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Alt 12.12.2006, 13:46
J_LOW_ J_LOW_ ist offline
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Registriert seit: 12.12.2006
Beiträge: 4
Standard Ich bin so unendlich traurig.....

Hallo,

meinem Papa wurde ein bösartiger Tumor im Gaumen/Kieferbereich diagnostiziert. Es war der größte Schock unseres Lebens (für meine Familie und mich): Es ist Krebs.

Er wurde am 30.11.2006 (Donnerstag) in der Uni Klinik Münster operiert. Das "Ergebnis" war, dass sie alles wegbekommen haben. Vorher hatte man uns gesagt, dass er mindestens zwei Tage im künstlichen Koma liegen würde. Doch am Freitag haben sie ihn schon wieder wach gemacht. Wir haben uns gefragt: "Warum so früh?" Er wird doch bestimmt höllische Schmerzen haben.

Ich war am Tag der OP mit meiner Mama in Münster. Die OP sollte acht Stunden dauern. Daraus wurden dann doch zwölf Stunden und sie haben uns wieder nach Hause geschickt.

Am Freitag nach der OP haben wir ihn dann besucht. Mir kamen die Tränen, doch geweint habe ich nicht. Keiner von uns hat eine Träne verloren. Wir halten sie im Moment fest, damit Papa es nicht sieht wie unendlich traurig wir sind.

Sein Kopf war um das doppelte angeschwollen. Natürlich kann er nicht sprechen, bekam schlecht Luft und alles tat ihm weh. Ich habe so oft nach Schmerzmitteln für ihn gefragt, da es es nicht mehr ausgehalten hat. Das schlimmste war von Anfang an: das Liegen. Er muß auf seinem Rücken liegen und den Kopf gerade halten.

Am Samstag sah er schon wieder besser aus. Er konnte sogar teilweise was aufschreiben (er hat ein Schreibbrett). Doch das was er geschrieben hat war schrecklich. Er will nach oben hat er aufgeschrieben. Ich habe ihm gesagt das er schon ganz oben ist (Station 19). Und höher lasse ich ihn auf keinen Fall. Nachdem ich ihm das gesagt habe hat er angefangen zu weinen und wir haben einfach geschwiegen.

Am Sonntag (3.12.06) dann die Schock-Nachricht. Papa wird zum zweiten Mal operiert. Der transplantierte Hautlappen wird abgestoßen bzw. nicht richtig durchblutet. Auch diese OP hat er über sich ergehen lassen.
Ich bin dann von Sonntag auf Montag in der Uni Klinik geblieben und habe an seinem Bett auf ihn aufgepasst. Nach 26 Stunden ohne Schlaf war auch ich am Ende und bin nach Hause gefahren. Meine Mama ist bei ihm geblieben. Und so wechseln wir uns von Nacht zu Nacht ab und passen auf ihn auf.

Er hat nämlich höllische Probleme Luft zu kriegen. Teilweise ist es durch das Personal verschuldet worden. Aber ich möchte keinem die Schuld geben. Es waren auch sehr liebe Krankenschwestern und Pfleger bei ihm. Eine Krankenschwester sagte mir letzten Sonntag sie stelle sich vor selber dort zu liegen. Ich denke das ist die beste Voraussetzung eine gute Krankenschwester zu sein.

Die letzte Woche verlief ziemlich turbolent. Es war ein ewiges auf und ab. Mal ging es ihm gut... mal nicht.

Gestern hat er das Luftröhrchen aus seinem Hals bekommen. Das Loch wurde zugeklebt. Auf einmal bekam er keine Luft mehr und die Krankenschwestern standen wie gelähmt da und wußten nicht was sie tun sollten. Sie haben dann auf sämtlichen Stationen angerufen um die Ärzte zusammenzutrommeln.

Er hat jetzt wieder ein Beatmungsgerät.

Habe gerade auf Station 14 angerufen. Dort liegt er zur Zeit. Er sitzt am Fenster uns schaut sich die "Welt" an. Hat mir durch die Schwester schöne Grüße ausrichten lasse und das er mich lieb hat.

Ich liebe Dich auch über alles Papa!!!

Deine Jenny
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