Es geht so schnell voran, ich bin so verzweifelt

[Lisi79]

Liebe Loreena!

Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Du wirst schon das Richtige tun!
Ich drück dich ganz fest.

Alles Liebe Stephanie

[martinaIna]

Liebe Loreena,

das ist wirklich hart, was ihr durchmachen müsst. Und ich wünsch Dir ganz viel Kraft das durchzustehen.

Ob die OP noch etwas bringt, wirst Du nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt entscheiden müssen.
Die wichtigste Frage wäre für mich, ob im Krankenhaus genug gegen seine Schmerzen und Krämpfe getan werden kann. Dazu sollte unbedingt ein Schmerztherapeut (meist ein Anästesist mit Spezialausbildung) hinzugezogen werden. Wenn das nicht möglich ist, dann sieh zu, wo dies möglich ist und ob er verlegbar ist.

Kannst Du deinen Mann noch fragen, ob er lieber nach Hause will oder ist er zu wenig entscheidungsfähig?

Wenn Du überlegst, deinen Mann nach Hause zu holen, so setzte dich am besten sofort mit einem Hospizverein (siehe: www.deutsche-hospiz-stiftung.de) und evtl. einem guten Pflegedienst in Verbindung. (Welcher gut ist, kannst Du außer vom Hospizverein auch im Bekanntenkreis oder evtl. auch beim Hausarzt/Hausärztin erfragen. Letztere streuben sich evtl. eine Empfehlung zu geben aber man wird dich in dieser Situation auch nicht im Stich lassen wollen und schon einen Tip geben.) Laß dich beraten und erfrage, welche Unterstützung sie leisten können. Im Prinzip dürfte alles auch Zuhause auch leistbar sein aber evtl. ist die Unterbringung auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz sinnvoller. Laß dich auch dahingehend beraten.

Danach treffe Deine Entscheidung.

Ich denk an dich
martina

[Loreena]

Ganz herzlichen Dank für eure Antworten. Die Erfahrungen, die ihr leider machen musstet, sind wichtig für alle, die jetzt gerade in diese Situation kommen.

@ Steph: Die Unterlagen für PV und VVM haben wir hier zu Hause. Leider noch nicht ausgefüllt. Gestern haben wir gemerkt, dass es doch wichtig ist. Wenn möglich, wollen wir die Unterlagen jetzt doch ausfüllen.

@ Martina: Er will nach Hause.

Gestern war wieder ein aufregender Tag. Ich hatte mir in der Nacht vorher überlegt, warum er so unruhig war, obwohl er doch der OP zugestimmt hat. Er kann ja leider nicht sprechen, ist aber vom Verstand her völlig klar. Also habe ich ihn gefragt, ob er es sich anders überlegt hat, und die OP nicht mehr will. Ob er also lieber nach Hause möchte. Und ja, genau so war es. Als wir das geklärt haben, war er ganz ruhig.

Dann kam vormittags die Ärztin und bat mich zu ihr. Sie wollte mit mir alleine sprechen. Ich sagte ihr, dass mein Mann sich nun gegen die OP entschieden hätte. Sie sagte, nach dem, was auf dem CT zu sehen wäre, ist eine OP völlig sinnlos. Man könnte nichts mehr tun und es würde auch nicht mehr lange dauern.

So hatten mir beide die Entscheidung abgenommen.

Nachmittags dann kam sie freudestrahlend ins Krankenzimmer und sagte, auf den MRT-Unterlagen sähe es ganz anders aus. Da ist gar keine Metastase, sondern es ist nur eine Hirnblutung, die in einer 20-minütigen OP entfernt werden könnte.

Mein Mann hat dieser OP zugestimmt. Wenn er Glück hat, ist die rechtsseitige Lähmung dann nicht mehr da, er kann wieder sprechen, und er bekommt nicht alle paar Stunden epileptische Anfälle.

Nachdem wir 5 Wochen in dem Glauben waren, es wären 2 Metastasen (von denen eine bereits entfernt wurde, die an der Kopfoberfläche deutlich sichtbar war), dann so ein Ergebnis.

Eine MRT ist wohl viel teurer als eine CT und wird deshalb wohl nicht gleich gemacht. Aber was macht das für einen Sinn, das Geld für beides auszugeben, um ein verlässliches Ergebnis zu bekommen?

Das war gestern wieder Achterbahnfahren mit Volldampf.

Ich melde mich wieder und sage nochmal DANKE.

Loreena

[martinaIna]

Hallo Loreena,

wirklich eine Achterbahn.

Ich drück Euch die Daumen.
Schreib bitte, wenn Du Zeit hast.

martina

[Loreena]

Hallo,

heute war ein Tag, mit dem ich gar nicht mehr gerechnet habe. Mein Mann fängt wieder an zu sprechen und die Lähmung geht zurück. Der letzte Krampfanfall war heute Morgen.

Als er dann nachmittags noch sagte, er will die Chemo unbedingt weitermachen, konnte ich es kaum glauben. Er ist völlig abgemagert und sieht sehr sehr schlecht aus.

Auf jeden Fall ist es ein Segen, dass er in diese Klinik gekommen ist. Das Personal ist dort so nett und das tut ihm sehr gut. In der Zeit davor ging es mit ihm immer nur steil bergab. Vor allem, dass er sprechen kann, ist so gut für ihn.

Seit er dort ist und andere Magen-Tabletten bekommt, isst er auch wieder und muss nicht künstlich ernährt werden.

Natürlich weiß ich, wie krank er ist. Aber gerade deshalb kommt es mir vor wie ein Wunder.

Jetzt müssen wir abwarten.

Alles Liebe und Gute für euch.
Loreena

[Marie25]

Liebe Loreena,
wie schön für Euch, genießt die Tage man ist ja schon mit wenig zufrieden, das weiß ich aus Erfahrung. Ich schicke Dir ein Kraftpaket.
Liebe Grüße
Marianne

[martinaIna]

Hallo Loreena,

ich freu mich mit Euch.

Es muss total schön sein, wieder miteinander reden zu können.

Abwarten? Ja, aber auch einfach wieder zu Kräften kommen.

Was für ein Glück, dass Ihr eine Klinik gefunden habt, wo Ihr Euch gut aufgehoben fühlen könnt. Wo seid Ihr? Ist doch auch für andere gut, mal zu wissen, wo das ist.

Erholt Euch gut.
Wir lesen voneinander,
martina