Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.05.2001, 08:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

1999 wurde bei meiner besten Freundin Magenkrebs festgestellt. Man entfernte den gesamten Magen. Sie lernte damit umzugehen und es schien als wenn alles gut werden würde. Wegen sehr starken Rückenschmerzen begab sie sich jetzt in Behandlung. Ergebnis: Krebs in der Wirbelsäule. Sonntag haben wir noch zusammen gegessen, Montag bekam ich die Nachricht, sie ist in der Nacht vor Schmerzen zusammen gebrochen und ins Krankenhaus gekommen. Im ganzen Körper ist Krebs. Sie bekommt erst am 26.06. das erste Mal eine Chemobehandlung!!! Es soll eine sehr agressive Krebsform sein,- leider weiss ich den Namen nicht. Trotzdem: Es muss doch irgendetwas geben. Kann mir jemand eine Klinik empfehlen? Was ist mit Ernährung zu erreichen? Wie baut man am besten Geist und Seele auf? Sie hat einen verzweifelten Mann und Kinder im Alter von 9 und 11 Jahren. Wie hilft man den Kindern? Womit und wie hilft man ihr am besten? Was kann man tun? Ich kann mich nur schwer damit abfinden. Ich will nicht glauben, dass sie die Klinik vielleicht nicht mehr lebend verlassen wird. Ich habe die Kraft für sie zu kämpfen, was kann ich tun??????
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.07.2001, 14:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Liane,
Respekt vor Ihrer Energie, Ihre Freundin nicht aufzugeben sondern trotz der düsteren Prognosen helfen zu wollen. Ich wünsche Ihnen, Sie würden dafür mit der Genesung Ihrer Freundin belohnt.
Was alles möglich, sinnvoll und auch erforderlich ist, erfahren Sie auf den Websites der Kliniken:
www.benediktusquelle.de
www.leonardis.de
Die dort aufgelisteten Therapien sind gleichzeitig auch der Katalog der Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Alles in Kombi mit Hyperthermie - in diesem Fall vermutlich die Ganzkörperhyperthermie - sehr wichtig! Vieles davon kann auch sofort zu Hause angefangen werden. Wenn Sie mir sagen, in welcher Ecke Deutschlands Ihre Freundin wohnt, finden wir im Net sicher auch etwas in ihrer Nähe. Es sollte nur bald etwas geschehen.

Love and Light

günter
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 27.08.2001, 12:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Ihr Lieben, die mir geantwortet habt. Vielen Dank für Eure Tips. Natürlich hab ich mich bei allem schlau gemacht, Informationen eingeholt und an Ines weitergegeben. Ob sie es in irgendeiner Form nutzen wird, bin ich mir nicht sicher. Bücher von Menschen die den Krebs überlebt oder damit leben, sind für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Begründung: Sie würde wohl nicht wirklich gesund sein wollen, sonst würde ihr Willen ja ausreichen. Mit anderen Betroffenen möchte sie sich nicht auseinandersetzen, weil sie das noch mehr belasten würde. Ich habe das Gefühl in ihr tobt ein Kampf, indem alles gegeneinander kämpft. Glaube sie findet einfach keine innere Ruhe um zu einer genesenden Einstellung zu kommen. Sie "versucht" an Gott zu glauben und betet wie ein Freund ihr es "beibringt". Es wirkt auf mich, als wenn sie alles nur annimmt, weil sie selbst so hilflos ist, aber nichts kommt aus ihr selbst,-Ich glaube tief in ihrem Innersten, hat sie längst aufgegeben. Sie steckt so voller Angst(natürlich versteh ich das), dass ich mich inzwischen frage, wie soll sie denn so gesund werden? Das schwierigste ist wie ihr merkt, ihrer Seele und Ihrem Geist Kraft und Unterstützung zu geben. In dieser Richtung weiß ich wirklich nicht weiter.
Inzwischen befindet sie sich in der Kur. Dadurch, dass ihre Blutwerte so schlecht sind, darf sie nur dorthin wo keine Menschen sind, um sich nicht zusätzlich der Gefahr einer Infektion auszusetzen. Die Chemo wurde auch wegen den Blutwerten abgesetzt und ca. 20 Kg hat sie bisher abgenommen.
Jetzt fallen ihr die Haare aus, was sie auch sehr belastet.
Ich denke sie müsste ihr Leben ändern. Alles was sie an zusätzlichen Problemen belastet, hinter sich lassen. Versuchen das Leben zu leben, wie sie es sich wünscht. Ich weiß, das ich leicht reden kann, aber ich seh darin die einzige Chance ihre Seele aufzubauen, denn der ganze zusätzliche Alltagsstress belastet doch auch ohne Ende.

Für alle die hier lesen, ob berroffen oder nicht, wünsche ich ganz viel Kraft und alles Gute
Liane
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 31.08.2001, 21:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo

Liane mir geht es aenlich wie dir,Ich habe auch dieses Jahr erfahren das meine Schwiegermutter Krebs hat,Sie ist gerade 49 Jahre geworden.Und hat sich auch aufgegeben,ich habe alles versucht um ihr zu helfen aber selbst die Arzte sind verzweifelt Sie hat Streu Krebs,und heute habe ich erfahren (31.08.01) das die Chemo nicht anschlaegt.
Die Arzte geben ihr nur noch ein Parr Tage.
Ich hoffe du hast mit deiner Freundin mehr Glueck,Sage ihr bitte von mir Sie soll sich nicht aufgeben,Sie soll Kaempfen.

Viel Glueck
Sabrina
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.10.2001, 16:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo liebe Liane und liebe Sabrina,

ich kann Eure Verzweiflung gut verstehen und natürlich auch den Wunsch, dass Eure Freundin und Schwiegermutter kämpfen. Ich kann die Überlegungen verstehen, dass die bisherige Lebensführung vielleicht zu anstrengend war und geändert werden müsste und alles andere, was man so überlegt, wenn man sich fürchterliche Sorgen um jemanden macht.

Als Gesunder verfällt man gerne in wilde Betriebsamkeit, wenn ein nahestehender Mensch schwer erkrankt ist und vergisst darüber manchmal das Wichtigste: zuhören und mitfühlen, einfach nur in den Arm nehmen und vielleicht sogar zusammen weinen.
Eure Freundin und Schweigermutter sind sehr, sehr krank und sie bekommen von den Ärzten garantiert täglich tausend Anweisungen und Tipps, was sie tun und bleiben lassen sollen. Wie erholsam muss es da sein, sich bei nahestehenden Menschen auch zwischendurch einfach mal fallenlassen zu können.

Bei meiner Mutter habe ich auch manchmal gedacht, dass sie zu wenig kämpft bzw. die falsche Mittel einsetzt. Aber sie brauchte einfach oft nur mehr Zeit. Zeit sich mit der schrecklichen Diagnose abzufinden, Zeit sich darüber Gedanken zu machen, dass sie vielleicht sterben muss, Zeit, sich auch ohne Haare im Spiegel angucken zu können, Zeit, sich über ihren Körper zu ärgern, der plötzlich nicht mehr belastbar war ... Mich hat das oft völlig verrückt gemacht, weil ich die ganze Zeit dachte: Zeit ist das, was einem diese Krankheit ja gerade nicht lässt.

Nur langsam habe ich gemerkt, dass für einen kranken Menschen die Energie und Tatkraft der Gesunden manchmal unerträglich ist und meine Mutter sehr wohl gekämpft hat. Aber auf die Art und Weise wie es ihrem Typ und ihrem Leben entsprach und nicht so, wie ich es wollte. Irgendwann war ich soweit, dass ich es auch akzeptiert hätte, wenn sie nicht gekämpft hätte. Ich hatte endlich kapiert, ihre Entscheidungen zu respektieren. Natürlich habe ich weiterhin recherchiert und nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten Ausschau gehalten. Aber anders als am Anfang habe ich ihr "nur" davon erzählt und es dann ihr überlassen, ob es für sie von Interesse ist. Ich habe aufgehört, Druck auf sei auszuüben, denn noch mehr Druck konnte sie beim besten Willen nicht gebrauchen!

Das Buch "Mut und Gnade" von Ken Wilber schleppte ich damals Tag und Nacht mit mir rum. Ich weiß nicht, wie oft ich es gelesen habe, unzählige Male. Dort gibt es unter anderem mehrere Seiten zum Thema "Helfer eines erkrankten Menschen" und mir wurde bewusst, wie verletzend manchmal so gute gemeinte Tipps sein können wie bspw. "ändere Dein Leben". Beinhaltet dieser Satz doch, dass man sein Schicksal immer und jederzeit in der Hand haben kann, wenn man es nur richtig anstellt und selbst Schuld hat, wenn man den Kampf dann vielleicht am Ende doch nicht gewinnen kann.

Ich weiß, dass Ihr es gut meint und Euch fürchterliche Sorgen macht. Ich weiß auch, dass Ihr das Gefühl habt, doch irgendetwas tun zu müssen. Aber so wie Ihr die Freundin und Schwiegermutter beschreibt, helfen liebevolle Anteilnahme und geduldiges Zuhören zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht besser als alle noch so gut gemeinte Tipps. Fragt sie doch auch mal, womit Ihr sie am besten unterstützt, was sie sich am meisten von Euch wünschen.

Alles Liebe, Josefine
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.10.2001, 20:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Josefine

Danke für die Tips.Aber Sie kamen leider zu spät.
In der Nacht wo ich meinen Brief hier geschrieben habe,ist Sie gestorben.Aber vieleicht war es ja besser fuer Sie,Ihre Schmerzen hatten endlich ein Ende.Ich hoffe deinen Brief Lesen noch viele andere,vieleicht ist es bei ihnen noch nicht zu spät.Ich Danke dir.

Alles Liebe

Sabrina
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.10.2001, 15:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Liebe Sabrina,

es tut mir so leid, dass Deine Schwiegermutter gestorben ist. Ich hoffe, dass Ihr Euch in der Familie aneinander festhalten könnt und dort Trost findet.

Für Deine Schwiegermutter war der Tod bestimmt eine Erlösung. Das tröstet ein wenig, lässt einen den Verlust aber nicht weniger schmerzvoll erleben. In den vergangenen Wochen habt Ihr Eure eigenen Bedürfnisse sicherlich hinten an gestellt und Euch ausschließlich um Deine Schwiegermutter gekümmert. Jetzt beginnt die Zeit, in der Ihr Euch gut um Euch kümmern müsst.

Ich wünsche Euch alles Liebe

Josefine
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 04.10.2001, 16:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Josefine

Ich danke dir sehr fuer deine anteilnahme.
Es waere schon wenn unsere Familie einander festhalten koennte,aber seit dem meine schwiegermutter gestorben ist zerreist die Familie immer mehr.Und ich habe die Hoffnung aufgegeben,das es nochmal wie frueher wird.Aber das Lben muss weiter gehen,irgendwann.Ich haette nur niemals gedacht das es so weh tuen kann,wenn ein Menschen den man Lieb geht.

DANKE

Sabrina
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 04.10.2001, 19:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Sabrina,

ja, es tut verdammt weh, jemanden zu verlieren, den man liebt! Eine Zeit lang kann man nur diesen Schmerz fühlen. Aber es wird besser, irgendwann. Vielleicht schaust Du mal im Forum für Hinterbliebene rein. Dort findest Du Gesprächspartner, die sich ebenfalls Gedanken darüber machen, wie sie den Tod eines geliebten Menschen verkraften und den Schmerz langsam überwinden können.

Zu Eurer Familie: Jeder geht mit der Trauer anders um, erlebt sie anders und hat andere Erinnerungen an den verstorbenen Menschen. Habt jetzt Verständnis dafür, dass Ihr manchmal unterschiedlich denkt, unterschiedlich handelt. Ihr werdet bestimmt wieder zueinander finden, wenn Ihr alle die erste schwere Zeit ein wenig mehr verarbeitet habt. Es ist alles noch ganz frisch, habt Geduld!

Liebe Grüße

Josefine
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 04.10.2001, 19:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Josefine

Danke ich werde deinen Rat befolgen ,und im Forum mal reinschauen.Du warst mir eine echte Hilfe.

Liebe Grüsse

Sabrina
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 16.10.2001, 07:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Liebe Josefine, vielen Dank für Deine Zeilen, die mich sehr nachdenklich machten. Ich habe inzwischen die Erfahrung machen müssen, dass man mit der Energie eines Gesunden, tatsächlich den Kranken bedrückt/ erdrückt. Ines hat mir das auch unter Tränen erzählt. Sie ist froh eine Freundin des Herzens, wie sie mich nennt zu haben, aber meine Energie ist oft einfach zu viel für sie gewesen. Das was Du schreibst, ist genau richtig. Einfach nur da sein, das Gefühl zu geben, dass sie jederzeit sich melden kann, ist das Wichtigste überhaupt. Zusammen weinen, in den Arm nehmen, all das ist es. Ich bedränge Ines nicht mehr. Wir leben damit das sie sehr krank ist. Wir reden nicht mehr so viel darüber, aber wir verdrängen es auch nicht.
Ines geht jetzt für ein halbes Jahr in die Hospitz. Ob sie wieder kommen wird weiss man nicht. Gut sieht es nicht aus, aber Wunder geschehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Eine innige Umarmung und alles Gute
Liane
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 24.01.2002, 07:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Ines ist gestern gestorben.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Verzweifelt - 2002 Melanom Clark III (langer Text) Hautkrebs 5 06.08.2005 12:20
verzweifelt Brustkrebs 13 02.11.2004 21:40
PSA - leicht verzweifelt -bitte Hilfe Prostatakrebs 1 04.11.2002 19:58
Völlig verzweifelt Hirntumor 2 23.10.2002 21:23


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55