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  #1  
Alt 05.08.2008, 10:29
Benutzerbild von Sadie
Sadie Sadie ist offline
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Unglücklich Unendlich traurig und verzweifelt

Hallo an alle

Ich lese schon länger hier bei euch still mit und bin sehr betroffen über die vielen Schicksalsschläge und voller Bewunderung über die Kraft, die dennoch viele hier ausstrahlen.
Damals ging es um einen guten Freund, der aber im März leider an seinem Gliobastom verstarb.

Inzwischen ist mein Schwiegervater,einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, betroffen.
Er bekam am 29.07. (fast aus heiterem Himmel) die Diagnose massiver Hirnmestasen und nur noch weniger Wochen Prognose. KH macht laut Aussage mehrerer Spezialisten keinen Sinn mehr, es bleibt lediglich die Frage, welche Palliativmaßnahmen noch in Frage kommen.
Da es ihm bis dahin immer gut ging (2001 Prostatakrebs, der als geheilt galt; vor 3 Wochen war er noch in Österreich im Urlaub und ist wenige Tage vor der Untersuchung noch 800km mit dem Auto gefahren) ist das ein extremer Schock.
Mittlerweile ist die rechte Hand gelähmt, sein Gang ist schleppend. Zudem war er plötzkich sehr verwirrt, was sich erst nach hohen Gaben Kortison gebessert (120mg tgl.) hat.
Hoffnung gibt es leider keine mehr. Er hat in der linken Hemisphäre einen extrem großen Tumor, der die Mittellinie zwischen den Hemisphären schon um 1,5cm nach rechts verschoben hat und zahllose kleinere in beiden Hirnhälften.

Ich bin so unendlich traurig, das Wissen um seinen Zustand bringt mich um.

Liebe Grüße von einer sehr verzweifelten Sadie
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  #2  
Alt 05.08.2008, 11:18
Alexaalexa Alexaalexa ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Liebe Sadie,

bin auch seit einiger Zeit mehr oder weniger "stille" Mitleserin. Jetzt will ich aber doch ein paar Worte zurücklassen.

Ich kann sehr gut verstehen, was Du momentan durchmast. Hatte das gleiche mit meinem Schwiegervater. Er hatte allerdings Blasenkrebs und ist im Juli verstorben. Ich hing sehr an ihm und war auch in seiner Sterbestunde bei ihm. Ich denke, was ihm wichtig war, ich war die einzige, mit der er über sein Sterben sprechen konnte. Er konnte mir seine Angst uns Sorgen und auch seine Bitten, für ihn das ein oder andere zu erledigen, anvertrauen. Die meisten (alle wussten daß er es nicht schafft) klopften ihm auf die Schulter und sagten "wird schon wieder". Man hatte ihm damit die Chance genommen, sich zu verabschieden und sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen.

Was ich damit sagen will: Stehe Deinem Schwiegervater bei so gut Du kannst. Spreche mit ihm über seine (möglichen) Ängste. Ich wünsche Dir unendlich viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße
alexaalexa
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  #3  
Alt 05.08.2008, 11:31
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Danke für deine Worte...

Es ist so grausam und ich kann es noch nicht begreifen...

Mein Schwiegervater war der Mensch, der während der langen Erkrankung meines Mannes IMMER für mich da war. Mein Mann hatte 2005 eine schwere Hirnblutung, lag 4 Wochen im Koma, war 5 Wochen beatmet und hatte 4 schwere OPs am offenen Hirn.Lange Zeit wussten wir nicht, ob er überlebt und wenn, dann wie...
Ich konnt meinen Schwiegervater zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, er hat immer alles stehen und liegen gelassen und ist zu mir gekommen. Er hat in der Nacht im KH angerufen, wenn ich zuviel Angst vor schlechten Nachrichten hatte. Sogar aus Leitungssitzungen mit ausländischen Geschäftspartnern ist er sofort gekommen, wenn ich jemanden brauchte. Sei es auch nur um mich in den Arm zu nehmen...
Damals sagte er, den Wortteil "Schwieger" bei Schwiegertochter gibts für ihn nicht mehr. Ich glaube, das sagt vieles.
Für unseren Sohn(jetzt 10) ist er der beste Opa, den man sich vorstellen kann. Als er noch ganz klein war und gerade voll auf Wicki und die starken Männer stand, hat er Wickingerhelme für sie beide gekauft und ist mit ihm durch den Wald gerannt und hat Abenteuer erfunden.
Seit 1 Jahr ist er in Rente. Jede Woche donnerstags war Opa-Tag. Er hat unsern Sohn von der Schule abgeholt und oft dort noch 2 Stunden mit dem ganzen Haufen Fußball gespielt.

Das Allerschlimmst ist, er weiß noch nicht, wie es um ihn steht. Ich glaube, er will es auch gar nicht wissen. Uns geht dieses Wissen aber nie aus dem Kopf.Es zerreist einem das Herz, wenn er Pläne macht, was er alles noch mit unserem Sohn machen will.

LG Sadie
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  #4  
Alt 05.08.2008, 17:25
Alexaalexa Alexaalexa ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Liebe Sadie,

es tut mir unendlich leid, daß Du so viel mitgemacht hast. Es muss eine schlimme Zeit mit Deinem Mann gewesen sein. Geht es ihm denn jetzt wieder gut?

Liegt Dein Schwiegervater denn zur Zeit im Krankenhaus oder ist er zu Hause?
Mein Schwiegervater war vier Wochen vor seinem Tod noch bei uns zu Hause und wir hatten so viele schöne und zugleich auch sehr traurige Gespräche. Diese ganze Zeit (so hart sie auch gewesen war) möchte ich nicht missen. Es hat mir so viel Kraft gegeben (und ihm auch). Er sagte auch immer zu mir, daß er mit unserer Hochzeit (von meinem Mann und mir) noch eine Tochter dazugewonnen hat. Wir waren ein Herz und eine Seele.
Ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Ich habe damals (nach der Diagnose) das ganze Internet durchforstet und auf DIE rettende Lösung gehofft.
Bist Du sicher, daß Dein Schwiegervater nichts von seiner Diagnose weiß?

Es ist so unglaublich schwer, in einer solchen Zeit, die richtigen Worte zu finden. Es gibt keinen Trost, man kann nur eine Hand geben und das Gefühl, nicht allein dazustehen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft diese schwere Zeit durchzustehen. Diese Verzweiflung und Ohnmacht kann ich gut nachvollziehen. Ich wollte es damals nicht wahr haben. Es ist so unvorstellbar. Nutze die Zeit und genieße jeden Augenblick den ihr habt.

Ganz liebe Grüße

Alexa
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  #5  
Alt 05.08.2008, 20:01
Benutzerbild von Sadie
Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Liebe Alexa,

sicher ahnt mein Schwiegervater was. Wir sind mit unserem Wissen hin- und hergerissen. Soll man es ihm sagen. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es wissen wollen. Aber er fragt nie, sondern ist der festen Überzeugung, er wird wieder gesund. Er weiß, dass was im Kopf ist, aber auch da keine Frage. Bei meinem Freund, der an einem Hirntumor starb, war das auch so. Er war Meister im Verdrängen, was seine Krankheit anging und hat bis zum, Schluss geglaubt, er wird wieder gesund. Nur so konnte er damit leben.
Auf der anderen Seite denke ich, er hat das Racht zu wissen, wie es um ihn steht. Sein HA lehnte unseren Wunsch, dass er es ihm sagt, ab, was ich ziemlich feige finde. Er kennt ihn seit der Schulzeit und ist der Meinung, er würde sich dann was antun.
Es klingt jetzt vielleicht kalt, aber sollte nicht jeder Mensch in so einer Lage diese Entscheidungsfreiheit haben? Sein Vater ist auch an Krebs gestorben und hat sich die letzte Zeit elend gequält, bei meinem Freund war es ebenso.
Für uns würde das sicher nichts leichter machen, aber so leiden soll er auch nicht. Verstehst du, was ich meine?

Meinem Mann geht es für die Schwere seiner Erkrankung wider Erwarten ganz gut. Damals hatte er keine 5% Überlebenschance, und wenn, dann als Schwerstpflegefall. Heute geht er wieder arbeiten, es wird zwar niemals mehr so wie früher, aber wir können damit leben. Es ist nicht immer einfach, weil es eben Defizite gibt, aber dann muss man sich das Riesenglück, was er hatte, immer wieder vor Augen führen.

Schwer ist es auch für unseren Sohn. Bei der Erkrankung meines Mannes war er 6, er ist zwar unheimlich gereift dadurch, aber er tut mir so wahnsinnig leid, dass er schon wieder so was Schlimmes erleben muss. Mit unserem Kind reden wir schon offen. Wir haben großes Glück, denn er ist ein sehr liebes Kind, das uns keinerlei Probleme macht. (3. Klasse, auf dem Zeugnis hat er alles 1er. Wir sind schon sehr stolz, auch wenn wir das in dem Maß weder erwarten noch verlangen) Trotzdem möchte ich einfach die Panik, die momentan wieder verstärkt in mir hochkommt (und ja niemandem nützt) nicht auf ihn übertragen.

Ich hoffe, du verstehst mein wirres Geschreibsel, ich bin im Moment ziemlich durcheinander.

LG Sadie
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  #6  
Alt 05.08.2008, 20:13
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josie&josie josie&josie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

liebe sadie..

ich hoff du nimmst es mir nicht übel dass ich mich da so einklinke...
aber ich wollte etwas zu deinem papa ( ich sag das jetzt mal so ) sagen:

weißt du.. ich bin ziemlich sicher dass so schwerkranke menschen recht genau wissen wie es um sie steht.
bei meinem mann war es ähnlich. anfangs wollte er nichts davon wissen, er war fest davon überzeugt wieder gesund zu werden.
heute weiß ich, dass das seine art war, mit der krankheit umzugehen und dass er sehrwohl von anfang an die gefahr kannte die von seiner krankheit ausgeht.
heute kann er darüber reden.

vielleicht will dein papa auch nur euch schützen indem er sich so optimistisch zeigt.

ich hab damals auch lang mit der ärztin geredet und auch die hat mir gesagt dass sie immer erst abcheckt wie ein patient damit umgehen will.
und wenn er positiv eingestellt ist und sicher ist zu überleben, schenkt ihm das
1.) mut und zuversicht und hoffnung, die das leben schöner macht
und
2.) kraft.

er wird recht genau wissen, was es heisst, diese metas. zu haben..
so denke jedenfalls ich.

er ist sicher gesund zu werden - vielleicht will er auch nichts anderes wissen.

ich hab meinen mann damals gefragt:" angenommen du würdest sicher sterben, würdest du wollen das man dir das sagt?"
seine antwort:"nein."

liebe grüße
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #7  
Alt 08.08.2008, 19:10
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Hallo Ihr Lieben,

heute war ein positiver Tag. Mein Schwiegerpapa war supergut drauf. Ich war einmal mit meinem Sohn (er hängt auch sehr an diesem Enkel) und später noch einmal mit meinem Mann und der Frau meines Schwiegervaters bei ihm. Man merkt ihm nichts an!!!
Heute ist noch mal CT gemacht worden, die Verschiebung der Hemisphären beträgt nur noch 0,8cm und die Ödeme sind (durch das Kortison) kleiner geworden. Heute war er zur Begutachtung noch mal beim Professor, der meinte, eine Ganzkopfbestrahlung würde bei seinem Allgemeinzustand schon noch Sinn machen. Am Dienstag geht sie los. Er kennt seinen Befund inzwischen und ist ganz wild auf den Beginn der Bestrahlung.
Uns ist schon klar, dass auch das nur einen Aufschwung bringen wird, aber vielleicht hat er mit viel Glück noch 1-2 schöne Jahre.
Morgen früh wird er entlassen und am Abend werden wir grillen, das hat er sich gewünscht.
Wir sind so froh, erst mal wieder Hoffnung haben zu dürfen.

Liebe Grüße
Sadie
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  #8  
Alt 11.08.2008, 10:04
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Morgen geht die Bestrahlung los, noch geht es ihm ganz gut, nur dass er so schlapp ist. Ich hoffe, dass er nicht so stark unter den Nebenwirkungen leiden muss.

Am Freitag feiert er seinen 66.Geburtstag. Dieser Tag ist ihm in diesem Jahr besonders wichtig und er hat alle Leute eingeladen, die ihm viel bedeuten.
Ausgerechnet an diesem Tag machen wir beruflich einen Ganztagsausflug, wo ich erst nach Mitternacht wieder da wäre. Es handelt sich um einen reinen Ausflug, aber mein Chef hat ihn zur Dienstveranstaltung erklärt zwecks Kollektivbildung u.ä. Als ich ihm ihm unter Erklärung der Umstände um ein Fernbleiben bat, meinte er "Dienst geht vor Privatem" (Er ist übrigens immer so unmenschlich) Ich hab aber echt ein Problem damit, denn dieser Tag mit meinem Schwiegerpapa bedeutet mir unendlich viel. Was soll ich jetzt nur tun?
Ich hab schon Rücksprache mit meiner Gewerkschaft gehabt und die meinten, zu einer solchen Veranstaltung kann keiner gezwungen werden. Ich weiß ja, dass ich im Recht bin, aber ich muss ja auch weiterhin mit ihm auskommen.
Ich hab auch schon an Krankschreiben gedacht, aber jetzt nachdem ich ihn erst darum gebeten habe, weiß´er ja genau, dass ich nicht wirklich krank bin.
Mit den Kollegen, das ist so eine Sache, viele können sowas einfach nicht verstehen, weil sie es auch zum Glück noch nicht erlebt haben.
Ich trau mich einfach nicht nochmal zu ihm, zumal ich im Juni erst das Problem hatte, dass mein Mann nach einem großen Krampfanfall (durch seine Hirnblutung vor 3 Jahren) mit Verletzungen ins KH musste und ich vor Angst und Panik wie gelähmt war. Auf Fürbitte einer netten Kollegin hat mein Chef mich daraufhin von einer Nachmittagsveranstaltung freigestellt.
Und jetzt komme ich schon wieder mit sowas???? Es macht mich so fertig, ich hab mir doch die vielen Schicksalsschläge nicht ausgesucht und will mich bloß zu Hause auf die Couch legen! Was soll ich bloß tun?

Verzweifelte Grüße
Sadie
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  #9  
Alt 11.08.2008, 10:20
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Hallo Sadie,

also ich weiß genau was ich machen würde....

Aber mal ehrlich du hast wirklich einen Chef, den keiner haben möchte, so ein A....loch. Er scheint ja ein recht herz-und gefühloser Mensch zu sein.

Ich an deiner Stelle, würde ihn nochmals bitten, mich von dieser Veranstaltung zu befreien und sollte er nicht zustimmen, würd ich ihm sagen, dass er dann zur Kenntnis nehmen möchte, dass du an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen wirst.

Im Übrigen hat die Gewerkschaft recht, wenn sie sagt, dass er dich dazu nicht zwingen kann vor allem nicht, weil es sich ums Wochenende handelt. Da kann er das nur auf freiwilliger Basis durchführen oder hat er etwa dazu einen freien Tag in der Woche veranlasst?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dein Chef auf seine Familie nicht ebenfalls Rücksicht nehmen würde.

Also sei bei deinem Schw-Pa und feiere mit ihm den Geburtstag, keiner weiß, ob es nicht sein letzter ist. Du würdest dir ewig Vorwürfe machen, wenn du es nicht tust.

Firmenausflüge wird es hingegen doch immer wieder geben.

Lg blueblue

Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
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  #10  
Alt 14.08.2008, 23:17
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Genauso würde ich es auch machen! Ich würde den Ausflug auch nicht mitmachen. Da muß doch jeder Verständnis für haben, dass Dir der Sinn am freien Wochenende unter diesen Umständen nicht nach Ausflug steht_!
Genieße den Geburtstag mit dem Schwiegervater, es kann der letzte sein, Hirntumore sind unberechenbar! Es kann so schnell eine Verschlechterung eintreten und Du würdest es Dir nie verzeihen, diesen Geburtstag nicht an seiner Seite gewesen zu sein! Versuche nocheinmal, Deinem Chef die Sachlage zu erklären und bleib beim Schwiegervater, egal ob der Chef zustimmt oder nicht!
Genießt die gemeinsame Zeit, sie ist kurz und unberechenbar. Zeigt ihm Eure Liebe und gebt ihm die Gewissheit, dass er jederzeit von Euch getragen wird. Ihr könnt eigentlich nur eines tun, immer für ihn dazusein, ihm die Hand halten wenn es ihm schlechter geht, hellhörig sein und feinfühlig, wenn er seinen Abschied anspricht (das geschieht oft "durch die Blume"). Die Zeit ist kostbar und sie wird Euch ewig in Erinnerung bleiben, habe es bei meiner Tochter auch so erlebt.


Ich wünsche Euch allen ganz viel Glück und eine intensive Zeit.

Hedwig
__________________

Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #11  
Alt 15.08.2008, 15:00
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Ich bin auch nicht mitgefahren. Mein Chef hatte allerdings wenig Einsehen:"Dann kann ja jeder mit seinen Wehwehchen kommen." Erst das Einschalten des Personalrates machte es dann möglich, dass ich dafür vormittags, wenn alle anderen frei haben, Arbeiten, nicht nicht in meinem Arbeitsvertrag stehen, verrichten durfte. Und das alles nur wegen einer Ausflugsfahrt. Naja, er ist eben kein "Mensch". Und so muss ich mir wenigstens keinen Vorwurf machen lassen, mir würde es nur um einen freien Tag gehen. Als ob man nicht so schon genug Probleme hätte!!!!
So, jetzt muss ich los, muss noch jede Menge vorbereiten für den Geburtstag heute abend.

Liebe Grüße
Sadie
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  #12  
Alt 16.08.2008, 17:06
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Rena49 Rena49 ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Hallo Sadie,
das hast Du gut gemacht! Du hättest Deinen Chef aber gern fragen dürfen, wie er denn bei seiner eigenen Familie reagiert hätte, wenn dort solche "Wehwehchen" aufgetreten wären. Ich wünsche Dir jedoch, daß Du auch in Zukunft keine Probleme in der Firma haben wirst. Es sit jedoch gut, daß wenigstens Euer Personalrat auf Deiner Seite steht, da kannst Du sicher dann auch in Zukunft mit deren Unterstützung rechnen, falls es noch mal ganz schlimm kommt.

Wie geht es Deinem Schwiegerpapa? Deine letzten Berichte hörten sich ja ganz gut an, da hoffen wir hier doch alle mit Dir, daß auch die Bestrahlung gute Erfolge bringt.
Es ist aber doch gut, daß er jetzt "Bescheid" weiß, da kann er wenigstens selber bestimmen, was mit ihm passieren soll - und Ihr könnt jetzt noch alles besprechen, damit Ihr auch zukünftig die richtigen Entscheidungen trefft, wenn er es mal nicht selber tun kann.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein schönes friedliches Wochenende - und hoffe, daß Ihr gestern eine schöne Feier hattet.
Rena
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  #13  
Alt 24.09.2008, 21:17
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Sadie Sadie ist offline
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Heute nachmittag ist er eingeschlafen.

Ich fühl mich so leer, ich weiß, dass es besser ist, es gab keine Hoffnung mehr und er hat auch nicht mehr wirklich gelebt. Aber warum, warum ist diese Scheißwelt so ungerecht????? Ich bin so entsetzlich traurig, er war wie mein Vater......

Sadie
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  #14  
Alt 24.09.2008, 21:39
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stellina stellina ist offline
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liebe sadie,

erst mal drück ich dich. ich schicke dir mein beileid. es tut mir leid für deinen schwiegerpapa. und für dich. ach, was ist schon gerecht in diesem leben. dein lieber schwiegervater ist vorausgegangen. er hat jetzt kein leiden mehr und wird von dort, wo er jetzt ist, auf dich achten.

die kraft, die du uns allen hier gewünscht hast, wünsche ich dir jetzt.
ich denke an dich, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #15  
Alt 24.09.2008, 23:03
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Rena49 Rena49 ist offline
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Liebe Sadie!
Es tut mir sehr sehr leid, daß die Behandlungen nicht mehr so richtig geholfen haben. Ich schicke Dir mein aufrichtiges Mitgefühl und Anteilnahme - ich weiß, wie Du Dich jetzt gerade fühlst. Versuch, Dich damit zu trösten, daß er jetzt nicht mehr leiden muß - und daß es so wie in den letzten Wochen eigentlich kein richtiges "Leben" mehr war, aber für Euch - die Familie und die Freunde - ist es natürlich jetzt gerade besonders schmerzlich.
Ich umarme Dich und schicke Dir viel viel Kraft für die nächsten schweren Tage und Wochen - und wundere Dich nicht, wenn es auch in einigen Monaten noch sehr schmerzen wird, immer mal wieder, das ist normal und das ist auch gut so, das braucht es wohl für den Trauerprozeß.
Wenn Du auch noch eine Schwiegermutter hast, versuche, jetzt besonders für sie dazusein, und zwar nicht nur in den nächsten Tagen, sondern auch danach immer mal wieder, hilf ihr, in ein neues Leben zu finden. Aber laß ihr auch die nötige Zeit dazu, jedoch, ganz wichtig, laß(t) sie nicht allein!
Alles Liebe für Dich und Deine Familie
Rena
__________________

Lass meiner Trauer Flügel wachsen ...
Liebe baut Brücken vom Ich zum Du,
vom irdischen zum überirdischen Ufer.
Begrenzt ist das Leben,
doch unendlich die Erinnerung ...
Du bist nicht mehr da, wo Du warst,
aber Du bist überall, wo ich bin.
Wir sehen uns wieder,
irgendwo, irgendwie, irgendwann ...
____________________________________________
Mein Mann 18.01.1941 - 30.11.2007
Meine Mutter 18.09.1919 - 04.02.2006
Die Lübecker Bucht ist ihre letzte Ruhestätte
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