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Alt 09.03.2017, 21:55
BeeZzi BeeZzi ist offline
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Registriert seit: 09.03.2017
Beiträge: 1
Standard Mutter Bauchspeichekdrüsenkrebs und Lebermetastasen

Hey Leute

ich habe hier ein Anliegen was mich nicht mehr in Ruhe lässt ich hoffe ich bin hier richtig.
Kurz etwas zu meiner Person:
Ich bin 20 Jahre alt wohne alleine habe eine 8 Jährige Schwester und mache zurzeit eine Ausbildung zur Krankenschwester.

Es geht um meine Mutter *29.10.1964 # 25.11.2016

Meine Mutter war auch in diesem Forum und ich hoffe ein paar Antworten auf meine Fragen zu bekommen.

Meine Mutter hat im März letztes Jahr die Diagnose Pankreaskarzinom bekommen. Eingewiesen wurde sie mit einer Pankreatitis. (Alles in dem Krankenhaus wo ich arbeite) Anfangs dachten wir es würde sich um einen Stein oder so handeln der ihr Kolikartige Bauchschmerzen verursachte und dachten an nichts böses.
Doch als ich einen Anruf von ihr bekam wo sie aus dem CT kam und sie mir sagte das sie morgen operiert werde und man ihr den halben Pankreas raus nehmen würde und die Milz brach für mich eine Welt zusammen..
Nach der OP ging das leiden weiter... Ihr lag eine PDA worunter ihr es noch beschissener ging wie vorher. 4Wochen quälte sie der Schmerz... Wobei ich Mams nicht so kannte.. Sie hatte mehrere grose Bauch op's hinter sich.. Das ging natürlich für uns alle an die Psyche... Naja nach einigen Wochen kam von der Histologie das Ergebnis das von 20 entnommenen Lymphknoten ,,nur'' 2 Befallen waren von dem Krebs. Prognose rellativ gut somit... Naja prophylaktisch haben sie bei ihr sofort eine Chemo angedeihen lassen in der Hoffnung ihre ,,Lebenszeit'' zu verlängern...
Meine Mama hat dann die Chemo abgebrochen da sie fast an ner Leberschwellung gestorben wäre.
In dem anderen Krankenhaus ging es deutlich besser.. Mama hatte wieder etwas Hoffnung... 2. Chemo beendet..
Dann kam der Tag der alles veränderte... Mama bekam keine Luft.. Ab ins Krankenhaus.. Zuckerwerte über 500 . Neurologische Ausfälle der Peripherie... Morphium und Prola zeigten keine Wirkung... Mama hatte 3 Lungenembolien woran sie schon fast gestorben wäre....
Mama lag dann ... ich glaube.... ca 2 Monate im Krankenhaus.... Bekam Psychologische Hilfe... Super klima und tolles Personal... Es ging wieder bergauf.
Die 3. Chemo habe ich ihr ausgeredet und meinte es wäre auch mal Schluss damit....
War mit ihr Duschen habe ihre Fingernägel gemacht etc... Aber eine Sache ließ sie nicht los... Was passiert mit der Kleinen? Sie hatte Angst sie steht als schlechte Mutter da... Quatsch... Aber ich konnte ihre Angst nicht nehmen...
Gewichtsverlust offene Schleimhäufte .. Berührungen Taten weh... Laufen ging nicht mehr... Mama schämte sich.. Sie wollte niemanden zur Last fallen ... Niemanden auf den Geist gehen...
Sie hat sich im Vorfeld oft mit mir unterhalten wie sie Beerdigt werden möchte und wo. Und Was ihre Wünsche waren..

Dann der Anruf... ,,Ihre Mutter liegt im Leberkoma''.
Ich sofort ins Krankenhaus.. Die Nacht dort geblieben.. Die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich habe meine Mutter sterben sehen und habe sie begleitet... Ein elendiger Weg voller qual und voller Trauer der heute noch sehr tief sitzt... Eine Mutter von 3 Kids mit 52 Jahre Niemals Alkohol oder Drogen genommen... Sie konnte nicht mehr... Sie hat geschrien. Sie will nicht mehr. Sie kann nicht mehr. Hilfe. Hilfe.
Meine Mutter hatte Gottseidank eine Patienten Verfügung. Ich meine, bleiben wir mal Rational mit der Bauchspeicheldrüse die nur noch halb da ist und mit mehr als 20 Metastasen in der Leber die 7 cm groß waren... Naja.

Also zu meinen Fragen.

Findet ihr es merkwürdig das ich keine Psychologische Hilfe brauche?
Wie steht ihr zum Thema :,, 3. Chemo nein es ist auch mal Schluss "?
Ich habe es gemerkt das sie stirbt.. Sonst wäre ich nicht da gewesen.

Und zum Thema Leberkoma... Sie hat durch mich durch geschaut. Sie hat mich auch teilweise wahrgenommen und mich angeschaut von wegen: Bitte hilf mir.
Ich glaube nicht das es Leberkoma war...

Ich bedanke mich im Vorraus und ich möchte auf ,,blöde" Kommentare Dankend verzichten

Geändert von gitti2002 (10.03.2017 um 02:26 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 10.03.2017, 00:29
Erloesung Erloesung ist offline
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Registriert seit: 15.08.2016
Beiträge: 3
Standard AW: Mutter Bauchspeichekdrüsenkrebs und Lebermetastasen

Hallo BeeZzi

vorneweg mein herzliches Beileid zum Tode Deiner Mutter.
Ich denke ich kann Deine Situation verstehen, denn meine Mutter ist letztes Jahr innerhalb nicht mal eines halben Jahres ebenfalls an einem Pankreas Ca gestorben. Mit 63, noch mitten im Leben stehend, also auch noch viel zu jung.

Die Frage ob Du psychologische Hilfe nach diesem schweren Verlust brauchst, kann man so pauschal nicht mit ja oder nein beantworten. Vielleicht gibt es ein paar Kriterien, die dafür sprechen: Wenn Du nicht mehr richtig schlafen kannst, oder Probleme mit Deiner Arbeit bekommen hast, weil Du an nichts anderes als den Tod Deiner Mutter denken kannst. Ich denke auch dass Du viel Energie für Deine junge Schwester brauchst. Wenn Du Dich da überfordert fühlst wäre es wahrscheinlich auch gut, zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Meine Schwester macht das und es ist ihr schon eine große Hilfe. Ich selber rede viel mit Leuten darüber, denen ich vertraue. Irgendwie ist da auch fast jeder selber betroffen oder kennt jemanden. Egal wie, Du musst den für dich richtigen Weg finden, das zu verarbeiten.
Zum Leberkoma und auch zu den Lungenembolien kann ich Dir als Mediziner natürlich was sagen. Beides waren übrigens auch bei meiner Mutter die leider todbringenden Auswirkungen des Krebses.
Wie ich selber bisher erlebt habe reichen die Symptome des Leberkomas von totaler Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zum Koma. Auch bei Deiner Mutter scheint der Tumor geradezu explodiert zu sein, was leider bei dem sehr aggressiven Pankreaskarzinom häufig ist. Dazu ist es äußerst thrombogen, nicht wenige Patienten sterben an einer Lungenembolie. Meine Mutter hatte gleich mehrere, obwohl sie voll antikoaguliert wurde. Im Nachhinein hätte ich vieles anders gemacht, aber die Zeit ist mir im wahrsten sinne des wortes weggerannt. Ich wollte mit ihr noch in eine Spezialklinik, aber der Allgemeinzustand hat das in den letzten Wochen nicht mehr zugelassen.
Ob es diesen Verlauf länger verzögert hätte? Ich glaube es nicht :-(

Geändert von gitti2002 (10.03.2017 um 02:28 Uhr)
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  #3  
Alt 10.03.2017, 12:22
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Mutter Bauchspeichekdrüsenkrebs und Lebermetastasen

Liebe BeeZzi,

mein Beileid zum Verlust und Sterben Deiner Mutter.

Was Du hier zum Sterben Deiner Mutter beschriebst, klingt nach Albtraum eines jeden von Krebs Betroffenen sowie seiner Angehörigen.


Zitat:
Also zu meinen Fragen.

Findet ihr es merkwürdig das ich keine Psychologische Hilfe brauche?
Wie steht ihr zum Thema :,, 3. Chemo nein es ist auch mal Schluss "?
Was sollte merkwürdig daran sein, daß Du keine psychologische Hilfe brauchst?
Es gibt halt nun mal auch Menschen, die psychisch enorm "belastbar" sind.

Zur 3. Chemo sprachst Du davon, daß Du sie Deiner Mutter "ausgeredet" hast.
Aus meiner Sicht kann ich Dir dazu nur sagen:
Wenn Deine Mutter die 3. Chemo (auch noch) gewollt hätte, hättest Du sie ihr auch nicht ausreden können.


Liebe Grüße und mach's weiterhin gut.
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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