Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.12.2009, 15:00
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard Gedanken einer Angehörigen

Möchte als angehörige auch mal wa schreiben: Danke!
Danke dass man nicht alleine ist!

Ich kämpfe nun seit Februar 2008 um das Leben meines Vaters, Siegelringkarzinom, nicht zu operieren...
Nach der Chemo war es dann doch soweit, Mahen raus ( er quält sich sehr )
Nun Metastasen um die Leber und im Bauchfell..

Morgen neuer Onkologietermin, neuer Port, neue Glatze...
Entschuldigt meinen Zynismus, wir sind alle am Ende, meine Ma wird wohl jung Witwe werden (ist 50), mein Vater hat todesangst, alle weinen nur.
Und ich? Ja ich versuche stark zu sein und alle hochzuhalten.
Ich habe Zukunftsängste, mein Dad war immer da wenn es schwierig wurde.
Das ist die letzten Jahre natürlich nicht der Fall gewesen aber man hat es im Hinterkopf.

Nun ist Angst da, vor dem "danach" irgandwann. Das er einfach "weg" sein soll kann ich nicht akzeptieren. Ich bin 29 Jahre alt, habe geheiratet, ein Haus gebaut und freuen kann ich mich nicht mehr.

Er will mich nicht belasten, ich werde ihn nicht alleine lassen, auch nicht wenn es wieder los geht mit Chemo, warum verhalten sich Familienmitglieder passiv bei solchen Diagnosen? Manchmal ist es schwer, alleine zu sein mit diesem Thema, denn spricht man es an sind ja alle wieder am Boden...

Woher zieht Ihr Eure Kraft? Ich nuzte unsere Zeit um offen zu reden, versuche seine Wünsche zu erfahren und möchte ihm das Gefühl geben, dass er wenn es soweit ist auch gehen kann, weil ich mich um Mum und Schwester kümmere...Es ist eine Ohnmacht.
Was ist auf jeden Fall jedem Neuling hier mitgeben möchte: gebt nicht zu viel auf die Prognosen der Ärzte, mein Dad sollte seit 1,5 Jahren trotz Chemo tot sein, gestern hat er Holz gehackt!

Diese Erkenntnis habe ich durch dieses Forum gewonnen und dafür alleine möchte ich nochmal danken.

Am Anfang war mein "Plan": Chemo, Magen/Tumor weg, alles weg.
Mitlerweile ist mir klar, dass Krebs nun dazu gehört und man ihn annehmen muss, immerhin entarten eigene Zellen, man darf nicht gegen sich kämpfen sondern muss für sich kämpfen. Ich hoffe Ihr könnt mir folgen?

Naja, heute Nacht hatte ich zum ersten mal Panik, Atemnot, Weinkrämpfe.
Heute morgen geht es wieder, ich denke das war ein Ventil.
Der Tag ist trotzdem im Hintern, verquollene Augen, schmerzendes Gesicht, furchtbar einfach.
Ich habe Angst alleine zu sein, was wenn mein Mann plötzlich erkrankt, meine Mutter stirbt?

Der Krebs verfolgt mich, erst der Vater, dann mein geliebter Hund erkrankt, nun ein Frettchen (zum Glück hat sich der Tierarzt geirrt laut Labor)

Irgendwer muss ja die Fahne hochhalten, auf jeden Fall wird ein Krebs nie der Gewinner sein, denn wer heimlich mit Vorsprung startet...der erhält keinen anerkannten Sieg.

Wenn ich könnte würde ich ihm seine Last abnehmen, aber es kommt kein Teufel mit viel Rauch und akzeptiert diesen Deal...

Ich sagte meinem Dad gerade, dass wir den Metastasen morgen in den Allerwertesten treten, ich habe im ein Halstuch besorgt (er war Biker, mit Totenköpfen drauf) das ziehen wir zur Chemo an, irgendwie hebt das die Stimmung etwas..naja lacht nicht, ich bilde mir ein es stärkt den zeitweise verloren gegangenen Kampfgeist.

Ich wünsche Euch ein paar Lichtmomente

Vielleicht schreibt Ihr mir ja hier mal Eure Gedanken als Angehörige/r

Geändert von S.Weinrich (21.12.2009 um 16:45 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 21.12.2009, 20:02
Benutzerbild von Kerstin26
Kerstin26 Kerstin26 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.12.2007
Ort: Plattling, Niederbayern
Beiträge: 82
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo erstmal,
als ich deine Zeilen las, erkannte ich mich sehr oft wieder.
Dass was du gerade durchmachst, habe ich schon hinter mir, bzw. stecke in einer anderen Phase. Der Phase "was kommt danach".

Nach dem ganzen Leidensweg, nach dem Tod meines Vaters, ging es mir zwei Wochen gut. Ich dachte mir wirklich "hey, ich bin wirklich stark, es geht mir gar nicht schlecht".
Aber es ist einfach die ganze Last die abfällt. Es war nicht nur ein Stein, es waren ganze Geröllhaufen. Die ständige Angst vor neuen schlechten Nachrichten, den Druck der letzten 2 Jahre, die Fragen "was kommt danach"?
Die letzten Wochen konnte ich kaum schlafen - Ich bin die letzten 8 Monate heimgezogen, damit ich immer da sein konnte und helfen konnte. Und jede Nacht bin ich aufgewacht und dachte, ich hätte etwas gehört...

Danach war alles still.
Aber dann fingen bei mir die Träume an. Jede Nacht sah ich meinen Vater, teilweise träumte ich, dass er doch geheilt werden konnte, manchmal träumte ich von seinem Tod.

Ich finde es wahnsinnig toll, wie du damit umgehst - genauso habe ich es auch gemacht. Ich war auch immer diejenige, die allen "in den Hintern getreten hat", damit sich niemand gehen lässt.
Das mit dem Totenkopf-Kopftuch ist klasse!

Das Leben "danach" - hm, wie kann ich es beschreiben. Hochs und Tiefs. Auf jedenfall habe ich gelernt, mich zu zwingen, wieder aufzustehen. Ich habe Pferde, mit denen ich früher täglich was gemacht habe. Nach Papas Tod hätte ich sie am liebsten verkauft. Aber jetzt zwinge ich mich dazu, zu ihnen zu gehen und mit ihnen was zu machen - und langsam merke ich, dass es mir wieder Spaß macht.

Manchmal vereinnahmt der Schmerz deinen ganzen Alltag - und dann kann man sich einfach nur ablenken. Dinge machen, die man gerne mag, versuchen, zu entspannen.

Ich glaube auch fest dran, dass Menschen, die man liebt, im Herzen weiterleben wenn man sie nicht vergisst. Manchmal fühle ich mich Papa immer noch ganz nah. Und manchmal fehlt er so unendlich...

Aber wir können hier im Leben nur die Dinge bestmöglichst bewältigen, damit unsere Lieben, die vorausgegangen sind, auch stolz auf uns herabschauen können!
__________________
Liebe Grüße,
Kerstin
_____________________________________
Papa: Diagnose Bronchialkarzinom 21.12.2007
T3N2M0
gestorben am 15.10.2009 um 11.37 Uhr
_____________________________________
Denn es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht und zerstört wie die Handvoll Sand, sondern als etwas, das uns vollendet.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.12.2009, 23:08
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Ich danke dir für deine Antwort, ab Januar gibt es Folfiri und nun kämpfen wir gegen Bauchfellkrebs mit Rezidiven 4x2 cm
Morgen wird auf 'normal' geschaltet damit mal wieder Fröhlichkeit da ist wünsche allen einen schönen gemeinsamen Tag
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.09.2010, 09:51
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

So, nun haben auch wir verloren!

Mein Dad hat seine Chemo und weitere Behandlung abgebrochen,
er sagte, er habe gelernt.

Tumorwasser wurde nun letzte Woche erstmalig abgezogen, er ist nur fahl im Gesicht, liegt nur an den Wochenenden, wünscht sich schnelle Erlösung...

Metas am Leberstamm....

Wie kann er erwarten, dass man es als Tochter akzeptiert?
Meine Familie tut es, es fühlt sich an als würden sie ihn aufgeben...

Ich habe auch gelernt, dachte, mit Kraft und Wille lässt sich Krebs aufhalten..
Irrtum. Nun warten wir, jeder Gedanke ist gleich, man verändert sich, umarmt ihn bei jedem Abschied und fragt sich, ob es das letzte Mal war, ob er seinen Geburtstag noch erlebt im Oktober..

Mich quälen die Fragen: an was denkt ein Todgeweihter? Wir senden uns SMS weil wir nicht drüber reden können. Und dennoch verfluche ich diese Distanz. Er will, dass ich "Haltung" bewahre, meine Firma soll ein Rettungsanker sein für meine Mum..

Prima! Mir schnürrt es den Hals zu, Angst vor dem Leben danach...
Angst, nicht da zu sein wenn "es" passiert.

Ohnmacht sich vorzustellen, nie wieder seine Stimme zu hören..
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 14.09.2010, 11:20
Reinhard Reinhard ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Ich kann Dir sagen, was EIN todgeweihter denkt.

Ich freue mich sehr, wenn das Leben meiner Angehörigen, speziell Kinder und Enkel, weitergeht, und ich darauf vertrauen kann, daß es ihnen jetzt und weiterhin gut geht.

Das ist mir sehr wichtig!

LG Reinhard
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 14.09.2010, 14:01
Steffi65 Steffi65 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.06.2009
Beiträge: 28
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo S. Weinrich,
meine ma ist seit 22 Monaten "stolze" Besitzerin dieser scheiss Krankheit.

Wir Angehörigen hofften. Täglich mit dem Gedanken an die Krankheit aufwachen und einschlafen.
Ich habe es so satt!!!
Vor einer Woche dann Metastasen im Kopf-Gestern Metastasen in den Knochen.
-Aus und vorbei-
Es geht immer noch ein Stück schlimmer.
Es zerreist mir das Herz meinen Mutter so zu sehen.
Sie ist so gebrochen diese starke Frau.
Ich bete um Erlösung.

Alles Gute für euch

Steffi
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 14.09.2010, 20:03
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

@Reinhard, danke fuer deine Antwort.
@Steffi:ja genauso kenne ich es auch, es geht immer noch einen tick schlechter was die News der Aerzte angeht....

Ich wuensche Euch beiden viel Kraft, die Angst vor dem Neuordnen-muessen ist groß..

Ich habe lange nicht verstanden, warum man nicht mehr kaempft, aufgibt, Erlösung wünscht aber so langsam steige ich dahinter.

Es ist einfach nur furchtbar...

Stefi
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 14.09.2010, 20:24
Lydia K. Lydia K. ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.05.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo,
ja es geht immer noch schlechter. Bei meiner Mama sind es jetzt fast fünf Jahre... Mittlerweile liegt sie kaum ansprechbar seit Mai in einem Hospiz und kämpft immer noch. Es ist so schwierig das auszuhalten, sie zu sehen, diese unglaublich tapfere und starke Frau.
Ich weiß nicht, vor fünf Jahren ging das erste Mal die Welt unter. Dann gibt es Hoffnung, man lebt irgendwie mit der Situation, denkt ok, mit diesen Einschränkungen kann man leben und - es wird immer schlimmer... Jedesmal gibt es noch ein Stückchen Mist dazu und die Lebensqualität wird immer geringer. Meine Mama nimmt tapfer ihr Leben an, mit krebs und Schlaganfall, macht Chemos, Bestrahlungen und Ops und am Ende hat dieser fiese Krebs doch gewonnen, nichts geht mehr - und das auch wieder soooo lange schon, dass man sich auch an diesem Zustand "gewöhnt". An diesen langen, langen Abschied kann man sich doch kaum gewöhnen und doch wird auch das zum Alltag. es ist so paradox, als wenn man in einer Parallelwelt leben würde. Es hat alles Platz und zwar zur gleichen Zeit, Trauer und Wut, Glück und Lachen und alles andere auch. Eine unglaubliche Zeit.
Manchmal denke ich, das "Große Ganze" glaubt wir, also meine Familie, wären zu "doof", um einen schnellen Abschied zu verkraften... Oder es traut uns noch mehr zu...
Ich hoffe, meine mama hat es bald geschafft. Und das ich mal sowas sagen würde, hätte ich nie geglaubt, zumindest vor ein paar Jahren nicht. Man teilt ein in die Welt vor der Krankheit und alles was danach kommt.
Meine Mama wird in der nächsten Woche 70. Ich hatte immer gedacht, wir feiern eine rauschende Party oder zumindest ein schönes Fest. Aber ich hätte nicht gedacht, in einem Hospiz zu stehen und ja, was kommt dann "Herzlichen Glückwunsch" wünschen??? Ich werde trotzdem da sein und den Tag bei ihr verbringen und eventuell Besucher empfangen, falls sich jemand zu ihr traut...
es ist und bleibt schwierig.
Über die Zeit "danach" mache ich mir wenig Gedanken, ich habe schon so lange getrauert. Ich denke, es wird nochmal ein großes Loch kommen. Aber es ist auch alles geregelt in ihrem Sinne. Wir haben sogar schon gedanklich die Beerdigung "durchgespielt". Ich sag ja Paralleluniversum.
Das kann ich den "normalen" menschen gar nicht sagen. Die wissen auch nicht damit umzugehen. Aber dafür ist auch dieses Forum.
Wir sind alle nicht allein. Und auch wenn ich ganz wenig nur schreibe, lese ich ganz viel und fühle mich nicht so allein, und verstanden.
Euch einen guten Abend.
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 16.09.2010, 00:14
alleslüge? alleslüge? ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.09.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

-mein Mann u. ich haben zusammen geweint. Er hat mir erklärt, dass das Leben nun mal endlich ist. Ich habe Rotz u. Wasser geheult. Wir lachen trotzdem über Dinge des Lebens. Ich versuche, ihn aufzuheitern u. abzulenken.Oft sitze ich im Garten u. heule nur. Aber das Leben, das unseres Sohnes u. meins, muss weiter gehen.Ich muß ihn gehen lassen, wenn es Zeit ist. Als er die 1.Chemo hatte war er nicht ansprechbar. Ich habe seinen Kopf u. seine Hände gestreichelt u. dabei gedacht dass ich das irgendwann demnächst zum letzten Mal tun werde...
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 16.09.2010, 08:27
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 918
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo,

Deine Frage war um was man sich als "Todgeweihter" Gedanken macht.
Wie Du in meiner Signatur lesen kannst habe ich zuletzt meine Freundin begleitet - bis dahin habe ich aber schon viele andere Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet ...

Ich kann Dir sagen, dass es tausend Sachen sind, um die sich die Menschen Gedanken machen.

Von:
- wie fühlt sich das Sterben an?
- tut es weh?
- was kommt danach, wenn etwas kommt?

über:
- meine Frau schafft den Garten ja gar nicht, ich muss einen Gärtner bestellen
- ich muss das Auto noch verkaufen, weil sie meine Frau eh übers Ohr haun
- welche Versicherung muss ich kündigen?
- will ich eingeäschert werden?
- usw usw usw

bis hin zu:
- wie verhalte ich mich meinen Angehörigen gegenüber, damit es für sie nicht so schlimm wird wenn ich gehe?
- sollte ich lieber in der letzten Zeit ein "Ar***" sein, damit es ihnen nicht so weh tut?
- bei wem muss ich mich noch entschuldigen?
- wen möchte ich noch sehen?
- wieviel Zeit hab ich noch?
- darf ich meine Traurigkeit und Angst überhaupt zeigen?
- welche Rechnungen müssen unbedingt bezahlt werden?
- hab ich meiner Familie eigentlich genug gezeigt, wie sehr ich sie liebe?
- bin ich überhaupt damit einverstanden, dass sich mein Partner nach meinem Tode einen neuen Partner sucht? Und wenn ja - wie sag ichs am Besten?
- hab ich noch mit irgendwem was zu klären?

usw usw usw

Sterbende sind oft sehr rücksichtsvoll ihren Angehörigen gegenüber, aber auch entwaffnend ehrlich und aufrichtig.

Ich hab mal eine Sterbebegleitung bzw die letzte Zeit eines Menschen, den ich begleitet habe aufgeschrieben - wenn Du magst stell ichs Dir gern ein oder schicks Dir per PN. Vielleicht hilft es Dir.

Oft fragen Menschen mich: Wie kannst du sowas tun? Wie verkraftest du das alles?

Ich kann das tun, weil ich mich als "Geburtshelfer in eine neue Daseinsform" sehe und ich verkrafte das, weil ich weiß, dass wir ALLE ausnahmslos irgendwann unser Lebensende vor uns haben - und es akzeptiert.


Alles Liebe und viel Kraft - und wenn Du es schaffst, rede mit ihm darüber ... vielleicht öffnet es ein wichtiges Tor in Deinem Vater.

Herzlichst, Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 16.09.2010, 22:28
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo und dank an Euch, deinen Text wuerde ich gerne lesen.
Den "A-Loch" Punkt hatten wir bereits, eigentlich habe ich in jedem Punkt meinen Dad gesehen...

diese Gewoehung trifft es, mich verfolgt das Lied von Unheilig, ich hasse es weil es Immer läuft wenn ich losfahren muss und doch trifft es die Situation völlig.....
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 16.09.2010, 22:30
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

@alleslüge: diese Gedanken kenne ich, egal was wir so machen, war es wohl seine letzte Cola etc etc etc

Angst bald hier als Hinterbliebener schreiben zu müssen.. euch viel Kraft und danke fuer Eure!

Geändert von S.Weinrich (16.09.2010 um 22:32 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 18.09.2010, 20:52
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2010
Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

es tut schon gut zu wissen, dass man doch nicht so unnormal ist, wie man manchmal denkt, wenn man sich all diese zeilen durchliest.
auch ich habe alles schon durch:
-schreien, weil man nicht weiter kommt
-weinen, weil man nichts tun kann als zusehen
-die brustgegend ist wie zugeschnürt weil man nicht weiß wie lange man noch hat
-alpträume wie man den vater immer und immer wieder beerdigt, obwohl er noch da ist und kämpft aber man weiß, dass das ein verlorener kampf ist
-verfluchen anderer leute weil es ihnen gut geht
-über andere lachen, die ein wehwehchen haben und denken, dass sie davon sterben werden
-verbittert sein weil man merkt dass diese beschissene krankheit das eigene wesen verändert
-hass einfach nur hass

soll ich noch weitermachen?
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 20.09.2010, 20:38
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Claudia,

frag ich mich auch, gegen diese Gedanken kann man sich nicht wehren.

morgen habe ich 4 Tage Urlaußeit 2 Jahren, etwas Wellness mit meinem Mann, etwas in mir freut sich, das andere etwas fühlt sich deswegen schlecht, weil man sich was goennnt obwohl der Vater sterben wird.

paradox, aber ich weiß dass er das anders sieht und ich weiß, dass ich bald durchdrehe ohne Tapetenwechsel...

Es ist einfach seit der Diagnose, als wuerde eine Gewitterwolke ueber mir regen, regnen, regnen, regnen....
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 20.09.2010, 22:20
zippe zippe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2008
Beiträge: 70
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

mein vater ist auch betroffen.....eineinhalb jahre haben wir eher wie in einem kokon gelebt, seit der letzten op waren die ergebnisse immer eher gleichbleibend.

jetzt, vor einer woche, haben wir mal wieder schlechtere nachrichten zu hören bekommen...und der kokon hat risse bekommen, obwohl ich so sehr versucht habe, ihn von innen zuzuhalten...
diese fragen, diese verdammten, verfluchten fragen...

geht es jetzt bergab?hatten wir eineinhalb jahre gleichbleibend, und jetzt gehts los, jetzt wirds schlimm? warum mein vater? warum wir? warum ich? wird er die einschulung meiner tocher in 2 jahren erleben? wie soll ich ihr irgendwann sagen, dass ihr lieber opi im himmel ist?wie soll das leben ohne ihn werden? wie wird das leben allein mit meiner(schwierigen,anstrengenden )mutter?
wie wird das leben dann überhaupt werden? wie kann man diesen schmerz aushhalten? wir wird der moment, wenn mein vater stirbt?
oh mann...und noch tausenden mehr....ich würde gerne nicht solche gedanken denken, aber sie kommen einfach angestürmt und nisten sich im kopf ein....

viele traurige grüße an ech alle
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:27 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55