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Alt 29.08.2005, 14:48
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Standard Klatskin-Tumor

Liebe Leser des Krebs-Forums!

Ich habe mir überlegt, ob ich hier überhaupt etwas schreiben soll, aber einige Beiträge fand ich persönlich sehr hilfreich. Aber was ist überhaupt geschehen.
Nun, vor ca 8 Wochen mußte mein Vater aufgrund erhöhter Leberwerte in eine Klinik eingewiesen werden. Dort fand dann eine Magenspiegelung statt. Da ich einige Tage nicht anwesend sein konnte, bekam ich den behandelnden Arzt erst ein wenig später zu Gesicht. Auf meine Nachfrage, was man denn bei meinem Vater nun getan hätte, antwortete er mir, er hätte einen sogen. "Klatskin-Tumor" und die Prognose wäre eher ungünstig. Was ungünstig denn hieße,. Nun. so ca. 2-3 Monate hätte er noch zu leben. Mir wurde etwas schwindelig und ich brauchte eine gewisse Zeit, das an mich heranzulassen.
In der Folge nun wurde versucht, meinem Vater einen sogen. Stent zu setzen, dies ging aber auf Grund des fortgeschrittenen Stadiums leider schief, erst ein Spezialist aus einer anderen Klinik konnte meinem Vater dann einen Metall-Stent setzen. Am 23.06. holte ich ihn dann nach Hause, hier verfiel er mehr und mehr, immer weniger wurde er, und immer schwächer. Er selbst gab es nicht zu, aber wir alle, die wir damit zu tun hatten, fühlten und wußte, es geht zu Ende. Die Ärzte hatten uns zu diesem Zeitpunkt keinerlei Hoffnung mehr gemacht. Es galt jetzt, seinen letzten Lebensabschnitt noch so würde wie irgend möglich zu gestalten. Meine Mutter und meine Cousine, die im Haus wohnten, haben ihn dann gepflegt, ich habe dann jeden Tag genutzt, um ihn zu besuchen. Aber es war oft schwer, weil er selbst zwar spürte, daß eine eklatante Veränderung mit ihm vorging, er es für sich selbst aber nicht annehmen konnte. Er ist dann ganz abgemagert und dabei allerdings voll Wasser gelaufen. Wir konnten so wenig für ihn tun. Am Ende war es eine Gnade, daß er dann ohne Schmerzen am 24.07. verstarb. Wir haben ihn dann noch ausgesegnet und lernen nun, den Weg neu zu gehen. Warum ich hier schreibe, nun, ich habe am Sterben meines Vaters gelernt, wie wichtig es ist, sich nicht die Augen zu verschließen vor dem, was auf jeden aus uns einmal zukommt. Und ich habe gelernt, daß Gott uns allen die Kraft gegeben hat, die wir brauchten und noch brauchen. Es ist schwer, einen Menschen zu verlieren, aber es ist auch schwer, mit anzusehen, wie ein Mensch immer weniger wird- und wie schnell es geht. Ich wünsche allen, die ähnliches vor Augen haben, einen klaren Blick und die Kraft, die wir uns oft genug selbst nicht geben können.

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