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  #61  
Alt 02.02.2004, 23:59
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Memories,
ich weiß es ist jetzt für dich im Moment sehr schwierig und die wenigsten Menschen um uns rum verstehen, wie sehr man einen Menschen vermissen kann. Man kann ihn so vermissen, daß es so weh tut, daß man das Gefühl hat man könne nicht atmen oder man übersteht den heutigen Tag nicht. Aber man muß weitermachen und an die Verstorbenen denken, denn sie wollen, daß man es schaft und weiterlebt auch ohne sie, so schwer es auch ist.
Den einzigen Trost, den ich im Moment habe ist meine 6 jährige Tochter, sie hat ein Recht, dass das Leben weitergeht. Wir reden oft von ihrem Papa, der vor 2 1/2 Monaten nach 5 jähriger Krankheit verstorben ist.

Das einzige was hilft ist die Zeit und Gespräche mit Leuten, die den Verstorbenen gut gekannt haben.
Eines Tages wachst du auf und wirst nicht sofort an ihn denken, dann wird es langsam etwas leichter und du kannst an die schöne gemeinsame Zeit zurückdenken ohne daß es dir das Herz zerreißt. Halte durch und schreibe einfach drauf los, das hilft. Viele liebe Grüße Petra S.
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  #62  
Alt 03.02.2004, 13:20
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Memories,
es bringt sicher nichts, wenn Du denkst, was wäre gewesen wenn... Und suche nicht den Fehler bei Dir, Du bist ein Mensch und hast in dieser Situation entsprechend reagiert. So, wie es Dir möglich war.
Es ist hart, wenn man einen Familienangehörigen sterben sieht und nur hilflos zusehen kann. Das muß man nach dessen Tod auch verarbeiten. Und dazu kommt die Trauer, Wut und Hilflosigkeit, weil die Umwelt von einem verlangt, möglichst bald wieder zu "funktionieren". Ich habe bis heute nicht so trauern können, wie ich manchmal wollte, auch wegen meinem Sohn... Und die Sprüche der anderen: "Da wo sie jetzt ist hat sie es besser" bringen eigentlich wenig, weil ich mich frage, warum mußte sie sterben, damit es ihr besser geht...
Die anderen können Deinen Schmerz nicht nachfühlen, wenn sie selber noch nicht in dieser Situation waren. Das ist mir klargeworden, weil ich bei jeglicher Erwähnung meiner Mutter das "sich Zurückziehen" der Leute körperlich gespürt habe.
Schreibe Deinem Mann einen Brief mit Deinen Gedanken und Gefühlen, vielleicht versteht er Dich dann besser.
Eine Angestellte in dem Hospiz, wo meine Mutter starb, sagte (mein Sohn war da 3 Monate alt): "So ein Kind ist Leben pur - der Kreis schließt sich", das fand ich wunderschön.
Mit der Zeit wird das Loch in Deinem Herzen, das Dein Papa ausgefüllt hat, kleiner, aber es wird sich nie schließen...
Liebe Grüße von Antje
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  #63  
Alt 04.02.2004, 14:02
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Du hast nicht verworren geschrieben, liebe Manuela, und man steigt vollkommen durch. Mehr als das, ich verstehe Dich gut und viele andere hier sicher auch. Schau, mein Vater ist vor über einem Jahr gestorben und noch heute tut es bisweilen genauso weh oder sogar noch mehr als am ersten Tag. In der ersten Zeit ging es mir so wie Dir - ich habe es nicht realisiert, dass er für immer weg ist. Da setzt irgendein Schutzmechanismus ein, ähnlich wie ein Schockzustand - was durchaus etwas Gutes hat, weil man ja gerade in der ersten Zeit überhaupt nicht zu sich kommt...

Zwei Monate sind kurz - lass Dir Zeit und lass Dir vor allem nicht einreden (auch nicht von Dir selbst), dass Du schwach wärst oder gar unnormal! Du hast Jahre Deines Lebens mit Deinem Dad verbracht, wie sollst Du da innerhalb von wenigen Wochen "wieder normal werden"?

Übrigens mit meinem Mann konnte ich auch erst mit ein wenig Abstand über alles sprechen - er war auch ein wenig "traumatisiert" von den Ereignissen und anfangs nicht zugänglich für Gespräche. Aber das hat sich gelegt.

Dir alles Liebe.

Bettina
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  #64  
Alt 04.02.2004, 18:16
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Ihr alle die Ihr leidet,
ich habe ein wunderschönes Gedicht bei uns in der Tageszeitung entdeckt, das möchte ich auch euch schenken.

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines,
das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von meinem Leben,
drum wird das eine Blatt allein
mir immer wieder fehlen.

Mein Mann Peter starb Okt. 2002 an Krebs. Ein Jahr hat er bestialisch gelitten. Auch ich und meine zwei Kinder konnten es kaum ertragen ihn so leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Jetzt nach 1 Jahr hat sich unsere Trauer verändert, sie ist aber nicht geringer geworden. Manchmal habe ich das Gefühl sie überfällt mich stärken als zuvor. Auch meine Tochter (19) macht schwere Trauerphasen durch, die sie verzweifeln lassen. Sie ist anderen Menschen gegenüber sprachlos.
Das kann natürlich keiner verstehen und es wäre so wichtig für sie, daß ein Mensch dabei ist der hartnäckig bleibt und sie öffnet. Das ist wahrscheinlich zu viel verlangt. Sie möchte gerne wieder einen Partner, der sie versteht und nimmt wie sie ist mit ihren Tränen und Ängsten. Wie heißt es so blöd die Hoffnung stirbt zu letzt.
Habt Ihr noch Lust auf ein Gedicht

Im letzten Moment
Noch einmal diese Welt umrunden
noch einmal einen Ort erkunden
noch einmal etwas Schönes geben
-lass mich noch ein bisschen leben!
Von mir aus einen Traum nur träumen
oder ein Regal einräumen
noch einmal vor Erregung beben
-lass mich noch ein Stückchen leben!
Lass mich noch mal schrein`n vor Glück
noch einmal einen Blick zurück
Noch einmal nur die Sonne sehn
-bitte lass mich noch nicht gehn!
Lass mich noch mal traurig sein
lass mich ganz mit mir allein
in Demut möcht ich mich ergeben
-lass mich nöoch ein bisschen leben!
Ich möcht noch einen ganzen Tag
den ich bewusst begehe
damit ich angstfrei gehen kann
bevor ich vor Dir stehe.

Alles Liebe Christa
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  #65  
Alt 04.02.2004, 18:48
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Christa: Wunderschoen. Und danke.
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  #66  
Alt 05.02.2004, 17:03
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

@Christa
Von mir auch ein herzliches DANKE!
Das erste Gedicht hatten wir auch in der Todesannonce meiner Mami stehen. Das ist jetzt etwas über einen Monat her...
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  #67  
Alt 06.02.2004, 12:07
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Etu und Conny,
freut mich, dass ich euch eine kleine Freude bereiten konnt.

Liebe Conny,
es tut mir immer wieder weh, wenn ich Menschen begegne die unter dem Verlust eines geliebten Menschen leiden. Schon bei dem Gedanken daran könnte ich mitheulen.
Bei dir ist die Trauer noch riesengroß. Bestimmt kannt du noch nicht begreifen, daß deine Mami tot ist. Es dauert Monate bis es wirklich bewußt wird. Dann kommt eine andere Trauer. Vielleicht hast du einen vertrauten Menschen mit dem du über das Geschehene und deine Gefühle sprechen kannst. Wenn dir dabei zum Heulen ist, dann weine ruhig, denn Tränen sind zum Weinen da und reinigen deine Seele. Deine Mutter ist es schließlich auch wert, dass um sie geweint wird. Menschen die sagen jetzt reicht es mit der Trauer wissen nicht wovon sie sprechen. Am besten man ignoriert solche Aussagen, sie verletzen nur. Denk immer daran die Liebe deiner Mutter ist was besonderes und wird dich auch jetzt nach ihrem Weggang immer begleiten. Achte auf Zeichen deiner Mutter, sie sind da, wenn du genau hinsiehst wirst du sie bemerken. Ich glaube daran.

Alles Liebe Christa G.
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  #68  
Alt 06.02.2004, 12:23
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo,

diese Gedichte sind wirklich wunderschön!

In der Todesanzeige unserer Mutter stand:
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen." (Von Albert Schweitzer)

Liebe Grüße von Antje
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  #69  
Alt 06.02.2004, 14:26
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Liebe Christa,
ich danke dir für deine lieben Worte!! Und ja, es ist so, als ob meine Mami nochmal wiederkommt. Geht mir zumindestens so, kann das alles noch gar nicht glauben. Daran hat auch die Trauerfeier nichts geändert. Der Hammer ist immer für mich, wenn mein Sohni (6 J.) immer winkt und "Hallo Omi!" ruft, wenn wir am Friedhof vorbeifahren....
Zum Reden habe ich zu meinem großen Glück eine ganz liebe Freundin, die vor 4 Jahren ihre eigene Mutter durch den Krebs verloren hat. Ich denke, dass sie wirklich die einzige in meinem Umfeld ist, die mich wirklich versteht und mir nicht irgendwelche Phrasen an den Kopf schmeisst. Ja und zum Glück gibt es ja auch noch euch...

Ganz liebe Grüße aus der Ferne!!
Conny
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  #70  
Alt 06.02.2004, 18:40
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Ihr drei,
vielen Dank für Eure Mails, habe nicht mit soviel Resonanz gerechnet, obwohl ich ein etwas schlechtes Gewissen habe. Hier sind soviele denen es sicher noch schlechter gehen muß wie mir.

Seinen Partner zu verlieren der doch noch so jung war wie bei Dir Petra und dann noch eine kleine Tochter zu haben, der man das alles erklären muß, muß unheimlich schwer sein. Bei meinem Sohn (in 2 Wochen 5 Jahre) war es ja "nur" der Opa und ich muß sagen, er geht damit unheimlich `normal`um. Wenn wir auf den Friedhof gehen und es dauert ihm zu lange sagt er sowas wie -können wir jetzt endlich gehen, sag tüß zum Opa und laß ihn schlafen- das hört sich lustig an, aber mir läuft es immer kalt den Rücken runter. Kinder verarbeiten das einfach besser. Wie geht es denn Deiner Tochter, begreift sie schon richtig das ihr Papa nicht mehr wiederkommt?

Alle meine sogenannten Freunde,habe ich das Gefühl,distanzieren sich im Moment von mir, obwohl ich eigentlich vor anderen immer so tue als ginge es schon wieder. Aber irgendwie kommt niemals mal die (ehlich gemeinte) Frage "wie gehts dir wirklich", oder "willst Du reden". Ich hab immer das Gefühl alle sind froh wenn ich nicht davon angefangen habe und wenn sie wieder auflegen können höre ich geradezu den Stein der ihnen vom Herzen fällt. Mit meinen Schwiegereltern verstehe ich mich seit Papas Tod auch nicht mehr so besonders. Als mein Mann zu meinem Schwiegervater sagte ob er nicht mal meinen Vater besuchen wolle, hat er gesagt er wüßte ja nicht ob mein Vater das für ihn auch tun würde. Mein Papa hat 3 Monate im Krankenhaus gelegen und wir wußten mehr oder weniger das er nicht mehr gesund wird und dann kommt so ein Spruch? Ich weiß nicht ob ich zu empfindlich bin, aber das hat gelangt. Sie haben nicht eimal im Krankenhaus angerufen, nicht einmal bei meiner Máma zu Hause und als er gestorben war haben sie behauptet nicht gewußt zu haben wie krank er war. Meine Mutter sagt, Papa hätte keine Unstimmigkeiten wegen ihm gewollt, ich soll nachgeben weil der klügere immer nachgibt, aber ich kann das nicht vergessen. Dabei denkt man doch gerade die Eltern des Mannes müßten doch auch verstehen was in einem vorgeht. Mein Papa war gerade 65 Jahre alt, er hat zwar länger gelebt als die meisten Angehörigen von denen Ihr schreibt, aber ich finde trotzdem dass das kein Alter ist. Zumal man ja nichts gemerkt hat, bis zur OP ging es ihm ja gut er hat erst danach so abgebaut und sich nicht mehr erholt. Der Spruch der Woche war bei mir ich solle warten wenn jetzt die dunkle Jahreszeit vorbei ist, dann würde es mir schon wieder besser gehen. Ist denn jetzt das Wetter schuld daran das es einem so mies geht oder was??????????? Über manche Aussagen der Mitmenschen bin ich schon verwirrt, um nicht zu sagen schockiert. Einer hat mich gefragt ob ich denn gewollt hätte das mein Papa leidet, was ist das für eine blöde Frage, wär würde sich das wünschen, aber warum konnt er denn nicht ohne zu leiden einfach wieder gesund werden????????Man sollte dann doch lieber den Mund halten,bevor so ein Mist dabei rauskommt.

Wenn ich bei Dir Bettina lese das dein Vater vor über einem Jahr gestorben ist und es Dir heute noch mehr weh tut wie damals, das tut mir wirklich leid. Aber ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, das jemals richtig zu verpacken.

Ich glaube ja eigentlich daran, dass wir uns alle einmal wiedersehen, aber das kann ja noch 20 Jahre dauern, das ist irgendwie auch kein richtiger Trost. Hat eigentlich von Euch jemand irgendetwas nach dem Tot des Angehörigen erlebt, ich meine sowas wie ein Zeichen? Ich warte immer irgendwie auf etwas, was mir Zeigt das es ihm gut geht. Wenn man wenigstens das wüßte, das würde es vielleicht leichter machen. Ich sehe immer die letzten Augenblicke vor mir, mein Papa liefen zum Schluß Tränen aus den Augen und es sah aus, als wenn er geweint hätte, wir konnten uns ja nicht mehr mit ihm unterhalten, er war im Leberkoma, deshalb kann ich gar nicht sagen dass man so richtig Abschied genommen hat, ich weiß noch nicht mal ob er gespürt hat ob Mama und ich da waren.
Was habe ich früher das Internet verflucht, aber heute bin ich wirklich froh das es soetwas gibt und das man hier mit Euch reden kann.
Vielen Dank für das schöne Gedicht Christa. Seit Papa tot ist lese ich ständig die Todesanzeigen und die Gedichte dazu, blöd oder???? Habe ich früher nie einen Gedanken dran verschwendet.
Ich habe auch noch eins
Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein
und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein.
Du sprichst und lachst,
wie wenn nichts wär,
sie scheinen zerronnen wie Schaum,
doch du spürst ihre lastende Schwere,
bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder
mit Wärme und Helle,
die Welt sie wird ein Blütenmeer,
aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr.

Viele liebe, traurige Grüße sendet
Manuela
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  #71  
Alt 06.02.2004, 20:02
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Liebe Manuela dein Gedicht ist sehr wahr, finde ich.
Auch fragst du nach Zeichen. Als mein Mann im Sterben lag unterhielten wir uns über Zeichen die er mir schicken soll, wenn der ankommt. Stell dir vor sein Todestag war ein ganz normaler Tag, kein Regentag. Als er gestorben war, habe ich noch lange Zeit bei ihm verbracht. Als ich zuhause war und meine Gedanken zu sortieren versuchte, schaute ich aus dem Fenster und du wirst es nicht glauben, aber es war ein Regenbogen am Himmel. Es hat mir viel bedeutet, die Vorstellung es sei ein Zeichen von meinem Mann. Am nächsten Tag habe ich Bilder von ihm zusammengestellt für eine Collage, ich lehnte das fertige Bild fest an, kaum habe ich mich umgedreht und bis zur Tür um das Zimmer zu verlassen, fiel das Bild herunter, was praktisch unmöglich war und nichts ist zerbrochen. Auch das empfand ich als ein Zeichen. Wenn ich Sorgen habe, daß dieses oder jenes nicht klappen könnte, schicke ich sowas ähnliches wie ein Gebet an meinen Mann und siehe da es löst sich alles in Wohlgefallen auf. Ich finde es schön, auch wenn andere glauben es ist Zufall. Ich weiß, es gibt keine Zufälle alles geschieht aus einem bestimmten Grund.
Viele liebe Grüße Christa
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  #72  
Alt 06.02.2004, 22:15
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Hallo Christa,
konnte nicht schlafen, deshalb schaue ich noch mal hier rein. Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich Beneide Dich für die Zeichen die Dir Dein Mann geschickt hat. Als mein Papa starb waren wir auch noch lange mit ihm zusammen, fast 4 Std. ehe der Bestatter ihn abgeholt hat, aber es ist nichts geschehen. Ich habe die ganze Zeit gehofft, gewartet, aber da war nichts. Als wir Zuhause waren, (bei meinen Eltern) ist als ich im Bad war die Wärmflasche runtergefallen. Das hat insofern Bedeutung, da ich ihm immer Leberwickel damit gemacht habe. Vielleicht war es ja ein Zeichen, ich weiß es nicht. Bei meiner Mama ist auf der Arbeit auch etwas komisches geschehen. Sie arbeitet bei einem Bäcker und eine Kundin die sie nicht kannte und noch nie gesehen hat, kam zu ihr und fragte ob sie gleich noch da sei. Diese Kundin kam dann noch einmal mit einem Marzipanschweinchen und sagt ihr, dass sie ihr viel Glück für die Zukunft wünschte. Dann war sie fort. Wie gesagt vielleicht interpretiert man zuviel hinein, aber der Gedanke, dass es ein Gruß von meinem Papa war, wäre schön. Leider merke ich ansonsten leider nicht die Anwesenheit, aber vielleicht kommt das noch. Aber das was Du schreibst mit dem Regenbogen, haben wohl schon viele nach dem Tod eines lieben Menschen erlebt, das habe ich in einem Buch über Jenseitswelten gelesen. Genauso sollen Schmetterlinge als solches gelten. Ich lese jetzt noch ein bischen und hoffe das ich gleich einschlafen kann, muß um 3 Uhr schon wieder raus arbeiten.
Ich wünsche allen eine gute Nacht, sofern das möglich ist.
Liebe Grüße Manuela
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  #73  
Alt 06.02.2004, 22:56
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Hallo Manuela,

Du musst Gduld haben. Ich denke Du wirst ein Zeichen bekommen, in irgend einer Form. Ich habe meinen Lebensgefährten im Oktober verloren,nach nur acht Wochen nach Diagnosestellung BSDK. Silvester habe ich mit seiner Tochter verbracht, die nach dem Tod von Detlev wieder zu der Mutter musste. ls wir beide um zwölf auf unsere Terasse gegangen sind,schien uns genau ein Stern ins Gesicht und leuchtete ganz hell,
und es sah so aus als wenn er blinkte. Ich bin mir ganz sicher das es Detlev war und jezt gehe ich immer abends raus auf die terase und rage ihn, wie es Ihm geht und wünsche Ihm eine gute Nacht.

Ferner erlebe ich es jezt immer wieder, das im Schlafzimmer Detlev`s Geruch ist und manchesmal macht es mir richtig angst.Aber dann sage ich mir:das er da ist um zu schauen ob alles in ordnung ist.
Ich muss dazu sagen, das ich detlev immer sehr in Entscheidungen die ich treffen muss einbinde. Ich sage mir dann immer ganz laut: was sollich tun, Detlev helfe mir bitte. Ich weiss nicht was ich tun soll.
Die eine gute Nacht und alles Liebe

Birgit
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  #74  
Alt 07.02.2004, 02:16
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Liebe Manuela, ich kann auch nicht schlafen, bin aber müde, deshalb nur ganz kurz. Ich lese bei Dir immer wieder heraus, zumindest meine ich das, dass Du Dir Deine Trauer nicht zugestehst - weil Dein Umfeld mit Unverständnis reagiert, Anforderungen an Dich gestellt werden, wieder zu funktionieren etc. Aber Du DARFST trauern! Es ist DEIN Schmerz, DEIN Kummer, den kann Dir niemand abnehmen, aber auch nicht nehmen. Laß Dir nichts einreden, Du bist völlig normal, ES ist völlig normal. Das Unverständnis der Umwelt ist häufig nur getarnte Hilflosigkeit - und Angst. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut zu Deiner Trauer zu stehen, egal welche Einflüsse von "Außen" kommen. Und das mit den Besuchen, die nie stattgefunden haben, auch das noch ganz schnell, das kenne ich nur zu gut... Sehr enge Freunde meines Vaters haben es erst ein Jahr nach seinem Tod übers Herz gebracht, sich für ihr Nichterscheinen während seiner Krankheit zu entschuldigen - bei meiner Mutter. Sie will versuchen, es meinem Vater auszurichten... Allerdings weiß sie noch nicht so recht wie, denn er macht sich leider so ganz und gar nicht bemerkbar - keine Zeichen... Alles Liebe für Dich!
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  #75  
Alt 07.02.2004, 16:02
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Liebe Bettina,
vielen Dank für Deine Zeilen, Du hast schon ganz recht mit dem was Du sagst. Ich versuche eingentlich immer nur dann zu trauern wenn niemand bei mir ist. Mein Sohn ist morgens 3 Sts. im Kindergarten und mein man zur Arbeit dann habe ich meine Ruhe dazu, oder Nachts im Bett, wenn man nicht schlafen kann. Mein Mann ist im gegensatz zu Deinem nicht traumatisiert, ich denke er ist einfach nur gleichgültig. Ich habe gestern versucht ein Gespräch mit ihm zu führen. Aber das hätte ich mir schenken können. Er hat mich zwar auch schon in früheren Zeiten entäuscht, aber irgendwie habe ich seinerseits doch mit etwas mehr Verständnis gerechnet. Ich habe ihm gesagt er solle doch mal mit mir reden, mir zuhören, bis jetzt hat er nicht einmal gefragt wie es für mich war als Papa gestorben ist, oder irgendetwas ich weiß auch nicht, vielleicht verlange ich zuviel. Er hat mir gestern jedenfalls gesagt, die Beerdigung sei nun schon über 2 Monate vorbei und er sähe keine Besserung bei mir, irgendwann müsse es ja gut sein, aber er hätte sich damit abgefunden das ich wahrscheinlich die nächsten Jahre noch so rumlaufen werde. Dabei mache ich gar nichts nur ich kann einfach nicht fröhlich durch die Weltgeschichte laufen als wäre nichts geschehen. Jedenfalls hat mich diese Aussage so runtergezogen, das kann ich gar nicht sagen. Sebst als bei mir noch kein naher Angehöriger gestorben ist, konnte ich mich doch in jemanden hineiversetzen dem das gerade wiederfahren ist. Soetwas hätte ich noch nicht einmal zu einem entfernten Freund gesagt, geschweige denn zu meinem Partner. Er sagt er lasse mich doch schon in Ruhe wenn ich doch mal weinen muß in seiner Gegenwart geht er einfach weg und läßt mich allein. Ich habe ihm schon gesagt dass ich das nicht brauche, aber er meint, dass Ruhe dann das beste wäre. Das beste schon aber nicht für mich sondern für ihn. Gestern hat er gesehen, dass ich hier schreibe und hat gesagt er weiß nicht was er davon halten soll, als ob ich verrückt bin oder so??! Warum macht er das? Ich verstehe soetwas nicht. Ich habe gesagt, dass ich wenn schon nicht mit ihm, ich mit irgenwem reden muß, ich glaub nicht das er das verstanden hat. Ich weiß nicht, man ließ ja immer das bei vielen anderen soetwas zusammenschweißt, oder sie noch mehr zusammenwachsen, aber bei mir ist das nicht der Fall. Ich hoffe ich gehe hier niemanden auf die Nerven. Viele Grüße von Manuela
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