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  #1  
Alt 24.12.2006, 22:38
Heike1965HB Heike1965HB ist offline
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Registriert seit: 02.12.2006
Ort: Bremen
Beiträge: 2
Standard Gesund gelebt und doch erwischt

Hallo, ich möchte mich vorstellen. Vor einem Monat fand ich zufällig dieses Forum, nachdem ich schon lange Zeit vorher im Internet gelesen hatte, um mir meine Symptome, die mich seit Januar 2006 begleiteten, zu erklären.
Seit der Geburt der Kinder befand ich ich mich im Unruhe und ausgepowerten Zustand, hatte immer voll gearbeitet.
Die letzten drei Jahre dann einen sehr stressigen Job, wo ich so gut wie gar nicht mehr zum normalen Ausschlafen und Abschalten kam. Dazu der Familienablauf mit zwei sehr lebhaften Jungen im Alter von jetzt 13 und 15 Jahren. Was so richtig gut lief und läuft, war und ist die Beziehung zu meinem Partner, der mir 2002 vom Universum geschickt wurde. Der liebste Mensch, der mir bisher begegnet ist.
Ende 2005 war ich sehr erschöpft. Nicht mal im Tropenurlaub gelang es mir, mich zu erholen. Ich war oft unruhig und auch von verschiedenen Ängsten geplagt, die gar nicht real waren. Ich wirkte immer ernster und lachte seltener. In Zeitabständen, wenn der Schlafmangel wieder mal extrem war, wurde ich depressiv und dachte, wenn etwas Krankhaftes passiert, dann ist es, dass ich verrückt werde. Das passierte nicht. Zunehmend schmerzten die linke Hüfte und das linke hintere Becken. Im März stellte ich in der Leiste einen tennisballgroßen LK fest, von dem ich dachte, es sei ein Bruch. Im Juni ging ich zum Arzt , da er nicht wegging. Dann Biopsie, alles ok. Weiter Schmerzen bis hin zum linken Eierstock. Starke Schmerzen immer vor der Regel und zu Beginn. Mehr müde und kaputt. Konnte mich nur noch schlecht beugen, nicht lange Sitzen, aber gut laufen. Im September CT, LK 2 x 3 cm, sonst nichts. Blut normal bei kleinem Blutbild. Der Hausarzt wollte, dass der Knoten rauskommt, ich auch, aber der Chirurg meinte, abwarten. Als ich kaum noch 3 Stunden hintereinander arbeiten konnte, bin ich zu einem anderen Chirurgen, der den LK dann endlich sofort entfernte. Das war der 6. November. Nach einer Woche die Mitteilung, der Befund sei unklar, die zweite Woche das gleiche und noch mal sieben Tage später: NHL. follikulär, B-Zell, Grad 1. Da hatte ich noch nicht begriffen, dass das Krebs ist.
Überweisung zum Onkologen, der mir das erst mal klarmachte. Dann das Übliche von Blutentnahme, Knochenmark und drei weiteren CT's Bauch, Brust und Hals. Im Hals sind 3 weitere kleine Knoten gefunden worden, die jetzt in der 1. Januarwoche rausoperiert werden, um zu klären, ob der Krebs schon weiter ist. Danach richte sich die Behandlung, ob es Stadium 1 oder eben dann 3 sei.
Ich habe oft Schmerzen wieder im Bereich der linken Hüfte, linker Unterleib und hinteres Becken und dieser Teil ist auch dick und fest, die Haut gespannt. Am Hintern kommt es mir immer vor, als hätte ich einen heftigen Tritt bekommen. Nach dem Erstschock und dem vielen Lesen hier im Forum bin ich geistig wieder gut drauf. Höre aber schon in mich hinein und bin auf die Untersuchungsergebnisse gespannt.
Was mich betroffen macht, ist, dass keiner der Ärzte die Sache schneller erkannt hat oder in Erwägung gezogen hat. Ich sah optisch super gesund aus, wären nicht die ständige Müdigkeit und die B-Symptome gewesen. Man sagte mir, das wäre wohl eine Nervenirritation vom Femoralis.
Ich war immer ein Energiebündel, sportlich und ich hab mich gesund ernährt, war an der frischen Luft...aber immer im Stress.
Ich hoffe, Euch nicht mit meinen Zeilen zu langweilen. Für mich ist unfassbar, dass nicht einer von 5 Ärzten mal an was Ernstes gedacht hat.
Frage: Wer hat durch alternative Behandlungsmethoden den Krebs besiegt und wenn ja, womit?
Bei uns ist heute am Heiligabend die Bescherung natürlich vorbei, die Kids sind zufrieden, und wenn die es sind, dann wir auch.
Ich wünsche Euch allen ruhige und einfach zufriedene Weihnachten.
Ich freue mich ganz doll auf eine schöne Konversation mit Euch. Eure Heike
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  #2  
Alt 25.12.2006, 00:44
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Registriert seit: 19.08.2006
Beiträge: 3.460
Standard AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Liebe Heike
,

leider kommt es recht häufig vor, das Symthome nicht richtig eingestuft werden. Es ist traurig aber wahr, oftmals muß man von Arzt zu Arzt wandern, bis man ernst genommen wird und Beschwerden richtig zugeordnet werden können. Schlimm für jeden einzelnen, der diese Odyssee durchlaufen mußt. Leider nutzt es jetzt nicht mehr zu fragen, ob da nicht viel früher hätte eine Klärung herbei geführt werden können. Diese Energie dafür zu opfern, wäre vergebens!

Du hast jetzt einen Befund - ein weiterer steht mit dem genauen Stadium aus, danach wird erst einmal Dein Leben richten. Du brauchst jetzt alle Kraft und Energie, die Dir zu Verfügung steht, die Du bekommen kannst. Du hast eine Familie, für die sich das kämpfen lohnt, andere Kämpfe sind manchmal aussichtslos

Liebe Heike, herzlich Willkommen hier bei uns in der Runde! Da spreche ich sicher für viele! Leider ist der Anlass nicht toll - hier kannst Du jedoch Deinen Kummer, Deine Sorgen und auch Deine vielen Fragen loswerden. Meistens ist jemand da, der Dir die einzelnen Fragen beantworten kann, alle sind wir da, um Dich zu Stützen und zu motivieren. Zur alternativen Medizin kann ich Dir leider gar nichts sagen, mache Dich im Vorfeld kundig was das Beste für Dich ist! Diese Krankheit ist einfach zu ernst, um zu schnell in eine Richtung zu gehen, die sich später evtl. als die Falsche entpuppt. Die meisten NHLer haben sich für die Schulmedizin entschieden, Du hast es sicher hier bereits nachlesen können.
Fühle Dich ganz herzlich von mir als Weihnachts,-und Willkommensgruß geknuddelt !

Ich wünsche Dir noch wunderschöne Festtage mit Deiner Familie, hoffentlich ohne Beschwerden!

Ganz liebe Grüße
et struwwelchen
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  #3  
Alt 25.12.2006, 11:20
Benutzerbild von elke51nhl
elke51nhl elke51nhl ist offline
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Registriert seit: 27.05.2004
Ort: Main-Taunus-Kreis
Beiträge: 487
Daumen hoch AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Hallo Heike,
gerade beim Lesen Deiner Leidensgeschichte kam bei mir ein flaues Gefühl im Magen auf.
Bei mir war es so ähnlich wie bei Dir.
Ich habe eine HP und Du kannst es da nachlesen.
http://allrountkraftaushochheim.surfino.info
Ich möchte Dir aber gerne Mut machen, denn ich bin,toi,toi,toi
jetzt wieder sehr fit.
In der letzten Woche war ich zur Kontrolle und habe sehr gute Werte.
Ich weiß, das es manchmal schwer ist daran zu glauben, aber es gibt gute Chancen für eine Besserung. Ich war im Statium vier !!
Für Dich wünsche ich ein wunderschönes Weihnachten und für das Jahr 2007 einen guten Start.
Gib Dich nicht auf und kämpfe, Du kannst nur gewinnen!Du hast eine gute Familie und dadurch schon viel gewonnen.
Liebe Grüße
Elke
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  #4  
Alt 26.12.2006, 12:33
Benutzerbild von Lucie
Lucie Lucie ist offline
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Registriert seit: 20.08.2006
Ort: Niederrhein NRW
Beiträge: 521
Standard AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Hallo Heike..
auch von mir ein herzliches Willkommen..

da stehst du nun und hast deine Diagnose.. so wir wir sie alle in irgendeiner Form bekommen haben( sei es als Betroffener oder Angehöriger)..
Der Boden wankt unter einem,man weiß nicht in welche Richtung man denken oder fühlen soll..
und trotzdem.. Hoffnung gibt es immer.. Der Berg ist zu bezwingen..auch wenn er noch so hoch ist..
gib niemals die hoffnung auf,du schaffst es!!
Sicherlich nicht allein,sondern mit Hilfe deiner Familie,Freunde und vielleicht auch ein wenig mit unserer..

Dazu ist dieses Forum da..Austausch,Zuhören,Frust ablasse,Freude und Ängste teilen.. seid hier herzlich willkommen!!

Dir und Deiner Familie wünsche ich noch einen wunderschönen zweiten Weihnachtstag.

Lieben Gruß
Lucie
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  #5  
Alt 26.12.2006, 20:34
Bellinda
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Liebe Heike,

auch von mir ein herzliches Willkommen im (B)Engelchen-Kreis!

Apropos alternative Medizin - Es gibt keine bessere Alternative bei Lymphomen als die Chemotherapie. Mit ihr sind sehr sehr viele Lymphome inzwischen HEILBAR.

Ersetzen wir das Wort alternativ durch komplementäre = ergänzende Therapien. Da ist einiges machbar, um deinen Körper während und vor allem nach der schulmedizinischen Therapie zu stärken, Nebenwirkungen zu mindern und dadurch die Lebensqualität zu verbessern. Es gibt - zwar selten, aber es gibt sie - Schulmediziner, die sich damit befassen, und auch Heilpraktiker die sich auf dieses Thema spezialisiert haben.

Den Krebs alternativ behandeln wollen, halte ich persönlich, als ein der Naturheilkunde sehr positiv eingestellter Mensch, für ein enormes Risiko, das ich bei meiner eigenen Erkrankugn nicht einzugehen wagte - ich kam nicht einmal auf die Idee. Beim Krebs hast du keine Zeit auszuprobieren, ob dieses oder jenes Mittelchen vielleicht wirkt - inzwischen kann kostbare Zeit verstrichen und damit die Chance auf schulmedizinische Heilung ebenfalls vertan sein. Komplementär unterstützend wunderbar - da ist ganz viel machbar, um dich da abzuholen, wo die schulmedizinische Therapie endet und dich alleine lässt.

Apropos "gesund gelebt und doch erwischt" - so ging es mir auch. Kein Grund zu hadern oder sich zu fragen, wozu man überhaupt ein bewusstes Leben führen soll. Ich bin überzeugt, dass meine ansonsten gesunde Lebensführung, die gute Versorgungslage meines Körpers viel dazu beigetragen hat, dass ich die heftige Chemo, die ich bekam, ohne Übelkeit, Erbrechen etc und ohne bleibende Organschädigungen überstanden habe. Also: weiter so!

Noch einen schönen letzten Weihnachtsabend

Bellinda

Geändert von Bellinda (26.12.2006 um 20:39 Uhr)
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  #6  
Alt 30.12.2006, 23:03
Blankenfelder Blankenfelder ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.04.2006
Ort: Mittelhessen
Beiträge: 15
Standard AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Hallo Bellinda!

Was Du da schreibst, ist aus meiner Sicht sehr vernünftig und zeigt eine gesunde Einstellung zu unserem Problem. Ich kann Dir da nur beistimmen und Dir, liebe Heike, empfehlen, die Ratschläge anzunehmen.

@Bellinda: Der Hinweis mit den komplementären Möglichkeiten macht mich neugierig: Ich habe eine Chemo erfolgreich hinter mir. Aktuelles Problem(chen) sind jetzt die Leukos. Seit 10/06 sind sie bei 1700 und kommen kaum hoch. Als Prophylaxe erhalte ich seitdem Antibiotikum, was ich mittlerweile nicht mehr so lustig finde, immerhin sind das keine Bonbons oder so Ich habe auch (meistens) gesund und ohne Chemie gelebt - und jetzt diese vielen Dinger!

Falls Du da Ideen oder Erfahrungen hast, wie man die Sache auch anders/besser/schneller wieder in den Griff bekommen kann, wäre ich Dir für Hinweise dankbar!

Ansonsten wünsche ich allen einen guten Start in das neue Jahr und natürlich: viel Gesundheit (das ist Ernst gemeint und nicht nur so ein üblicher Spruch, wie ihn momentan jeder sagt!)!!!
__________________
Nähere Infos zu mir:
Follikuläres B-NHL Grad 1, Stadium IVA; seit 04/2004 wait and see; Geb.jahr: 1965
Therapiebeginn: Anfang 06/2006 wg. B-Symtomen und anderer Beschwerden. Therapie mit Bendamustin und Rituximab

Geändert von Blankenfelder (30.12.2006 um 23:06 Uhr)
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