Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

[nichtalleine]

Hallo.

Ich war mit meiner Frau und meiner Tochter bei der Logopädin und anschließend bei meinen Eltern...
Mein Papa war gerade noch zur Massage und kam dann zurück. Die hat ihm wohl gut getan,denn er sagte gleich das er besser laufen könne als vorher...! Das wäre schon mal ein kleiner Fortschritt wenn das so bleiben würde!

Meine Mama hat mir die letzten Blut Werte meines Papas gezeigt... das War nur ein kleines Blutbild. Davor die Woche war das Große. Davon hab ich die Werte allerdings nicht.
Kann mir vielleicht jemand beim "entschlüsseln" helfen?
Die Ärztin hatte gesagt das die Werte alle ok sind. Aber fast alle weichen von den Normwerten ab.
Hier mal die Werte... ich schreibe erst welche er hat und dahinter die Normwerte....:

Hb 12.0 13.5-17.8
HK 35 40-53
MCV 73.5 80-96
MCH 25.2 28-33
MCHC 34.3 33-36
Leuko 4.0 3.7-9.9
Thrombo 386 146-328
Ery. 4.8 4.4-5.9
EVB 22.5 11-16

Das waren also die Werte vom kleinen Blutbild von letzter Woche. Wars bedeutet das alles und sie die Abweichungen zu den Normwerten ok?

Ich habe da leider überhaupt keine Ahnung von


Viele Grüße, Sabrina

[nichtalleine]

Hallo nochmal...

Das meiste konnte ich jetzt schon raus finden. Aber sind die Abweichungen nicht schlimm? Ich hoffe es so...

Sabrina

[nichtalleine]

Vielen lieben Dank Petra!!! ♡ ♡ ♡

[nichtalleine]

Hallo.

Seit heute nachmittag bin ich so einer schrecklichen Stimmung. Es erdrückt mich. Die Trauer, die Wut, die Angst... Ich weine und weine. MAAAAAAAN. Ich will ihn einfach nicht verlieren. Es klingt so egoistisch. Aber NEIN! Ich will das alles nicht! Ich bin so verzweifelt. Das kann doch alles nicht sein. Nicht mein Papa... Ich will nicht ohne ihn sein! Ich will das dieser verdammte scheiß einfach weg ist. Warum ist er überhaupt gekommen. Ich will das nicht. Bitte lieber Gott... bitte! Lass mich einfach aus diesem schrecklichen und unglaublich schmerzenden Traum aufwachen. Bitte... ich ertrage diese quälenden Gefühle nicht...

Sabrina

[Gänseblümchen_86]

Hallo Sabrina,

ich weiß genau wie du dich fühlst, ich hab heute auch einen echten Heuletag. Er fehlt mir so sehr Ich kann dich so verstehen und dir aber leider auch keinen Tipp geben, wie man sich besser fühlt. Ich hab meinen Dad dann immer angerufen und wollte ihn hören und mit ihm reden. Das hat mir immer geholfen, obwohl ich kurz nach dem Auflegen immer das Bedürfnis hatte wieder anzurufen
Versuch einfach das, was du eh schon machst, möglichst viel Zeit mit deinem Dad verbringen, für ihn da sein... auch ich hoffe, wieder aufzuwachen aus dem bösen Traum. Ich habe meinem Dad heute sogar eine Email geschrieben, weil ich ihm unbedingt sagen musste, was die letzten 2 Wochen passiert ist... Naja, ich werde wohl keine Antwort bekommen. Aber genieße die Momente, sauge sie auf und versuche einfach nicht an irgendwelche Zeitangaben zu denken, dass bringt eh nichts und belastet dich nur noch zusätzlich...

LG

[nichtalleine]

Liebe Susi.

Es tut mir so leid... du hast deinen Papa bereits verloren,so wie viele andere hier auch schon... und ich heule rum das tut mir leid.
Ich habe mit einem palliative Dienst gemailt und dort rufe ich am Montag auch zwecks Termin an. Ich weiß nicht ob es das richtige für mich ist und ob es mir hilft. Aber versuchen möchte ich es. Ich habe mit mein Hausarzt gesprochen. Es ist eine Gemeinschaftspraxis in die mein Papa auch geht. Er hat mir ein bißchen was erzählt und Tabletten für die Nacht verschrieben. Ich weiß nicht ob ich die nehmen soll...

Viele liebe Grüße, Sabrina

[nichtalleine]

Hallo.

Die massage hilft meinem Papa tatsächlich. Er war jetzt zwei mal dort und es wird besser. Er kann schon deutlich besser laufen.Das wird jetzt erstmal so weiter geführt. Zwei mal die Woche eine halbe Stunde.

Dann kam ein Anruf von der onkologischen Ambulanz... der Arzt wollte nochmal mit meinem Papa reden. Also sind meine Eltern gestern nochmal ins Krankenhaus. Nach einer Stunde warten sind sie dann endlich dran gekommen. Sein Satz war: Dann wollen wir mal die Kuh vom Eis holen. Meine Mama schon fast sauer: ich denke die Diagnose steht oder wissen sie etwas,was wir nicht wissen? Nein. Alles wie gehabt. Er sagte noch einmal das eine Chemo verlängern könnte. Eine Garantie könne er aber nicht geben. Jede Chemo hat ihre Nebenwirkungen...Übelkeit, Erbrechen , kribbeln in Füßen und Händen, Appetitlosigkeit, Erschöpfung usw. Er müsste sich nur darauf einlassen. Mein Papa wiegt bei ca 175m Größe nicht mal mehr 50 kg. Er ist sehr mager. Da kommen die Nebenwirkungen schon nicht wirklich gut. nach der ersten und auch letzten chemo war er sehr schwach. Noch schwächer als vorher. Mein Papa ist froh das seine Füße grad ein bißchen beser werden. Da möchte er da natürlich auch keine Verschlechterung.Warum kann man das nicht respektieren? Der Arzt ist einer von der Sorte,die nicht auf das eingehen,was die Patienten wollen. Bei einer Bekannten meiner Mama war der Arzt genau so. Er pampte meine Mama gestern regelrecht an. Sie solle ihn gefälligst ansehen wenn er mit ihnen spricht. Mama sagte das es ein wunder ist das sie gestern nicht raus geflogen ist. Dem Arzt ist es egal was papa will. Er will Chemo um jeden preis. So hört es sich zumindest an. Hauptsache Kohle,egal wie es dem Patienten geht. Die Unterlagen für die Chemo hatte er schon fertig. Papa hätte nur noch unterschreiben müssen. Papa soll sich jetzt Anfang der Woche bei dem Arzt melden. Papa wollte das nicht unterschreiben. Der soll mal anrufen wenn ich da bin...

Ich weiß auch nicht... warum kann es denn nicht einfach darum gehen was der Patient möchte und wünscht. Warum können Ärzte so eine Entscheidung nicht akzeptieren und werden dann auch noch patzig wenn man nicht das tut was die Männer im weißen Kittel für richtig empfinden...? Unglaublich...


Alles ein bißchen wirr... das tut mir leid...

Sabrina

[hm maria]

Hallo sabrina!

wie ich das kenne, mein papa hatte das auch ständig, das sie wollten das er chemo macht, mein papa sagte nur die wollen nur an mir verdienen, das gefühl bekommt dann natürlich wenn man denn patienten nicht wirklich entsteiden lässt, er hatte damals nur eine onkologin im taem vom krankenhaus die das verstand was er machten die sagte das sie versteht das er noch lebensqualität will.
ich muss sagen wenn ich da jetzt so zurück denke dann bereue ich das ich nicht probiert habe meinen papa nicht viel früher zur palillativen station zu bringen, denn da geht es wirklich nur um lebensqualität- also um denn patienten was er selber will.
ist meine meinung aber jeder erfährt das anders, jeder hat seine eigene idee und meinung von manchen ärtzen, oft können die auch gar nicht anders,
ich hoffe das de massage weiter hilft und dein papa noch sehr gute tage hat, wünsche dir euch ein schönes sonniges wochende.
lg maria

[nichtalleine]

Liebe Maria,
danke für Deine Antwort.
Papas Hausärztin ist auch eine ganz nette. Sie versteht das Papa das nicht weiter machen möchte und das ihm die Lebensqualität wichtiger ist. Ihr geht es danach was für Papa wichtig ist. Morgen bin ich wieder bei meinen Eltern. Ich werde mal nach dem Rechten sehen und schauen wie es ihm geht. Heute war es wohl nicht ganz sein Tag. Gestern war wohl viel los und das merkt er dann heute...
Morgen früh werde ich auch bei dem ambulanten Palliativdienst anrufen. Ich werde mal hören was sie sagt. Ich habe im Internet schon ein Bild von ihr gesehen. Sie sieht ganz nett aus..

Die letzten Tage tu ich wieder als Heultage ab... Heute war eine Situation... Ich habe mit meiner Frau einen Film geschaut. In der Pause haben wir rum gealbert und wir haben aus tiefstem Herzen gelacht. Die Stimmung kippte innerhalb von Sekunden. ich kann doch nicht fröhlich sein und lachen... nicht jetzt! Wie geht es Papa? Er ist krank. Da gibt es nichts zu lachen! Er wird sterben! Wo ist da der Witz? Wie kann ich fröhlich sein und lachen in Anbetracht der Tatsachen? Ich habe rotz und Wasser geweint... Meiner Frau fiel es schwer mich zu trösten. Sie sagte immer wieder das wir weiter leben müssen. Das Papa es nicht wollen würde wenn wir uns alle Fröhlichkeit und unser Lachen nehmen lassen. Na klar... Sie hat recht! Aber in dem Moment überkam es mich. Dieses Gefühl war so überwältigend... In manchen Momenten fällt es mir einfach schwer,positiv zu denken. Und in machen Momenten fällt es mir einfach schwer logisch zu denken. In manchen Momenten denke ich mir:Warum? Warum das alles? Was haben wir falsch gemacht? Was hat Papa falsch gemacht? Oder schlimmes getan? Manchmal ist es so unwirklich... man sieht Papa die Krankheit noch nicht an. Vielleicht durch dir Haare... aber das war es auch schon. Das macht das realisieren irgendwie noch schwerer...

So,jetzt gebe ich mich erstmal der Ablenkungstaktik meiner Frau hin und hoffe dann schnell ein zu schlafen. Das fällt mir auch sehr schwer. Am einfachsten ist es,wenn ich lese oder Fernsehe und während dessen einschlafe...

Viele Grüße, Sabrina

[Gänseblümchen_86]

Liebe Sabrina,

ich kann verstehen, dass du sehr traurig bist. Aber bitte versage dir nicht alle Fröhlichkeit, denn das macht dich kaputt.
Wenn du traurig bist, dann sei das ruhig und lass das auch zu. Das man manchmal nicht mit seinen Gefühlen weiß wohin, dass kann ich absolut nachvollziehen und so Scheißtage gibts und manchmal sind es auch einige am Stück. Aber und da hat deine Frau Recht, dein Papa wünscht sich bestimmt nicht, dass du dich kaputt machst. Versuche einfach mal und wenn es nur ein kurzer Moment ist, auch fröhlich oder albern zu sein. Auch das DARFST du zulassen. Denk an die lustigen Fotos mit deinem Papa. Da wart ihr doch auch albern und das hat dir auch gut getan. Ihr habt nichts falsch gemacht und es ist schlimm, dass dein Papa krank ist. Du wirst leider noch ganz oft traurig sein, aber versuche es einfach auch zuzulassen, dass es andere Momente gibt, damit es dir auch gut geht.

Liebe Grüße

Ganz liebe Grüße

[nichtalleine]

Vielen lieben Dank!

Ich hoffe du bist vielleicht auch etwas zur ruhe gekommen?

Ja,das weiß ich ja. Nur manchmal kann ich das einfach nicht kontrollieren. Ich weiß das mein Papa das genauso sieht. Das er trotz der Krankheit und der Aussicht möchte das wir nicht in Trauer,Hoffnungslosigkeit usw versinken. Aber es ist nicht leicht. Ich werde mir das wirklich zu Herzen nehmen,aber ich denke es wird immer wieder solche Momente geben,auch wenn ich ich das eigentlich nicht möchte.

Ich Danke dir sehr für deine Worte!

Viele liebe Grüße und

[nichtalleine]

Hallo.

Meinem Papa geht es soweit ganz gut. So weit man das so nennen kann. Wir haben heute darüber gesprochen,wie wir jetzt mit "unserem Projekt" weiter machen. Bzw anfangen. Wir wollen ja zusammen ein Bild malen. Papa hat noch eine Leinwand und etwas Farbe. Ich habe auch noch Farben. Wir stimmen diese aufeinander ab und schauen was wir noch brauchen. Dann geht es los. Ich freue mich schon total darauf!

Heute morgen habe ich bei dem palliativDienst angerufen. Leider war die Frau mit der ich schon geschrieben hatte nicht da. Ich hinterließ meine Nummer. Gegen mittag rief sie mich dann zurück und wir vereinbarten einen Termin für Freitag um 10 Uhr. Das ist genau die Frau,die mein Papa auf der Infobroschüre von der Hausärztin gesehen hat. Das habe ich aber vorhin erst geschnallt... Ich werde am Freitag auf jeden Fall dort hin gehen. Irgendwie habe ich ein bißchen schiss. Ich weiß jetzt schon nicht mehr was ich sagen soll. Oder was ich sagen will... Total komisch...
Naja, mal sehen.

Nun wieder das abendliche Ablenkungsprogramm meiner tollen Frau. Ich wünsche euch einen schönen Rest-Abend.

Viele Grüße, Sabrina

[Gänseblümchen_86]

Hallo Sabrina,

gestern habe ich einen schweren Tag gemeistert. Mein Papa wurde beerdigt... Er fehlt mir so unglaublich und ich will es immer noch nicht wirklich wahr haben, aber es war auch schön, wie viele Kollegen, Nachbarn und Freunde gekommen sind, um ihm persönlich Auf Wiedersehen zu sagen. Das hat mich berührt. Mein Rede fanden alle auch sehr schön und es hat mich gefreut. Aber dennoch ein weiterer "offizieller" Schritt, der es mir nicht leichter macht.
Aber ich kann dich natürlich genau in solchen Momenten gut verstehen. Ich konnte mich auch nicht zusammen reißen und habe den ganzen Friedhof mit Tränen überflutet. Das ist ja auch normal...

Schön, dass du mit dem palliativen Dienst einen Termin hast. Ich denke, du musst dir da gar nicht so die Gedanken machen, was du sagen musst. Das ist deren täglich Brot und die werden das Gespräch schon ins Laufen bringen und deinen Papa dann sicherlich schnell unterstützen.

Fühl dich gedrückt!
Susi

[hm maria]

liebe sabrina!

deine freundin hat enerseits schon recht man muss auch lachen, aber mir ging es genau so konnte, in dieser Zeit konnte auch ich nicht viel lachen es ist sehr schwer für denn partner seinen partner so zu sehen mein mann konnte es ab und zu nicht an, es macht einem einfach nur traurig weil man nicht weiss was danach und man will alles mit ihm noch erleben teilen, aber wenn du einen moment hast an dem du lachen kannst fühle dich nicht schuldig, dein papa sieht dich lieber lachen dann weinen, aber ich weiss es fühlt sich so kommisch an,
das gespräch kann dir auch sehr gut tun, denn diese frau kommt für denn patienten aber auch für die angehörigen, sie sind was meine erfahrung ist sehr einfühlsam.
lg maria

[nichtalleine]

Guten morgen.

Liebe Susi. Ich drücke dich ganz fest und schicke dir soooooooooooo viel Kraft! Ich weiß nicht was ich sagen soll Mir fehlen die Worte... Es tut mir so leid! Aber du bist auch so stark...! Ich glaube ich könnte das nicht. Eine Rede für und an meinen Papa halten... Dein Papa wäre sicher unglaublich stolz auf dich,das du ihm disse Ehre erwiesen hast!

Liebe Maria. Ja,du hast recht. Ihr habt irgendwie alle recht... Ich verstehe nicht warum es überhaupt so einen Mist geben muss
Meine Kinder wissen noch immer nichts von der Diagnose. Sie wissen ja das der Opa krank ist. Sie kennen ihn ja fast gar nicht mehr anders. Am Zustand meines Papas hat sich noch immer nichts verändert. Darüber bin ich sehr froh. Dennoch fällt es sehr schwer zu verstehen und zu realisieren. Wohl auch,weil man eben noch keine wirkliche Veränderung wahr nimmt. Das ist auch der Grund weshalb die Kinder noch nichts wissen. Wir haben zusammen mit meinen Eltern beschlossen das der Moment noch nicht gekommen ist. Meine Kinder genießen jeden Augenblick mit meinem Papa. Das war schon immer so. Ich glaube einfach wirklich das der Moment noch nicht gekommen ist es ihnen zu erklären. Ich weiß nicht mal wie ich das machen sollte vielleicht ist auch das der Grund. Ich weiß es nicht.
Morgen habe ich den Termin. Ich denke das ich das auch ansprechen werde. Ich will es meinen Kindern auch nicht schlimmer machen als es ist. Aber was ist richtig und was ist falsch...? Ich weiß es nicht...

Mal sehen was das Gespräch morgen bringt. Ich kann noch nicht einmal richtig darüber reden... die ersten Worte über meinen Papa und seine Krankheit und ich fange an zu weinen...

Traurige Grüße, Sabrina