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  #1  
Alt 04.06.2007, 12:21
den21 den21 ist offline
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Registriert seit: 04.06.2007
Beiträge: 3
Standard auch wenn es hier nicht so reinpasst

Hallo,

hoffe das Ihr mir evtl. dennoch helfen könnt.

mein Vater ist 54 Jahre alt. Schon immer war mein Vater sehr dünn. Auch schon immer hat er Bier getrunken. Nur leider nicht wie so manch andere die nur Gelegentlich trinken, für ihn war es normal, so wie es für mich normal ist Apfelschorle zu trinken. Klar ich denke diese Leute mit einer solchen Schwäche nennt der Volksmund "Alkoholiker", dennnoch war er nie einer dieser Alkoholiker der frech wurde oder gar seine Frau oder Kinder geschlagen/misshandelt hat. Er trank halt "nur" gerne.

Jetzt ist er seit letzter Woche Mittwoch im Krankenhaus. Wir seine Familie und seine Freunde hofften alle, dass ihn dort jetzt geholfen wird und das er dannach das trinken sein lässt. Es wurden div. Untersuchungen gemacht u.a. EKG, Ultraschall, BLutabnahme, 24 Std. Urinanalyse und auch eine Magenspiegellung.

Aber Samstag Morgen schon sagte die Ärztin meiner Mutter das er Austherapiert sei und nächste Woche entlassen wird. Seine Leber und seine Nieren seinen so in Mitleidenschaft gezogen, dass man angeblich nichts mehr machen könnte.

Zur Zeit darf er nur 1 Liter Wasser am Tag trinken. Er bekommt Penezilien, aber sonst keine MEdikamente. Ihm Wasser Tabletten zu geben wäre wohl zu riskant für die Nieren.

Seit diesem 02.06.2007 ist mein Leben nicht mehr so wie es mal war. Ich liebe meinen Vater einfach zu sehr.

Ist er wirklich Austherapiert? Ich habe von Leuten gelesen, die Blut gespuckt/gebrochen haben oder wo die Speiseröhre in Mitleidenschaft gezogen war. Diese ist ja bei meinem Vater nicht der Fall. Es kann doch hier noch nicht zu Ende sein????
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  #2  
Alt 04.06.2007, 12:21
den21 den21 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

danke im voraus
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  #3  
Alt 04.06.2007, 18:42
Benutzerbild von sleeping sun
sleeping sun sleeping sun ist offline
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Ort: Mittelfranken
Beiträge: 73
Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

Hallo Den 21,

ich denke Dir wird nur ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten Deines Vaters Klarheit bringen!

So wie ich die Vorgeschichte verstanden hab handelt es sich um eine Leberzirrhose die wahrscheinlich durch den Alkohol entstand.

"Nicht mehr therapierbar"...was haben den die Ärzte bis jetzt versucht???

Bei einer Leberzirrhose kann im Gegensatz zu Krebs oder Metastasen an der Leber auf jeden Fall eine Organtransplantation bzw. eine Leberlebendspende
in Betracht gezogen werden.

Wenn allerdings die Nieren Deines Papas nicht mehr richtig funktionieren dann weiß ich nicht...am allerbesten wird sicher sein, Du sprichst einfach mit den Ärzten Deines Vaters, schreib Dir vorher Notizen auf damit Du nix vergisst.

Ich wünsche Dir und Deinem Papa alles alles Gute!


LG K
__________________
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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  #4  
Alt 04.06.2007, 20:39
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2007
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Beiträge: 119
Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

warum solltest du denn hier nicht reinpassen?....
Hallo den21, ich will dir mal schildern, wie das bei uns ablief. Bei meinem Vater wars eigentlich genau wie bei dir. Früher auf der Baustelle wurde einer getrunken, in Gesellschaft auch und eigentlich auch so. Aber eigentlich auch meist zuviel, immer nur Bier oder Weinschorle, nie hochprozentiges. Ich will hier nichts schönreden, aber wenn die Gelegenheit da war, gabs auch was zu trinken. Vor 5 Jahren dann die Diagnose Leberzirrhose (Wasser im Bauch, Ammoniak erhöht usw.). Nach ausführlicher!!! Aufklärung und durch den Hausarzt (warum hat er das nicht nur mal früher gemacht?...) hat mein Papa von heute auf morgen keinen Tropfen mehr angerührt, bis heute nicht. Er war ein sogenannter Gelegenheitstrinker, nie abhängig. In der Klinik wurde die Zirrhose bioptisch gesichert, er bekam Vitaminkomplexe, leberunterstützende Medikamente, Abführmittel und Wassertabletten. Innerhalb kurzer Zeit hat sich sein Gesundheitszustand deutlich verbessert. Er hatte, wie dein Vater auch, keine Krampfadern in der Speiseröhre. Das würde nämlich das Blutspucken erklären, wenn diese platzen.
Nun leider die schlechten Nachrichten (ich will dir aber keine Angst einjagen). Im Februar wurden bei einem Routinekontrollultraschall 2 Herde in der Leber gesehen, welche in der weiteren Diagnostik leider als Leberkrebs diagnostiziert wurden.
Bleib bei deinem Vater mit den Ärzten in Kontakt. Was bedeutet austherapiert? Welche Diagnose hat er? Sollte es "nur" eine Leberzirrhose sein, habt ihr bei sofortiger Abstinenz noch viele schöne Jahre vor euch. Ich wünsch euch alles gute. Liebe Grüße Elke1967

Geändert von Elke1967 (04.06.2007 um 20:42 Uhr)
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  #5  
Alt 13.06.2007, 23:54
den21 den21 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

hallo,

ich habe jetzt einen brief hier, den ich nicht so ganz verstehe. vielleicht kann mir jemand helfen diesen besser zu verstehen?!


Zitat:
Diagnosen:

1. Hydropisch dekompensierte äthyltoxische Leberzirrhose
Z. n. Aszites Drainagenanlage
2. Erysipel des rechten Unterschenkels

Epikritische Zusammenfassung:

Die Aufnahme des Pat. erfolgte mit zunehmender Allgemeinzustandsverschlechterung, in den letzten Tagen sei eine Gelbfärbung der Augen aufgefallen. Nach Angaben der Ehefrau sei ihr Mann in letzter Zeit häufig müde gewesen und schlapp. Keine Vormedikation. Die Ehefrau berichtet über einen chronischen Alkoholabusus (5 Flaschen Rum pro Woche). Vorerkrankungen werden sonst nicht angegeben.

Bei der körperlichen Untersuchung sahen wir den 56 jährigen Pat. in deutlich reduziertem Allgemein und sehr schlankem Ernährungszustand, Haut und Skleren ikterisch. Pulmo: vesikuläres Atemgeräusch bds., keine feuchten oder trockenen RG. Cor: Aktion rhythmisch, Töne mittellaut und rein, HF 120 BPM. Abdomen durch Aszites aufgetrieben. Darmgeräusche physiologisch, kein Druckschmerz, keine Resistenzen. Milz und Leber nicht palpabel. ZNS: Pat. aktuell wach, orientiert. Rechter Unterschenkel stark gerötet, überwärmt, linker Unterschenkel im Knöchelbereich gerötet.

Folgende Laborwerte wurden bestimmt:

Bilirubin 11,1 mg/dl (8,46), GOT 104 U/1 (93), AP 121 U/1 (87), LDH 331 U/1 (300), CRP 1,8 mg/dl (1,3), Leukozyten 10,1/nI, Hb 11,2 g/dI, minimal 9,1, zuletzt 10,5 g/dI, HK 0,31 lß, MCV 104 fl, MCH 37,1 pg, Thrombozyten

94/nI, minimal 71, zuletzt 105/nI, Natrium 128 mmol/l, max. 130, minimal 127 mmol/l, Kalzium 1,99 mMol/l, Lipase 94 U/1 (63).

Normwerte für GPT, Amylase, Kalium, Gesamteiweiß, Hamsäure, Kreatinin, Harnstoff, Cholesterin, Triglyzeride, BZ.

Sammelurin: Natriumausscheidung < 10 mmol/l.

Urinstatus: Clukose normwertig, Bilirubin 6 mg/dI, Keton 5 mg/dI, Erythrozyten neg., pH 7,0, spez. Gewicht 1,015, Protein neg., Urobilinogen 12 mg/ dl, Nitrit pos., 25 Leukozyten/ gl.

in der initial durchgeführten Abdornensonographie fand sich Aszites bei Leberzirrhose (Leber groß, plump, homogen, feinwelliger Rand, orthograder Pfortaderfluss). Gallenblase mit Sludge, Gallenwege unauffällig, Pankreas nur unzureichend beurteilbar, soweit einsehbar unauffällig, große Bauchgefäße o. B., Milz unauffällig. V. a. Verkalkung der kleinen Nierengefäße (bds. echoreiche Stippchen in beiden Nieren).

Die Ösophago Gastro Duodenoskopie ergab eine in Abheilung befindliche Mallory Weiss Läsion, Hinweise für Osophagus oder Fundusvarizen fanden sich nicht, auch sonst unauffälliger Befund.

Wie oben aufgeführt, war die ausgeschiedene Natriummenge im Sammelurin sehr eingeschränkt, so dass auf eine Diuretikagabe verzichtet werden musste. Unter Trinkmengenrestriktion auf 11 pro Tag nahm der Pat. ein Kilogramm Gewicht zu, sonographisch war ebenfalls zunehmender Aszites zu verzeichnen. Wir entschlossen uns zur Anlage einer Aszitesdrainage, hier werden aktuell 2 1 Aszites pro Tag abgelassen.

Das Erysipel wurde (auch nach Empfehlung der dermatologischen Kollegen) mit Penicillin 3 x 5 mg über 10 Tage behandelt, der Lokalbefund war darunter deutlich gebessert, bezüglich einer Tinea pedis bds. wurde lokal Fungizid Creme angewendet.

Aktuelle Medikation:
Pantozo140 1 0 1
Lactulose 3 x 10 ml
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  #6  
Alt 16.06.2007, 22:18
Elfriede L. Elfriede L. ist offline
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Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

Hallo Den!

Ich würde Dich gerne beruhigen, mein Mann (46 Jahre) hatte noch viel schlimmere Werte als Dein Papa, bei einem Konsum von 7 Flaschen Wodka pro Woche zum Schluß.

Die Nieren arbeiteten nicht mehr richtig, weil die Leber k.O. war.

Er ging gelb ins Krankenhaus und wurde noch gelber bei einem Wahnsinnswert von Bilirubin, der lag in schlimmen Zeiten bei 35!!

Er hat ähnliche Medis bekommen wie Dein Papa.
Er hat aber auch eine Leberdialyse über 4 Tage in einer Uniklinik bekommen, da haben die Nieren die Tätigkeit aufgenommen.
Er hat vieles überhaupt nicht wahrgenommen, war total verwirrt über drei Wochen.

Wurde dann auch "austherapiert" und sollte in die Psychiatrie.

Dort war er natürlich nicht therpierbar, weil körperlich zu schwach und wir verlegten ihn in ein anderes KH.
Dort sollte er lt. Ärztin "nur stabilisiert" werden mit Cortison, 25mg täglich und Vitamin B1 alle zwei Tage i.M. gespritzt (das bekommt er heute noch)
2 Stunden nach der ersten Gabe war er ansprechbar , jeden Tag wurde es besser, die Kräfte nahmen zu, die Verwirrtheit nahm ab.

Habe ihn dann im Rollstuhl als Pflegefall, Stufe1 , mit nach Hause genommen.
Dort regenerierte er sich in Rekordzeit .

Das ist alles nun 5 Monate her und die Blutwerte lassen noch ein wenig zu wünschen übrig.

Kein Arzt weiß, warum er auf diese Cortisongaben so gut reagiert hat, ist übrigens seit Ende März schon abgesetzt.

Wenn Du Fragen hast, dann frag!

Viele Grüße von
Elfriede
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  #7  
Alt 16.06.2007, 22:22
Elfriede L. Elfriede L. ist offline
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Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

In seinen Diagnosen stand genau das Gleiche von dekompensierter Leberzirrhose, die ist allerdings nicht gesichert! Die Milz war und ist noch groß, zu groß.

Er hatte auch einen Wahnsinnswasserbauch, der wurde aber nicht punktiert, heute ist er ohne Wassertabletten, der Bauch verschwand wie von Zauberhand, als er hier zu Hause war, jeden Tag etwas, bis er ganz schrumpelig war.

Das Wichtigste an der Geschichte ist natürlich, er hat nie wieder Alkohol zu sich genommen und macht nun bald eine Langzeittherapie .
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  #8  
Alt 18.07.2007, 14:21
Karsten_A Karsten_A ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: auch wenn es hier nicht so reinpasst

Hallo,

mein Leben war auch Jahrzente von Alkohol bestimmt. Auch wenn ich keine Leberzirrhose bekommen habe, ist mein Herz nicht mehr das Gesündeste.
Es ist vielleicht kein Trost, aber durch die Abstinenz, die ich nun seit über acht Jahren lebe, hat sich alles wieder normalisiert und ich kann normal leben.

Die Hoffnung auf ein den Umständen entsprechend schönes Leben sollte niemand aufgeben.

Karsten
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