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  #106  
Alt 22.11.2005, 22:24
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Anne,

hmmmm also ich studiere auch in Münster...

Ich hab auch schon gehört, dass Münster nicht so toll bei BSDK sein soll...
Ich werde das morgen mal mit meiner Mutter besprechen und dann mal drauf drängen, dass wir uns doch mit Prof. Uhl mal in Verbindung setzen...
Allerdings muss man dazu noch sagen, dass mein Vater keinen Tumor in der BSD hat, sondern einen der dran sitzt...
Was die Chemo angeht bin ich grad überfragt, aber auch das werde ich morgen herausfinden, wenn ich bei meinen Eltern bin.

Ich freue mich, dass das bei deiner Mama so gut gelaufen ist...schön, wenn man auch gute Nachrichten hört!!!

Ich meld mich morgen mal, was ich herausgefunden habe...und jetzt gehe ich ins Bett, ich hör es schon rufen!!!! Hab die letzte Zeit irgendwie immer zu spät geschlafen...das wird heute anders

Ganz lieben Gruß Marion
  #107  
Alt 22.11.2005, 22:57
Anne! Anne! ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Marion!
Hab dir ne PN geschickt!
  #108  
Alt 23.11.2005, 17:11
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Liebe Anna, liebe Marion,
komme gerade von dem Gespräch mit dem Berater vom Krebszentrum. Er war sehr nett und ich kann jetzt jede Woche zu ihm kommen. Er hat sich auch sehr viel Zeit für mich genommen und hat sich alles angehört. Er meinte dann am Ende, er würde sich die meisten Sorgen nicht um meine Mutter und meinen Vater, sondern um mich machen, da ich diesen Druck und die viele Arbeit und die psychische Belastung wohl nicht mehr lange aushalten würde, ohne auch ernsthafte Probleme zu bekommen. Es wäre ganz wichtig, daß ich mich wieder etwas entspannen und abschalten kann und soll mir bis zum nächsten mal überlegen, ob es etwas gibt, das mich entspannt. Aber ich habe ihm auch gesagt, daß das ganze nicht nur am Zeitproblem liegt, sondern bei mir auch eher eine psychische Sache ist., vor allem auch die Sache mit dem Lernen. Er meinte, ich würde meine Zukunft "opfern", wenn ich die Prüfung an der Uni nur gerade so oder schlecht bestehen würde und davon hätte keiner was, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren aufs Lernen, selbst, wenn mir jemand im Haushalt ein bißchen was abnehmen würde, da ich permanent total angespannt, nervös bin und richtig unter Strom stehe und einfach nicht mehr zur Ruhe komme. Kennt ihr das, daß man auch bei Gesprächen z. B. mit Leuten in der Uni über irgendwelche Themen schon gar nicht mehr richtig zuhören kann und man zwar das Gesagte versteht, es aber irgendwie nicht aufnehmen kann, weil alles an einem vorbeirauscht? Ich bin so unkonzentiert und habe sowieso schon keine Lust mehr, mich zu unterhalten. Aber der Berater meinte auch, es wäre sehr fatal, wenn ich mich von meinen Freunden immer mehr abkapseln und ihnen immer absagen würde, weil sich dann bald vielleicht niemand mehr melden würde. Klar, vom Kopf her verstehe ich das ja auch alles und es ist logisch, aber ich kann mich abends einfach nicht mehr dazu durchringen noch jemanden anzurufen, sondern will einfach nach solchen schreclklichen Tagen nur noch meine Ruhe haben und mit niemandem mehr sprechen. Als ich ihn nach Beruhigungsmitteln gefragt habe, meinte er, da könnte man auch ganz schnell in eine Abhängigkeit geraten und dann den Alltag sehr schnell ohne Tabletten gar nicht mehr überstehen können. Die Johanniskrauttabletten und Baldrian soll ich jetzt erstmal weiter nehmen und sie würden erst nach sechs Wochen Anwendung die erste Wirkung zeigen und es sei normal, daß ich nach zwei bis drei Wochen noch keine Reaktion feststellen kann. Zur psychologischen Unterstützung kann ich dann zu den Gesprächen kommen. Als ich von ihm wegging, habe ich mich etwas besser gefühlt, aber sobald ich hier bin, holt mich der Alltag mit all seinen Sorgen und Ängsten schon schnell wieder ein. Er war auch der Meinung, daß meine Mutter vielleicht ein Antidepressivum nehmen sollte, wenn es ihr so schlecht geht, aber sie will davon nichts wissen. Mit der Haushaltshilfe hat er mir auch nicht sehr viel Mut gemacht, da wir ja beide schon über 18 sind, aber wir sollen es auf jeden Fall trotzdem versuchen, da wir ja beide noch in der Ausbildung sind. Ich muß darüber nochmal mit meinen Eltern sprechen, das müßte dann der Hausarzt meiner Mutter bei der Krankenkasse beantragen.

Marion, vielleicht gehe ich morgen ins Kino. Würde auch gerne Harry Potter sehen oder In den Schuhen meiner Schwester. Zum Sport will mich eine Freundin auch schon die ganze Zeit "mitschleppen", aber bisher konnte ich mich dann doch jedesmal nicht mehr überwinden, mitzukommen....

Anna, ich nehme das Johanniskraut jetzt ja etwa genauso lange wie Du. Bisher habe ich noch nicht gemerkt, daß es hilft, aber der Berater meinte ja auch, das müßte man mindestens sechs wochen lang nehmen, bevor es wirkt. Also schlucke ich tapfer weiter.... Hast Du denn inzwischen einen Therapeuten gefunden, der Dich nehmen würde? Vielleicht kannst Du mal bei Deiner Krankenkasse fragen, die haben Listen mit freien Therapiestellen. Es gibt auch eine Seite im Internet, wo man nach freien Therapiestellen suchen kann in seiner Stadt. Ich schau mal nach, ob ich sie noch finde, sonst läßt sie sich bestimmt auch über google.de finden.

Seid fest gedrück von Laura
  #109  
Alt 23.11.2005, 18:35
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Laura,

schön, dass du da eine Anlaufstelle gefunden hast und dich dort auch melden kannst! Und dein Berater hat recht...auf Dauer hälst du diesen Druck nicht aus, wenn du nicht auch andere Dinge machst und dich auf dein Studium konzentrierst...

Aber ich weiss auch was du meinst, man hört den anderen irgendwie schon zu, wenn sie reden, aber es zieht an einem vorbei und man weiss zwei Minuten später schon nicht mehr, worum es ging. Geht mir auch öfter so...

Das mit den Beruhigungsmitteln sehe ich ähnlich, die Gefahr schnell in eine Abhängigkeit zu geraten ist, glaube ich, sehr hoch...vorallem, wenn man einem enormen Druck ausgesetzt ist.
Und vorallem versuche dich nicht von deinen Freunden abzukapseln, auch wenn es meistens sehr schwer fällt da am Ball zu bleiben, sie können dich ablenken und dir helfen, dich ein wenig zu erholen!!! Also, ring dich einfach mal dazu durch jemanden anzurufen, hinterher bist du sicher froh darüber!

Harry Potter war soooooooo toll, aber auch ein wenig traurig und zwischenzeitlich auch ein wenig gruselig lohnt sich auf jeden Fall...
Meine Einstellung zum Süport habe ich ja schon sooooooooooo oft kundgetan

Ich drück euch die Daumen, dass es mit der Haushaltshilfe klappt, versuch es vielleicht doch mal bei der Gemeinde...vielleicht können die euch ja hlefen.

Ich drück dich ganz fest und hoffe, dass deine Mama bald besser drauf ist! Vielleicht fehlt ihr ja auch eine Aufgabe und sie hat das Gefühl nicht mehr richtig gebraucht zu werden...das hat mein vater immer, wenn er durch die Chemo nicht zur Schule kann, dann fühlt er sich total nutzlos und macht sich viel zu viele Gedanken...ist gerade zur Zeit auch so

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, ich geh gleich (was auch sonst) zum Sport

Lieben Gruß Marion
  #110  
Alt 23.11.2005, 18:36
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Das sollte natürlich Sport heissen und nicht Süport ich Schussel ich...

  #111  
Alt 23.11.2005, 18:38
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Hallo Anna!

Wie geht es dir???

Lieben Gruß
  #112  
Alt 23.11.2005, 21:20
Anne! Anne! ist offline
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Hallo!

Hat einer was von Anna gehört?
Irgendwie seltsam dass sie schon seit zwei Tagen nicht mehr gepostet hat:

Hoffentlich ist nichts passiert und es geht ihr und ihrem Dad gut!

Lg Anne
  #113  
Alt 24.11.2005, 11:25
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Hallo mal wieder!
Bin - nach dem es mir eigentlich einige Zeit besser ging - wieder fix und fertig. Mein Vater entdeckt inzwischen jeden Tag Knubbel am ganzen Körper...Gestern war sein Hausarzt da und meinte, naja, so 3 Monate würde er noch leben.
Und ich war dann gestern zuhause und mein Vater telefonierte gerade mit einem Beerdigungsunternehmen.
Da musste ich voll anfangen zu heulen.
Ich meine, wie pervers und paradox ist das Leben??? Jemand MUSS anrufen, um sich über SEINE EIGENE VERDAMMTE Beisetzung zu informieren...
Wie in einem schlechten Film!!
Und wisst ihr was, vielleicht geht es euch auch so, wenn es euch schlecht geht: Ich kann mir das Gejammer von Leuten mit trivialen Problemen nicht mehr anhören!! Da könnte ich ausrasten!
Mein Gott, letztens hat ne Freundin rumgeheult, vonwegen "ich bekomme einen Nervenzusammenbruch, muss das zweite Mal in diesem Jahr umziehen." Total das Drama hat sie gemacht. HALLO?! Was soll ich dazu sagen?? "Ja sorry, mein Vater organisiert gerade seine Beisetzung, aber hör mal, ist echt scheiße mit deiner Wohnung!" ???!!!!!!
  #114  
Alt 24.11.2005, 14:09
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Cassiopeia,

es tut mir so leid, dass es dir wieder schlechter geht und dass dein Vater vielleicht nicht mehr so lange bei euch sein kann. Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, trösten wird es dich sicher nicht. Aber ich denke an dich und deine Familie und hoffe, dass ihr die verbleibende Zeit mit deinem Papa nutzen könnt, um noch eine schöne Zeit gemeinsam zu verleben.

Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt sehr schwer für dich ist, die belanglosen Probleme anderer zu hören und ich kann es verstehen, wenn du dafür keinen Sinn hast. Ich hoffe deine Freunde können das auch. Wenn du mal "Dampf" ablassen willst oder jemenden zum reden brauchst, sind wir (ich sprche jetzt mal für alle hier) immer da!!

Ich drück dich ganz fest und denke an euch!

Lieben Gruß Marion
  #115  
Alt 24.11.2005, 15:03
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Hi ihr alle....
ja ich bin noch da und nein, mir ist nichts passiert....
Hab nur momentan ziemlich viel Stress und komm gar nicht zum Schreiben...
Hatte gestern meinen ersten Termin bei einer Psychologin....der hab ich mein ganzes Leben und meine Gefühle vor die Füße gekotzt(im übertragenen Sinn natürlich)....
Nächsten Donnerstag hab ich wieder nen Termin.....
Ich kann gar nicht viel sagen....nur viel Kraft euch allen, v.a dir Cassiopeia...schreib dir hier alles von der Seele!!!
Anna
__________________
Dies ist ein
Akt der Verzweiflung
Ein stummer Schrei
Eines Menschen voller Leid und
seiner Wunde die nicht heilt
Es ist ein
letzter Kampf gegen das woran es liegt
Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt
  #116  
Alt 24.11.2005, 16:20
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo ihr,

mein PC ist kaputt und deshalb kann ich nur noch selten online (wenn mein vater mich mal lässt ) ich spare aber schon fleissig und hoffe das ich mir bald einen leisten kann.
Ich vermiss das Schreiben nämlich ganz schön.

Anna,vielen,vielen lieben Dank für deinen Brief,er kam genau richtig,es ging mir nicht gut und als ich dann deine Worte gelesen habe,war das wirklich wunderschön. Danke,danke,danke !!*drück*
Bin schon fleissig am zurück schreiben,hatte aber wenig zeit wegen Klausuren

Liebe Grüße an euch alle
Ylva
  #117  
Alt 24.11.2005, 16:27
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

++++ Liebe Cassiopaia,
es tut mir so leid zu hören, daß es Dir und Deinem Papa so schlecht geht. Ich weiß auch gar nicht, was ich sagen soll, um Dich zu trösten, da dies auch sicher gar nicht möglich ist, aber ich möchte Dir einfach sagen, daß ich an Euch denke und Du Dich immer melden kannst, wenn Du "reden" möchtst.

Ich kenne das nur zu gut, daß mich Freundinnen mit irgendwelchen belanglosen Problemen vollheulen und dann so nach einer Stunde fragen, "ach ja, und wie geht´s Dir und Deiner Mutter so?" Bei mir zu Hause herrscht das reinste Psychochaos und meine Freundin erzählt mir, daß sie bald wahnsinnig wird, weil sie nicht weiß, was sie ihrem Freund zum Geburtstag schenken soll. Da könnte ich auch jedesmal richtig böse werden und muß mich immer sehr zusammennehmen, um nicht zu sagen, daß sie einfach still sein sollen und ich mich freuen würde, ihre "Probleme" zu haben. Deshalb hatte ich in den letzten Wochen auch schon gar keine Lust mehr, noch jemanden anzurufen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, über Belangloses zu reden und weil ich sowieso immer nur müde und depressiv bin. Ich glaube, es gibt einfach Menschen, die dieses Verständnis oder Einfühlungsvermögen nicht in gleichem Maße besitzen. Gibt es denn in deinem Freundeskreis jemanden, bei dem Du Dir vorstellen könntest, daß er Dich ein bißchen versteht und mit dem Du reden kannst? Vielleicht solltest Du Dich jetzt erstmal nur an diese Person(en) halten und Dich von den anderen, die nur von sich reden, ein bißchen distanzieren.
Ich drück Dich ganz fest und denke an Dich.

++++ Liebe Marion,
heute hab ich es zwar wieder nicht geschafft mit dem Kino, aber ich habe mich jetzt für morgen nachmittag fest mit zwei Freundinnen verabredet und hoffe, daß es dann auch klappt. Das ist dann das erste Mal seit über vier Wochen, also seit meine Mutter operiert wurde, daß ich mich mal wieder mit jemandem außerhalb der Uni treffe. Mit meiner Mama war ich vorhin bei ihrem Hausarzt und sie hat eine Entgiftungsinfusion bekommen, damit ihre Leberwerte wieder runter gehen. Danach sind wir noch einkaufen gefahren und am Ende war schon ganz schön fertig, sie war ja auch schon lange nicht mehr am Stück so viel unterwegs. Jetzt schläft sie und es geht ihr heute auch etwas besser, nachdem sie gestern wieder viel geweint hat. Es ist irgendwie immer so ein ständiges auf und ab. Wenn man gerade denkt, es geht etwas besser, bricht sie wieder zusammen und ich lasse mich von ihrer Stimmung dann sofort anstecken und bin auch nur noch traurig. Vor allem weiß ich so oft nicht, wie ich sie trösten und aufheitern soll, wenn es ihr dann so schlecht geht. Der Berater sprach ja schon davon, daß sie vielleicht auch Antidepressiva nehmen müßte, aber sie hat sofort gesagt, daß sie es nicht nehmen würde. Sie fühlt sich auch so oft nutzlos und denkt, daß sie sowieso nur noch krank ist und ihr Leben keinen Sinn mehr hat.

Ich selbst versuche jetzt erstmal die sechs wochen mit Johanniskraut zu überstehen, vielleicht hilft es ja wirklich.

Liebe Anna,
schön, daß Du eine Psychologin gefunden hast.
Laß von Dir hören, wenn Du wieder mehr Zeit hast.

Liebe Grüße an euch alle, ich drück Euch,
Eure Laura.
  #118  
Alt 24.11.2005, 16:35
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo Cassiopaia,
ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und ein soviel Sonnenschein wie möglich in dieser schweren Zeit!

Liebe Laura,
du redest mir wirklich von der Seele. Genau so ist es auch bei mir. Genau so fühle ich mich.
Manchmal möchte ich laut schreien..aber es würde ja doch nichts ändern.

Geht es euch auch so,dass ihr weinen müsst wenn ihr im fernsehen glückliche,gesunde Familien seht? Das ihr neidisch werdet wenn euch Freunde erzählen wie viel sie doch mit ihrer Mutter erleben,oder das ihr wütend werdet wenn jemand über seine Mutter schimpft?
Wissen diese Menschen nicht was sie an ihr haben?

Ich bin mal wieder an so einem, Punkt angelangt...

Ylva
  #119  
Alt 24.11.2005, 19:18
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Ich könnt auch immer kotzen wenn ich irgendwelche Familien auf der Straße sehe, Familien denen es gut geht...die lachen, die sich am Leben freuen können....Ich werd da manchmal richtig agressiv und würd am liebsten hingehen und sie anschreien und sagen, dass es mir beschissen geht und dass sie sich gar nicht vorstellen können, wie gut es ihnen geht.

Das mit dem belanglosen Gelaber kenn ich ja auch nur zu gut, und hier werd ich ebenfalls total agri, wenn irgendwer eine Scheiße labert und sich über irgendwas aufregt was total simpel ist!!!Ich denk an mein scheiß Leben und könnt jedem eine Reinschlagen der mich mit seiner Beziehung oder sonstigem Scheiß nervt. Aber man darf ja nichts sagen, dann heißt es, dass das Leben ja weitergehen muss, und dass man nicht so ungerecht sein soll!!!
Welches Leben denn?
Ich hab nicht wirklich mehr ein. Ich komm mir vor wie eine Maschine die zu funktionieren hat und die ja keine Gefühle haben darf....
All diese Sachen, die die Leute in unserem Alter machen, die kann ich nicht machen, die kommen mir so SCHEIß sinnlos vor.....
Letztens war ich tanzen und die ganze Zeit über hab ich mir gedacht:"WAs mach ich hier eigentlich?Mein Vater hockt in der Psychiatrie, ist vollgepummt mit Tabletten (11Stück am Tag!!!!), der Krebs nagt und nagt und die Psyche nagt und nagt....und ich bin hier und soll feiern? Wie soll ich das bitte machen?"
Ich lauf rum und lach und lach und alle denken mir gehts gut, wollen auch nicht genauer nachfragen, sind zufrieden mit meiner lachenden Hülle, aber innerlich da wein und schrei ich die ganze Zeit !!!!!
Und da soll man irgendwie wieder auf die Beine kommen?
Da soll nochmal einer behaupten, dass die Angehörigen nicht schlimm dran sind.....des kotzt mich ja am meisten an....
Wir haben zwar keinen körperlichen Krebs, unserer ist psychisch....
Boah....ich muss mich grad voll auskotzen...bin grad voll aufgebracht.
Echt, ich bin so froh, dass es euch gibt, weil ihr jedes Wort verstehen und nachvollziehen könnt!!!!

->Mona:Freu mich, dass mein Brief grad rechtzeitig kam...war etwas verplant geschrieben...ich hoffe du konntest mir folgen
Lass dir ruhig Zeit mim Schreiben....aber auch nicht zuviel

Liebe Grüße an alle, von Anna
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  #120  
Alt 24.11.2005, 20:07
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Liebe Anna,

freu mich so sehr von dir zu lesen auch wenn es sich nicht gut anhört *drück* aber laß alles raus,hier kannst du du sein,hier können wir unser innerstes offenbaren,hier müssen wir uns nicht hinter einer fassade verstecken nur um gemocht zu werden.

es tut unheimlich gut verstanden zu werden.
wenn ich "feiern" gehe,denke ich das gleiche wie du,oder ich trinke viel alkohol um zu vergessen,um nicht mehr ich selbst zu sein aber irgendwann verfliegt die wirkung und es ist schlimmer als zuvor. morgen ist wieder eine party von der krankenpflegeschule,ich werde hingehen aber ich habe angst davor.

ich fühle mich nicht mehr als ganzer mensch. ich fuehle mich nur dann wahr genommen,wenn es mir gut geht,wenn ich lache und meine witze reisse.
aber wer bin ich wirklich?

Ich find es auch unverschämt und erniedrigend und verletzend zu sagen,dass wir "nur" angehörige sind.
Nur,man kann überhaupt nicht nur sagen. Verdammtnochmal. Ich wünsche KEINEM an Krebs zu erkranken aber ich aünsche auch KEINEM angehöriger zu sein.

Leider hab ich momentan kein icq mehr Anna,hoffe ich kann mir anbfang Dez. einen neuen PC kaufen. Solange muss uns das Forum ausreichen und Briefe. Werde den Brief an dich,Samstag einwerfen.
Mir fwehlen unsre Gespräche!

Ylva
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