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  #16  
Alt 14.11.2009, 16:26
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Liebe Erika,

danke fürs kraftpaket :-) angekommen!! :-)
ich versuche, das thema essen so weit es geht zu lassen. war diese woche bei einer psychologin, sie hat mir das auch geraten. noch kann meine mama selbstbestimmt leben und deshalb muss ich lernen, ihr diese verantwortung auch zu lassen. schwer, aber ich bemühe mich.
wir haben heute trotz regen einen nachmittag in der stadt verbracht, waren kaffee trinken und haben ihr eine schöne kette gekauft. glaube, das hat ihr gut getan.
lg
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  #17  
Alt 16.11.2009, 21:48
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard der Rest der Familie gibt auf!

ich bin so fassungslos und wahnsinnig traurig!!!
der krebs meiner mama ist nicht mehr heilbar. das weiß ich. aber noch geht es ihr relativ gut und wir haben gerade erst angefangen zu kämpfen!
natürlich weiß ich, dass es nahezu aussichtslos ist, aber ich gebe die hoffnung nicht auf! auch meine mama tut das nicht.
aber mein vater und meine schwester. sie haben aufgegeben. sie glauben an nichts mehr! ich verstehe das nicht.
ich bin realistisch, wirklich, ich weiß, wie es um meine mutter steht. und ich glaube kaum an wunder. aber ich glaube daran, dass sie bei gutem verlauf noch mehr zeit hat, als unser hausarzt heute meinem vater gesagt hat!!
ich habe hoffnung!!! und ich will sie mir nicht nehmen lassen. nicht, so lange ich mit meiner mutter noch einkaufen gehen kann, solange ich mit ihr noch einen kaffee trinken gehen kann.
warum sind mein vater und meiner schwester so?
ich kann nicht alleine kämpfen!!
aber ich muss wohl auch akzeptieren, dass jeder mensch anders mit einer solch schweren sitation umgeht...
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  #18  
Alt 16.11.2009, 22:25
vintage vintage ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

liebe prissi,

es ist traurig, wenn die diagnose kaum noch hoffnung lässt. andererseits sind prognosen immer nur prognosen, und manche hier im forum schrieben noch, und hatten auch nur kurze lebenserwartungen.
du verarbeitest das ganze auf deine weise, deine angehörigen auf ihre weise. es gibt kein richtig oder falsch, oder "aufgeben" oder "realistisch sein" oder oder...
wenn die zeit gekommen ist, mit deiner mama ehrlich über einen abschied zu reden, werdet ihr das wissen und sie auch. auch da sind aber kranke ganz unterschiedlich: manche verdrängen und wollen nicht drüber reden, und manchen tut gerade dieses gut. höre einfach auf deine innere stimme.

irgendjemand hat in seiner signatur hier im forum stehen: es gibt nicht den richtigen oder falschen weg, sondern nur deinen eigenen. und genauso so sehe ich das auch.

viel kraft euch, und liebe gruesse, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #19  
Alt 16.11.2009, 22:36
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

du hast recht. ich möchte sie nicht verurteilen, ich fühle mich nur so allein gelassen und würde sie manchmal gerne schütteln und sagen "NEIN!! noch nicht, ihr werdet es schon sehen!
aber es steht mir nicht zu, ihre art zu bewerten, da hast du recht.
ich war bei einer psychologin, sie sagte mir auch, dass man nur wünsche und gefühle äußern kann. man kann die menschen und die welt nicht ändern.
und auch dass muss man lernen...
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  #20  
Alt 16.11.2009, 22:43
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IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

Hallo Prissi,

geh deinen Weg mit deiner Ma.

Wenn deine Schwester und dein Pa mit gehen wollen, dann werden sie es tun oder ihren eigenen Weg mit ihr gehen.

Für dich muss es stimmig sein.

Alles Gute auf eurem Weg

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #21  
Alt 16.11.2009, 22:48
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

für mich wird es stimmig sein, das glaube ich.
aber ich möchte so gerne, dass es für alles stimmig sein wird, man hat doch keine zweite chance!
ich muss es eben akzeptieren, wie es kommt...
ich bete, dass jeder von uns den für sich und für meine mama richtigen weg findet.
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  #22  
Alt 17.11.2009, 00:05
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IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

Prissi,

mehr kannst du aber auch nicht tun.

Jeder ist für sich verantwortlich, jeder entscheidet für sich selbst.

Auch wenn es dir weh tut, ändern kannst du es nicht.

Meine/unsere Kinder haben jetzt auch z.T. ein Problem,
aber ich konnte ihnen nur anbieten von ihrem Pa Abschied zu nehmen.
Man weiß ja nicht wann der richtige Zeitpunkt ist,
das muss man auch für sich selbst ausloten.

Man kann aber auch im Nachhinein noch Abschied nehmen
- für sich selbst eine Brücke bauen.

Aber du kannst das niemanden abnehmen.

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #23  
Alt 17.11.2009, 05:26
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

Liebe Prissi,
ich drück Dich mal, wenn ich darf,
ich hab auch mal so gedacht wie Du
und kann Dich daher gut verstehen.
Ich wünsche Dir noch ganz viel Zeit,
mit Deiner Mutter.
Alles Liebe
Dani
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  #24  
Alt 18.11.2009, 22:58
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

liebe dani, vielen dank!
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  #25  
Alt 20.11.2009, 11:54
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

Liebe Prissi,
Du machst das ganz richtig mit Deiner Hoffnung. Hoffnung bedeutet ja nicht Wissen, sondern eben Hoffnung. Prognosen treffen sehr oft zu, aber es gibt immer wieder Ausnahmen. Auch wenn es nicht heilbar ist, kann man doch noch sehr viel qualitativ hochwertige Zeit verbringen. Vielleicht wird ja auch doch noch ein Mittel in der Zwischenzeit erfunden. Und es gibt sogar manchmal, wenn auch selten, Wunder. Und wenn es nur ein Wunder unter 100.000 gibt, woher will man wissen, wer der/die Einzige/r ist.
Geh also den Weg mit Deiner Mama gemeinsam. Sieh es nicht als Kampf an, sondern als Chance für Dich, nach Deiner inneren Stimme zu handeln und Deine Mutter in ihrem positiven Denken zu unterstützen. Wie Andere darüber denken, kann Euch ganz egal sein. Jeder muss das tun, was für ihn der Weg ist.
Für Dich und Deine Mama alles Liebe
Mapa
__________________
_____________________________________________
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  #26  
Alt 20.11.2009, 17:21
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: der Rest der Familie gibt auf!

Liebe Mapa,

vielen Dank für Deine Unterstützung!
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, egal wie es endet und wann.
Wir kämpfen alle hier und ich gönne es von Herzem jedem, dass er diese/r eine ist, der/die ein Wunder erlebt.
Wir machen alle verdammt viel durch, werden viele Höhen und Tiefen erleben.
Aber dass man Hoffnung hat, halte ich auch für eine Art Schutzmechanismus. Natürlich ist das bei jedem anders und jeder geht anders damit um. Ich komme nicht damit klar, jetzt schon aufzugeben. Die Hoffnung schütz ich noch vor dem totalen Fall, vor dem Loch das evt kommt und vor den extrem schwierigen Zeiten, die diese Krankheit nun mal mitbringt.
Alles Liebe!
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  #27  
Alt 21.12.2009, 20:22
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard Meine Gedanken - und plötzlich...

…ändert sich alles. Es fällt ein Vorhang. Ein Vorhang vor das normale Leben. Vor die Sorglosigkeit. Und ein anderer hebt sich. Es ist ein Szenenwechsel. Ähnlich einer Bühne, deren Bild sich wechselt. Der erste Akt war „normal“
Ein Leben wie es viele führen. Ein bisschen zu schnell. Kein perfektes Leben. Auch im ersten Akt hatte es Ecken und Kanten. Aber nicht dramatisch. Vieles verdrängt, Probleme verschoben, nur kurze Zeiten des Innehaltens, aber eben nicht dramatisch. Irgendwie folgenlos. Immer mit Boden unter den Füßen. Natürlich ab und zu mit den Gedanken etwas ändern zu wollen oder zu müssen. Aber immer erst morgen, nicht heute. Denn es geht ja auch so.
Was aber, wenn sich die Szenerie ändert? Wenn der sicher geglaubte Stand ins Wanken kommt? Wenn Hilflosigkeit und Ohnmacht das Stück bestimmen? Was, wenn man nicht mehr Herr der Lage ist?
Das etwas ändern wollen oder müssen bekommt einen anderen Untertitel. Eine andere Musik.
Denn es wird duster, die Helligkeit der Folgenlosigkeit verschwindet, wenn ein schwerer Nebel auf allem liegt. Man ist machtlos gegen diesen Nebel. Die Hände können ihn nicht greifen und fortdrängen.
Dazu kommt die Kälte und das Unbehagen. Sie legen sich um Dich, wie ein Mantel und sind immer da. Sie dringen in Dich ein und sind um Dich herum.
Du kannst nicht weg. Es hat Dich keiner gefragt, ob Du in diesem Stück mitspielen willst. Du bist dabei und mittendrin. Wie gerne würde ich von der Bühne springen. Den belastenden Mantel abstreifen und den Nebel wegschieben. Wieder Licht sehen, Wärme fühlen.
Aber man hat keine Wahl. Man kann nicht entkommen.
So fühlte ich mich, als der Krebs meiner Mutter plötzlich da war. Er kam nicht überraschend. Wir alle in der Familie hatten sie schon lange bedrängt zum Arzt zu gehen. Sie wurde so dünn und konnte nicht mehr Essen.
Sie hat es uns nicht gesagt, aber wir haben es gesehen. Doch die Angst war größer. Ihre Angst vor dem, was jetzt ist. Sie hat sich bewahrheitet. Wäre sie nur früher gegangen, vielleicht hätte sie eine Chance gehabt.
Eine reelle Chance. Nun hat sie nur noch die Chance auf ein Wunder. Bisher bleibt es aus. Sie hat kostbare Zeit verstreichen lassen und dem Teufel Zeit gegeben, sich in ihrem Körper zu verbreiten. Und das hat er getan, unaufhörlich. Still und leise, heimlich und hinterlistig. Auch er hat nicht gefragt wo er hindarf. Er nimmt sich, was er will. Er ist so stark und hat so eine wahnsinnige Kraft. Meine Mama bekämpft ihn, sie ist so schwach und zerbrechlich dabei. So einen großen Teil besitzt er schon. Aber wir kämpfen, mit allen Mitteln. Und ich kämpfe mit. Auch wenn es albern erscheint. Ich rede mit diesem Teufel. Fast jeden Abend schicke ich ihn fort und versuche ihn zu verjagen. Er hört nicht auf mich. Kaum zumindest. Wir haben mit allen erdenklichen Mitteln bisher nur so kleine Schritte geschafft, aber es geht weiter, damit es vielleicht irgendwann wieder ein bisschen heller wird.
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  #28  
Alt 21.12.2009, 20:34
tantesylvie tantesylvie ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Meine Gedanken - und plötzlich...

Liebe Prissi....
ich kann so gut nachfühlen was du gerade durchmachst.... Meine Mama hat dem Krebs vor etwas mehr als einem Jahr den Kampf angesagt... jetzt ist er wieder da mit noch größerer Macht. Ich bin ganz taub vor Angst. Ich muss immer stark sein und würde so gerne in den Armen meiner Mama weinen und schreien und mich vor allen Dingen geborgen fühlen.
Ich habe den Kampf noch nicht aufgegeben, obwohl ich mich gerade fühle wie in einem großen tiefen schwarzen Loch.
Ich hoffe und bete für euch.
Liebe Grüße
Sylvie
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  #29  
Alt 21.12.2009, 21:02
prissi09 prissi09 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2009
Beiträge: 188
Standard AW: Meine Gedanken - und plötzlich...

Liebe Sylvie,

ich bete auch für Euch und alle anderen hier.
Ich gönne es jedem von Herzen, diesen Kampf zu gewinnen.
Auch ich bin immer stark, so scheint es zumindest. Aber ich eigentlich bin ich die schwächste von allen.
Aber ich hoffe und kämpfe weiter. Wir wir alle hier und das ist gut so!

Ich schicke Dir die liebsten Grüße und die größte Kraft!
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  #30  
Alt 21.12.2009, 21:20
Benutzerbild von gabi lehmann
gabi lehmann gabi lehmann ist offline
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Registriert seit: 03.11.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 1.943
Standard AW: Meine Gedanken - und plötzlich...

Liebe prissi

Deine Worte haben mich tief berührt.Du hast es auf den Punkt getroffen was viele Angehörige wohl fühlen und denken.Ich drück Dich einfach mal ganz lieb und wünsche Dir ,das das Wunder auf das du wartest sich bewahrheitet.

Ich wünsche Dir trotz alledem ein schönes Weihnachtsfest,soweit es eben möglich ist.
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__________________
Liebe Grüße Gabi

„Was man tief in seinem Herzen besitzt kann man nicht durch den Tod verlieren.“
25.04.2011
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