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Alt 25.08.2009, 21:42
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micha54 micha54 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2009
Ort: Berlin
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Standard AW: Verdrängen der Symptome

Halle,

alle Postings weiter oben kommen mir sehr bekannt vor. Trotzdem fehlt mir eine Erklärung, die ich sehr gut nachvollziehen kann: der Betroffene weiss sehr genau, wie es um ihn gestellt ist und will seine verbleinbende Zeit nicht die Krankenhausmaschinerie erdulden, sondern sie so lange wie möglich geniessen.

Ein naher Verwandter hatte mit uns noch Sylvester gefeiert, aber es ging ihm ziemlich schlecht, er hatte bereits seit vielen Monaten eine Thrombose. Wir überredeten ihn, umgehend zu 1. Hilfe zugehen, dort Aufnahme mit Darmkrebs, Op, angenlich alles raus, dann wurde zugegeben, daß die Op abgebrochen wurde, weil der Bauch voller Metastasen und der Dam inoperabel war.

Danach eine qualvolle Chemo, vermutlich auch, weil seine Frau und seine Schwiegermutter nicht begreifen wollten, wie es um ihn steht (Herr Doktor, es wird doch kein Krebs sein ? Was soll ein Arzt denn darauf antworten...)

Danach eine weitere, palliative Chemo.

Dann endlich Morphiumpflaster, im Juli Einweisung in eine Palliativstation.

In August schlief er dann ruhig ein.

Ein Arzt hatte mir später mal erklärt, dass die Thrombose ein Zeichen dafür war, daß Metastasen die Beinvenen verstopft hatten und alles sehr weit fortgeschritten war.

Leider konnte ich ihn nicht mehr allein sprechen, er hatte immer versucht, mit mir darüber zu sprechen, aber seine Frau hatte sich dann immer schnell in alle kritischen Gespräche eingemischt. Meiner Frau hat er aber mal mitgeteilt, daß er weiss, wie es um ihn steht, und dass er jetzt bald über die Regenbogenbrücke gehen will.

Also helft Euren betroffenen Verwandten, zum Arzt zu gehen, aber akzeptiert auch, wenn sie nicht gedrängt werden wollen.

Gruß,
Michael
__________________
Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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