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  #1  
Alt 20.12.2007, 04:34
mintypolo mintypolo ist offline
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Registriert seit: 20.12.2007
Beiträge: 1
Standard Hallo

Hallo,

ich möchte Euch bitten, mir Tips zu geben, wie ihr damit umgeht ,daß Angehörige schwer erkrankt sind...wie ihr Ihnen begegnet.

Meine Tante, 73 war bis vor drei Wochen gesund.
Dann entdeckte sie einen Knubel im Nacken und ging zum Arzt.
Der überwies sie gleich in dei Klinik.
Fazit: Sie hat Metastasen in allen wichtigen Organen,Nieren,Lunge,Leber.
Die Ärzte rieten von einer Behandlung ab, die würde sie schwächen und zu heilen sehen sie keine Chance mehr.
Ich hab an dieser Klinik gearbeitet und weiß, daß die Docs dort auch noch das allerletzte versuchen, wenn sie ein Fitzelchen Hoffnung sehen.
Also wenn die schon von einer Chemo abraten, dann ist es final.

Meine Tante hat sich trotzdem für Chemo entschieden.Was ich verstehe, die Hoffnung stirbt zuletzt und ihr erstes Urenkelchen ist grad unterwegs.

Dazu kommt noch, daß sie einen schwerkranken Sohn hat, der in den nächsten Jahren auch sterben wird-Chorea Huntington- für den möchte sie solange auch noch dasein.

Ich habe und hatte kaum Kontakt zu dieser Tante, da sie weiter weg wohnt.
Jetzt bereue ich natürlich, daß ich nicht öfter die Initiative ergriff, sie zu besuchen.

Aber sie ist mir meine liebste Tante.

Die Krux ist, daß man in meiner Familie-auser mir-nicht über Gefühle spricht.
Meine Mutter, ihre Schwester, ist zum Bei. sehr traurig, aber sie äußert das nicht.
Und auch meine Tante spricht nicht über ihre Angst ,Wut, Trauer...
Sie macht.
Halt doch eine Chemo...ihre Beerdigung regeln...anderes klären und organisieren.

Das macht mir den Umgang schwer.Wie begegnet man jemanden, der seine Emotionen ausblendet.
Dem es komisch vorkäm wenn man ihn in den Arm nähme.

Ich bin Krankensr, ich hab zwar Wunder gesehen, was Heilung betrifft, bin aber Realistin.
Bei der Diagnose, glaube ich nicht, daß es noch eine lange Zeit auf dieser Erde geben wird.
Und ich würd ihr wünschen, daß sie die eher nutzt, sich mit der Sinnfrage auseinander zu stzen.Sich zu verabschieden.Noch alles schöne zu machen, was sie liebt und wünscht.

Anstatt eine von vorneheerein fruchtlose Chemo.

Wenn sie offen wäre, über ihre Gefühle zu reden, hätte ich keine Scheu, ihr zu begegnen.
Aber so weiß ich nicht, was ich sagen soll.

danke fürs lesen minty
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  #2  
Alt 20.12.2007, 09:27
susanF. susanF. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2007
Beiträge: 6
Standard AW: Hallo

Hallo minty,

bin ganz zufällig hier, habe gesehen, daß Du nach Erfahrungen suchst und will mich kurz dazu äußern. Zunächst mein Mitgefühl für Dich, ich weiß, wie man sich bei solchen plötzlichen Diagnosen fühlt........
Meine halbe Verwandschaft ist an Krebs gestorben, vor 4 Jahren habe ich meinen zuvor so gesunden Papa 7 Monate durch die Erkrankung begleitet bis zum Tod.Da ich auch ein Gefühlsmensch bin, glaubte ich zu wissen, was der andere tun müßte, was richtig wäre, ihm gut täte.Und habe durch die Erfahrung gelernt, daß ein anderer eine ganz eigenständige Persönlichkeit ist.Daß er sich für Dinge entscheidet, die ich unmöglich finde - ihm aber Hoffnung und Halt geben.Der eine ist ein Typ, beredet alles und versucht alles,auch mit Ernährung und so, der andere sagt sich: ich will noch den Rest meiner Tage alles richtig genießen.Mein Papa hat sich gar nicht über das Thema Sterben äußern wollen- andere fühlen sich nicht so ausgeliefert, wenn sie alles planen können-selbst die Beerdigung...
Fazit ist also:Man kann zwar gerne mal einen hilfreichen Hinweis geben- aber sich dann sehr zurücknehmen und den anderen voll dabei unterstützen, wie er sich entscheidet.Zeigen, wie sehr man den Betroffenen liebt und gerne zur Seite steht(so er das will!) ist sicher immer richtig.
Jetzt, wo gerade meine Schwägerin mit 52 und eine meiner engsten Freundinnen schwer an Krebs erkrankt sind, verhalte ich mich ganz anders als früher.Ich habe ausführlich mal mit ihr über gesunde Ernährung usw. gsprochen und da sie das nicht für sich so umsetzen will, rede ich nicht mehr darüber und werde ihr das machen, was sie erfreut, Kaffee usw.
Wenn man schon Menschen verloren hat, denkt man nachher oft: wäre ich doch noch mehr auf ihre persönlichen Wünsche eingegangen ....
Das ist meine pers. Erfahrung -- andere mögen ganz anders denken - aber vielleicht hilfts Dir ein wenig oder ist ein Gedankenanstoß.
Viel Kraft und gute Entscheidungen wünscht Dir Susanne
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