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Alt 27.11.2017, 15:53
axiom axiom ist offline
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Beiträge: 174
Standard AW: Seminom oder Nicht-Seminom

Hi,

Die Informationen sind etwas zu lückenhaft um da wirklich mitreden zu können.
Wichtig ist:
Die Tumorformel (pTx Lx Vx Rx Nx Mx)
Der Histologische Befund (reines Seminom?)
Die Größe im 1. CT und die Größe im CT nach der Chemo

Tumormarker wären zwar interessant (bHCG vor allem) aber sind bei einem Seminom nicht zwingend ausschlaggebend. Diese sollte man eigentlich am Beginn von jedem Zyklus messen und ca 4-6 Wochen nach dem letzten Zyklus. Du gibst hier zwar werte an, aber schreibst nicht welcher Tumormarker das ist (LDH, bHCG, AFP, ...)

Es ist normal, dass der Tumor nicht linear kleiner wird, sowohl bei Bestrahlung als auch bei Chemotherapie. Das sieht man hin und wieder auch an den Tumormarkern. Folgendes Schema kann man da (vereinfacht) betrachten: -90%, -9%, -0.9%,...
Nicht nur das, oftmals bleibt bei einem Tumor noch ein vernarbtes (Fibrose) oder entzündetes (Fekrose) Gewebe übrig. Das kann man auf einem CT schwer bestimmen, weswegen man die Daumenregel verwendet, die sagt, alles was unter 1cm bei einem Nicht-Seminom ist, kann bleiben (manche ärzte sind da radikaler). Bei einem reinen Seminom kann bisschen mehr dran bleiben, das neigt wohl eher zur vernarbung.

Grundsätzlich spricht ein reines Seminom allerdings sehr gut auf die Chemo an. Daher findet man bei den meisten RTR (Residual Tumor Resektion, RLA wäre wenn Lymphknoten als Therapiemaßnahme vor einer Chemo entfernt werden) entnommenen Präparaten kaum noch lebende Tumorzellen (mehr als die Hälfte). Dennoch ist die größe des Resttumors ein risikofaktor und muss unbedingt beachtet werden. Je größer, desto größer ist die Gefahr.

Bei einem reinen Seminom könnte man als entscheidungshilfe zur OP auch ein PET/CT machen. Das ist zumindest bei einem echten Seminom aussagekräftiger als bei einem nicht-seminom. Dabei wird einem ein radioaktiv gemachter Zucker injiziert (FDG), der dann verstärkt von Tumoren verstoffwechselt wird. Mit einem Pet-Scanner sieht man dann die Anreicherung des Zuckers und weiß, ob so ein Lymphknoten noch aktive Tumorzellen besitzt oder nicht. Das ist allerdings keine 100%ige sache, es ist nur ein (großes) puzzlestück.

Jede OP hat mögliche Risiken, die jedoch nicht eintreffen müssen. Gerade bei so einer schwierigen OP sollte man nur einen erfahrenen Chirurgen arbeiten lassen.
__________________
8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
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10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
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Geändert von axiom (27.11.2017 um 15:57 Uhr)
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