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  #1  
Alt 07.11.2012, 13:57
Tiina Tiina ist offline
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Standard Mein Mami ist tot

Seit fast 2 Jahren ist meine Mami nun schon tot und ich habe immer noch zu kämpfen...
Ich lese und schreibe hier ja schon lange - jetzt wollte ich doch mal gesammelt aufschreiben, was mir so durch den Kopf geht und vielleicht auch ein bißchen ordnen...

Meine Mami bekam am 25.01.2010 die Diagnose Lungenkrebs, Stadium 4, sie bekam Chemo, die hat zuerst auch gut gewirkt, im Juni begann der Tumor wieder zu wachsen, bald brauchte sie Sauerstoff, zum Schluss in so hohen Mengen, dass die Technik an die Grenzen stieß. Anfang November wurde die Therapie beendet, Ende November habe ich sie in ein Hospiz gebracht, am 13.12.2010 ist sie in meinem Beisein gestorben.

Meine Mami hat sich die Frage "Warum ich?" nie gestellt - "Warum nicht ich?" sagte sie da immer.
Dafür habe ich jetzt viele "Warum"-Fragen - eigentlich eher "Warum habe ich bloß nicht..."

Zum Beispiel:

- Warum habe ich nicht aufgehört zu arbeiten und die letzten Wochen und Monate ganz mit ihr verbracht?

- Warum habe ich sie nachts im Hospiz alleine gelassen (bis auf die letzte Nacht)?

- Warum habe ich sie nicht mehr umarmt, mich nicht zu ihr ins Bett gelegt?

- Warum habe ich nicht dafür gesorgt, dass sie stärker sediert wurde und ganz friedlich rübergleiten konnte? (Sie hat im Hospiz am letzten Tag Morphin Spritzen in den Bauch und Tavor Schmelztabletten bekommen - aber Morphin auch nur in bestimmten Abständen. Und sie ist trotzdem zwischendrin hochgeschreckt, hat gerufen "Wer hilft mir?", hat sich die Haare gerauft.)

Ich habe auch Antworten darauf:

- Es war überhaupt nicht abzusehen, dass es so schnell gehen würde. (Bis auf ihren letzten Tag war sie jeden Tag auf. Selbst an ihrem letzten Tag hat sie noch mit Appetit gegessen.) Selbst die Hospiz-Mitarbeiter waren überrascht davon. Ich habe weniger gearbeitet - freigestellt hätte mich mein Arbeitgeber nie, da hätte ich mich schon krank schreiben lassen müssen.
Und - ja, ich habe mich sicher zu schwer damit getan, im Job mal 5 gerade sein zu lassen!

- In der Zeit vor dem Hospiz habe ich immer bei ihr übernachtet - durch die räumlichen Gegebenheiten in einem anderen Zimmer. Meine Mami hat sich immer bemüht, ganz leise zu sein, wenn sie nachts aufgestanden ist, um mich nicht zu wecken. Und ich habe versucht, so leicht wie möglich zu schlafen, um sie trotzdem zu hören... In den letzten Nächten (als ich Angst hatte, dass sie den Weg nicht mehr schafft), habe ich daher auf dem Sessel geruht, damit ich auf jeden Fall mitbekomme, wenn sie aufsteht. Als sie ins Hospiz gekommen ist, war ich sehr erleichtert, dass ich jetzt mal wieder schlafen kann, dass meine Mami nicht mehr alleine war, wenn ich nicht da bin.
In den Wochen vorher war ich ganz massiv überfordert mit der Situation, mich vollkommen alleine um meine arme Mami zu kümmern - waschen und anziehen, Sauerstoff-Versorgung, Kampf um Medikamente, so viel Organisation (Palliativnetz, Pflegestufe, Arzttermine, Hospiz), einkaufen... Und immer die Angst, was mache ich, wenn es weiter bergab geht...

- Meine arme Mami hat furchtbar an Atemnot gelitten, deshalb habe ich mich kaum getraut, sie zu drücken, aus Angst, dass sie sich beengt fühlt. Ich habe eher ihre Hände angefasst, sie sanft gestreichelt. Ins Bett zu gehen war immer ein langwieriger Akt voller Angst, keine Luft zu kriegen. Es wäre für mich unvorstellbar gewesen, sie da so zu bedrängen...
In der Nacht als sie gestorben ist, habe ich ihre Hand gehalten - aber teilweise hat sie sich auch losgerissen. Dann habe ich mich nicht getraut, sie wieder festzuhalten, habe nur vorsichtig meine Hand in die Nähe gebracht. Ich habe mich überhaupt nicht getraut, mich zu rühren, geschweige denn ihren Kopf zu streicheln oder so, weil ich nur wollte, dass sie nicht mehr leiden muss, so eine Angst hatte, dass sie wieder hochschreckt.

- Mir waren die Unterschiede in der "terminalen Sedierung" vorher nicht so klar... Im Hospiz war nichts anderes vorgesehen.

Aber die befrieden mich nicht wirklich... Ich komme von den Fragen nicht los... In der Zeit selbst war ich eigentlich ganz zufrieden mit mir, dass ich das soweit alles geschafft habe (war teilweise auch knapp - gegen Ende habe ich auch wirklich wichtige Dinge fast vergessen, wie ein Morphin-Rezept einzulösen) - aber jetzt hadere ich mit all dem, was ich nicht geschafft habe. Wenn ich höre, dass jemand die letzten Wochen ohne Pause bei dem Sterbenden war, dort übernachtet hat, denke ich "Warum habe ich das nicht getan?" Wenn ich ein Bild sehe, wie jemand bei der sterbenden Mutter im Bett liegt und sie innig umarmt, frage ich mich, ob es nicht doch lindernd für meine Mami gewesen wäre.
"Ich habe es nicht besser hingekriegt" kann ich nicht gelten lassen - es ging doch um meine geliebte Mami und es war das letzte, was ich für sie tun konnte!!

Falls jemand bis hier durchgehalten hat - Respekt! Und sorry für das wirre Rumgejammere...

Liebe Grüße,
Anja
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  #2  
Alt 07.11.2012, 16:26
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Anja,

ich hatte nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub so viel um die Ohren, dass ich kaum zum Lesen und schon gar nicht zum Schreiben gekommen bin.

Ich habe aber kurz beim Überfliegen in einem Faden gesehen, dass Du geschrieben hattest, dass es Dir zur Zeit nicht so gut geht, und nun habe ich ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich mich erst jetzt melde.

Du stellst Dir die Frage, warum Du nicht noch mehr Zeit bei Deiner Mama verbracht hast, als sie krank war, warum Du die Liebe, die Du zu Deiner Mama verspürt hast, nicht häufiger körperlich zum Ausdruck gebracht hast und warum Du nicht in der Phase, als es dem Ende zu ging, alle anderen Aktivitäten in Deinem Leben komplett eingestellt hast, um ausschließlich für Deine Mama da zu sein.

Liebe Anja, ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn diese Fragen stelle ich mir auch. Und wenn ich lese, wie andere betroffene Angehörige ihre geliebten Menschen bis zu deren Tod begleiten, dann habe ich das Gefühl, nicht alles getan zu haben, was man hätte tun können, und dieses Gefühl schmerzt.

Ich weiß nicht, wie das in deiner Familie war, meine Eltern und ich - obwohl wir uns über alles lieben - haben einen eher rationalen Umgang miteinander. Meiner Mama war körperliche Nähe schnell zu viel, und ich hatte in dieser schlimmen Phase oftmals das Gefühl, wenn ich mich noch mehr einlasse, mich beispielsweise zu ihr in das Bett lege, dann gehe ich zu Grunde.

Ich glaube, dass man die Intensität einer Beziehung zwischen zwei Menschen nicht ausschließlich an der Quantität der miteinander verbrachten Zeit und am Austausch körperlicher Zuneigung messen kann. Ich denke, jede Eltern- Kind Beziehung ist individuell und wird über Jahre geprägt. Ich weiß, liebe Anja, dass Du Deine Mami über alles geliebt hast, und ich habe Dich als einen der einfühlsamsten Menschen erlebt, den ich je kennen lernen durfte. Ich bin mir sicher, Du hast Deine Mami auf dem Weg zu ihrem Tod auf die Weise begleitet, die Euch beiden am besten entsprochen hat.

Alles Liebe

Carlotta
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  #3  
Alt 07.11.2012, 16:52
Stoffelzombie Stoffelzombie ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

hallo

Ich heiße steffi und bin 18 jahre alt
meine mutter ist vor einem halben jahr in meinem arm eingeschlafen und nie wieder aufgewacht.
Es waren die 2 schlimmsten jahre
Sie hat schon so viel durch machen müssen:
Mit 20 lümpfknoten krebs das nach 2 jahren überstanden
gesagt bekommen sie kann keine kinder bekommen 2 fehlgeburten
dann kamen doch meine schwester und ich
dann ist sie immer wieder zusammen gebrochen und ich hab mich schon als kleines kind untersie geworfen das sie sich dabei nicht verletzt nach 2 jahren forschung hat man rausbekommen das sie nur noch 20% herzleistung hast und so mit einen herzschrittmacher brauch und das leben ging dan aufwärts für uns

ein paar schöne jahre dan lies sie sich von meine vater scheiden
hatte aber dan nach einem jahr wieder einen freund der wie ein 2 vater für mich ist
dan der schock kurz vor weihnachten
brustkrebst die brust musste abgenommen werden und chemo fing an
ich arbeite als köchin war jede nacht mit ihr auf der chaoch gelegen und sie gestreichelt das sie schlafen kann
der brust krebs schien besiegt dan bekamm sie pfückchen an der narbe keiner wusste was es war es warn metastasen
sie bekam wasser in der lunge und wär beiner erstickt ich hab sie grad noch rechtzeitig gefunden
im krankenhaus hat man ihr 3 liter wasser aus der lunge gezogen und entschlossen ihr die lunge zu operieren sie war 4 wochen im kranken haus und so fit das ich gedacht hab ich kann sie wieder mit heim nehem leider nicht 4 tage später bekommen wir den anruf alle ins kranken haus
wir mussten auf den tot warten von 10 uhr frühs bis um 19.45 hat sie den letzten atemzug in meinen armen gemacht.

ich komm auch nicht damiit kla aber ich weiß das ich alles richtig gemacht hab das es ihr besser ging und versuche sie jeden tag stolls zu machen

ihr herz schlägt in meinem weiter

danke fürs lesen und wäre schon wen ihr mir schreiebn würdet
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  #4  
Alt 07.11.2012, 20:31
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Anja,

es ist ganz normal, dass Dir diese Fragen kommen ...
mir kamen die mit etwas Abstand zu unserer
Geschichte später auch.

Aber: es ist mühsam und auch überflüssig, Dich damit
zu quälen - wem nutzt es? Niemandem. Es nimmt Dir Kraft, die
Du für anderes brauchst.

Ich denke da wie Carlotta:
Du hast ganz sicher DAS getan, was Du für DEN MOMENT, an dem
Du es tatest für "am Richtigsten" gehalten hast - und genau das ist
das, was richtig ist!

Du hast auf Deine Mama geachtet und alles überdacht, was ihr guttut
oder auch nicht - warst sehr sehr umsichtig. Du hast Dich und zB Dein Bedürfnis
sie zu umarmen ganz zurückgenommen - damit es IHR gut geht.

All das, WAS Du in all den Momenten getan hast war GUT, so wie es war!

Sei stolz auf Dich!!!
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #5  
Alt 07.11.2012, 21:08
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Anja,

Ich kann gut verstehen, dass Dich diese Fragen quälen, einfach nicht loslassen. Es ist alles so unbegreiflich, so unfassbar, stimmt's?

Mich überkommt dieses mächtige Gefühl auch immer wieder. Ich stelle mir so oft die Frage, ob ich alles getan habe. Ob ich nicht schon früher etwas hätte merken müssen, dass es wirklich so schlecht um meinen Papa steht. Dass es keine Chance auf Heilung oder eben ein paar gute Jahre gibt.

Weißt Du, an dem Sonntag, als mein Papa starb, war ich morgens noch im Stall, habe mein Pferd geritten und mich mit anderen noch ausführlich unterhalten. Welche Vergeudung der wertvollen Zeit aus heutiger Sicht. Aber damals war das in Ordnung für mich. Das Heim wollte anrufen, wenn etwas passiert. Die dachten aber, dass ich schon längst da wäre und haben deshalb nicht angerufen.

Da habe ich noch Glück gehabt, noch rechtzeitig zu kommen, als mein Papa mich so sehr brauchte auf seinem letzten Weg.
Verstehst Du, was ich sagen will? Ich habe auch gelebt in dieser Zeit. Leben müssen. Den Job aufgeben, wäre auch nicht gegangen. Wovon sollte ich denn leben? Und, dass wir nur noch ein paar Tage haben, wer hätte das denn vorher sagen können?

Aber ich war da, als es darauf ankam. Vielleicht hat mein Papa sogar auf mich gewartet, wer weiß das schon.

Wir sind durch die Hölle gegangen, emotional und auch körperlich an Grenzen gekommen. Das hat uns so sehr getroffen, dass wir damit einfach nicht umgehen können... Ich konnte mir so etwas jedenfalls vorher nicht vorstellen. Und dabei sind wir starke Frauen, die fest im Leben stehen. Aber die Wucht der Trauer, der Schmerz des Verlustes - all das haut mich immer wieder um, ich bin dann einfach machtlos.

Liebe Anja, ich möchte Dich nur mal umarmen. Und, was Carlotta schreibt, kann ich nur unterstreichen. Du bist ein sehr warmherziger Mensch und Du warst für Deine Mama da, Ihr beide seid Euren ganz eigenen Weg gegangen.

Ganz, ganz liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #6  
Alt 08.11.2012, 07:17
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

liebe anja..
quäl dich nicht mit diesen fragen, mach dir keine vorwürfe. es ist so gekommen, wie es kommen sollte. du hast in dieser zeit so gehandelt, wie du es konntest.
schau, ich habe ganze 12 tage und nächte an mamas seite verbracht um ja in dem großen augenblick bei ihr zu sein. tausendmal hab ich mir vorgestellt, wie es wohl sein wird. und dann, es war nachts um kurz vor 4 uhr, saßen meine schwester und ich bei ihr und haben uns grad mit dem pfleger unterhalten. haben gar nicht groß nach mama geschaut. und als ich einmal zu ihr sah, verzog sie ihren mund komisch und starb. später haben meine schwester und ich gesprochen, daß wir es schlimm fanden, zu dem zeitpunkt nicht all unsere aufmerksamkeit nach ihr gerichtet zu haben. aber es war so und meine mutter ging so wie sie es wollte. genauso haben meine schwester, die immer gleich wie ich fühle uns sogar gefragt, ob es richtig war, weiterbelebende maßnahmen auszuschließen. verrückt, denn mama wollte es so.
ich will dir damit sagen,daß es normal ist, daß dich jetzt deine fragen beschäftigen.aber glaub mir, sie bringen dir letztendlich nichts, denn du kannst es nicht ändern. schließe frieden mit dem gegebenen. glaub mir, deine mama ist stolz auf dich und macht dir bestimmt keine vorwürfe. und das solltest du auch nicht tun. komm zur ruhe, trauer und weine, aber belaste dich nicht unnötig. die zeit ist jetzt schwer genug.
ich wünsch dir, daß du frieden findest. teile ihn mit deiner mutter.
fühl dich lieb gedrückt von tine
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  #7  
Alt 08.11.2012, 08:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Meine liebe Anja,

ich finde es sehr schade, dass dich diese Fragen quälen... Denn du hast alles getan, du warst bei deiner Mami, an ihrer Seite und hast sie begleitet. Letzlich steckt hinter all deinen (und auch unseren Fragen) immer die große Frage: Warum konnte ich nicht verhindern, dass sie gestorben ist? Kann das sein, wenn du mal in dich hineinhorchst?

Und du weißt ja selbst, dass nichts die Krankheit und deren Verlauf hätte aufhalten können... Daher solltest du dich jetzt nicht mit deinen Fragen quälen. Ich kann mir gut vorstellen, was dich bewegt und auch ich kenne diese Fragen... Und ich bin mir sicher, dass wir alle der Ansicht sind, wir hätten mehr tun müssen für unsere Lieben, noch mehr Zeit mit ihne verbringen sollen, noch mehr organisieren müssen etc. Und hätten wir das geschafft und getan, liebe Anja, so würde uns das Ergebnis dennoch nicht reichen, denn auch das hätte nicht verhindert, dass unsere Lieben gehen mussten.

Kurz vor dem Tod meines Papas besuchte uns eine Dame vom Hospizverein, die sich vor allem an meine Mutter richtete. Meine Mama saß da, völlig übermüdet, erschöpft, tief traurig und als sie von ihrem Mann und all dem Leid erzählte, kullerten die Tränen. Auch meine Mutter meinte, sie würde zu wenig tun, wäre zu schwach und dafür würde sie sich schämen. Da sagte die Dame vom Hospiz: "Sie sind da! Sie halten die Hand Ihres Mannes und bleiben an seiner Seite und glauben Sie mir, das ist unheimlich viel. Auch wenn es Ihnen sehr wenig erscheinen mag... " Denk mal darüber nach... Mir kam das immer wieder in den Sinn, wenn ich mich marterte mit diesen "Warum hast du nicht?"-Fragen.

Anja, es ist, wie bereits Carlotta, Carla, Tine und HeikesFreundin geschrieben haben... Selbst wenn du jemals eine für dich gültige Antwort auf deine Fragen finden solltest, wird diese Antwort nichts daran ändern, dass deine geliebte Mami nicht mehr bei dir sein kann. Und könntest du deine Mami fragen, ich bin mir sicher, sie würde dir antworten: "Meine liebe Tochter, zerbrich dir nicht den Kopf. Alles ist gut, wie es ist. Ich bin froh, dass du bei mir warst. Das hat mich getröstet. Und vergissnie, dass ich dich liebe." Das oder etwas Ähnliches würde deine Mama dir sagen.

Ich knuddel dich
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #8  
Alt 08.11.2012, 09:40
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Ihr Lieben,
ganz ganz vielen Dank für Eure lieben einfühlsamen Antworten!!
Ich sitze hier und die Tränen laufen - aber, weil ich so bewegt bin von Euren Worten...

Liebe Carlotta,
Du brauchst wirklich überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben - ich bin ja auch oft längere Zeit nicht hier!
So lieb hast Du über mich geschrieben...
Deine Worte " Du hast Deine Mami auf dem Weg zu ihrem Tod auf die Weise begleitet, die Euch beiden am besten entsprochen hat" haben mich sehr berührt... da hast Du sicher Recht - die Menschen sind unterschiedlich und damit auch das "ideale" Verhalten in so einer Situation... Auch die alten Macken unserer Beziehung, wie z.B. die übertriebene gegenseitige Rücksichtnahme (so von wegen ich kann nachts die Tür nicht offen lassen, weil meine Mami sich sonst nicht mehr frei bewegen kann, dafür progammiere ich mich dann, bei den kleinsten Geräuschen wach zu werden), haben natürlich auch auch in dieser schlimmen Phase unser Verhalten beeinflusst.

Liebe Angie,
Du hast so Recht, es bringt überhaupt niemandem etwas, sich mit diesen blöden Gedanken zu quälen...
Es freut mich sehr, dass Du sagst, ich hätte mein Verhalten so ausgerichtet, dass es meiner Mami möglichst gut tut - das ist genau das, was ich mir wünschen würde, getan zu haben...

Liebe Carla,
vielen Dank für Dein Verständnis! Es bedeutet mir sehr viel, dass Du von Deinen ähnlichen Gefühlen erzählst... Du hast Dich mit so viel liebevoller Hingabe, aber auch so viel Stärke und Kompetenz um Deinen Papa gekümmert, Du bist für mich einer der Menschen, die das viel besser hingekriegt haben als ich...

Liebe Tine,
vielen Dank, dass Du von Deinen Zweifeln und Fragen erzählt hast! Du hast ja genau das getan (die letzten Tage ganz bei Deiner Mami verbracht), was ich mir vorwerfe versäumt zu haben - und trotzdem bleiben solche Fragen... das ist irgendwie tröstlich für mich...
Genau, Frieden schließen mit dem, wie es war, ist das, was ich möchte!

Liebe Miriam,
ich denke, Du hast genau Recht - ich kann mir nicht verzeihen, dass ich nicht verhindern konnte, dass meine Mami sterben musste, das sie so leiden musste... Ist eh eine alte Macke von mir - schon als Kind habe ich mich sofort gefragt, was ich falsch gemacht habe, wenn meine Mami traurig aussah oder es ihr irgendwie nicht gut ging...
Das ist ein tröstlicher Satz für mich: "Und hätten wir das geschafft und getan, liebe Anja, so würde uns das Ergebnis dennoch nicht reichen, denn auch das hätte nicht verhindert, dass unsere Lieben gehen mussten."

Nochmal ganz vielen lieben Dank an Euch, Eure Worte haben mir wirklich geholfen und eine ganz liebe Umarmung an Euch alle!
Alles Liebe,
Anja
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  #9  
Alt 08.11.2012, 15:26
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Ach Mensch, Anja, was sagst Du denn da...
Ich habe das bestimmt nicht besser hingekriegt als Du. Ganz bestimmt nicht. Du warst genauso für Deine Mama da wie ich für meinen Papa. Und ich weiß, dass es richtig war, was wir getan haben.

Ich empfand es schon in der schweren Zeit damals als nicht besonders viel, habe es auch gar nicht hinterfragt. Und trotzdem haben gerade hier im Forum so viele Menschen geschrieben, dass das etwas ganz Besonderes war, was ich - und Du eben auch - geleistet haben.

Ich glaube auch, dass Miriam genau recht hat. Es ist diese Ohnmacht, dass wir all das nicht verhindern konnten. Mit keiner guten Tat, mit keiner Kraft, mit egal was - es war einfach nicht aufzuhalten. Diese heimtückische Krankheit hat uns unsere Lieben genommen und wir waren trotz aller Liebe und Hingabe am Ende machtlos. Geblieben sind uns die Erinnerungen an die vielen schönen Jahre und eben auch an diese letzte so schwere Zeit. Und unsere Zweifel, unsere Trauer und unsere Wut über diese Krankheit.

Heute würden wir vielleicht einiges anders machen, aber auch nur, weil wir jetzt wissen, wie es ausgegangen ist. Ändern können wir die Vergangenheit leider alle nicht. Aber ich denke, wir wissen jetzt auch, wie viel Stärke in uns steckt und dass wir es geschafft haben, einen Menschen zu begleiten.

Und, unsere Sinne sind schärfer geworden. Heute schauen wir besser hin, sehen andere Signale, die wir damals nicht gesehen haben. Jedenfalls geht es mir so. Ich mache heute noch mehr das, was mir in dem Moment richtig und gut erscheint. Weil ich weiß, wie schnell es manchmal vorbei sein kann.

Ich finde es auch schön, dass wir sofort wieder auf einer Wellenlänge sind, auch wenn wir länger nicht geschrieben haben. Diese Verbindung und das Verständnis füreinander vermisse ich bei den Menschen direkt um mich herum leider immer noch.
Schön, dass es Euch hier alle gibt.
Ich schicke mal ganz liebe Grüße an Euch alle.
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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  #10  
Alt 08.11.2012, 18:09
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

ja carla.. da schließ ich mich gleich mal an. ich fühle mich hier so augehoben, verstanden und getröstet. schön, daß es euch gibt.
danke :-) tine
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  #11  
Alt 08.11.2012, 20:06
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Anja,

ich glaube, man quält sich nach einem Todesfall bei einem nahen Angehörigen immer mit Fragen und Zweifeln. "Warum habe ich nicht...?" "Wäre ich doch", "Hätte ich doch...".

Mir ist es auch so gegangen als mein Vater gestorben war. Mein Vater war nicht krebskrank sondern hatte eine schwere Herzerkrankung. Er war immer wieder im Krankenhaus, hatte Wasser in der Lunge und schwere Atemnot, kippte zuhause einfach so um usw. Es waren lange Jahre, in denen es ihm nicht gut ging, aber er lebte noch und ich war so froh, ihn noch zu haben.

Beim letzten Mal, als er in die Klinik kam, half nichts mehr. Sein Herz schlug zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig...
Keine entwässernden Mittel brachten das Wasser noch aus seine Lunge, er bekam keine Luft, konnte nicht mehr essen und trinken, erbrach selbst eine kleine Ecke Keks, iinnerhalb von ein paar Tagen konnte er nicht mehr schlucken und nicht mehr reden.
Ich habe diesmal genau gespürt, dass er nicht mehr nach Hause kommen wird. Es war furchtbar ihn so verfallen zu sehen. Das Schlimmste für mich war seine Angst, ich konnte seine Angst wegen der Atemnot und Angst vor dem Tod fast körperlich fühlen.

Und dann bin ich - obwohl es meine Mutter noch gab - zum Leiter der Intensivstation, auf der mein Vater lag, gegangen und habe was verlangt, was es ihm leichter macht.
Von da an bekam mein Vater Morphium, er dämmerte vor sich hin, war meist im Halbschlaf, war entspannter, konnte wieder besser atmen, aber man konnte dadurch natürlich nicht mehr mit ihm reden und sich nicht mehr richtig mit Worten veranbschieden.
Weißt du wie oft ich mir das hinterher vorgehalten habe, dass wir nicht mehr reden konnten durch das Morphium.?
Dabei war das Unsinn, denn durch seine vorherige Atemnot konnten wir ja auch nicht mehr reden und er hat sich furchtbar gequält. Nur das Medikament hat es ihm - und damit auch uns - etwas erleichtert.

Und dann kam sein letzter Tag, die Intensivmediziner konnten ihn mangels Aussicht auf Besserung nicht mehr dort behalten und dann sollte er auf die Innere verlegt werden.
Wir wussten nur den Tag, aber keine Uhrzeit. Morgens war meine Mutter noch bei ihm und ich bin an diesem Tag nur einmal bei ihm zu Besuch gewesen und nicht wie sonst zweimal am Tag.
Es war soviel liegen geblieben und ich habe mein sch... Haus geputzt und eingekauft, um dann die nächsten Tage noch mehr Zeit bei ihm verbringen zu können.
Nachmittags gegen 3 bin ich dann zum Krankenhaus, zu der Zeit sollte er eigentlich noch auf Intensiv liegen, lag er aber nicht.
Genau an diesem Tag haben sie ihn ohne uns zu informieren gegen Mittag auf ein kleines Abstellzimmerchen auf die Innere geschoben.
Da lag er nun seit Stunden, allein, konnte sich nicht mehr allein bewegen, konnte nicht mehr sprechen, war völlig hilflos - und er hatte sein Morphium nicht bekommen, wodurch er seit Stunden wach war und seine ganze Misere voll mitbekommen hat.
Ich finde das heute noch soo schrecklich, dass ich in Tränen ausbreche, wenn ich daran denke und 1000 mal habe ich mich gefragt, warum das so gelaufen ist.
Ich habe ihn im Arm gehalten, aber ich kriegte kein einziges Wort raus, habe ihn nur gestreichelt. Dieses Bild sehe ich heute noch.

Nach 2 Stunden kam meine Schwester mit ihrer behinderten Tochter, an der mein Vater sehr gehangen hat. Ich bin dann kurz nach Hause, wollte schnell meine Familie versorgen und dann Sachen für die Nacht einpacken und bei ihm bleiben, damit er ja nur nie wieder so allein da liegt wie an dem Mittag.
Ich war kaum zuhause angekommen, da schellte das Telefon, meine Schwester, mein Vater war gerade verstorben...

Wär ich doch auch an dem Tag 2 mal bei ihm gewesen... Wär ich nur nicht nach Hause gefahren sondern da geblieben... Warum hatte keiner der Ärzte oder Pfleger dafür gesorgt, dass er seine Medikamente kriegt... Warum haben sie uns bei der Verlegung nicht angerufen...

Siehst du liebe Anja, du bist nicht allein mit deinen Vorwürfen, Fragen und Zweifeln.
Komisch ist, dass genau die Menschen sich noch mit diesen Dingen rumquälen, die alles Menschenmögliche getan haben.

Mittlerweile ist das 9 1/2 Jahre her, man lernt besser mit dem Schmerz umzugehen, lebt damit weiter. Auch bei dir wird es noch besser werden.

Quäl dich nicht so, sei stolz auf dich. Du warst immer DA und hast alles getan, was du konntest.

LG Monika
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  #12  
Alt 09.11.2012, 15:54
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Carla,
vielen Dank für Deine lieben aufbauenden Worte!
Da hast Du Recht - jetzt würden wir vielleicht einiges anders machen, aber nur, weil wir jetzt Dinge wissen, die wir damals nicht wissen konnten... Und ich habe es auch genauso empfunden, dass ich überrascht war, wieviel Stärke ich hatte, dass ich es geschafft habe, meine Mami bis zum Ende zu begleiten - das hätte ich vorher nie geglaubt!
Ich finde es auch ganz toll, hier so etwas schreiben zu können und auf so ein Verständnis zu stoßen!! Niemals würde ich so etwas in meiner "realen Umgebung" auch nur andeuten - selbst mein lieber Mann weiß nur, dass ich im Moment mal wieder am kämpfen bin...

Liebe Monika,
vielen Dank, dass Du Deine Erlebnisse hier mit mir geteilt hast!
Mir kamen beim Lesen auch die Tränen... Ich kann sooo gut nachvollziehen, wie Dich diese Erinnerung quält, wie Du Dir Vorwürfe gemacht hast... Und bei Dir kann ich so klar sehen, wie gemein und unfair das ist - Du hast das alles so gut gemacht, hast Deinem Vater Qualen erspart, warst für ihn da. Dein einziger "Fehler" war, dass Du nicht in die Zukunft schauen kannst und sehen konntest, wann Du am besten bei ihm bist...

Vielen Dank, dass ich hier sein kann!
Alles Liebe für Euch alle, warme Erinnerungen und wenig Schmerz,
Anja
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  #13  
Alt 16.11.2012, 11:20
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Ihr Lieben,
nochmal vielen Dank für Eure lieben hilfreichen Worte, Euer Verständnis, Eure Erfahrungen! Meine Gedanken hier mit Euch zu teilen, mich mit Euren Anregungen zu beschäftigen hat mir wirklich geholfen - diese Fragen martern mich jetzt weniger...
Ich komme mehr dahin zu akzeptieren, dass das eben UNSER Weg war - es hing ja auch nicht nur an mir, auch meine Mami hatte ja ihre Art, mit dieser furchtbaren Situation umzugehen und ich habe versucht, ihr das so weit wie irgend möglich zu ermöglichen.

Ich hatte nochmal von Tiziano Terzani gelesen, der seinen Sohn zu sich gerufen hat in seinen letzten Lebenswochen und ihm aus seinem Leben erzählt hat. Auch da dachte ich "Der hat sich auch frei genommen, warum ich nicht..." - aber meine Mami war auch nicht Tiziano Terzani... sie ist nach der Diagnose nicht in eine einsame Hütte im Himalaya gezogen, um sich mit dem Sinn des Lebens auseinander zu setzen (was ich auch echt schwer verkraftet hätte...), sie wollte nicht die ganze Zeit mit mir über die letzten Dinge des Lebens und den Tod reden... sie wollte so viel Alltag und Normalität wie irgend möglich, wollte wissen, was bei der Arbeit war, wie es beim Einkaufen war - an dem Tag, an dem sie ins Hospiz gekommen ist, habe ich eine email beantwortet, da wollte sie genau wissen, welcher Kunde das war, was ich geschrieben habe...
Sie hat auch im Hospiz immer den Spiegel und die Zeit griffbereit gehabt und bis ca. 3 Tage vor ihrem Tod auch regelmäßig gelesen - keine Bücher über spirituelle Themen...

Und in einem Nebensatz tauchte in dem Bericht auch auf, dass Tiziano Terzani wundgelegen war - also auch hier nicht alles ideal... welche Vorwürfe hätte ich mir da gemacht, dass ich das nicht verhindert habe...

Ich wünsche Euch allen möglichst viel Frieden, mehr schöne als schmerzliche Erinnerungen und auch immer wieder den Mut, Eure Trauer zuzulassen.
Alles Liebe,
Anja
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  #14  
Alt 17.11.2012, 08:01
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Liebe Anja,

ja, das hört sich gut an. Es war euer Weg und der ist und bleibt einzigartig. Deine Mama wollte nicht über den Tod sprechen sondern hat bis zum Schluss am Leben teilgenommen, an deinem Leben. Und du hast das akzeptiert. Besser hättest du sie nicht begleiten können! Bei meinem Papa war es ähnlich und er war auch kein Mensch der vielen Worte. Mir fiel es manchmal schwer, das zu akzeptieren. Aber ich habe es doch ganz gut geschafft. Und das Wesentliche haben wir uns gesagt und ihr euch auch. Und dafür waren nicht einmal viele Worte nötig... Deine Mama hat gespürt und auch gewusst, wie sehr du sie liebst und das ist das Wichtigste, oder? Und sie ist in Frieden gegangen und würde sich wünschen, dass auch du deinen Frieden findest, liebe Anja. Und ich denke, du bist auf einem guten Weg dahin!

Ganz liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #15  
Alt 07.12.2012, 17:04
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mein Mami ist tot

Ihr Lieben,
ich hatte eine schöne Erfahrung inmitten dieser eigentlich sehr schwierigen Zeit (meine Mami hat in 6 Tagen den 2. Todestag...):

Ich war beruflich für ein paar Tage in Indien. Abgesehen davon, dass ich da natürlich auch viel Ablenkung hatte, habe ich mich meiner Mami da sehr nah gefühlt. Da meine Eltern 3 Jahre in Kenia gelebt haben (wo auch sehr viele Inder leben), waren wir zu Hause sehr oft und gerne exotisch und besonders auch indisch essen. Reisen alleine ist meiner Mami sehr schwer gefallen, aber es war ein kleiner Traum von ihr, mal nach Indien zu reisen.

Da hätte ich jetzt eher erwartet, dass ich traurig bin - dass meine Mami sich diesen Traum nicht mehr erfüllen kann, dass ich ihr nicht mal davon erzählen kann... so viel hätte ich ihr zu erzählen gehabt...
Stattdessen habe ich mich ihr sehr nahe gefühlt, als ob sie da doch nochmal gucken gekommen ist und mich begleitet hat...

Und jetzt fühle ich mich friedlicher und heiterer als ich das lange getan habe...

Auch für Euch alles Gute in dieser nicht so ganz einfachen Zeit,
Anja
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