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  #1  
Alt 19.04.2005, 17:13
Ulrike1
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Hallo,
bin auf dieses Forum gestoßen, da meine Mutter kürzlich an BK erkrankt ist. Ihr wurde vor 2 Wochen die linke Brust abgenommen und kommende Woche beginnt die Chemo-Therapie. Es wurden erst einmal 4 Therapien angesetzt. Da meine Mutter alleinstehend ist, habe ich mir jetzt erstmal für den Tag der Chemo und den Tag danach Urlaub genommen, damit jemand da ist. Ich würde von euch gerne "aus erster Hand" wissen, wie ich meine Ma am besten unterstützen kann. Was kann ich vorbereiten, was kann man vorher schon besorgen?
Ist es richtig, dass die erste Therapie noch nicht so schlimm ist und die Nebenwirkungen mit jeder weiteren Therapie sich verschlimmern? Reicht es überhaupt aus, am gleichen Tag und den Tag danach da zu sein oder setzen mögliche Nebenwirkungen erst später ein? Mit was kann bzw. muss ich nach der ersten Infusion an Nebenwirkungen rechnen?

Vielen Dank schon mal für eure Unterstützung.
LG
Ulrike
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  #2  
Alt 19.04.2005, 18:32
Benutzerbild von Birgit8
Birgit8 Birgit8 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.12.2004
Ort: Mannheim
Beiträge: 731
Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Liebe Ulrike,

erst einmal willkommen hier im Forum.Auch wenn der Anlass kein so
guter Anlass ist.
Es ist gut,dass Du Deine Mama unterstützen wirst.
Natürlich sind die Nebenwirkungen bei jedem/jeder anders.
Übelkeit,Schlappheit ,aber auch von Euphorie gleich nach der
Gabe war hier schon die Rede.
Deshalb wird hier jeder berichten,wie es ihm/ihr ging.
Du musst halt abwarten,wie Deine Mama das verträgt.

Gut ist,das sie weiss,Du bist da.
Ich hatte danach immer viel Durst.Dann hatte ich immer eine
schöne Hautcreme ,weil ich immer dachte,meine Haut riecht nach
Chemie.Über Kopfhörer wollte ich meine Lieblingsmusik ganz alleine
hören.
Fragt bitte auch beim Arzt nach Medikamenten gegen die Übelkeit.
Ich musste auch Selen und Zink nehmen.Aber fragt das lieber nach.

Viele berichten,sie hatten wenig Nebenwirkungen,andere hatten
mehr davon.Aber wenn Du Deine Mama unterstützt,wird auch sie
durch diese,wenn auch harte Zeit,kommem.
Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und berichte uns wieder,wie
es Deiner Mama geht.

Alles Gute Birgit
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  #3  
Alt 19.04.2005, 19:54
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Beiträge: n/a
Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Liebe Ulrike

In diesem Fall sind wir beide in der gleichen Lage. Fühle dich umarmt. Meine Mutter startet morgen mit der ersten von vier Chemos, welche ca. 1 1/2 bis 2 h dauern pro Mal.

Mein Papi ist aber pensioniert und hat zum Glück viel Zeit für sie. Ja, ich hatte auch viele, viele schlaflose Nächte und bin jetzt noch nervös. Ich beruhige mich abends immer mit Tee und Baldriantropfen.

Meine Mutter wurde zwar brusterhaltend operiert (nur links)und es war noch im Frühstadium. Trotzdem ist diese Geschichte eine riesige Belastung für unsere kleine Familie.

Ich habe übrigens auch hier im Forum schon um Rat gefragt und halt viele Beiträge gelesen und Tipps geholt. Es hilft sehr. Habe gerade heute wieder 1 Fl. Aloe Vera Saft zum Einnehmen gekauft. Ich hoffe, das ist auch eine gute Tat für meine Mum.

Ja, morgen geht es los. Ich bin einerseits enorm froh, dass es nun "endlich" soweit ist, denn die Wartezeit ist auch sehr belastend. Anschliessend folgen dann noch die Bestrahlungen. Die Perücke haben wir auch bereits zusammen ausgelesen und sie hat sie bereits daheim.

Ich melde mich gerne wieder und wünsche dir zwischenzeitlich ganz viel Kraft und Durchhaltewillen. Wir schaffen das und die "mühsame" Zeit geht auch vorüber.

Liebe Grüsse, Yvonne
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  #4  
Alt 19.04.2005, 20:11
Benutzerbild von Heike60
Heike60 Heike60 ist offline
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Registriert seit: 21.02.2005
Ort: Bohmte
Beiträge: 764
Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Liebe Ulrike,
ich glaube das wichtigste für deine Mutter ist das du
für sie da bist.
Welche Nebenwirkungen auftreten können hängt wohl auch
damit zusammen welche Chemo deine Mutter bekommt.
Mir wurde nach der Chemo von meiner Familie immer alles
mögliche an Obst und Getränke besorgt. Dann hatte ich
nach meiner Chemo immer auf komische Sachen Hunger wie
Torte und gleichzeitig Schnitzel (habs aber nie gegessen)
wegen Angst vor Übelkeit. Ich denke ihr müsst abwarten
Mir hat es immer geholfen wenn ich die Tage nach der
Chemo allein war das ich wusste ich kann jederzeit jemanden
von der Familie erreichen. Ich denke auch das wird deiner
Mutter gut tun. Alles Liebe für euch
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  #5  
Alt 20.04.2005, 09:58
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Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde dann einfach mal "bereit stehen" und sehen was auf sie zukommt.
Das Schwierige bei meiner Ma ist, dass sie seit der Scheidung vor 18(!) Jahren der totale Einzelkämpfer ist.
Sie hat die Diagnose bestimmt zwei Wochen oder länger ganz mit sich alleine herumgetragen und uns dann so nebenbei erzählt, dass ihr ein Knoten aus der Brust entfernt werden muss (die erste OP war noch Brusterhaltend. Da sie in der Vergangenheit schon die ein oder andere harmlose Zyste hatte, habe ich mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Nach der OP hat sie sich regelrecht verpappert, dass längst klar war dass der Tumor bösartig und besonders aggressiv war. Als die zweite OP anstand hat sie uns erst erzählt, der Arzt müsse "nochmal ran". Dass die Brust ganz abgenommen wird hat sie mir mit einem Putzlappen in der Hand im Flur in einem Nebensatz erzählt.

Ihr fällt es sehr schwer, Wünsche oder Bedürfnisse zu äußern, sie fummelt immer erstmal für sich rum. Was aber nicht bedeutet, dass sie diese Wünsche nicht hat. Da bedarf es immer einer großen Portion Diplomatie ihre Wünsche zu erfahren ohne ihr das Gefühl zu geben, dass sie unzurechnungsfähig ist. Zweiteres glaubt sie z.B. schon, wenn man ihr anbietet mit zum Vorgespräch beim Chemotherapeuten zu kommen. Also ist sie alleine hin mit dem Ergebnis, dass sie nicht weiß, welche Medikamente sie erhält (was ich sie gebeten hatte zu fragen), nichtmals weiß wann der nächste Termin ist und überhaupt vergisst sie immer die Hälfte zu fragen ist aber beleidigt, wenn wir den Arzt selbst kontaktieren. *seufz* Das Schlimme dabei ist, dass sie alles was der Arzt sagt als Gott gegeben hinnimmt. Wenn er im Krankenhaus keine Zeit für sie hatte wartete sie halt weiter, wenn er ihr nicht sagte, wann sie das Krankenhaus verlassen kann, hat sie auch nicht gefragt, was die nächsten Behandlungsschritte sind wusste sie lange Zeit nicht usw.Es kann aber auch immer sein, dass sie es wusste, uns aber nicht erzählt hat. Was ich immerhin über ihre Chemo weiß ist, dass die Infusion 3-4 Stunden dauern wird.

Entschuldigt, wenn ich euch damit so zumülle, aber es ist wirklich eine große zusätzliche Belastung für meinen Bruder und mich, dass meine Mutti so ist, wie sie ist. Das macht das Helfen so enorm schwierig, vor allem weil man ja weiß, dass sie sich über jede Hilfe eigentlich sehr freut. Man glaubt stets, sie braucht etwas oder weiß etwas neues und sagt es nur wieder nicht.

@Yvonne:
Besonders deiner Mama und natürlich deinem Paps und dir wünsche ich für heute und die nächste Zeit natürlich viel Kraft und alles Gute!
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  #6  
Alt 20.04.2005, 10:12
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.099
Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Hallo Ulrike,
das ist jetzt sicherlich keine leichte Situation für dich und deinen Bruder. Deine Mutter ist halt gewohnt alles mit sich selbst abzumachen und euch weitestgehend von Problemen fernzuhalten. Das hat sie mittlerweile so verinnerlicht, dass sie auch gar nicht in der Lage ist, dass so schnell abzuschalten, zumal ja da immer der Wunsch sein wird, euch, als ihre Kinder, zu schützen.
Ich denke, aber dass du ganz richtig machst und einfach mal abwarten mußt, wie es sich weiterentwickelt, dabei aber signalisierst, dass du da bist.
Wie deine Mutter die Chemo vertragen wird und mit welchen Nebenwirkungen sie rechnen muss, ist halt davon abhängig, welche sie bekommt und wie ihr körperlicher und seelischer Allgemeinzustand ist.
Grundsätzlich würde ich ihr raten, am Morgen vor der Chemo nur ein leichtes Frühstück zu nehmen (und nicht unbedingt das was man am liebsten ißt) und viel zu trinken. Ich selbst hab auch während der Chemo noch eine Kleinigkeit gegessen, weil mir die Zeit zu lang war. Nach der Chemo vielleicht auch nur leichte Sachen wie z. B. eine Suppe.
Ansonsten müßt ihr halt mal die ersten 2 Tage nach der Chemo abwarten.
Ich hab's übrigens als ganz angenehm empfunden, dass mich meine Freundin zum OP-Vorgespräch und zum Chemo/Strahlengespräch begleitet hat, zum einen, weil ich eben nicht allein war und zum zum zweiten hören vier Ohren eben mehr als zwei (ich hab eh nur das gehört, was ich hören wollte ;-) ).
Viel Glück für euch
Liebe Grüße
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  #7  
Alt 29.04.2005, 12:25
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Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Hallo ihr Lieben.
Wollte mal berichten:
Am Mittwoch hat meine Mutter ihre erste Chemo bekommen. Epirubicin und Cyclophosphamid. Nachdem meine Mutter mitbekommen hatte, das ich den Arzt im Labor abgefangen und ausgequetscht habe, hat sie sich Nachmittags von mir tatsächlich erklären lassen, wie die Mittel wirken (wo sie ja vorher immer vergessen hatte selbst zu fragen und auch immer sagte, wofür wollt ihr das wissen?)

Nachmittags war sie nur etwas schlapp, aber gegen Abend ging es ihr richtig sch**, einmal musste sie sich auch übergeben. Sie war gar nicht mehr richtig ansprechbar, so schlecht ging es ihr.
Aber sie konnte dieses "ich muss alles allein durchziehen" tatsächlich durchbrechen. Sie war sichtlich froh, dass sie sich einfach auf sich konzentrieren konnte und sich nicht ums Telefon, Trinken oder sonst irgendwas Gedanken machen musste. Man muss ja sowieso immer versuchen, die positiven Dinge zu sehen und so schrecklich diese Krankheit ist, so hat sie es bei uns doch geschafft, unsere bekloppte Familie wieder näher zueinanderzu bringen.

Aber eine Frage habe ich noch: Ist es so, dass es beim nächsten mal schlimmer wird mit den Nebenwirkungen, oder kann man auch das nicht pauschal sagen, weil es bei jedem anders ist?
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  #8  
Alt 29.04.2005, 13:48
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Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Hallo Ulrike,

das ist tatsächlich von Person zu Person unterschiedlich. Manche haben gar nichts und fühlen sich nur ein bißchen schlapp, ich hatte dagegen immer alles was nur als Möglichkeit angegeben wurde. Ich habe 6 x FEC bekommen und habe einen echten Horror vor den Chemos gehabt. Ich habe leider sehr gelitten, mit ganz viel Brechen über Stunden, mit Kopfschmerzen als würde mein Schädel auseinanderfliegen, meine Augen haben getränt und waren sehr lichtempfindlich, ich habe also im dunklen Schlafzimmer gelegen. Meine Schleimhäute haben total gelitten, meine Knochen taten weh, ich hatte laufend Nasenbluten und die Nägel an Händen und Füßen sahen auch nicht so gut aus. Leider hat sich dies während der 6 Chemos auch in keiner Weise gebessert.

Ich hoffe aber, dass dies Deiner Mama erspart bleibt. Du merkst, mich gibts noch ;-) und meine Haare sind schöner denn je.

Viele liebe Grüße
Simone
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  #9  
Alt 29.04.2005, 14:57
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Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Hallo Ulrike,

ich sitze mit in diesem Boot, meine Mutter hat auch Brustkrebs. Sie hat die Chemo (auch erst EC, dann Docetaxel) jetzt gerade hinter sich und bereitet sich auf die Bestrahlung vor.
Vieles wirst du hier im Forum erfahren, insbesondere Tipps von Betroffenen sind sehr hilfreich, denn man findet sie nicht so leicht in Büchern etc. All die Mittelchen, die uns hier empfohlen wurden, haben meiner Mutter gut geholfen.
Bei ihr war es so, dass sie mit der Chemo auch immer 2 Tage lang Kortison bekommen hat – und von Nebenwirkungen 2 Tage lang dann auch nicht viel zu merken war. Ab dem 3. Tag ging es ihr dann schon schlechter, der 4. Tag war dann immer ganz schlimm. Diese schlechte Phase dauerte meist von Nachmittag, über die Nacht bis zum nächsten Mittag. Zumindest in den ersten Zyklen.
Aber wie du weißt – jeder reagiert anders auf die Chemo.

EC ist eine relativ heftige Chemo, sie wird die Venen deiner Mutter angreifen. Hat sie einen Port? Meine Mutter wollte keinen und hat dadurch schon Probleme bekommen – weil das Legen der Infusion dadurch sehr schwierig wird. Es gibt aber Salben, die ganz gut helfen, schau hier einfach mal im Forum.

Wahrscheinlich werden ihre Haare jetzt auch bald ausfallen. Bei uns war das am 16. Tag nach der 1. Chemo der Fall. Erst einzelne Haare, dann immer mehr. Meine Mutter hat sich die Haare ganz, ganz kurz schneiden lassen, das war für sie wesentlich angenehmer. Gut, dass ihr schon eine Perücke habt. Falls deine Mutter sie nicht immer tragen will, gibt es auch weiche Kopftücher oder Strickmützen. So eine Perücke ist auf Dauer nicht jedem angenehm.

Was ihre Psyche betrifft – sie scheint diesen Schutzpanzer ja schon abzulegen. Das ist auch ganz wichtig, weil sie euch braucht. Das beste wird sein, immer für sie da zu sein, zuzuhören – aber manchmal auch etwas rigoroser zu werden, damit sie sich nicht zu sehr auf die Ärzte verlässt. Nachfragen ist ganz wichtig. Das sind ja auch nur (gestresste) Menschen, keine Halbgötter.

Schön, dass ihr euch so um sie sorgt. Ich kann gut nachfühlen, wie es euch im Moment geht, es ist keine leichte Zeit. Ich hab am Anfang auch dauernd losheulen müssen, manchmal einfach so. Aber es ist wichtig, optimistisch zu sein und ihr werdet diesen Optimismus auch wieder deutlich spüren, ganz sicher.

Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein klein wenig helfen. Meld dich, wenn du etwas auf dem Herzen hast, hier im Forum findet man immer jemanden zum Zuhören oder Antworten auf Fragen.

Alles Gute auch für deine Familie,
Claudia
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  #10  
Alt 01.05.2005, 21:50
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Hallo! Claudia, Ulrike und an alle anderen, die sich in diesem Thread beteiligen - Gott sei Dank wird das Thema hier angesprochen :-) Bei meiner Schwiegermutter geht es nächste Woche mit FEC-Chemo los. Seit der Diagnose bin ich nur noch am Röteln, mir Info zu besorgen, Google sei Dank. Wie bei Ulrike ist es bei uns auch ein Problem, richtig an meine Schwiegermutter ranzukommen. Sie ist im Moment noch in der Phase des totalen Schreckens und Verdrängens. Mein Mann, ihr Mann und der Bruder meines Mannes sind dabei keine große Hilfe ... sie bemitleiden und bedauern Hanne permanent, was ihr natürlich erst recht nicht die Angst vor BK nimmt. Im Gegenteil: Normalerweise erzählt sie NIE von Problemen, damit niemand belastet wird.

Ich bin wie Claudia der Meinung, daß man Info wohldosiert, aber von Zeit zu Zeit bestimmt an Mama weitergeben sollte - jeder ist doch letztlich nur ein Mensch. Auch Ärzte! Und dank des Internets und vieler anderer Info-Quellen kann man gute Tipps bekommen und der betroffenen Person auch immer wieder Mut machen, daß man MIT Brustkrebs leben kann, oder? :-)

Lieben Gruß und viel Kraft für alle,
Simone
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  #11  
Alt 02.05.2005, 11:40
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Du hast völlig Recht, Simone.
Meine Ma hatte anfangs auch keinerlei Informationsbedürfnis. Wie gesagt, sie hat den Arzt nie was gefragt. Nachdem ich hartnäckig zumindest die Medikamente erfragt habe und habe durchblicken lassen, das ich mich auf jeden Fall informieren werde hat sie dann doch mal nachgehakt, was sie da bekommt und wie das Zeug wirkt.
Wenn deine Familie deine Schwiegermutter bedauert und bemitleidet kann das natürlich ein falscher Weg sein, weil sie dadurch Angst bekommt. Es kann aber auch der richtige sein, weil sie sieht, dass die Familie "mitfiebert" und sie nicht die Starke sein muss. Das hängt sicherlich von der Person ab.
Unsere Familie hat einen sehr schwarzen Humor, da wird höchst selten bemitleidet und lieber mal ein Scherz gemacht. Zum Beispiel hat meine Mutter schon immer ganz glatte Haare und immer bedauert, dass sie nur "Schnittlauchlocken" hat. Nun habe ich sie auf den Arm genommen und ihr gesagt, dass sie ja so auf ihre alten Tage immerhin zu einer Wahnsinns Lockenpracht kommen wird. Und das ganz ohne Dauerwelle. ;-)
Bei meiner Ma wäre es fatal gewesen, plötzlich im Mitleid zu versinken, zumal ich persönlich glaube, dass starkes Mitleid alle Beteiligten lähmen kann und sie daran hindern kann nach vorne zu blicken.

Auf jeden Fall möchte ich mich nochmal für die Tips und Erfahrungsberichte danken. Es hilft sehr, sich mit Betroffenen bzw. mit Leuten in der gleichen Situation wie ich auszutauschen.
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  #12  
Alt 02.05.2005, 21:33
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Ja, Ulrike, da sprichst du etwas sehr wichtiges an: Humor. Ich versuche auch immer wieder, meiner Mutter durch ein paar Scherze ihre Angst zu nehmen. Weil ich glaube, dass sie der Krankheit positiver gegenüber steht, wenn sie hin und wieder mal darüber lachen kann. Und mir selbst tut es auch gut, sie zwischendurch mal lachen zu sehen.

Viele liebe Grüße euch allen...
:0)
Claudia
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  #13  
Alt 02.05.2005, 22:47
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Hi Ulrike und Lauli!
Klar - schwarzer Humor ist Trumpf :-) Ich krieg meine Schwiegermutter auch schon stellenweise dazu, daß sie SELBST Witze reisst und bei ihr heißt das ECHT was! Heute hatte ich zumindest ein kleines Erfolgserlebnis: Ich sagte Hanne, daß ich rausfand, Tamoxifen wäre nicht richtig für sie, da es ganz schwer in Verdacht steht, Gebärmutterkrebs auszulösen. Das schien bei ihr einen Knoten zu lösen, denn sie war anschließend bei ihrer Frauenärztin, die ihr genau dasselbe sagte. Wir telefonierten also, und auf einmal fing Hanne an, mir Fragen zu stellen. Z.B. wo sie besser die Chemo machen sollte: In der Praxis der Frauenärztin oder in der Klinik?
Es sieht also so aus, daß sie sich langsam öffnet und auch dafür interessiert, was da eigentlich mit ihr passiert. Ich finde echt, daß DAS ein riesen Erfolgserlebnis ist :-)

Lieben Gruß an alle,
Simone :0)
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  #14  
Alt 03.05.2005, 11:22
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Mensch Simone, das hört sich doch super an! DAS ist wirklich ein toller Erfolg!

Meine Mutter hat uns im schwarzen Humor gestern getoppt. Mein Bruder, sie und ich haben uns über so Bunte- und Gala-Frauen wie Tatjana Gsell und Schönheits-OPs und deren Sinn und Unsinn unterhalten und dass man diese Riesen-Silikon-Melonen auf 100m als solche erkennt.
Meine Ma hat ja nun eine Silikon-Einlage im BH. Da greift sie sich an die Brüste und meint "ja klar, und hier ist alles echt!"

Lieben Gruß an euch alle!
Ulrike
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  #15  
Alt 03.05.2005, 14:51
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*lol* :-) "Bunte" und "Gala" sind meine Stichwörter :-) Meine Schwiegermutter meinte Anfang der Woche noch, es wäre furchtbar, alle Haare zu verlieren (gestern sagte ihr die Frauenärztin, daß sich wohl auch die Wimpern erneuern werden). Ich als oller Yellow-Press-Fan erzählte ihr auf der Stelle, daß selbst Caroline von Monaco schon mit Haarausfall zu kämpfen hatte und einfach schicke Tücher zum Turban umband - sie schuf damit einen Trend! Da mußte sie selbst lachen :-) Außerdem sag ich manchmal zu ihr, daß sie nicht so spiessig sein soll. Mittlerweile weiß sie, daß ich das nur gut meine und sie kann sich selbst darüber amüsieren, daß ich immer so gnadenlos ehrlich bin. Im Endeffekt hat sie erkannt, daß ich sie sehr mag und das schätzt sie auch :-)

Grüß Deine Mama und verweis sie mal auf Brigitte Nielsen, Ulrike ;-) So manche hat sich mit Hilfe von Silicon Valley einen Millionär geangelt *grins* :-)

Lieben Gruß von Simönsche
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