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Alt 13.08.2015, 12:17
Nichtaufgeben! Nichtaufgeben! ist offline
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Beiträge: 116
Standard Wo nimmt man Kraft her?

Hallo,
bis jetzt bin ich eher stille Leserin im Forum gewesen. Heute brauch ich von Betroffenen Beistand und Rat?
Seit Februar ist unser Leben anders. Mein Mann hat nach einer beidseitigen Lungenentzündung einen Knubbel im Darm ertastet. Ich habe das zunächst garnicht so ernst genommen, sondern mich so gefreut, dass endlich Antibiotika angeschlagen haben und Entzündung rückläufig war.
Zur Hausärztin sind wir aber dann doch gegangen, weil er von der Darmsanierung wegen AB so heftige Schmerzen bekam. Die Ärztin hat im Ultraschall unklare Strukturen gesehen und ins Krankenhaus überwiesen. Zum Glück ist die Uniklinik direkt nebenan. Erst wurde Verdacht auf Stuhlwalze gestellt wegen ABBehandlung und er ist mit Abführmittel entlassen worden.Nur hat das nichts geändert, Stuhlgang war ja die ganze Zeit da. Knubbel blieb...
Also wieder in die Notaufnahme und nun kam schnell heraus: großer Tumor am Darm, höchstwahrscheinlich Krebs.
Es folgten die härtesten Wochen unseres Lebens. Während der Diagnostik hielten sich Ärzte ganz bedeckt, ob was zu machen sei. Fest stand, Tumor und am Bauchfell Verdickungen. Die anderen Organe laut CT und Sonographie frei.
Zum Glück sind wir in der Uniklinik direkt im zertifizierten Darmkrebszentrum gelandet.
Nach der ersten OP konnte der Tumor (Siegelringcarzinom) im Gesunden entfernt werden allerdings gab es lokal begrenzte Reste im Bauchfell. Es folgte eine 18h Zweit-OP in der das ganze Bauchnetz, 23 Lympfdrüsen, ein Teil vom Zwerchfell entfernt wurde und somit R0 erreicht wurde. Anschließende Hipec Chemospülung.
Nach 4 Tagen Intermediären Station Verlegung auf die normale. Nach 14 Tagen Entlassung, trotz Wundheilungsstörung an der Bauchnaht.
Zusammen haben wir die Reha angetreten, wo es geschafft wurde, dass Wundheilungsstörung so weit im Griff war, dass ambulante Chemo beginnen konnte. Seit dem 20.4 hat er nun Xeloda Chemo als adjuvante Chemo begonnen werden konnte. Allerdings nie bei 100%, da Nebenwirkungen sehr stark durchschlagen. Er entwickelte von den Tabletten eine Art Beulenpest, Hühnereigroße Beulen (keine Blasen) am ganzen Körper. Immer am 8.Tag. Jedesmal müssten dann Tabletten abgesetzt werden. Egal ob herunterdosiert wurde. Nur 2 Zyklen von 5 Zyklen liefen normal. Deshalb erfolgte nun Umstellung auf 48hPumpe anstatt Tabletten. Oxaliplatin wird wohl einigermaßen vertragen, aber das andere soll mittels Pumpe nun besser klappen.
Nun hat er Montag seine 6. Chemo erhalten und es geht ihm richtig schlecht. Er kommt nicht mehr hoch, völlig kraftlos, Kopfschmerzen und Übelkeit.
Ich fühle mich so hilflos. Ich habe so Angst, dass Chemo nicht wirkt in niedriger Dosierung. Oxaliplatin ist bei 75% fU bei 50%.
Ich habe furchtbare Angst vor Metastasen. Ich brauche meinen Mann.
Er ist erst 43, ich bin 41.
Operierende Ärzte haben von guten Prognosen gesprochen. Auch die Onkologin bevor Chemo begonnen hat.
Woher nehmt ihr die Kraft? Ich war krankgeschrieben seit Februar und habe seit 2 Tagen Wiedereingliederung begonnen. Meine Kollegen sind super. Keiner erwartet zu viel, aber ich gehe schon jetzt auf Zahnfleisch. Weil es mir nur gutgehen kann, wenn es ihm gut geht.
Liebe Grüße,
Nina
 

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