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#1
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Heute ist es genau ein Jahr. Todestag. Wieviele werde ich wohl noch begehen?
Ma's Geschichte zeigt mir deutlich, dass das Leben endlich ist. Und manchmal kommt das Ende schneller als man ahnt. Bei der Beerdigung haben wir die Merkwürdigkeiten zusammengetragen, die es vorher gab. In der Summe brachten sie schon einiges zusammen, und hätte man gegenseitig davon gewusst, hätten wir sicher früher reagiert. Aber was macht es? Hirnmetastasen sind ein Todesurteil, ob es nun 7 Wochen dauert wie bei uns, 8 oder 9, das ist doch am Ende alles egal. Am Ende bin ich nur froh, dass sie selbst schon so gedämpft war, dass sie keine Angst hatte, und da sie auch keine Schmerzen hatte, war sie wohl besser gestellt als so manch anderer. Abchließen kann ich damit noch nicht. Es ist besser geworden, aber es wird noch lange dauern. |
#2
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Liebe Clea,
Ich denke an dich und hoffe, dass du diesen schweren Tag einigermaßen gut überstanden hast. Unsere Geschichten sind fast identisch und deshalb kann ich nur zu gut nachvollziehen, wie du dich heute fühlen musst. Am 10. März jährt sich der Tag, an dem wir die Schreckensnachricht bekommen haben und am 6. Mai ist Mamas Todestag. Ich habe irgendwie die Hoffnung, dass es dann etwas besser wird. Ich drücke dich! Gruß Verena |
#3
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Liebe Verena,
vielen Dank. Ich fand es gerade jetzt wieder eher schlimmer. Jeden Tag habe ich gedacht, heute vor einem Jahr war das und das. Und dann kommt gleich alles wieder hoch. Jetzt in dieser Zeit Frage ich mich auch wieder, ,warum ich nicht den Brief geschrieben habe an die Klinik, der mir so auf der Seele brannte, weil ich doch die Zustände dort mal aufs Papier bringen wollte. Ich habe ihn nie geschrieben. Es war dann einfach nicht mehr wichtig. Und ich wollte gern noch einmal mit der Ärztin sprechen, ob wir irgendetwas vorhersehen hätten müssen, ob wir hätten etwas verhindern können. Ich hätte sie so gern noch etwas länger bei mir gehabt. Sie so gern noch nach Hause geholt. Auch dir wünsche ich viel Kraft in der Arbeit, die dir noch bevorsteht. |
#4
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Ich denke an dich an diesem schweren Tag.
Auf deine Fragen wird dir niemand eine Antwort geben können. Leider. Aber es hat sicher einen Grund, weshalb du das nicht getan hast worüber du jetzt nachdenkst. Dein Unterbewusstsein hat das für dich geregelt. Wie du weiter oben schreibst: Hirnmetastasen sind ein todesurteil. Man hätte nichts tun können. Ich wünsche dir, dass die tage jetzt langsam ein kleiens bisschen leichter werden.
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Alles Liebe Däumling ——————— Geliebter Papa 21.11.1956-26.01.2018 Mein tapferer Kämpfer, mein Held, mein Herz. ——————— Papa: SPRK Diagnose 09/17, OP 10/17, Bestrahlung ab 12/17, Rezidiv wuchert ins Bronchialsystem Ende Dez 17 |
#5
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Vielen Dank, liebe Däumling.
Ich hoffe auch, dass es jetzt wieder aufwärts geht. Heute mit meinem Bruder nochmal drüber zu reden, tat gut. Wir werden sie nicht vergessen, so viel steht fest. |
#6
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Reden hilft wirklich sehr!
Ich rede viel mit meinen besten Freundinnen. Und manchmal auch einfach mit Papa... er ist ja doch irgendwie bei mir. Das weiss ich.
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Alles Liebe Däumling ——————— Geliebter Papa 21.11.1956-26.01.2018 Mein tapferer Kämpfer, mein Held, mein Herz. ——————— Papa: SPRK Diagnose 09/17, OP 10/17, Bestrahlung ab 12/17, Rezidiv wuchert ins Bronchialsystem Ende Dez 17 |
#7
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AW: Ma´s Sonne ist untergegangen
Liebe Clea,
oh ja, ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und Zuspruch. Dass sich der Todestag jährt und das Gefühl, das damit verbunden ist, dass ist sicher traurig und schwer zu ertragen. Ich wünsche Dir auch, dass Du gut zu Dir sein kannst und Dir selbst zusprechen kannst, dass Du traurig sein darfst! Ich sage mir oft innendrin, komm, jetzt komm in die Gänge, Mut zum Aufbruch usw. dabei merke ich, wie k.o. ich dann doch bin, wie traurig. Bei mir hat die schwere Zeit schon vor der Diagnose angefangen. Weil ich intuitiv gespürt und gesehen habe, dass meine Mama sterben wird. Die Diagnose war dann der Endspurt und das Todesurteil, das damit besiegelt wurde. Und gerade weil es eben schon Jahre davor begonnen hat, ist ein Teil in mir, der mir immer wieder sagt; jetzt bist Du frei von Ängsten, Sorgen usw. um Deine Mama. Aber so funktioniert es nicht. Denn das wäre zu einfach. Es geht ja um einen Menschen mit Stärken und Schwächen. Ein Mensch, der trotzdem viel Gutes hatte und der geliebt wurde. Aber ich merke eben doch, dass jetzt eben Zeit für Trauer ist. Zeit für Vergebung, die schon begonnen hat. Ein langer Weg. Ich vermisse sie so und kann immer wieder nur den Kopf schütteln, warum das alles so kommen musste (bei mir war es ja anders, der Krebs kamm ja durch ihre Sucht). Was mich fertig macht; die Vielschichtigkeit der Gefühle. Alles durcheinander. An einem Tag Trauer, dann Sehnsucht, schließlich Wut ... oder alles auf einmal. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du Dir Gutes tun kannst und ja, vielleicht die Tage um den Todestag auch mit etwas Schönem verbringen kannst. LG N |
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