Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 11.05.2007, 20:59
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.317
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

Hallo soya,leider hab ich eben die falsche Taste gedrückt und der ganze Brief war weg,ich versuchs nochmal,weil,meist schreibt man doch aus dem Bauch herraus...Wollte dir Ruhe und Kraft wünschen für die vor euch liegende Zeit.Wir haben meinen Schwiepa begleitet bis zur Brücke ins Regenbogenland,wir d.h.sien ganze Familie,auch unsere siebenj.Tochter.Es ist jetzt etwas über drei J.her und damals sagte der Doc am Morgen,es wären eventuell noch Stunden es wurden fast vier Tage daraus.Er war nie allein in der Zeit,nur,wenn wir uns etwas zu essen on der Küche holten,Momente die er spürte,er grummelte,konnte nicht rufen oder sprechen,sobald wir ihm di eHand hielten,ihn berührten,ihm sagten,wir sizuen hier bei dir,war er entspannt ruhig.Was ich sagen will,wenn es geht,bleib wirklich bei ihr,sie spürt es,glaub mir,so intensiv wie damals,ich war sprachlos,er war soweit weg und doch spürte er die kurzen Momente dessen,wenn keiner im Raum war.Wir haben oft gelacht,wenn er nicht schlief ,bevor seine Frau auch im Bett lag,aber,so ist er auch verstorben,sein Sohn und seine Tochter waren an seiner Seite und doch ging er erst als seine Frau ihm sagte,sie sei da und er könne jetzt schlafen,ja,nahc zwie Atemzügen entschlief er dann,nachdem er sich vorher mehrmals Atemaussetzter abquälte warte er auf sie,wie immer in den verg.neun Jahren.Aber,man hört auch sehr oft,das der Sterbende gerade um nicht noch weher zutun,stirbt,wenn niemand nahes bei ihm,ihr ist,also,sei auf alles gefasst.Er war damals sehr entspannt ,er ruhte in sich,was zu Lebzeiten durch di eSpastik nicht da war,das war im Tod wiedergekommen.

Unsere Tochter war tagsüber auch bei ihm,hat ihm die Lippen befeuchtet,"vorgelesen",es war Freitag bis Montag,und es war eine sehr nahe,intensive Zeit...

Meine Oma(96)strab vor zehn Wochen,sie hat immer alles mit sich selbst ausgemacht,sagte im Kh zu mir,wir könnten gehen,ihre eltern kämen morgen,ja,sie starb drei Tage später,nachdem sie nach ihrer Mutter gerufen hatte,es tut mir heut noch weh,sie da allein gewußt zu haben,aber,durch ihre vorherige Ansage denk ich,wußte sie um ihren Heimweg.du siehst,jeder geht anders mit sich und dem Sterben um,ihr geht jetzt euren ganz eigenen Weg und ich kann dir nur sagen,geht ihn gemeinsam,sie wird euch spüren,euch riechen udn hören,denn,ganz realistisch,das Hören geht erst nach dem Tod nicht mehr.

Ich drück dich ganz fest und versuche dir ein grosses Kraftpaket zu schicken,Susanne
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 12.05.2007, 23:38
Soya Soya ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.05.2007
Beiträge: 14
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

Hallo ihr Lieben,
ich danke euch für die vielen tollen Tipps. Bisher gibt es nichts neues. Sie schläft weiterhin viel, redet nicht mehr, lächelt aber ab und zu und nickt oder schüttelt den Kopf. Wir geben ihr jetzt ständig Schmerzmittel, obwohl wir nicht wissen, ob sie überhaupt Schmerzen hat. Aber sie bekommt nicht alles so mit und sie ist der Typ, der immer versucht vor anderen stark zu sein und immer behauptet, es ginge ihr gut.

Ich habe ihr dann heute gesagt, dass sie uns sagen soll, wenn sie Schmerzen, Sorgen oder Ängste hat und dass sie sich um uns keine Sorgen machen muss, dass wir ganz viel Unterstützung bekommen und klar kommen. Ich sagte ihr, wir wollen einfach nur das Beste für sie und dass sie nicht leiden muss. Dann hab ich ihr noch gesagt, dass ich sie lieb hab und sie sagte dann :Ich hab dich auch lieb. Das war schön und ich bin froh, das alles jetzt noch gesagt zu haben, auch wenn ich den Tod nur indirekt angesprochen habe.

Wir haben nun beschlossen, sie nachts weiterhin allein zu lassen. die Betreuerin, übrigens eine Polin, die wir privat beschafft haben, hat das Zimmer direkt daneben (Tür offen) und hört alles. Sie ist ein Engel und das beste was uns je passieren konnte. Sie guckt mehrfach nachts nach meiner Mutter, wechselt die Windeln, massiert sie usw. Sie ist ein Goldschatz. Meine Mutter ist eher der Typ, der Ruhe will und auch allein sein will. Ich rechne deshalb stark damit, dass sie nachts von uns gehen wird, da sie dann besser loslassen kann. Tagsüber sind wir dann die ganze Zeit bei ihr. Das Pflegebett steht im Wohnzimmer und somit ist sie immer im Kreis der Familie. Ohne die Polin wäre das alles ein Alptraum. Sie weint und lacht mit uns und ich habe den größten Respekt vor dieser Frau und werde ihr Ihre Aufopferung ein Leben lang danken. Ohne sie hätte ich schon lange einen Nervenzusammenbruch.

Solange die Atmung ok ist, lassen wir sie bei uns. Wenn das dann richtig krass wird und sie Sauerstoff braucht, wollen wir sie in ein Hospiz bringen. ich möchte nicht, dass sie nachher ersticken muss. Es handelt sich dann vielleicht nur noch um Tage.

Ich glaube, es dauert noch eine Weile, bis sie geht. Sie kann noch nicht richtig loslassen, da meine Schwester nicht loslässt. Ich werde morgen mit meiner Schwester reden, damit sie ihr auch noch mal sagt, dass wir stark sind und klar kommen. Denn meine Schwester ist irgendwie noch nicht so weit wie ich. Ich lebe im selben Haus und bereite mich seit MOnaten auf diesen Moment vor. Meine Schwester wollte es die ganze Zeit nicht wahrhaben und erst so langsam nimmt sie das Schicksal an.

Alles Liebe
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 14.05.2007, 10:35
Soya Soya ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.05.2007
Beiträge: 14
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

So, jetzt ist es so, dass sie echt Probleme mit der Atmung hat. Sie röchelt nicht wirklich, aber pfeifft so und es sieht so anstrengend aus. Ich bin hin und her gerissen, was wir nun tun sollen, wenn es schlimmer wird. Was wird dem im KH dagegen gemacht, wenn man weiß, dass es nur noch wenige Tage geht?

Wenn die sie auch nur mit Morphíum oder zu vollpumpen, dann kann sie auch zuhaus bleiben. Absaugen kommt wohl nicht mehr in Frage und Beatmung ist ja auch nur wieder unnötige Leidensverlängerung. Es tut so weh, sie so leiden zu sehen. Schmerzen kann man in den Griff bekommen, aber das!?

Ich will doch nicht, dass sie am Ende erstickt
Wer weiß RAt?
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 14.05.2007, 23:16
martinaIna martinaIna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

Hallo,

erkundige Dich mal beim Pflegedienst, m.W. gibt es Sauerstoffgeräte, mit denen Du ihr das Atmen erleichtern kannst und die Du Dir vom Sanitätshaus ausleihen kannst. Das ist noch lange keine künstliche Beatmung aber erleichtert die (letzten) Atemzüge.

Ich denk an Euch
martina
Mit Zitat antworten
  #20  
Alt 15.05.2007, 09:41
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.317
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

Hallo soya,wollte gerade das gleich wie martina schreiben.Eigentlich ,wenn ihr dne Dienst heut im Haus habt,müßte er es sofort organisieren,sonst kan es der Hausarzt.Solltest du das aus irgendwelchem Grund nicht wollen,oder,es verzögert sich das brigen des Sauerstoffgeräts,dann stell doch schonmal eine grosse Schüssel mit dampfendem Wasser manchmal erleichert schon die Feuchtigkeit.befeuchte auch bitte die Lippen mit Stäbchen,die sind meist in der Apotheke freiverkäuflich oder der Doc kann sie dir geben.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen keine quälige ,sich verzeherende Zeit,wenn ihr bei ihr sein könnt,redet,nehmt die Hand ,das Gesicht sie spürt euch,ganz sicher,denke fest jetzt an euch,Susanne
Mit Zitat antworten
  #21  
Alt 15.05.2007, 12:54
ani ani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.12.2005
Ort: Wettingen CH
Beiträge: 21
Standard AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung

Hallo Soya

Habe still mitgelesen, was sich bei euch abspielt. Ich habe letzten Herbst meine Tochter 2 Monate zu Hause gepflegt, bevor sie von ihrem Knochenkrebs gerade mal 18 Jahre alt erlöst wurde.
Wir hatten ebenfalls eine Luftkammernmatraze, welche sich sehr bewährt hat. Sie fühlte sich wie auf einer Wolke, wie sie uns sagte. Wir haben die ganze Zeit ruhige Musik für sie spielen lassen, was sie sehr mochte.
Die letzten Tage hatten wir auch Sauerstoff, damit sie nicht so schwer atmen musste, und nicht in Panik geriet, was mir sehr wichtig war. Sie sollte zu allem nicht noch Angst haben müssen, sie kriege keine Luft mehr, obwohl wir wussten, dass die Lunge voller Metas war.
Sie konnte zwar noch trinken, aber gegessen hat sie in den letzten Wochen nur noch sehr wenig. Auch ich habe sie dazu nicht gedrängt, da das ja ihr Leid nur verlängert hätte.

Schliesslich konnte sie ganz ruhig einschlafen. Sie war allerdings seit ein paar Stunden bewusstlos, und so konnte ich kurz vor ihrem Abschied nicht mehr mit ihr sprechen. Aber das war nicht so wichtig. Es war schon alles gesagt. Vermutlich war ihr Körper so schwach, dass sie es einfach nicht mehr schaffte, ein weiteres Mal einzuatmen.. Kurz zuvor hatte ich trotzdem zu ihr gesagt, es sei ok, loszulassen. Wenn sie gehen könne, dann solle sie das tun. 10 Minuten später ist sie gegangen.

Der Uebergang kann also auch ganz unspektakulär vollzogen werden. Das Leid nicht zu verlängern finde ich ok, aber unser Arzt sagte uns, Durst erleiden zu müssen, weil die Flüssigkeitsaufnahme nicht mehr funktionniere, sei sehr unangenehm, so bekam sie doch ein paar Tage zuvor noch eine Infusion über ihren Port. Und die Atmung zu unterstützen mit Sauerstoff, um möglichst eine Panikattacke zu vermeiden, finde ich ebenfalls wichtig. Lieber habe ich in Kauf genommen, dass dies die Zeit verlängert, aber dafür wenigstens diese Angst weg bleibt, falls möglich.

Ich hoffe, ich konnte dir und deiner Mutti so ein wenig helfen und wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich finde es immer wieder schön, wenn Menschen zu Hause sein können, wenn es ihnen so schlecht geht. Leider ist es vielen Angehörigen nicht möglich, ihre Lieben so lange zu Hause zu haben, aus welchen Gründen auch immer. Sie wird es dir danken, und deine Familie auch, denn sie erleben, dass du im Ernstfall auch wirklich für sie da bist.
Sprich mit deiner Mutter, auch wenn sie dir im Moment nicht antworten kann. Berühre sie, damit sie dich spürt, wir wissen nicht, wie weit das Unterbewusstsein doch noch alle Vorgänge registriert. Und für die Liebe sind körperliche Vorgänge sowieso kein Hindernis.

Liebe Umarmung
Ani
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:31 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55