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  #16  
Alt 02.01.2005, 17:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Warum?

Hallo René!,

gerade habe ich mir deine Texte durchgelesen und bin zutiefst erschüttert. Ihr müsst wirklich eine schlimme Zeit durchgemacht haben bzw. durchmachen. Ich kann das ganz gut nachvollziehen, weil bei meiner Mutter ebenfalls Leberkrebs diagnostiziert wurde. Es war so:
Mitte März ist Mama bei der Arbeit umgefallen und daraufhin in ein Krankenhaus gekommen. Die Ärzte haben sie von oben bis unten untersucht und dabei durch Zufall herausgefunden, dass sich bei Mama zwie Metastasen in der Leber gebildet haben( Ihr Zusammenbruch kam wegen eines gutmütigen Geschwüres ). Ist es nicht heftig, dass man so eine Krankheit in sich haben kann, und nichts davon merkt? Ich fand es auch so schlimm, wie Mama von Ihrer Krankheit erfahren hat: Die Ärzte haben es bei ihrer Visite gesagt; sie war ganz alleine. Ist dass nicht schlimm??? Sie rief mich dann bei der Arbeit an und ich wäre vor Schmerz fast zusammengebrochen und bin mit meinen Bruder sofort zu ihr gefahren; Papa sollte es erst noch nicht wissen, sie wollte ihn nicht von der Arbeit wegholen und beunruhigen. Es stellte sich heraus, dass es für Mama noch Hoffnung geben soll: In der Uniklinik in Essen gibt es die Möglichkeit Lebertransplantationen durchzuführen. Mama wurde dorthinüberwiesen. Nach weiteren Wochen hatte sie endlich einen Termin. In Essen wurde sie in ein PET-CT geschoben; damit können die Ärzte genau untersuchen, ob es noch irgendwo im Körper Tumore oder Metastasen gibt. Das war zum Glück nicht der Fall; wieder etwas Hoffnung!!! Ende November sollten jetzt die letzten Voruntersuchungen für die Transplantation gemacht werden. Dann kam der Riesen Schock. Bei einer speziellen Untersuchung stellte sich heraus, dass sie in der Leber ganz viele kleine Herde hat, die auf dem CT nicht einmal gesehen werden konnten und nocht mehr transplantiert werden kann. Für uns alle ist eine Welt zusammengebrochen!!! Die Untersuchungen haben sich von März bis Dezember hingezogen, um dann festzustellen, dass die Transplantation nicht mehr möglich ist. Für mich war auch so schlimm, dass sie es schon wieder alleine in einem Krankenhaus erfahren hat, ich hatte sie weinend am Telefon und konnte nichts tun ( Essen ist von unserem Wohnort ca. 150km entfernt ). Außerdem sagte sie mir, ich soll zu Papa fahren und es ihm und meinem Bruder versuchen beizubringen. Das fand ich total schwierieg; meinem Vater zu erzählen, dass die Ärzte nichts mehr machen können... Zum Glück habe ich einen ganz lieben Freund, der in jeder Sekunde zu mir hält und mir auch bei dieser schweren Nachricht geholfen hat! Mein Vater und mein Bruder waren natürlich auch total fertig!!!! Mein Freund und ich haben Papa noch an dem Abend nach Essen gebracht; Mama alleine in diesem Zimmer zu sehen war so schrecklich für mich. Mein Freund ( Michi ) und ich sind dann wieder nach Hause gefahren, um am nächsten Morgen wiederzukommen. Wir hatten einen Termin mit einer Ärztin. Sie sagte uns, dass es noch eine Möglichkeit gibt. In München ist eine Uni-Klinik; dort kann man die sogenannte SIRT-Therapie machen. Habt ihr evtl. etwas davon gehört? Wenn ihr etwas darüber wisst, schreibt es bitte; ich habe echt Angst, dass wir schon wieder alle falsche Hoffnungen haben. Im Internet findet man zwar Texte, aber immer nur so oberflächliche, aus denen nicht hervorgeht, wie die Heilungschancen sind. Ich bin so skeptisch, da die Methode so neu ist. Sie wird nicht einmal von der Krankenkasse bezahlt und kostet ca. 14.000,00€. Es ist für uns natürlich nicht die Frage; wir würden alles tun, um Mama zu retten; aber ich möchte auch nicht; dass sie "Versuchskaninchen" für ein neues Verfahren ist.
Wir haben alle Angst, dass es das letzte Weihnachten war, dass wir mit unserer Mama feiern konnten; es ist so schrecklich!!! Man ist so hilflos und kann gar nichts machen!!!

Lieben Gruß,

Sonja
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