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  #16  
Alt 12.10.2011, 21:29
Papa1941 Papa1941 ist offline
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Registriert seit: 02.10.2011
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Standard AW: Wie geht es weiter?

Das Morphium schlägt an...Mein Papa bekommt 4 mal Morhium gespritzt und zusätzlich Novalgin und hat jetzt auch noch ein Morphiumpflaster....Er hat keine Schmerzen! Allerdings ist das Blutbild sehr schlecht und er hat fokale Anfälle. Er meinte heute kurz, dass er glaubt, dass er stirbt....Ich bin soooo traurig, obwohl ich ja weiß, dass es aussichtslos ist. Habe Angst, wenn es soweit ist...
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  #17  
Alt 12.10.2011, 23:12
Benutzerbild von Phelora
Phelora Phelora ist offline
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Registriert seit: 09.09.2011
Ort: Lüneburg
Beiträge: 31
Standard AW: Wie geht es weiter?

Hallo du Liebe,

deine Geschichte ist so traurig

aber es erinnert mich ein wenig an unsere Zeit. Das erste halbe Jahr bei meinem Papa war im nachhinein gesehen iwie auch eine kleine Katastrophe.

Mein Papa war aus eigenem Wunsch bei einem Onkologen in Behandlung der nicht weit von zu Hause weg ist. Dort hat er erst 4 Monate Chemo, dann knapp 2 Monate Bestrahlung für die Lunge bekommen. In der ganzen Zeit gab es keinen "Beistand", keine Infos um sich evlt. auch Hilfe zu holen. Also meine Eltern wussten überhaupt nicht was für Möglichkeiten sie überhaupt hatten.
Im Juni diesen Jahres ist mein Papa dann zur Kur gefahren. Er sollte sich 3 Wochen erholen und wieder zu Kräften kommen. Er hat aber nach einer Woche so starke Schmerzen gehabt, dass er an keinen Behandlungen dort mehr teilnehmen konnte.
Die Schmerzen kamen vom linken Bein. Man sagte ihm dann dass er wohl eine Entzündung im Bein hätte und er bekam daraufhin Massagen. Die Schmerzen wurden aber nicht besser und nach 4 weiteren qualvollen Tagen beschloss man dann doch mal ihn zu Röntgen. Dabei wurde festgestellt dass er sich die Hüfte gebrochen hatte. die Knochen waren leider schon so angegriffen von der Chemo.
Er wurde dann ins Krankenhaus gebracht und bekam dort eine neue Hüfte. Nach der OP war alles anders. Er hatte Gedächtnislücken, wurde teilweise aggressiv und hörte mitten in seinen Sätzen auf zu reden. Die Ärzte und Schwestern sagten das könne von der Narkose kommen. Da er so viele Medikamente nehmen würde und dass die Narkose einfach längern brauchen würde um abgebaut zu werden.
Meine Schwester und ich fanden das schon sehr merkwürdig.
Er lag dann zwei Wochen im Krankenhaus und wurde dann wieder zurück in seine Rehaklinik gebracht wo er weitere 3 Wochen blieb. Zum Schluss wollte er nur noch nach Hause. Verständlicher Weise.
Einer der letzten Sätze seiner behandelnden Ärztin dort vor Ort war. Man sollte den Kopf vielleicht doch mal Untersuchen lassen :/
Zu Hause angekommen wurde eine Woche später ein Hirn CT gemacht bei dem sich raus stelle dass er eine knapp 3cm grosse Meta im Hirn hatte um die sich bereits ein recht grosses Ödem mit Wasser gebildet hatte.
Da im Bericht der Reha auch stand dass man bei der OP an der Hüfte etwas entnommen hätte wurden dann zwei Tage später die Knochen gecheckt und auch dort stelle man Metas an der Hüfte fest.
Aber doch hat man meine Eltern im ungewissen gelassen bei der Reha und trotz dass die Ärzte seine Diagnose kannten wurden die Beschwerden immer auf die Nachwirkungen der Narkose "geschoben".
Es begann dann eine Woche später direkt die Bestrahlung fürs Hirn. 10 Einheiten. Die letzte bekam er am Freitag, 23.09.2011 und von da an war er völlig fertig. Da er vor 14 Jahren bereits ein Nirenkarzinom hatte konnte man nur eine Behandlung gleichzeitig bei ihm machen, weil seine eine Niere es sonst nicht mit gemacht hätte. Er sollte dann also zwei Wochen Pause haben laut seinem Onkologen um dann mit der Chemo für die Knochen zu beginnen. Es ging ihm zu diesem Zeitpunkt schon so schlecht
Aber sein Onkologe zeigte meinen Eltern keine alternativ Möglichkeiten sondern wollte die Therapie einfach fort setzen.
Am Montag 26.09.2011 kam Papa dann ins Krankenhaus. Meine Schwester und ich haben uns von der Arbeit dann frei stellen lassen und sind der Ärzten dort auf die Füsse getreten dass wir die Wahrheit hören möchten...nach einigen Untersuchungen und nachdem sich die Ärzte dann beraten hatten, bekamen wir am Donnerstag 29.09.2011 dann den Rat die Therapie nicht weiter fort zu setzen da es die ohnehin schon sehr schlechte Lebensqualität meines Papa nur noch mehr verschlechtern würde. Da hat man zum ersten Mal wirklich Klartext mit uns gesprochen.
Am 05.10.2011 ist mein Papa dann friedlich eingeschlafen. Der Moment war trotzdem ein Schock.

Ich wünsche Dir, Deinem Papa und Deiner Familie ganz ganz viel Kraft für den weiteren Weg
Fühl dich ganz lieb und fest umarmt von mir.

Sprech noch einmal mit den Ärzten. Bei meinem Papa sah es auch erst so aus als wenn sie ihn im Krankenhaus schnell los werden wollten weil IHNEN ja klar war wie es weiter geht. Nach klaren Gesprächen hat man uns dann aber zugesichert dass er bleiben kann bis wir einen alternativen Platz für ihn gefunden haben. Sie haben sich dann wirklich rührend um ihn gekümmert. Meine Mama hätte es zu Hause nämlich auch nicht geschafft.

Liebe Grüsse
Susann
__________________
Mein lieber Papa schloss seine Augen am 05.10.2011 und ging mit einem Lächeln und ohne Schmerzen über die Regenbogenbrücke! (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom rechts - Metas in Knochen und Hirn. Erstdiagnose Dezember 2010)
Wir vermissen dich so sehr <3
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