Vitamin C - Therapie plus Chemo

[Anwi]

Hallo,
nächste Woche habe ich nun einen Termin bei einem Arzt, der intravenöse Vitamin C - Infusionen vornehmen soll, weil ich selbst von der Wirksamkeit dieser Methode eigentlich überzeugt bin. Ich befinde mich auf halber Strecke einer Chemotherapie (Success-Studie) und hatte gestern die erste Docetaxel-Gabe. Allerdings ist mein Onkologe der Chemotagesklinik gegen die Vitamin C - Infusion, weil ja keine Erfahrungswerte vorliegen - bezüglich einer Vereinbarkeit oder Nichtvereinbarkeit von Vitamin C - Injektionen und Success-Studie. Mir wurden diese zusätzlichen Injektionen zwar nicht direkt verboten, aber es wurde mir dringend davon abgeraten. Meine Klinik scheint sehr schulmedizinisch orientiert zu sein.
Nachdem ich aber den Artikel über Prof. Beuth aus Köln gelesen habe, will ich nichts unversucht lassen. Fühle mich dennnoch stark verunsichert durch die Meinung meines Onkologen, der ansonsten eigentlich einen seriösen und kompetenten Eindruck vermittelt. Ich überlege mir, wie ich mich jetzt am besten verhalten soll - auf meine innere Stimme hören oder auf meinen Onkologen.
Liebe Grüße
Anwi

[Bianca 27]

Hallo Anwi,

ich bekomme seit November letzten Jahres Hochdosis Vitamin C intravenös. Zu Beginn einmal die Woche- jetzt alle zwei Wochen.
Bin zur Zeit in einer Xeloda Chemotherapie.

Mir ging es zu dem Zeitpunkt ziemlich schlecht- und mein Hausarzt meinte würde mir gut tun. Stärkung Immunsystem, biologische Krebsabwehr, Antioxidantien etc. Ich hab damals nicht lange überlegt und einfach beschlossen- wenn das eine Möglichkeit für ein bisserl mehr aktuelle Lebensqualität ist- möchte ich die gerne nutzen.
Und siehe da- es ging mir danach auch deutlich besser.

Nächste Woche habe ich den ersten Onko Termin für dieses Jahr- werde dann mal hören, was mein persönlicher Gottin weiß dazu sagt. Kann dir gerne berichten.

Nochwas- normalerweise halte ich mich streng an meinen Onko und stimme alle Vorgehensweisen (vorher) mit ihm ab. Ich wollte dich hiermit nicht zu Alleingängen anstiften - ich denke immer unsere Ärzte wissen schon was sie tun- aber informieren hat noch keinem geschadet.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung.

Bianca

[Idefix]

Hallo Anwi
Mein Mann macht seit Beginn seiner Krankheit (ca 1 Jahr) parallel zur schulmedizinischen Behandlung eine biologische Krebstherapie mit Hochdosis-Vitamin-C- Infusionen, Selen etc und dies obwohl ihm sein behandelnder Onkologe (Uni.Prof.) davon abgeraten hat. Wir haben deshalb verschiedene andere Onkologen befragt und festgestellt, dass es viele gibt, die dagegen sind aber auch viele, welche nichts dagegen haben. Deshalb haben wir die Entscheidung für uns getroffen und sind davon überzeugt, dass dies meinem Mann sehr geholfen hat. Sein Prof. meint selbst zu seinem Zustand, dass es verwunderlich sei, wie gut er sich erholt hat und wie fit er wieder ist und dies, obwohl er 5 knackige Chemozyklen hinter sich gebracht hat. Das einzige worauf er verzichtet hat, war Mistel, da bei seinem Tumor alle Onkologen einhellig davon abgeraten haben.
Falls du noch Fragen hast, kannst mir gerne eine PN schicken
LG Idefix

[Renate2]

Hallo,
mir wurde von der Einnahme von Vitamin C 3 Tage vor und 3 Tage nach der Chemo abgeraten, da noch keine Erkenntnisse darüber vorliegen, wie Vitamin C sich auf die Chemo auswirkt.
Ich spritze seit mehr als einem Jahr Mistel und fühle mich damit gut.

Liebe Grüße
Renate

[deena3]

Hallo Idefix, mich würde interessieren, wer die Infusionen mit hochdosiertem Vitamin C bezahlt!!! .... und wenn nicht die Kasse, was es denn so kostet!
deena3

[Anwi]

Hallo an alle,

danke für Eure Antworten. Ja, ich habe mit meiner Unterschrift sicher unterschrieben, dass ich wichtige andere Maßnahmen angeben werde. Andererseits werden die zusätzlichen Einstiche bestimmt nicht so schnell auffallen. Eine Vene ist durch die Chemo FEC ohnehin schon kaputt, und eine Vitamin C - Infusion wird sicherlich nicht so lange dauern wie die bereits durchgeführte dreimalige Gabe der 3 Wirkstoffe FEC und auch die Venen nicht so stark angreifen, nehme ich an.
Zur Frage der Bezahlung: mir wurde mitgeteilt, dass es pro Infusion ca. 60 Euro kostet. Was ich mir natürlich nicht wer weiß wie lange regelmäßig leisten kann. Vielleicht bringt es aber bereits was, wenn ich bald damit anfange und das dann regelmäßig bis zum Ende der Strahlentherapie mache.

Danach habe ich eine Misteltherapie bei meiner Frauenärztin geplant. Diese wird von der Krankenkasse bezahlt. Da die Frauenärztin mit einer anderen Patientin bereits die Erfahrung gemacht hat, dass meine Klinik streng schulmedizinisch orientiert ist und Misteltherapien etc. gerne belächelt oder abgewertet werden, empfiehlt sie mir die Misteltherapie für die Zeit nach der Strahlentherapie.

Ich mache jetzt einfach, was meine innere Stimme mir eingibt, und die sagt mir, dass es mir gut tut, was Zusätzliches zu machen, weil es mir das Gefühl gibt, selbst aktiv was gegen die Krankheit tun zu können und ich mich dann vielleicht nicht mehr so passiv und ausgeliefert fühlen werde. Ich werde allerdings nicht viele Sachen gleichzeitig machen bzw. ausprobieren, weil das nicht zu mir passt und ich mich da verzetteln würde.

Ich nehme bereits jeden zweiten Tage Orthomol immun und siehe da: Meine Blutwerte, die immer 2 Wochen nach der Chemo-Gabe extrem schlecht waren (ich bekam dann Antibiotika), haben sich bis zum Beginn der nächsten Chemo jetzt bereits drei Mal auf sensationelle Art und Weise erholt. Der Onkologe war erstaunt darüber, aber wenn ich ihm gesagt hätte, dass dass diese Erholung vielleicht was mit Orthomol zu tun haben könnte, hätte er mir ohnehin nicht glaubt.

So gehe ich denn weiter meinen Weg geradeaus und nehme mir an Therapien nicht zu viel und nicht zu wenig vor, sondern so, wie ich selbst es als angenehm empfinde.

Liebe Grüße
Anwi

[Bianca 27]

Hallo Ihr Lieben,

wollt gerade noch etwas zu den Kosten einwerfen:

Ich bekomme Pascorbin 7,5g Asorbin 50ml

Für je drei Infusionen bezahle ich in der Apotheke 41,85 EUR
Das Infusionsbesteck muß ich auch bezahlen- die Rechnung hab ich jetzt auf die schnelle nicht gefunden -sind aber nur ein paar EUR- insgesamt belaufen sich die KOsten für mich für 3 Infusionen unter 50 EUR.

Also bitte nochmal überprüfen, bevor Du 60 EUR für eine Infusion zahlst.
Kann natürlich sein, daß Dein Doc eine größere Infusionseinheit für besser erachtet oder was auch immer.
Ich bin der Meinung- solang ich es mir leisten kann, ok- aber einfach das Geld aus dem Fenster schmeißen- muß ja nun auch net sein. Und 60 EUR ist verdammt viel.

Gruß

Bianca

[deena3]

Hallo Bianca, heißt es wirklich Asorbin 50ml oder müßte es Ascorbin heißen???
Gruß deena3

[Bianca 27]

Hallo deena,

sorry c verschluckt. Natürlich Ascorbin.

Gruß

bianca

[Bianca 27]

Hallo Anwi,

ich war heute beim Onko und hab nochmal nachgefragt wegen Vitamin C Infusion-
Er hat gesagt- auf keinen Fall während Chemo.
Ansonsten ein Fall zum disjutieren- gibt für und wieder- aber nicht während Chemo.
Die Infusion könnte Wirkung der Chemo beeinträchtigen bzw Aufheben.

Leider würde das erklären, warum anscheinend neue Metas bzw ein Vergrößern der bestehenden Metas aufgetreten ist. Aberd as muß ich noch abklären lassen- würde ledigleich Tastbefund und Befindern erklären.

Also- klär bitte nochmal genau ab.

Gruß

Bianca

[Stefanie E.]

Hallo,

ich habe gerade die 3. Chemo hinter mir und nehme zusätzlich Orthomol immun. Während der ersten beiden Chemos habe ich es auch genommen. Lt. der Ärztin der Uni ist das ok. Mein Heilpraktiker riet mir nur, dass 3 Tage vor und nach der Chemo Orthomol nicht gut sei, damit es die Wirkung nicht aufhebt.

Habt ihr Erfahrungen damit gemacht? Es ist ja u.a. auch ein Präparat mit vielen Vitaminen.

Gruß
Stefanie

[jazzdiva]

Liebe Anwi,

bekomme auch immer in die 2 "Zwischenwochen" eine 7,5 mg Vitamin C Infusion beim Hausarzt, der zugleich Heilpraktiker ist. Ich bezahle pro Infusion 15 Euro. Es dauert ca 15 Min, bis das Zeug drinnen ist.

Mein Arzt gibt prinzipiell kein Vitamin C in der Chemowoche, denn es ist besser, nicht in der Wirkungsweise des Chemos sich einzumischen. Zwischendurch zum Wiederaufbau ist dagegen sehr wirkungsvoll.

Ich bin froh, dass ich das bekomme, denn ich muss trotz Chemo arbeiten (selbstständig) und ich finde, alles was Kraft gibt soll man machen. Ganz zu schweigen von Dr. Breuls tolle Erfahrungen damit.

Wünsche Dir alles Gute,

deine Jill

[Renate2]

Hallo Stefanie,
ich hatte auch einige Zeit Orthomol-Immun eingenommen. Es hat sich weder auf meine Blutwerte noch auf mein Befinden ausgewirkt. Meine Chemozeit dauerte 2 1/2 Jahre (habe erst einmal Pause). Während dieser Zeit habe ich dieses Mittel vielleicht 3 Monate eingenommen. Ein Arzt riet mir zur gesunder Ernährung. Allerdings spritze ich seit längerer Zeit Mistel, was dieser Arzt auch unterstützt.
Meine Familie schnieft und hustet um mich herum und ich bin anscheinend (mal schnell auf Holz klopf) weitgehend immun.

Liebe Grüße
Renate

[Stefanie E.]

Hallo Renate,

ich nehme jetzt das dritte Mal während der Chemo für jeweils 15 Tage Orthomol. Meine Blutwerte sind auch, so wie bei dir, nicht direkt davon besser, doch glaube ich, dass sich mein Allgemeinzustand nach den schwierigeren Tagen der Chemo steigert. Ich habe ein gutes Gefühl. Leider ist Orthomol nur sehr teuer.

Liebe Grüße
Stefanie

[lisa_q2002]

Hallo zusammen, Hallo Anwi, Hallo Jazzdiva,

Vitamin C während der Chemo ist ein sehr heikles Thema. Als ich (Dez05 bis April 06) Chemo hatte, wollte ich mir Vitamin C und Selen bei einem Komplementärmediziner verabreichen lassen. Ich hatte einfach Angst vor den Nebenwirkungen und wollte alles tun, um die Chemo besser zu vertragen.
Mein Mann ist Onkologe und in leitender Position in der Forschung bei Brustkrebs tätig (ist das Leben nicht verrückt, und ausgerechnet ich bekomme dann BK). Und mein Mann hat mir von Vitamin C während der Chemo - egal in welcher Woche - ausdrücklich abgeraten, weil: Es gibt (schulmedizinische!) Studien, in denen Chemo+Vitamin C kombiniert wurden. Und der Arm mit Vitamin C zeigte eine signifikant schlechtere Wirkung der Chemotherapie. Natürlich wird das nicht auf jedes Medikament zutreffen (aber es ist auch nicht leicht möglich, alle Medikamente auszutesten ob sie mit Vit C schlechter wirken.) Und natürlich gibt es zahlreiche Situationen (lange zeit Chemo, wiederholte Chemo, oder wenn es einem besonders schlecht geht, ... und und und...) wo Komplementärmedizin ein Segen ist. Aber als Standardtherapie einfach Vitamin C zusätzlich zur Chemo zu nehmen, würde ich mir gut überlegen!!! Auf der einen Seite soll eurer "Untermieter" eins auf die Mütze bekommen, und auf der anderen Seite wird er möglicherweise durch Vitamin C wieder aufgepäppelt!
Ich weiß, ich rede hier leicht, weil ich die Chemo bereits hinter mir habe. Ich wünsche euch allen viel Kraft und dass eure Therapien erfolgreich sind - wie auch immer!!!

Lisa