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Alt 06.08.2008, 07:53
Naddel2909 Naddel2909 ist offline
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Registriert seit: 06.08.2008
Beiträge: 33
Standard 11! Wochen

...ich weiß das schreiben meine mama nicht wieder zurück bringt, aber es muss einfach mal an anderer stelle raus.

ich bin mit meiner mama das erste mal am 06.05.2008 ins krankenhaus gefahren. ihre rechte körperhälfte war gelähmt und sie hatte keinen geschmackssinn mehr.
im krankenhaus angekommen, vermutete man einen schlaganfall. nachdem am 07.05.2008 das erste ct vom kopf gemacht wurde, bekamen wir die diagnose: metastasen im kopf. jetzt musste man sich auf die suche nach dem primär tumor machen.
meine mama wurde in ihrem 4 wöchigen aufenthalt in der klinik auf den kopf gestellt. nichts wurde gefunden. man begann mit der strahlentherapie für die metastasen, aber gegen den primärtumor konnte man nichts machen weil man ihn nicht gefunden hat.
eine gute bekannte von uns gab uns dann den tip mit dem pet-ct. das wurde dann auch gemacht und es wurde ein winzig kleines adenokarzinom an der lunge festgestellt. das war ca. 5 wochen nach dem ersten besuch in der klinik.
wir waren froh, dass wir endlich wussten wo der tumor sitzt und das die chemo los gehen kann. alle waren guter hoffnung. meine mutter war felsenfest davon überzeugt das sie wieder ganz gesund wird.
nach der zweiten chemo ging es ihr sehr schlecht. sie war müde und hatte durchfall.
am 16.07.08 kam sie das zweite mal ins krankenhaus. ihr zustand verschlechterte sich stündlich. sie konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr essen, sie konnte gar nichts mehr alleine machen. das krankenhaus hat sie am 23.07.08 in einem "verbesserten allgemeinzustand" entlassen - für mich eine unfassbare geschichte.
wir hatten von einem auf den anderen tag einen 100 prozentigen pflegefall zuhause. keiner wusste wie er damit umgehen soll. am 24.07.08 habe ich darauf bestanden, dass sie wieder ins krankenhaus kommt, weil sie ganz schlecht luft bekam und auch keine nahrung mehr zu sich nehmen konnte. natürlich ist sie nicht wieder in das krankenhaus gekommen, wo sie mit einem verbesserten allgemeinzustand nachhause geschickt wurde!
im krankenhaus angekommen sagte man uns schon, dass es wohl nicht mehr sehr lange dauern wird.....das war für uns ein weiterer schock. wie konnte ein mensch innerhalb von einer woche so abbauen???
die ärzte im krankenhaus waren erschüttert über den zustand meiner mutter und konnten nicht begreifen, dass die "kollegen" aus dem anderen krankenhaus meine mutter nachhause geschickt haben.
das immunsystem war durch die chemo so geschwächt, dass sie eine lungenentzündung und wasser in der lunge hatte.

am 25.07.08 um 22.40 uhr ist meine mama gestorben - 11 wochen nach der diagnose krebs.

es ist unfassbar, unbegreiflich und tut so weh. das einzige was "tröstet" ist die tatsache, dass die "nur eine woche leiden musste" - aber das wird mich nie über den verlust hinweg trösten!

nadja
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