Küche stellen, dass sie sich zwischendurch ausruhen kann. Ich finds ja gut, dass sie um ihre Selbstständigkeit kämpft. Wenns nur kleine Dinge sind......

Diese Woche zum Röntgen.....manchmal ist man aber auch wirklich betriebsblind. Da frag ich mich, wo ich mit ihr zum Röntgen gehe und wie ich sie dahin kriege.....und dann fällts mir wie Schuppen von den Augen......sie hat eine riesige Orthopädiepraxis bei sich im Haus. Da ist sie natürlich mit dem evtl. gebrochenen Wirbel gut aufgehoben. Also werd ich denen heut sagen, die sollen Mama einfach anrufen, wenn sie da runterkommen kann, dann muss sie sich auch net im Wartezimmer quaelen. Sie kann gar nicht ewig aufrecht sitzen. Udn dann bin ich gespannt, was da raus kommt. Aber dann wissen wir wo die schmerzen herkommen, ob nun aus der Wirbelsäule oder doch vom Tumor, das ist im Moment nicht ganz klar.

Ansonsten ist die Lage endlich wieder deutlich entspannt, was bin ich froh drum......

Euch allen einen schönen Tag
LG
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  #14  
Alt 17.03.2014, 11:48
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Hallo
Ich hoffe das es deiner Mutter mit den Pflaster weiterhin besser geht.
Das mit der Praxis im Haus ist wirklich ein Segen!
Ich hoffe das es weiter aufwärts geht.
Einen gesegneten Tag zu euch.
__________________
.
Rüdiger
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Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #15  
Alt 17.03.2014, 16:00
schnaddi schnaddi ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

Vielen Dank lieber Rudi....

leider haben deine guten Wünsche noch nicht so gut geholfen, aber vielleicht kommt das noch

Nein, witzig ist mir nicht zumute. Ich muss den letzten Post revidieren oder umändern in:"Meiner mom gehts eigentlich nur noch einigermaßen, wenn sie auf ihrer Couch liegen darf und alle Welt sie in Ruhe lässt."

Ich war unten beim Orthopäden und hab denen die Lage geschildert, und die meinten, alles klar, einfach runterkommen, gleich, ist grad fünf minuten Luft.....ich also hoch, Mama mobilisiert oder wollen, sie hat fast einen Heulkrampf bekommen, dass sie nun da runter soll, das ist ihr zuviel usw..... Sie hat auch heute nichts getrunken, und ich hab mal wieder geredet wie ein Buch, dass sie trinken muss und wieso weshalb warum.... wenn ich mir Mama so ansehe, frag ich mich langsam, ob ich sie damit überfordere, vielleicht braucht sie zur Nahrung auch noch Kochsalzlösung in den Port. Ich gucks mir noch bis Freitag an, und sonst bitte ich unseren Onko uns ein Bett auf einer Palliativstation zu besorgen.....ich alleine krieg das sonst nicht mehr gehändelt, ich bin einfach mit ihren ganzen Leiden vollkommen überfordert. Heute hat sie das erste mal verlauten lassen, dass sie nur noch tot sein will. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie ja auch fast jede Hilfe blockiert und gar nicht merkt, dass sie es sich oft schwerer macht als es alles sein müsste. Dass wir schon alles versuchen damit sie zuhause bleiben kann, aber sie ist nur am Schimpfen, fühlt sich von den Ärzten ungerecht behandelt, nur weil sie mal irgendwo ganze fünf Minuten warten muss. Dass sie meckert, egal wie mans macht. Auf der anderen Seite ist sie natürlich auch unglaublich dankbar. Meckert aber auch mit mir, ich würde ihr die ganzen Leute ins Haus schleppen (Pflegedienst, Sauerstoff)

Also bevor ich noch weiter aushole.....ich bin mit meinem Latein am Ende....und ich guck jetzt ob sie sich bis Freitag einkriegt, mit dem Trinken etc. Sonst muss ich was machen.....

Der wirbel ist aber nicht gebrochen.....also macht der "Mistkerl" diese Schmerzen.....was da aber genau los ist, weiß kein Mensch, gibt das CT nicht her.....die Orthopäden schlagen eine Knochenszintigraphie vor. Nur will Mama von alledem nichts mehr wissen......

Ich hoffe ihr hattet einen besseren Tag....

LG
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