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  #1  
Alt 19.12.2007, 21:51
Heimam Heimam ist offline
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Frage Darmkrebs und völlig planlos !




Hallo Zusammen,
ich habe gezielt nach einem Forum gesucht, wo ich ein paar Fragen loswerden kann. Zu Darmkrebs gibt es viele Seiten und ich möchte auch gerne infomiert sein - nur leider fehlt mir die Zeit. Die verbringe ich jetzt
im Krankenhaus.
Meine Mama (58 Jahre) hatte gestern endlich eine Darmspiegelung. Viel zu spät, eigentlich. Sie hat die letzten Wochen fast 7 Kilo abgenommen und auch furchtbare Bauchschmerzen. Ihr Hausarzt hat das nicht recht ernst genommen, das sie auch psychisch belastet ist (leidet seit Jahren unter Depressionen). Irgendwann hat sie dann gewechselt und der neue Hausarzt hat sie dann auch endlich zu einer Darmspiegelung überwiesen. Leider dauerte auch das ein paar Wochen. (Kassenpatient - lange Wartezeiten).

Gestern war es dann soweit. Ergebnis: Ein großer Tumor der droht, den Darm zu verschließen, also gleich ins Krankenhaus. OP ist morgen. Und viel mehr, weiß ich nicht. Bei der Darmspiegelung war der Mann meiner Mutter dabei. Die Unterlagen hab ich nicht gesehen und die beiden waren so geschockt, die wussten auch nicht recht was Sache ist. Im Krankenhaus hab ich heute keinen Arzt angetroffen. Die Visite hab ich knapp verpasst, die Ärztin meinte nur lapidar zu meiner Mutter: "Sie wissen dass das bösartig ist?" Meinte Mutter: "nein? Ich dachte es gibt ja auch gutartige Tumore?" "pff. ABer nicht wenn man 7 Kilo abnimmt...". Soweit zur Diagnose. Dass der Tumor bösartig ist, glaube ich ja selbst.

Beim CT (und davor hatte ich die meisten Befürchtungen) wurde KEIN Befall der Leber oder der anderen Organe entdeckt. Der Tumor ist im Dickdarm.
Das ich davon weiß verdanke ich einer befreundeten Krankenschwester, die beim CT mitgespickt und mri berichtet hat. Ein Arzt hat mit uns noch nicht geredet. OP ist wie gesagt morgen und ich weiß jetzt gar nicht, wie ich reagieren soll Ich hab von Krankenhäuser und den Abläufen null Ahnung. Sicher werd' ich morgen versuchen mit jemandem zu sprechen, natürlich. Aber ich fürchte, ich müsste besser vorbereitet sein ? Welche Fragen soll ich stellen ? Auf www.darmkrebs.de standen so Hinweise wie, das man darauf bestehen soll dass das Geschwür eingefroren wird usw. ? Es ging alles so schnell. Der Hausarzt hat die Klinik empfohlen. Ich hab keine Ahnung ob sie da in den richtigen Händen ist usw.

Ich möchte einfach nur hoffen, das wirklich der Tumor nicht schon gestreut hat, das die Leber wirklich nichts hat (hätte man das def. auf dem CT gesehen???) und das die Lymphknoten nicht befallen sind. Wobei man die auf dem CT als weiße Pünktchen (?) gesehen ahben soll.

Kann mir jemand einen Tipp geben, welche Fragen ich unbedingt stellen sollte? Auf was ich achten soll? Das wäre lieb. (Wobei ich ja fast glaube, das ist jetzt wohl zu spät...)
Naja, mal von der Seele schreiben tut ja auch gut. Meine Mutter ist richtig tapfer, obwohl sie große große Angst hat.

Viele liebe Grüße eine nervöse Tochter.
Heimam
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  #2  
Alt 20.12.2007, 10:30
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heimam!
Tut mir leid, was Euch passiert!!!

Absolut wichtig ist, daß man in einer Klinik ist, die chirurgisch fit ist in Darm-Karzinom-OPs. Ich hoffe nun einfach mit Dir, daß das der Fall ist.
Sobald Du mehr weißt, kannst Du Dich ja nochmal melden (sonst natürlich auch jederzeit), dann kann man Dir ein wenig weiterhelfen mit Informationen.

Ob der Tumor eingefroren werden muß, hm, davon habe ich so noch nichts gehört. Er wird sowieso in die Histologie geschickt und nach 4 Tagen ca bekommt Ihr dann Bescheid.
Gut ist natürlich schon mal, daß keine Fremdmetastasen gefunden wurden.

Deine Mutter wird die OP bestimmt gut überstehen! Ich drücke ihr die Daumen!
Und wieder ist es so ärgerlich und auch traurig, daß man es so spät entdeckt hat und sie nicht ernst genommen wurde. Das geht leider vielen so...

Alles Liebe,
hope
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  #3  
Alt 20.12.2007, 12:45
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centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heimam
Und liebe Grüsse aus der Schweiz. Weiss nicht ob Du schon neue Infos hast, da ja die OP Deiner Mama heute stattfindet. Wie Du es beschreibst, ist bei ihr wahrscheinlich ziemliche Eile geboten. Ich denke, sie könnte vielleicht (da ja der Dickdarm befallen ist) ein Colostoma erhalten /künstlicher Darmausgang/. War bei mir mit PK und Befall der Blase und Dickdarm wenigstens so. Da es ja schnell ging, habt ihr ja auch nicht viele Alternativen, aber ich wünsche Euch alles Gute, so kurz vor den Festtagen und lass bitte mal hören, wie die OP gelaufen ist. Wir sind für Fragen / Ängste etc. immer für Dich da.
Liebe Grüsse, Markus
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  #4  
Alt 20.12.2007, 15:43
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heimam,

auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum, auch wenn der Anlass dazu alles andere als schön ist.

Was während der OP gemacht wird, ist auch davon abhängig wo der Tumor im Dickdarm sitzt. Oftmals wird zur Entlastung der Darmähte ein vorläufiger künstlicher Dünndarmausgang (Ileostoma) gelegt. Dieses Stoma wird einige Wochen nach der OP zurückverlegt. Sollte der Tumor nahe dem Schließmuskel gewachsen sein, so ist oftmals ein Dickdarmausgang (Colostoma) notwendig. Wäre das bei deiner Mutter der Fall gewesen, so hätte man euch das sicherlich vorher gesagt.

War der Tumor im Enddarm raten die Ärzte sicherlich zu einer anschließenden Chemotherapie. War der Tumor im Colon ascendes ist es unter Umständen keine Chemo notwendig.

Während der OP wird die Leber per Ultraschall untersucht. Dabei zeigt sich am besten ob es bereits Metastasen in der Leber gibt oder nicht. Ein CT ist nicht immer genau genug.

Von dem Einfrieren des Tumors habe ich auch noch nichts gehört. Wozu soll das gut sein?

Es ist informativ zu wissen um welche Art des Krebses es sich bei deiner Mutter handelt (bei mir ist es ein Adenokarzinom) und wie die Einteilung ist (bei mir z.B. T3, N0, M0) Hieraus kannst du erkennen welche Tumorgröße es war und ob die Lymphknoten befallen waren, oder Metastasen gefunden wurden. Mehr dazu kannst du hier http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=15809 nachlesen.

Frage, wenn du Fragen hast.

Alles Liebe für deine Mutter
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #5  
Alt 20.12.2007, 21:08
Heimam Heimam ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Ihr Alle,
und vielen, vielen Dank für die guten Wünschen und auch die Tipps. Es war ein anstregender Tag heute und ja, ich hoffe auch das wir in der richtigen Klink waren. Ich hoffe der Arzt, der operiert hat, "kann" was. Es ist ein normales Kreiskrankenhaus, in Landau/Pfalz - es soll dort einen guten Arzt geben, der aus einer Spezialklinik kam. Allerdings hat der ausgerechnet natürlich nicht meine Mama operiert.

Ich berichte Euch gerne (ich bin ja so erleichtert) wie es heute lief. Um halb zehn kam sie in den OP. Ich konnte den Arzt vorher kennenlernen, aber nur kurz. Immerhin war er symphatisch und meine Mama hat ihn gefragt ob er denn auch "gut gelaunt" sei. (Ihre Beruhigungstabletten haben da wohl schon gewirkt). War sie bis dahin noch tapfer hat man ihr als es los ging natürlich schon angemerkt das sie Angst hat. Um 13.45 h schließlich konnte ich auf die Intenstiv um sie zu besuchen. Bis dahin wusste ich noch rein gar nichts. Gegen 16.30 h hab ich dann einen Arzt erwischt. (Ich hätte vorher nicht heimgehen können...) Der wusste zwar nix hat mir dann aber den Chirurgen gerufen, der sie operiert hat. Meine erste Frage war, wie alles gelaufen ist. Ich hab aber in der Aufregung gar nicht alles behalten, wenn ich ehrlich bin. So wichtige Fragen wie ihr sie mir jetzt gesagt hab - die hab ich nicht parat gehabt. (Z.B. Welche Art Krebs ist es, wo saß er nochmal genau?) Er sagte nur folgendes:
Es wäre ein seeehr großer Tumor gewesen der drohte die Darmwand (?) zu durchbrechen und den Darm selbst zu verschließen (? Hoffe ich geb das richtig wieder). Dann hab ich nach Metastasen gefragt. Er meinte bei der OP hätte er keine erkennen können, weder an den Organen vor allem Leber noch an den Lymphen (wieder "?"). Genaueres weiß man, wenn der Befund aus der Pathologie da ist. Das ganze wird in kaiserslautern untersucht, mit dem Befund ist nicht vor Weihnachten zu rechnen. Evtl. müsse man dann über eine Chemo nachdenken.

Meine nächste Frage war, wie es denn nun weitergeht mit dem künstlichen Darmausgang. Darauf er (haltet euch fest "welcher künstliche Darmausgang? Wir haben keinen gelegt, das war nicht nötig" !
Uff. Da war ich baff. Das mit den nicht sichtbaren (ich weiß sie können trotzdem da sein) Metastasen war ja schon ne gute Nachricht, dann noch das dazu... klasse.

Mama gings den Umständen entsprechend, sie hatte arge Schmerzen, aber denke das ist normal und sie schafft das.

Ich bin sehr erleichtert. Ich weiß die Gefahr ist nicht bekannt aber es hätte schlimmer ausgehen können, gell?

Evtl. kommt sie morgen schon auf Station und dann werde ich mal sehen. All' eure Fragen werd ich dann bei nächster Gelegenheit stellen. (Denke das macht dann der Stationsarzt? Das heute Mittag war ja der Chirurg?) Ich werde einen erwischen und er wird baff sein, wie gezielt ich (dank Euch) fragen werde

Ich werde ihn auch fragen wie weit sowas erblich ist. Denn wenn das ganze irgendeinen Sinn hatte, dann das wir (meine ganze Familie) sorgsamer mit Warnzeichen unseres Körpers umgehen. ALLE werd ich zur Darmspiegelung schicken, meinen Mann, meinen Bruder, meinen Vater - und ich natürlich auch.
(Falls das gerade so einfach geht wir sind 36, 37, 39 und Papa 60). Wer nicht zur Darmspiegelung geht wird anderweitig durchgecheckt, das hab ich mir versprochen als ich so Stunden auf dem Gang saß....

Ich hoffe sie wird wieder ganz gesund, so wie ich das allen hier von Herzen wünsche.

Ich berichte weiter sobald ich genaue Fakten habe. Denn wenn ich ehrlich bin wollt ich gar nicht mehr hören als diese Nachrichten, ich hatte mit schlimmerem gerechnet. Aber so wichtige Dinge wie "was und wo" hätte ich schon fragen müssen, klar. Morgen weiß ich sicher mehr. Ich lese mir jetzt nochmal eure Antworten durch - ich war vorhin so aufgeregt und schnell.
Und dann schreib ich mir alles auf.

Liebe liebe Grüße und Euch allen alles Gute und bis Morgen!?

P.S.: Das mit dem Einfrieren von dem Geschwür hab ich gelesen, ich google jetzt gleich nochmal danach und poste es hier.
Heike
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  #6  
Alt 20.12.2007, 21:14
Heimam Heimam ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Und hier hab ich es gefunden, die Sache mit dem tiefgefrieren.
(Hoffe man darf sowas einfach kopieren?)

Quelle: www.darmkrebs.de / operation.

Zitat:
"Und: Verlangen Sie vor der Operation, dass ein Teil Ihres Tumorgewebes tiefgefroren aufbewahrt wird - nicht in Paraffin eingelegt, wie bisher üblich. An diesem Gewebe könnte man später testen, ob bestimmte neue Therapiemethoden, die derzeit noch in der Entwicklung sind, einmal für Sie in Frage kommen. In Paraffin aufbewahrtes Gewebe ist für diese Tests unbrauchbar. Informationen zu den neuen, noch experimentellen Behandlungsansätzen gibt es hier. "
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  #7  
Alt 21.12.2007, 09:35
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Guten Morgen, liebe Heike!
Na, das hört sich doch super an. Ich freue mich!!!

Deine Mutter wird sich sicherlich schnell erholen. Und wenn keine Metas gesichtet wurden, ist das klasse!

Zu Eurer Vorsorge: Da gibt es hier einen thread für "Vorsorge der Angehörigen", da kannst Du ja mal schauen. In der Regel ist es so, daß man sagt, wenn der Darmkrebs vor einem bestimmten Alter auftritt (ich weiß jetzt nicht genau, ob es 55 oder 60 oder 65 ist ), dann sollten die Angehörigen zu dem Zeitpunkt gehen, als der Betroffene 10 Jahre jünger war- in Eurem Fall wäre das also so mit 48 Jahren zur Darmspiegelung.

Alles Gute weiterhin,

hope
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  #8  
Alt 21.12.2007, 11:00
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centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heimam
Ich denke, dies sind gute Nachrichten auf Weihnachten. So wie Du es beschreibst, tönt es wirklich positiv. Also besteht wirklich kein Grund für irgendwelche Panik, sondern im Gegenteil, freue Dich über das positive Resulatet. Jetzt kann sich Deine Ma in Ruhe erholen und ihr könnt ruhig den Befund der Histologie/Pathologie abwarten. Ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk. Und, Vorsorge betr. Darmkrebs kann nie schaden und Angst vor der Untersuchung muss man auch keine haben.
Liebe Grüsse, Markus
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  #9  
Alt 21.12.2007, 16:03
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Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Liebe Heimam,

es ist schon einer kleiner Hoffnungsschimmer, dass man noch keine Metastasen gesehen hat, weder beim CT noch bei der OP. Im CT kann man diese i.d.R. auch erst ab ca. 5mm erkennen.

Ob die angrenzenden Lymphen befallen sind, kann man erst nach der histologischen Untersuchung sagen. Das wird unter normalen Umständen so 3-5 Tage dauern. Wie das jetzt an Weihnachten ist, weiss man natürlich nicht.

Bei meinem Dad wurde der Lymphdrüsenbefall auch erst durch die Gewebeuntersuchung festgestellt.

Vereinfacht gesagt, dürfte Deine Mutter keine Chemo machen müssen/sollen, wenn die Lymphen wirklich nicht befallen sind, ist auch nur eine der entnommenen Lymphen befallen, werden die Ärzte (vor allem der Onkologe) i.d.R. zu einer Chemotherapie raten. Es gibt natürlich immer Ausnahmen von dieser vereinfachten Regel, aber dafür wäre es im Moment noch zu früh.

Erstmal ist es wichtig, dass Deine Mutter sich von der OP erholt und ihr auch seelisch alle wieder ein wenig Kraft schöpfen könnt.

Liebe Grüße
Jimbo
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  #10  
Alt 21.12.2007, 18:32
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heimam

du (oder deine Mutter) können den Diagnose/OP-Bericht anfordern. Dort ist dann alles verzeichnet. So kann man sich an Hand der Daten besser im Net und hier schlau machen.
Gerade bei Krebserkrankungen sollte man immer, so gut als möglich verstehen, was die Ärzte entscheiden oder nicht. Dann gibt es noch die Möglichkeit einer Zweitmeinung. Ist immer anzuraten
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #11  
Alt 21.12.2007, 21:21
Heimam Heimam ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo ihr Lieben,
kurzer Bericht. Meiner Mom gehts heute schon besser, sie hatte furchtbare Schmerzen, bekam aber immer gleich etwas dagegen. Sie konnte schon heute morgen von der Intensiv auf ihr Zimmer zurückverlegt werden. Jetzt, vor Weihnachten, ist recht wenig los. Somit ist sie derzeit allein in einem Zimmer und hat sicher mehr Ruhe also normal (3-Bett Zimmer).

Heute abend war sie richtig fit und - es ist erstaunlich: Sie sieht so fit aus.Das aschfahle Gesicht wirkt nicht mehr eingefallen und grau. Sie hat Farbe bekommen, die dunklen Augenringe sind weg.
Ob das von dem Zeug kommt, was sie intravenös bekommt? (Ernährungsersatz?). Egal. Sie sah fürchterlich aus die letzten Wochen.

Sonst gibt es noch keine Neuigkeiten. Sie hat sich die Hand gestoßen und die ist sofort dick angeschwollen - keine Ahnung was das nun bedeutet.

Das mit dem OP Bericht/pat.Akte werd ich mir merken und anfordern.
Sobald ihr Befund da ist, melde ich mich wieder. Bis dahin drück ich die Daumen das auch dieser Befund positiver ausfällt als wir alle befürchten.

Alles in allem hatte sie sicher sehr viel Glück. Die letzten Tage blieb irgendwie die Welt stehen und ich denke jetzt sehr an all' diejenigen, die mit dieser schimmen Krankheit leben müssen.

In dem Zusammenhang fällt mir ein, das meine Mama sehr tapfer war! Ich bin stolz auf sie. Sie ist selbst verwundert. Sie sagte mir sie hätte sich mal mit ihrer Ärztin unterhalten und ihr gesagt das sie, sollte sie mal so einen Befund (Krebs) bekommen, wohl durchdreht.
Nun war es soweit und sie hat ganz anders reagiert.

Ich glaube man denkt dann eben nur Schrittweise - und nicht von jetzt (befund) bis zum möglicherweise nahenden Ende. Dann dazwischen liegt ja soviel Hoffnung und Chance. Oder? So sehe ich das. Wie auch immer der BEfund ausfallen wird - ich werde ihr beim Kampf helfen. So leicht kriegt uns keiner unter.
Liebe Grüße,
Heike
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  #12  
Alt 24.12.2007, 00:49
Madeleine63 Madeleine63 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo liebe Heike,
hab deine Beiträge gelesen rund um deine Mama. Hab mich heut erst hier angemeldet. Die Nächte sind lang...und schlaflos...am 19.12. vor zwei Jahren bekam ich die Diagnose Rektum-Karzinom, Tumorstadium 3, Darmwand durchbrochn, Metastasen in den Lymphknoten, endständiges Stoma. Alleinerziehend, damals 42 J., zwei Kinder.

Oh Mann, ich kann dich sooo gut verstehen: Tausend Fragen!! Ich hab erst Wochen später nach OP, Chemo, Bestrahlung und wieder OP wegen Abszess im OP-Bereich mich auf den Weg gemacht unbeantwortete Fragen zu klären. Ich stand ganz allein da.

Viel im Internet gesucht aber auch gezielt Fragen aufgeschrieben. Wann immer mir was einfiel hab ichs auf den Zettel geschrieben, der immer auf'm Küchentisch lag. Bei Ärzten muss man manchmal hartnäckig sein. Ein Onkologe schrie mich mal an, als ich vorsichtig sagte "äh, ich hab da mal paar Fragen wegen meinem Krebs": Er schrie (!), ich solle mich nicht so wichtig nehmen, andere hätten auch Krebs. Nun - den hab ich gewechselt.
Es hat lange gedauert, bis ich alle Fragen beantwortet bekam. Ja, ich hab mir auch die Krankenakte kopieren lassen (OP-Berichte, Entlassungsbericht, Patologische Befunde etc.)
Es ist schön für deine Mama, dass sie um einen künstlichen Darmausgang herum kam. Beim CT/MRT konnte man bei mir gleich sehen, dass ich in anderen Organen keine Metastasen hatte.
Alles in allem hört es sich wirklich gut an für deine Mama!
Meine Großmutter ist an einer "Darmgeschichte" gestorben, meine Tochter ist seit ihrem 13. Lebensjahr an colitis ulcerosa erkrankt (chronische Darmerkrankung), einer Schwester von mir hat man Polypen entfernt. Es ist gut, dass ihr euch alle untersuchen lässt. Das nimmt die Angst.

Du bist echt eine starke Tochter und eine Kämpferin!
Ich bin sicher, deine Mama schafft das!
Liebe Grüße von Madeleine
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  #13  
Alt 28.12.2007, 22:16
Heimam Heimam ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Liebe Madeleine (und Euch allen, die mir geantwortet haben),
vielen Dank für Deine Zeilen.

Ich hab mich eben wieder hier durchgelesen und wie beim letzten Mal fühl ich mich ganz klein ! Wie freundlich und hilfsbereit hier alle sind, wie sich mitgefreut wird, wenn andere eine gute Nachricht haben obwohl es einigen doch soviel schlechter geht. Ich bewundere das sehr und bin fast ein bissel beschämt - über was für Kleinigkeiten reg' ich mich im Alltag oft auf?
Meiner Mama erzhäl ich von "hier". Sie jammert nicht und klagt nicht und doch möcht ich ihr sagen, wieviel Glück sie hatte - erstmal. (Gut, das "erstmal" lass ich natürlich weg.:

Zur Lage: Nächsten Dienstag soll sie schon entlassen werden. Der Arzt, der sie auch operiert hat war heute morgen da (ich leider nicht) und hat ihr um 07.30 h gesagt, der Befund aus der Pathologie wäre da. Es würde gut aussehen, keine Metastasen, Lymphkn nicht befallen, keine Chemo.
Er fragte sie auch noch ob der ganze Dickdarm gespiegelt worden wäre ?

Um 10.30 h rief sich mich dann an, Kommando zurück, er sei nochmal da gewesen und er hätte sich nochmal alles angesehen und er wäre der Meinung, Chemo wäre doch besser, dann wäre er "beruhigt" und man könne sicher sein. Es seien noch Reste (?) kleine im Darm und damit die sich nicht uangenehm weiterentwickeln. (So gab meine Mama mir das wieder, was er nun konkret gesagt hat weiß ich nicht.
So, nun weiß ich ja von Euch das so eine Chemo auch unterstützend/vorsorglich eingesetzt wird.

Dennoch möchte ich jetzt mal in Ruhe mit dem Arzt reden. Aus der Aussage, es wäre T2 ist übrigens ein T3 geworden - alles mal so im Vorbeigehen. Sie bekommt den Bericht und dann soll sie das mit dem Arzt weiterbesprechen, bei dem die Chemo gemacht wird. (Das ist der, bei dem der sie auch die Darmspiegelung gemacht bekommen hat und sie sich auch sehr gut aufgehoben gefühlt hat. http://www.onko-gastro-landau.de/.
Denke das er sowohl Onkologie als auch Gastroenterologie vereint ist nicht schlecht, oder?).

Mir ist das nicht so wohl, so was schwerwiegendes zu haben und so wenig zu wissen. Ich möchte meine Mutter aber auch nicht beunruhigen und sie auf alles hinweisen, was sie wissen sollte aber nicht weiß, versteht ihr? Sie müsste doch fragen WAS für ein Krebs sie da genau gebissen hat? Wie heißt das Karzinom, wie groß war es, weiß man seit wann es wohl da war/wie schnell es gewachsen ist. Was bedeutet es ist noch ein Rest? Wie ist die Einteilung? T3, M?, R?, N? usw.
Ich hab ihr gesagt sie soll mal fragen, wann er für uns Zeit hat, damit wir in Ruhe reden können (er steht immer plötzlich da und schwupps, isser weg, so schnell kommt sie gar nicht dazu weil sie ja immer erst sacken lassen muss, was er grade gesagt hat).

Ich habe ein Posting hier gelesen wo die Patientin sich die Ärzte genau anschaut, also versucht einzuschätzen ob der Chirurg was kann. Wir sind da vor lauter Schock einfach blauäugig 'rangegangen. Ich hoffe das war kein Fehler - denn ich habe keine Ahnung ob der Arzt nun gut war oder nicht. Nett ist er - Das ist schonmal was aber wichtiger wäre natürlich das er richtig gut ist. Ich stells mir recht gefährlich vor, wenn er wenig Erfahrung mit solchen OP's hätte und da was verkehrt macht? Mist. Aber nicht mehr zu ändern.
Auf der anderen Seite musste er ja "nur" Darm rausschneiden - nix an den Organen oder so.... (Hier spricht ein Laie )

Ansonsten gehts ihr gut, sie kann wieder essen, Darm funktioniert wie er soll und Schmerzen hat sie nur beim Husten (wurde ein Leistenbruch festgestellt). Blase hat sich entzündet (soll "normal" sein), das Antibiotika hat sie nicht vertragen, musste sich übergeben und das tat dann entsprechend weh. Aber gut, das sind Kleinigkeiten und schon wieder fast weg.

Ich werde jetzt mal fleißig weiterlesen und ein paar Fragen sammeln zu denen, die ich schon habe.

Nochmal vielen lieben Dank euch allen ! Alles nur erdenklich Gute im neuen Jahr und viiiiiiiiiiiel Glück und kleine Wunder !
Heike
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  #14  
Alt 29.12.2007, 15:19
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Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Heiman,

versuche auf jeden Fall den Entlassungsbericht mit patholigischem Befund zu bekommen. So wie der Arzt das angeblich gesagt hat scheint mir das Mumpitz zu sein. "Reste"...was soll das bedeuten? Könnte nur bedeuten, dass sie nicht alles entfernen konnten (also R1), was sehr schlecht wäre, oder aber das noch Polypen da sind, die aber gutartig sein könnten. Daher auch vllt. die Frage ob der ganze Darm gespiegelt worden ist.

Wenn da allenfalls noch andere Polypen sind, dann sollten die bei Zeiten entfernt werden, aber eine Chemo deswegen

Wichtig ist erstmal OP gut überstanden, N0 und M0.

In diesem Sinne

Euch allen ein wirklich gutes 2008
Jimbo
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  #15  
Alt 29.12.2007, 19:37
Heimam Heimam ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und völlig planlos !

Hallo Jimbo,
danke für deine Antwort. Du hast Recht, das mit den "Resten" kam mir komisch vor, zumal er mir doch nach der OP gesagt hatte, es sei "alles" raus ? Ich warte jetzt erstmal das Gespräch mit dem Arzt ab (wollen wir am Montag, da soll sie auch schon entlassen werden

Anschließend hat sei einen Termin bei dem Endokrelogen (oder wie heißt der noch gleich) jedenfalls da, wo sie Darmspiegelung gemacht bekam und auch dann Chemo bekommen soll.

Diesesmal haben wir Zeit - und können überlegen und mit-entscheiden.
Vor einer Woche sah das ja ganz anders aus. Da war man irgendwie ausge-
liefert und hatte keine andere Wahl als Vertrauen zu haben.

Heute weiß ich, auch dank euch, ein bissel genauer um was es geht und frage auch einfach nach.

Dankeschön. Sie kann/soll jetzt erstmal Silvester feiern. Ich kann mir schon vorstellen das ihr die Aussicht auf Chemo nun doch noch Angst macht. Denn das da was in ihr schlummert ist sicher ein unangenehmes Gefühl.

Wird schon. Muss ja.

Viele liebe Grüße,
Heike
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