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  #1  
Alt 31.12.2006, 12:37
Anwi Anwi ist offline
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Standard Blutwerte

Hallo Forumsgemeinde,

zwei Wochen nach meiner ersten Chemo FEC hatte ich eigentlich das Gefühl, dass es mir wieder relativ gutging. Dennoch wurde ich am Donnerstag angerufen, dass eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen viel zu niedrig sei, und muss nun zur Vorbeugung von Infektionen Antibiotika nehmen.

Am kommenden Mittwoch wäre der Termin für meine zweite FEC-Gabe. Es ist noch offen, ob ich diesen Termin wahrnehmen kann, bzw. ich muss mir am Dienstag Blut abnehmen lassen, und davon hängt es dann ab.

Die Blutwerte waren vor der Chemo vollkommen in Ordnung, sind also nur durch die Chemo schlecht geworden. Nicht alle, sondern nur diese spezielle Untergruppe (neutrophile Granulozyten im Arztbrief genannt).

Ich würde die Chemo gerne zügig durchziehen. Meine Angst: wenn ich nicht früh genug die zweite Chemo bekomme, könnten bereits durch die Chemo angegriffene Krebszellen genügend Zeit bekommen, um sich wieder zu erholen.

Ich habe den Krebs nicht bemerkt, ich merke es nicht, wenn meine Blutwerte nicht okay sind, manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt irgendetwas merke, was meinen Körper betrifft.

Ich brauche diese Chemo doch, weil ich nach der OP zu einer Hochrisikogruppe gehöre, was die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen betrifft.

Trotz dieser Negativ-Erfahrung wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch.

Viele liebe Grüße
Anwi
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  #2  
Alt 31.12.2006, 12:53
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Blutwerte

Hallo Anwi,

die neutrophilen Granulozyten sind eine wichtige Unterart der weissen Blutkörperchen. Ihre Entwicklung wird durch den Faktor G-CSF (Granulozyten-Colonien-Stimulierender-Faktor) gesteuert. Ein Mangel kommt häufig bei Chemotherapien vor. Sprich doch mal deine Ärzte auf Neupogen oder Neulasta an. Der darin enthaltene Wirkstoff entspricht weitgehend dem körpereigenen Wachstumsfaktor G-CSF. Es regt das Knochenmark an, neutrophile Granulozyten zu produzieren. Dadurch trägt es zur Stärkung des Immunsystems bei und die Zahl der Granulozyten steigt dann zunächst mal sprunghaft an, sodass dieChemo gegeben werden kann.
Ich mußte mir nach jeder Chemo bzw. vor jedem nächsten Zyklus 3-5 Tage Neupogen spritzen und habe keine Chemo verschieben müssen. Die evtl. auftretenden Knochenschmerzen kann man mit Paracetamol recht gut in den Griff bekommen (war bei mir jedenfalls so).

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #3  
Alt 31.12.2006, 12:53
Benutzerbild von Heidi O.
Heidi O. Heidi O. ist offline
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Standard AW: Blutwerte

Hallo Anwi,

"Ich habe den Krebs nicht bemerkt, ich merke es nicht, wenn meine Blutwerte nicht okay sind, manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt irgendetwas merke, was meinen Körper betrifft."

Das war bei mir genauso.
Nun nehme ich schon seit März Arimidex und hade neulich meine Gyn gefragt, ob es überhaupt wirkt, da ich keinerlei Nebenwirkungen verspüre....am Hormonstatus erkennt man aber, dass die Tabletten wirken und ich kann mich wohl glücklich schätzen damit so gut klarzukommen.
Auch von meiner Erkrankung habe ich nichts hemerkt.
Der Befund der Kontroll-Mammo traf mich wie ein Fausthieb mitten ins Gesicht.


Ebenso waren meine Neutrophile bei der Chemo total unten, die weißen Blutkörperchen bis auf 700 unten.
Warum du Antibiotika bekommst kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe Neupogenspritzen bekommen, die regen das Knochenmark an Leukozyten zu bilden und es hat gut geklappt.
Die zweite Chemo musste zwei Tagge verschoben werden, weil die Spritze zu spät gegeben wurde.
Die Anzahl der Spritzen hat sich allerdings am Ende auf acht erhöht.
Ich kann dich gut verstehen, auch ich hatte immer Angst, dass die Chemo verschoben oder ganz abgbochen werden müsste.
Gestern genau vor einem Jahr hatte ich meine letzte Chemo.


Alles Gute für dich und herzliche Grüße, Heidi


__________________


Ihr fehlt mir so sehr ... ♥Gloria ♥UteMichaela ... für immer im Herzen
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  #4  
Alt 31.12.2006, 13:04
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Blutwerte

Hallo,

ich habe auch FEC bekommen und hatte diese Blutbildprobleme.
Würde den Arzt echt auf die oben genannten Mittel ansprechen,sind sehr gut.

Die Mittel brauchte ich jedoch nicht,weil sich mein Blutbild genau einen Tag vor der nächsten Chemo immer erholt hatte.Manchmal lag zwischen schlechten Werten und wieder guten Werten nur 3 Tage.Das erholen kann also ganz schnell
gehen.

Meine Chemo wurde auch einmal um 2 Tage verschoben,weil die Praxis zu hatte,konnte also nix dafür und dagegen machen.
Diese Verschiebung hat dann dafür gesorgt,dass ich Weihnachten im bett lag

Man merkt nicht,wenn die weißen Blutzellen in den Keller gehen.
Man kann es nur feststellen,weil man sich dann viel leichter eine Infektion einfängt.
Aber auch ein gutes Körpergefühl läßt es einen nicht merken...

Ich hab nun eine leichte Form der Anämie(rote Blutkörperchen usw.)gesenkt.
Das merkt man leider,weil man dann echt müde ist.
Aber wird schon.

Alles Gute und liebe Grüße Katrin
__________________
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Mach kaputt-was dich kaputt macht
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  #5  
Alt 31.12.2006, 19:56
Theophanu Theophanu ist offline
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Beiträge: 77
Standard AW: Blutwerte

Hallo Anwi,

Du brauchst Neupogen oder Neulasta und nicht Antibiotika! Du hast recht, wenn Du die Chemo termingerecht durchziehen willst. Der Arzt muss dafür sorgen, dass es möglich ist. Und er hat Möglichkeiten. Die Chemotherapie muss in der entsprechenden Dosis und im vorgesehenem Zeitfenster gegeben werden, sonst kann sie nicht wirken wie erwartet. Ganz bestimmt die drei ersten Zyklen müssen wie geplant gegeben werden. Neulasta oder Neupogen sind teuer, werden aber ohne Probleme von den Krankekassen bezahlt. Sie gehören zu der Chemotherapie so, wie Aniemetika.

Geh am Dienstag gleich in die Praxis oder ins Krankenhaus und verlange es. Es geht um Deine Gesundheit und um Dein Leben.

Viele Grüße,
Theophanu
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  #6  
Alt 01.01.2007, 11:34
Anwi Anwi ist offline
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Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 231
Standard AW: Blutwerte

Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich werde morgen beim Blutabnehmen gleich mal den Hausarzt auf die genannten Mittel ansprechen und auch mit der Klinik telefonieren.
Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn sich die Blutwerte ohne die genannten Mittel von selbst neutralisieren würden.
Vielleicht gehört es ja bereits zu den heute üblichen Einsparungen, dass sie erst mal fünf Tage warten, ob sich nicht alles von selbst wieder normalisiert.
Diese Woche will ich auf jeden Fall noch die zweite Chemo-Gabe bekommen. Eine Verschiebung von ein bis zwei Tagen dürfte nicht viel ausmachen, wohl aber eine Verschiebung um mehrere Tage. Letztere wird hoffentlich nicht erforderlich sein bzw. ich werde darauf drängen, die genannten Mittel zu bekommen.
Es ist bekannt, dass bei mir bereits die Lymphknoten teilweise befallen waren, also gehöre ich zu den schwierigeren Fällen und mir dürften auch teurere Mittel zustehen.
Die Antibiotika-Gabe (Ciprofloxacin) finde ich völlig in Ordnung, da ich ja zurzeit eine höhere Infektionsgefahr habe und mich dadurch besser geschützt fühle. Das ist eine vorbeugende Maßnahme, wurde mir mitgeteilt, damit es gar nicht erst zu einer Infektion kommt, denn die kann ich jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Bin schon froh, dass ich mir bisher kein Fieber, keine starke Erkältung usw. eingefangen habe.


Viele liebe Grüße
Anwi
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