Kleinzelliges BC bei meiner Mutter/Palliativ

[Hondahexe46]

Hallo zusammen,
auch ich möchte mich hier heute vorstellen. Ich heiße Claudia, bin 45 Jahre alt und bin hier auf der Suche nach Gleichgesinnten und Betroffenen, die mich vielleicht ein wenig beraten oder Tips geben können.
Hier meine Geschichte.
Meine Ma(67) hat im Mai 2012 angefangen öfter hinzufallen ( Ihrer Aussage nach ist sie nur gestolpert !) dann kamen ganz massive Sprachstörungen dazu - Sonntags haben wir sie dann ins Krankenhaus gebracht - so beginnt der Leidensweg.
Bei Ihr wurde ein kleinzelliges Bronchialkarzimon mit Metastasenbildung am Kleinhirn festgestellt. Es handelte sich um eine kleine und Große Metastase-
die große wurde operativ entfernt die kleinere anschließend bestrahlt. Soweit alles in Ordnung, danach bekam sie 6 Einheiten Chemo. Die Ärzte waren sehr zufrieden-bis auf die Sprache und Motorik(aber dafür sollte meine Ma in eine reha, um das wieder zu üben) Wir stellten dann einen Rehaantrag, der aber von der Krankenkasse abgelehnt worden ist ! Ich bekam den Tipp einen Antrag bei der Arbeitsgemeinschaft Krebserkrankten Bochum ( Hiermal einen ganz fetten dank an Herrn Pinscher) zu stellen. Das erfolgte auch prompt Dank des eben erwähnten Herrn . Im Januar bekam meine Ma eine Lungenentzündung- auch alles super geschafft. Dann kam Anfang März ihre Reha. Aber von da an ging irgendwie alles rapide nach unten.
Meine Mutter wurde so schwach und baute so ab, das sie von der Reha nach 3 Wochen sofort in Ihre Klinik verlegt wurde. Das war an einem Donnerstag, Freitag wurde ein Ultraschall gemacht ( weil sie einen so immens dicken Bauch hat) aber da wurde nichts festgestell- am Montag sollte ein CT gemacht werden, dort wurde ein Darmriss festgestellt- Not- OP. Op einigermaßen gut überstanden. Aber die Ärzte sagten uns jetzt auch, das es keine Therapie mehr für meine Ma geben wird. Sie bekommt nur noch hochdosiertes Kortison und Schmerzmittel. Gestern ist mir aufgefallen das sie so viel Wasser im Körper hat. Ihre ganzen Hände sind so aufgeschwommen und wenn man draufdrückt- wie ein Wasserballon. Sie Fantasiert auch teilweise, also nicht mehr so wie sie vor der Op war. Ihre Blutwerte sind auch täglich schlechter. Ich weiß das meine Ma bald gehen muss, aber muss Sie sich noch so quälen? Und das schlimmste an der ganzen sache überhaupt ist, das meine Ma 4 Kinder großgezogen hat, und sich nur meine Große Schwester und ich uns kümmern. Der kleinste Bruder hat sich seit Januar überhaupt nicht mehr gemeldet und der mittlere Bruder hat nur seine Finanzen im Kopf-tztz !! Aber jetzt steht die Frage im Raum was geschieht mit meiner Ma bis zu Ihrem Tode?? Ich finde zuhause hat sie nicht die Ruhe und Pflege die Ihr zusteht, ich habe schon an ein Hospiz gedacht- das wollen aber meine Geschwister nicht ! Sie wollen sich eine Polin holen- Nee also bei aller Liebe, aber das finde ich überhaupt nicht gut! Ich kann meine Ma nicht 24 Stunden pflegen , ich wohne 80 Km weit entfernt-ich mache alles, was in meiner macht steht, aber ehrlicher weise möchte ich auch sagen, das ich keine Kraft habe meine Ma so zu sehen! geschweige denn ihr beim sterben zuzuschauen. Ich möchte das sie in ein Pflegeheim kommt oder in ein Hospiz, wo sie sehr gut aufgehoben ist. Wo ich sie besuchen kann und ich weiß das dort alles für sie getan wird.
Wer weiß da vielleicht einen Rat, wenn sich Geschwister nicht einig sind , was man da tum kann. ( Mein Vater( 72) ist auch nocht da,ist aber vor 2 Jahren selber an Lungenkrebs erkrankt und kann meine Ma nicht pflegen- ihm gehts aber gesundheitlch wieder sehr gut)
Ich hoffe sehr, das ich hier etwas erfahre welche möglichkeiten es gibt .
Mit lieben Dank für eure Info

[rosa.sputnik]

Hallo Hondahexe,

hast Du vielleicht mal Deine Mom gefragt was sie moechte?
Was hast Du gegen eine Polin? Wenn Deine Mom in ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann und zusaetzlich evtl. noch ein Palliativdienst hinzugezogen wird waere das doch eine tolle Sache.

Meine Mom wollte unter gar keinen Umstaenden in ein Hospiz und ich finde dass wir Kinder, wenn es irgendwie moeglich ist, respektieren muessen.

Sie sind krank, aber nicht unmuendig.

Ich wuensche Euch alles Gute und viel Kraft.

Jasmin

[Hondahexe46]

Hallo,
gegen eine Polin ansich habe ich nicht- so, das nur mal zur Klarstellung.
Was meine Ma möchte- ja natürlich würde sie lieber nach hause- aber dort sind einfach die Gegebenheiten nicht da, das immer und jederzeit jemand bei ihr ist- mal ganz abgesehen davon, denke ich, das meine Mutter das unter diesen Umständen gar nicht beurteilen kann. Ich möchte einfach nur das beste für meine Mutter, wenn es darum geht. Und ein Hospiz oder Pflegeheim würde ich mal sagen hat da wohl die besten Erfahrungen, mit Todgeweihten Menschen umzugehen. Deswegen gibt es auch solche Einrichtungen.
Und mit dem Gedanken das sie alleine zuhause stirbt , möchte ich nicht wirklich Lebe

[Monika Rasch]

Hallo Hondahexe,
Deine Mama möchte nach Hause.
SIE möchte das.


Du hast sicher Recht wenn Du sagst dein Papa schafft die Pflege nicht.
Eine polnische Pflegerin kann tatsächlich die Lösung sein, aber dann muss es natürlich legal ablaufen, damit die polnische Pflegerin auch angemessen entlohnt wird.
Ich hatte mich schon mal für meine Schwiemu(quasi nur als Bespaßerin-zur Unterhaltung und mitwohnen) an 2 Pflegeagenturen gewandt.
Bei dem erforderlichen Pflegeaufwand müsst Ihr mit Kosten nicht unter 2000 Euro mtl.rechnen, und wenn Deine Mama noch keine Pflegestufe hat dann müsst ihr das komplett selber bezahlen.

Und ein Hospiz oder Pflegeheim würde ich mal sagen hat da wohl die besten Erfahrungen, mit Todgeweihten Menschen umzugehen. Deswegen gibt es auch solche Einrichtungen.

Du hast auch da Recht, im Pflegeheim und im Hospiz arbeiten Menschen für die der Tod ALLTAG ist.
Im Pflegeheim kommt noch ein irrer Personalmangel zu zu knappe Zeit für den Einzelnen Bewohner dazu...iEin Pflege/Seniorenheim ist einfach keine Sterbeklinik.
Ein Heim ist eher was für Leute die dort noch leben wollen, die Angebote wahrnehmen können....nicht nur liegen und leiden.

Menschen, präfinal,eigentlich schon sterbend,, sind am besten im Hospiz aufgehoben.
Oder zuhause unter Mithilfe eines örtlichen Hospizdienstes.
Versuch doch mal über den Sozialdienst des Krankenhauses, ob Du es nicht doch schaffst, Deine Mutter zuhause sterben lassen zu können.
Wenn sie nicht vorher schon im Krankenhaus stirbt- das kann schneller sein als Du es Dir vorstellen kannst.

[Mel_1]

Hallo Hondahexe,

besprich die Problematik doch mal mit dem Sozialdienst in der Klinik.
Auch mal mit Hausarzt reden.
Hospiz ist finde ich eine tolle Alternative für Familien, die eben daheim keine 24 Stunden-Betreuung haben.
Schaut Euch doch mal eins in Eurer Nähe an...kostet ja nix.
Pflegeheim würde ich jetzt mal ausschliessen, da oft die Versorgung nicht so toll ist und...es muss erstmal ein guter Platz gefunden werden.
Also...Infos bei Ärzten sammeln, dann zusammensetzen!
Gruß
Mel

[Nicole-maria]

Hallo hondahexe,

Erstmal viel kraft für dich und deine Familie. Ich kann dich Sehr gut verstehen. Mein Vater ist vorgestern an Lungenkrebs gestorben in einem Hospiz. Wir haben auch lange nachgedacht ob wir ihn dort hin geben. Zuerst wollte er auch nicht aber schon am nâchsten Tag sagte er Ei hätten nichts besseres machen können.

Die Pflegerinnen sind so nett, bemüht und erfüllen jeglichen Wunsch. Sie machen dort kleine Familienfeste, jemand spielt Klavier, singt oder, oder, oder. So war es bei uns. All das hätten wir ihm die letzen 4 Wochen nicht geben können. Abgesehen von der pallitativmedizin und Betreuung ist alles bestens. Ihr braucht euch überhaupt keinerlei sorgen machen.

Ihr könnt sogar dort übernachten sofern das jemand möchte. Redet doch nochmal zusammen, vereinbart vielleicht einen Termin in euren Hospiz, schaut euch alles an und informiert euch.

Wenn du magst kannst mir auch eine e-Mail schreiben wenn noch fragen offen sind.

Liebe Grüße, viel kraft und lass dich umarmen