Sofortige Operation notwendig?

[Tangshan]

Guten Tag,

ich bin neu hier als Aktiver im Forum, habe aber schon viel (bei anderen Krebsarten) mitgelesen.

Meine Schwiegermutter (69 Jahre) ist Chinesin und lebt in China. Vor einer Woche wurde bei ihr (in China) bei einer Routineuntersuchung folgender Befund diagnostiziert:

eine "chronische Gebärmutterhals-Entzündung und örtliche Epithels CIN 1-2, verändert mit HPV Infektion".

Meine Frau und ich stellen uns dann die Frage, ob sie die Behandlung ruhig in ihrem Heimatort in ihrer gewohnten Umgebung durchführen lassen sollte - oder hier in Deutschland. Meine Frau ist momentan bei ihrer Mutter in China.

Vielen Dank über jeden Ratschlag!

Grüße,
Stefan

[PeterBoe]

Ni hao, Stefan,

ich habe seit fast vier Jahren auch eine chinesische Frau und deren Vater "laboriert" seit Jahren mit Prostata-Ca. Insofern kann ich Deine Situation und Fragen wohl ganz gut verstehen.

Die Diagnose Deiner Schwiegermutter hört sich für mich erstmal nicht unmittelbar nach Krebs an; oder ist das "CIN 1-2" eine Tumor-Klassifizierung? Aber auch das mit den HPVen ist natürlich auch kein gutes Zeichen, aber eine HPV-Infektion ist m. E. noch kein Krebs.
Trotzdem (aber dazu müsste man genaueres über die Diagnose wissen) eine schnelle Total-Operation kann die beste Option sein.

Zur Frage der Behandlung Deutschland oder China gibt es keine allgemeingültige Frage, da spielen viele Faktoren mit:
- was für einen Krebs (genau) hat sie
- wohnt sie in einer der Metropolen (mind. Provinzhauptstadt) oder auf dem Lande?
- wie ist sie krankenversichert und auch ansonsten wirtschaftlich aufgestellt?
- wäre sie für einen Aufenthalt hier auch versichert? Könntet Ihr im Notfall selber eine Behandlung in D finanzieren?
- wie wichtig ist für sie die TCM?
- gibt es hier in D eine entsprechend spezialisierte Klinik, der sie/Ihr auch vertraut? Oder gibt es so eine nicht auch in China?
- kann sie fremde Sprachen, mind. Englisch, um in einem ausländischen Krankenhaus überhaupt klarzukommen?
- hat sie noch andere/viele Verwandte in China?
- was denkt sie selber über eine Behandlung im Ausland?
- und selbst wenn alle vorgenannten Fragen ein "ja" für Deutschland ergäben; ganz wichtig dürfte auch für sie sein: was denkt ihre Familie darüber?

Ich denke, dass das Forum mit Deiner Bitte um Ratschlag etwas überfordert ist. Besonders deshalb, weil wir uns in Deinem Fall auch in die besondere Denkweise von Chinesen hineinfinden müssten, was wirklich keine einfache Sache ist, wie Du -so wie ich- selber auch sicher schon erfahren hast.

Trotzdem: Wir alle hier drücken die Daumen und wenn wir helfen können, dann tun wir es.
Ich bin auch über pn's erreichbar oder email.

Alles Gute
Zai tian

Peter