Sofortige OP??

[nicoletti]

Hallo, ich bin ganz neu auf dieser Seite. Anfang des Monats habe ich einen Knoten in meiner rechten Brust gefunden. Ich bin 3 Tage später beim Frauenarzt gewesen, der mich nach der Ultraschalluntersuchung sofort zum Radiologen geschickt hat. Eine Stunde später hatte ich die Bilder der Mammographie in der Hand, nach dem mein Gyn die Bilder und den Bericht des Radiologen gelesen hat (suspekter Knoten??), hätte er mich am liebsten sofort ins nächste Brustzentrum überwiesen. Ich muß gestehen, mir geht das alles viel zu schnell. Mit ganz viel Reden habe ich jetzt einen Termin zur Aufnahmeuntersuchung am 3. Januar. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das alles innerhalt von 10 Tagen über die Bühne gehen muß. Mir geht dieses ganze Ärztegewäsch auch ziemlich gegen den Strich. Ich würde gerne wissen, ob es noch zusätzliche Untersuchungen gibt die man machen kann, außer Biopsie bzw. Stanzbiopsie. Dann habe ich noch wirklich keine Informationen gefunden, welche Brustzentren wirklich zu empfehlen sind. Ich komme aus dem Sauerland. Im Umkreis von 200 km habe ich mindesten 20 zur Auswahl. Aber welches kann man nehmen und worauf soll man bei der Auswahl achten. Vielleicht könnte mir jemand ein paar Informationen zukommen lassen. Ich würde mich freuen von Euch zu hören

[Brigitte2]

Hallo nicoletti,
es tut mir sehr leid, dass Du Dich jetzt auch mit diesem Thema herumschlagen musst. Aber hier bist Du ja nicht allein.
Ein Brustzentrum, das ich Dir empfehlen kann, ist das KH Düsseldorf-Gerresheim. http://www.ebreastctr.de/ . Du kannst dort eine 2. Meinung einholen und Dich beraten lassen.
Ich weiss, wie Du Dich fühlst. Meine OP war vor 11 Jahren am 30. Dezember. Man hat kein schönes Weihnachtsfest. Versuche aber trotzdem, etwas zur Ruhe zu kommen.
Ich wünsche Dir alles Gute. Und Brustkrebs ist kein Notfall, der am nächsten Tag operiert werden muss.
Allerdings muss ich Elisabeth auch zustimmen. Dass Dein Gyn auf schnelle Abklärung gedrungen hat, ist eine gute Sache. Vielleicht ist der Knoten ja wirklich harmlos.
Brigitte

[nicoletti]

Hallo an alle,

vielleicht könnt Ihr mir bei der Auswahl des richtigen Brustzentrum helfen. Ich habe zwar meinen ersten Termin jetzt am 3.01.06 im Brustzentrum in Lippstadt, aber das heisßt noch lange nicht, daß ich mich dort auch operieren lasse. Ich habe von neuen Diagnosemöglichkeiten gehört, hochauflösende CT's, die angeblich gute Aufnahmen der Knoten liefern und somit mehr Informationen zur OP bringen. Hat da jemand Erfahrung mit und wenn ja, wo kann das gemacht werden.

Ist es sinnvoll, soviel Voruntersuchungen wie möglich zu machen oder sollte man den Knoten einfach nur rausholen lassen und dann weitersehen?

Kann man sich auf die OP vorbereiten, wie auch immer (Ernährungsumstellung, Kreislauftraining, oder was auch immer)?

Nicole

[Erika Rusterholz]

Liebe Nicoletti,

zu "Der Radiologe hat den Tumor mit Bi-Rads4 eingestuft, kann mir jemand mehr dazu sagen."

Eine Liste über die Bi-Rads-Klassifikation ist in www.brustkrebsverlauf.info unter "Abklärungen" am Schluss eingefügt.

Bi-Rads 4 = suspekter Befund
Prozedere: Biopsie (z.B. Ultraschallgesteuert, Mammotome, evtl. offene Probeentnahme)

Ich hoffe und wünsche, dass die Diagnose eine gute sein wird.

Liebe Grüsse
Erika Rusterholz

[nicoletti]

Hallo,

leider war das Ergebnis der Stanzbiopsie nicht gut. Wie die Ärtzin mir heute am Telefon mitteilte, sind in allen drei Proben bösarige Zellen vorhanden. Morgen kann ich mir den pathologischen Befund abholen. Mal sehen, was da drauf steht.

Ich wollte eine zweite Meinung, wegen der Weiterbehandlung einholen. Man hat mir gerade gesagt den Tumor (1,4 x 1,3 cm) mit der Chemo zu verkleinern, dabei hatte ich gedacht, das der Tumor klein ist.

Wie sind den die Meinungen zum Bristzentrum Düsseldorf??

Hallo Nicoletti,

ich glaube, man muß das in der Relation sehen, bei einer kleinen Brust ist ein Tumor in der angegebenen Größe (1,3x1,4cm) schon sehr groß, dagegen ist er bei einer großen Brust als relativ klein anzusehen und deshalb konnte bei mir ohne vorherige Chemo dennoch brusterhaltend operiert werden.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute und stets die für Dich richtige Entscheidung!

Liebe Grüße
Leni

[nicoletti]

Also hier der Inhalt des pathologischen befundes:

Mikroskopie:
die drei stanzbiopsate wurden in stufen geschnitten und zeigen mammadrüsengewebe, welches diffus durch atypische trabekuläre und drüsig aufgebaute epithelverbände durchsetzt wird, die eine maßgradige zell- und kernpolymorphie aufweisen, wobei die polymorphen kerne hyperchromatisch sind und eine chromastruktur enthalten und die kern-plasma-relation zugunsten der hyperchromatischen kerne verschoben ist. vereinzelt sieht man die mitosen.

Kritischer Befund:
Stanzbiopsie von der rechten mamma mit anteilen eines invasiven ductalen mammakarzinom (G2).


Kann mir das jemand in verständlichen Worten erklären??

Hallo Nicoletti,

ich weiß nicht, ob Dir hier jemand den apthologischen Befund genau erklären kann, aber auf jeden Fall handelt es sich um ein Ma-Ca., bei welchem eine Op unumgänglich ist. Was hat denn der Arzt gemeint, will er erst vor eine Chemo machen, um den Knoten zu verkleinern oder doch gleich operieren und danach die Chemo?
Ich kann nur von mir ausgehen und ich habe nach diesem Befund der Stanzbiopsie keinen Augenblick mehr gezögert, sondern mir den Termin für
die Op geben lassen und es war gut so, denn danach ist der Kopf wieder freier!

Wünsche Dir alles Liebe und Gute und toi, toi, toi für die bevorstehende OP-
liebe Grüße
von Leni

[tulpe]

Hallo Nicoletti,

es tut mir sehr leid, dass das Ergebnis nicht so gut ist. Bei mir war es auch so, dass vor der Operation eine Chemo gemacht wurde. Allerdings war mein Knoten ca. 4,6 cm groß und nach der Chemo 2,3cm.
Ich bin damals vor 4 Jahren ins Luisenkrankenhaus in Düsseldorf gegangen und habe mich dort sehr gut aufgehoben, informiert und behandelt gefühlt. Jetzt werde ich ambulant im Marienhospital in Düsseldorf behandelt. Die beiden und das Elisabethkrankenhaus bilden zusammen ein Brustzentrum - meine Erfahrungen sind in beiden Häusern positiv.

Ich habe aber auch Frauen kennengelernt, die in der Uni-Klinik behandelt werden und die sich da auch sehr gut aufgehoben fühlen. Ich bin in der Uni bestrahlt worden und mir war da alles zu groß und zu unpersönlich. Jeder empfindet eben etwas anderes und braucht etwas anderes.

Ich kann deshalb auch nichts empfehlen, wollte dir aber meine Erfahrung mitteilen - vielleicht hilft es dir ja bei der Suche und bei deiner Entscheidung etwas weiter.

Ich wünsche dir alles Gute und grüße dich ganz herzlich
tulpe

[Eva B.]

Hallo Nicoletti,
wenn der Tumor operiert wir, dann muss auch noch ein Rand aus gesundem Gewebe als Sicherheitsgrenze mitentfernt werden. Es wird also nicht nur die von dir angegebene Tumorgröße entfernt. Die Chemo vor der OP wird nicht nur gegeben, um den Tumor zu verkleinern, sondern auch, um schon verstreute einzelne Krebszellen abzutöten. Außerdem sieht man dann auch direkt, ob der Krebs auf die Chemo reagiert oder nicht.
Alles Gute
Eva

[puppi]

hallo Nicoletti,

wie geht es dir inzwischen, die Einträge liegen schon länger zurück, mache mir Sorgen. Du klingst wie meine Tochter, so von der Mentalität und dem berichten. Und wie alt bist du?

Karina

[nicoletti]

Hallo Ihr Lieben,
bin gestern nach hause gekommen. Die OP verlief eigentlich ganz gut, Sie haben mir 5 Lymphknoten entfernt, alle negativ. Den Tumor hat der Professor mir als Tortenstück aus der Brust entfernt (180 g) und dann die Haut der Brust einfach weitergezogen, sodaß es nach der Bestrahlung und der Heilung der Narbe nicht mehr zu sehen sein wird.

Und dann der Schock, keiner der Werte aus der Jet-Biopsie hat gestimmt:
Östrogenrez. aus der Jetbiopsie 90 % aus der OP 50 % IRS 6
Progesteronrez. aus der Jetbiopsie 80 % aus der OP 10 % IRS 3
Her2neu aus der Jetbiopsie neg. 1+ aus der OP 3+
KI67 aus der Jet garnicht gemacht aus der OP 40 %

Hätten wir das vorher gewußt, dann wäre die Chemo vorab gelaufen.

Aber so, war der Plan erst OP, dann Bestrahlung, dann Anti-Hormon weil der Tumor nach JEt ja Hormonabhängig war.

Also jetzt doch Chemo und ich hatte mir so gewünscht, daß mir das erspart bleibt. Naja, wenn's hilft. Ich habe in D.-Dorf eine sehr nette Bettnachbarin gehabt, die hat das alles jetzt hinter sich, sie hat einen Brustaufbau bekommen. Sie hat mir sehr geholfen. Mein Lebensgefährte hat mich fast jeden Tag besucht und das bei 170 km eine Fahrt. Das Hurraschreien, weil der Tumor raus ist fällt mir noch ein wenig schwer, aber das kommt vielleicht in den nächsten Tagen.

Eines zum Abschluss, ich kann nur jedem empfehlen in eine Fachklinik zu gehen. Der Prof. und sein Stationsteam hat sich bemüht, jeden von uns die Wünsche von den Augen abzulesen. Der Prof. Audretsch persönlich hat mich operiert, obwohl ich nur Kassenpatientin war. Das Wissen, das sich diese Fachteams erarbeiten, mit durchschnittlich 3.000 OP's (Brustkrebs), da müssen andere erst mal hin kommen. Ich habe dort viele Frauen gesehen, die sich in normalen Krankenhäusern haben operieren lassen, meistens mehrfach, die nicht richtig behandelt worden sind.

Viele Grüße
Nicole

[puppi]

hi nicoletti,

habe dir eine PN geschickt, aber keine bestätigung erhalten. Guck mal nach, wenn sie nicht angekommen ist sag Bescheid.

puppi

[foxtrott]

Hallo Nicole,

na, da können wir uns ja die Hand reichen. Ichhabe auch am 24.2.06 meine erste Chmo und das nachdem ich 5 Tage lang über die Entscheidung nachdenken durfte, ob ich eine brauche oder nicht... Ich hätte an einerStudie teilnehmen können, dann wäre ich "nur" mit der AHT behandelt und beobachtet worden. Leider waren aber alle Werte die bei der Studie für diese Entscheidung herangezogen wurden an der Grenze und der Lympheinbruch meines Tumors war in diese Überlegungen gar nicht einbezogen worden. Nachdem ich mich einige Tage an dem Gedanken vielleicht keine Chemo zu benötigen gewöhnen durfte, habe ich mich nun doch Gestern für eine Chemo entschieden, da erst in dem Gespräch so richtig klar wurde, dass die Ärzte so ganz auch nicht hinter der Entscheidung keine Chemo standen. Ja, ganz toll also. Am 21.2.2006 darf ich also wieder anmarschieren und mir den Port legen lassen. Natürlich wieder in Narkose, super. Das hat mich alles ziemlich runtrgezogen und ich komme nur so ganz langsam wieder auf die Beine. Welche Chemo bekommst du denn ? Und wieviele ?
Alles Liebe für dich und verdammt, irgendwie schaffen wir das jetzt auch noch !

Liebe Grüße
Helga

Liebe Nicoletti,

also da stimme ich Elisabeth voll und ganz zu! Viele andere Frauen würden sich wünschen, daß ihr Arzt die ganze Sache ernster genommen hätte und
sie an ein Brustzentrum weitergeleitet hätte. Und was die Aufklärung betrifft,
auch da gibt es Ärzte, die es vorziehen zu schweigen oder den Frauen die
Diagnose knallhart an den Kopf werfen. so gesehen, hast Du verdammt viel Glück mit Deinen Ärzten und ich bezweifle stark, daß es sich nur um "Gewäsch"
gedreht hat, aber es bleibt Dir ja immer noch die Möglichkeit, Dich anderweitig zu orientieren, dann hast Du einen Vergleich der ärztlichen Meinungen.

Alles Gute für Dich und ein gesegnetes Weihnachtsfest, sowie ein gesundes Neues Jahr 2006 wünscht Dir

Leni