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  #1  
Alt 29.07.2007, 18:35
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 428
Standard Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo,

sorry + Warnung: ich muss mich gerade mal gründlich auskotzen :-/ Hat mit BK auch nur indirekt zu tun. Insofern, als meine Frau den seit Anfang des Jahres diagnostiziert hat. Direkt hat es damit zu tun, dass ich gerade akut an dem ganzen Papier- und Behördenkram verzweifle.

Dass es nicht reicht, an einer tödlichen Krankheit zu leiden - sondern dass frau dazu noch jemanden braucht, der diese Krankheit 'managt' - das wissen wir ja schon lange. Und wir sind noch gut dran. Ich habe Zeit genug, erledige den ganzen Papierkram für sie, und fahre sie hin, wo sie wann auch immer hingefahren werden muss.

Aber im Moment frage ich mich, wo wir eigentlich leben. Seit Anfang des Jahres ist der Stapel an Papieren, Briefen, Formularen usw. im Zusammenhang mit dem BK meiner Frau auf fast 20 cm gewachsen. Oh, und natürlich... wenn man mit Behörden, Ärzten, Kassen usw. telefoniert, sind alle super verständnisvoll und hilfsbereit, und alle bedauern diese unsägliche Bürokratie natürlich zutiefst. Aber sie wissen ja, die Vorschriften hier und da, und überhaupt... da kann man halt nichts machen, ausser als Patientin irgendwann zu verzweifeln.

Seit 5 Monaten warten wir auf die Anerkennung der Schwerbehinderung meiner Frau wegen BK. Tut sich nichts, weil der A*sch von Hausarzt seine Arbeit einfach nicht macht. Das Versorgungsamt rät: treten sie ihrem Hausarzt auf die Füße. Die Kasse empfiehlt: a) theoretisch: Beschwerde an die Landesärztekammer, b) theoretisch: Klage einreichen, c) pragmatisch: Hausarzt wechseln, vom alten Krankenakte anfordern... und dann hoffen, dass der neue Hausarzt das schneller erledigt. Klasse, wenn das alles so reibungslos klappt, ist wieder ein Vierteljahr vorbei. Und jedem tut es furchtbar leid. Aber sie wissen ja, leider, leider, die Vorschriften...

Zuzahlungsbefreiung bei der Kasse: kein Problem, alle super verständnisvoll, und über die 1% Selbstbeteiligung sind wir schon seit Monaten raus. Nun macht aber die Kasse Ärger, weil sie (leider, leider, sie bedauert es natürlich zutiefst) keine Apotheken-Quittungen anerkennen kann, auf denen nicht der Name meiner Frau steht. OK, sowas kommt bei uns vor. Wer denkt schon jedesmal daran, in der Apotheke die Dinger stempeln und signieren zu lassen? Und wenn man 3 Quittungen für Zoladex-Zuzahlung einreicht, eine pro Quartal, und auf der zweiten der Name nicht steht... glaubt dann die Kasse oder der Gesetzgeber ernsthaft, dass meine Frau betrügen will, indem sie sich eine Bekannte gesucht hat, deren Zoladex-Apotheken-Quittung sie als ihre eigene ausgibt??? Nein, natürlich glaubt das niemand; und es ist auch völlig klar, dass meine Frau redlich handelt - aber sie wissen ja, die Vorschriften, die Vorschriften, der Gesetzgeber: tut uns auch schrecklich leid, aber so ist es nunmal...

Fahrtkosten: wir wohnen auf dem Dorf, und meine Frau muss regelmäßig in die Großstadt in die Klinik zur Nachbehandlung. Fahrtkostenerstattung/-zuschuß bei ambulanten Behandlungen gibt es seit der letzten Gesundheitsreform nicht mehr, mit wenigen Ausnahmen. OK, darunter fällt meine Frau nicht. Sie hat jetzt die Wahl: sie läßt sich von mir fahren, 70 km pro Termin. Oder sie nimmt, wie empfohlen, den öffentlichen Nahverkehr. Mal kurz bei bahn.de recherchiert: wenn sie einen Nachmittagstermin in der Klinik hat, ist sie dann von 11.00 bis 19.00 Uhr unterwegs, 9 mal umgestiegen und 3 km zu Fuß gelaufen. Und falls sich der Termin verzögert und sie den letzten Dorfbus verpasst, läuft sie nochmal 6 km zusätzlich - oder zahlt ein Taxi vom nächsten Bahnhof aus.

Tja... und dann frage ich mich, wo wir eigentlich leben. Die Antwort ist simpel: Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde. Wir leben in einem Land, in dem jede Halbtags-Kassiererin im Supermarkt mehr Steuern zahlt als ein > 50 Mrd. Umsatz Konzern wie Siemens o.a. Wir leben in einem Land, in dem ein Mensch, der 100 mal mehr Steuern pro Jahr hinterzieht, als ein Krebskranker für seine Behandlung zuzahlt, einfach so amnestiert wird. An der Grenze von Luxemburg mit 100.000 EUR in bar erwischt? Scheiss drauf! Einfach nachträglich eine Selbstanzeige stellen und die vorher hinterzogenen Steuern nachzahlen (dann bleibt die Weste weiss, und der kriminelle Spiessürger in seiner S-Klasse unbescholten).

Zugleich leben wir in einem Land, in dem seit Jahrzehnten über Familienpolitik und das "Recht auf einen Kindergartenplatz" diskutiert wird. Auf höchster Ebene, seit ewig, und seit ewig ohne Ergebnis. Weil das so gewollt ist. Wollte man es anders, dann wäre es schon lange anders. Weil es aber nichtr anders ist, heisst das im Klartext, dass in unserem Land Steuerhinterzieher wichtiger sind als Alte, Kranke oder Kinder. Weil die Entscheider in Berlin nunmal nicht alt, krank oder Kinder sind, sondern selbst Steuerhinterzieher.

Wenn Trulla Schmidt oder Frau von der Lüge nur _ein einziges mal_ 8 Stunden mit Bus und Bahn unterwegs wären, um läppische 45 Min. beim Arzt zu verbringen... dann gäbe es einen tierischen Aufstand in den entsprechenden Ausschüssen, und die Fahrtkostenerstattung per Taxi wäre nach 4 Wochen kein Thema mehr. Aber solange die "Volksvertreter" sich privatversichert im Benz durch die Gegend chauffieren lassen...

Und, wiegesagt, meine Frau und ich sind noch gut dran. Sie hat einen sicheren Job bei der Behörde, ist nicht wegen der Krankheit rausgeworfen worden. Wir besitzen ein Auto. Und ich habe Zeit genug, ihr den Papierkram abzunehmen und sie hinzufahren, wann und wo sie hin will. Aber was bitte macht bei Krebs eine alleinerziehende Mutter, die von Hartz IV lebt und niemanden hat, der ihre Krankheit 'organisiert' und die ganzen alltäglichen Kleinkriege mit Behörden usw. ausfechtet ?

Na ja, was soll's... Wie ich eingangs sagte, muss ich mich gerade auskotzen. Und mir ist wirklich hochgradig zum Kotzen :-(

Viele Grüße,
Stefan

PS:
Gibt es ein Land auf der Erde,
wo der Traum Wirklichkeit ist?
Ich weiß es wirklich nicht.
Ich weiß nur eins und da bin ich sicher:
Dieses Land ist es nicht. Dieses Land ist es nicht.
  #2  
Alt 29.07.2007, 20:23
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefans,
ich kann Deine Wut gut verstehen. Viele Dinge habe ich selbst auch erlebt.
Mir wurden auch von der Kasse Rezepte zurückgeschickt, weil z. B. bei Medis für meine Tochter nicht ihr Name vermerkt war.
Taxi wurde mir immer nur für 1 Quartal genehmigt, danach hatte ich wieder die Rennerei (Chemo 2 1/2 Jahre).
Deine Frau hat das Glück, daß Du sie fahren kannst und den Papierkram erledigst.
Ich bin zwar verheiratet, aber mein Mann kann sich aus beruflichen Gründen nicht damit befassen. Er arbeitet zu weit weg und ist erst zuhause, wenn alle Praxen schon geschlossen haben.
Die Gänge zur KK erledigt er, weil die KK dort ist, wo er arbeitet und von unserem Wohnort 35 km entfernt ist.
Vorher kläre ich alles mit Ärzten usw. ab.
Daher kümmere ich mich auch um diese ganzen Dinge, was bei der Erkrankung kräftezehrend ist.
Ich mache mir regelrecht quartalsmäßig einen Plan, welche Überweisungen zu welchen Ärzten, welche Medikamente und natürlich auch die Termine.
Es ist gut, daß Du das managen kannst.

Liebe Grüße
Renate
  #3  
Alt 29.07.2007, 20:32
nicol33 nicol33 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

hallo stefan,
wie recht du doch hast............... ich kotze auch mit.
deine frau kann sich glücklich schätzen so einen mann wie dich zu haben.
viele grüße nicol
  #4  
Alt 29.07.2007, 20:44
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Naja, ich weiß nicht. Wäre es dir lieber du würdest in irgendeiner Bananenrepublik leben und deine Frau könnte gar keine Behandlung erhalten? Ihr macht es euch immer sehr leicht mit dem Kotzen und Schimpfen auf´s Land, ich glaube unser Land gehört noch zu denen, wo man drei Kreuze schlagen kann, wenn man solch eine Krankheit bekommt und im sozialen Netz so einigermaßen aufgefangen wird. Und zwar im guten Sinne. Erhalte diese Diagnose mal in Timbuktu - da kannst du den Sarg direkt in Auftrag geben. Also immer schön positiv denken *ggg* hilft auch bei der Bewältigung der Krankheit.
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
  #5  
Alt 29.07.2007, 20:46
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefan,

Du hast genau ins Schwarze getroffen. Durch Dein Engagement bist Du Deiner Frau eine große Hilfe. Und für die Erkrankte ist es sicher eine Erleichterung, wird sie von ihrem Mann zu den Terminen begleitet. Der Schriftkram ist sowieso verwirrend.

Euch Beiden liebe Grüße
Anneli
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  #6  
Alt 29.07.2007, 20:54
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Christine R. Christine R. ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Nimm eine deiner SSRI , evt. die doppelte Dosis und jammer nicht auf hohem Niveau
Die SSRI bekommst du in anderen Ländern zumindest nur als Selbstzahler.......einschliesslich deiner unzähliger Therapien
Von den Behandlungen, die deine Frau erhält wollen wir vom Handling anderer Ländern gar nicht reden (du warst ja in anderen Foren auch sehr aktiv!!!)

Und dein Sozialneid auf Privatversicherte ist hier absolut unangebracht, ebenso wie der Gossenjargon (ausko....)


Christine (privatversichert und nicht Beamte!)



PS: Sunpower hat so eine schöne Signatur

Geändert von Christine R. (29.07.2007 um 21:02 Uhr)
  #7  
Alt 29.07.2007, 22:13
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Bei allen Unzulänglichkeiten des Systems und der vorhandenen Bürokratie kann ich mich Pia's Beitrag nur anschließen.
Ich habe damals kurz nach meiner Diagnose das Buch 'Wer weint schon um Abdul und Tanaya' von Todenhöfer gelesen. Nach der Lektüre fühlte ich mich privilegiert in einem Land zu Leben, in dem medizinische Versorgung auf hohem Niveau garantiert wird und es ein soziales Netz gibt, dass jeden einigermaßen auffängt.

MfG
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
  #8  
Alt 29.07.2007, 22:38
mary254 mary254 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefans, auch ich teile die Meinung von Pia. Ich bekam die Diagnose ebenfalls zu Beginn des Jahres. Meine Versorgung könnte (ich bin Kassenpatient) nicht besser sein. Meine Schwester lebt in Spanien, und diese beneidet mich um unser System. Vielleicht solltest du mal ins Ausland gehen,damit du die Annehmlichkeiten in unserem Land wieder schätzen kannst.
Ich wünsche Dir noch eine gute Nacht.
Mary
  #9  
Alt 29.07.2007, 22:44
Germanfrench Germanfrench ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Wir wollen ja alle nicht klagen WIR leben ja noch.
Trotzdem mir hat DEUTSCHLAND mehr als zu schaffen gemacht.
Schwerstbehinderung habe ich keine erhalten. Habe direkt hinter der Grenze in Frankreich glebt. Niemand war dafur zustaendig und wurde mir abgelehnt. Steuern durfte ich in beiden Landern zahlen. In Deutschland Einkommensteur in Frankreich Wohnsteuer. Dann kam die Abrechnung der Krankenkasse fur meine taeglichen Fahrten zum Bestrahlen. Bei einfacher Strecke 55 km pro km 40 cent abzueglich jeweils fuer eine Fahrtrichtung 10 Euro Rezeptgebuehr.Also am Tag 20 Euro. Dann kam am 8.Dezember 2006 der Befreiungsbescheid fur die Zuzahlug der Kosten der jedoch bereits seit Jan. 2006 gueltig war nur eine Ruckzahlung der gesamten Kosten in der Apotheke Arztpraxis usw war nicht mehr moeglich.
Als dann auch noch HERCEPTIN fur mich abgelehnt wurde - zwar Her2 pos +++, aber keine Methas und Lympfknotenbefall und mir geraten wurde einen Prozess anzustreben hatte auch ich die Nase gestrichen voll, zumal ich hier in den USA diese Probleme dank einer guten Krankenkasse nicht habe. Heimweh habe ich natuerlich das ist der Preis den ich jetzt bezahle, aber ich habe nicht mehr das Gefuehl nur noch alt krank und ueberfluessig zu sein, zumal ich letztes Jahr einfach auch nicht mehr di Kraft hatte zu kampfen mit Behoerden, die ja alle viel viel Zeit haben.
In diesem Sinne, denke ich sollte man sich nicht nach den Laendern orientieren in denen es noch schlechter ist als bei uns, sondern wo so viel Geld in Europa zum Fenster rausgeworfen wird ( man denke nur an das Logo des Arbeitsamtes) denke ich darf man auch was sagen, denn noch sind wir muendige Buergerund haben mit unserem Beitrag und unserer Arbeit mit Sicherheit diesem Lande Deutschland viele Vorteile verschafft.
Lieben Gruss aus Florida
Marie
  #10  
Alt 29.07.2007, 23:42
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Sicherlich sollte man sich nicht am Elend anderer aufrichten, aber manchmal hilft der Blick über den Zaun, die Dinge etwas zurechtzurücken.

Ich behaupte nicht, dass in Deutschland immer alles rund läuft, aber seltsamerweise äußern wir immer erst dann Kritik, wenn wir selbst betroffen sind und nicht alles so läuft wie wir es gerne hätten. Vorher interessierte es beispielsweise doch gar nicht, wie hoch die Zuzahlungen sind, solange wir, da wir gesund sind, sie nicht leisten müssen.

Und es ist einfacher zu meckern als etwas zu tun um die Dinge zu ändern.
Warum gab's beispielsweise keine Demos der tausenden betroffenen Frauen, deren Angehörigen und Freunden, um Herceptin für nicht-metastasierten BK durchzusetzen (mittlerweile ist das ja G'tt sei dank auch so passiert).
Hier ist so etwas durchaus üblich und auch erfolgreich und man verläßt sich nicht auf irgendwelche Interessenvertretungen oder Gerichte.

Dein Fall Marie, ist sicherlich sehr ärgerlich aber eben auch sehr speziell und kaum zu verallgemeinern, da du ja in Frankreich gelebt und in Deutschland gearbeitet hast.

Freundliche Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
  #11  
Alt 30.07.2007, 00:32
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Daumen runter AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo,

dass Deine Frau erkrankt ist tut mir sehr leid. Ich habe BK im metastasierten Stadium und bin alleinstehend. Bisher habe ich meine ganzen Arztbesuche (mein Onkologe ist 55 km entfernt, weil man Fall etwas speziell ist) mit meinem eigenen PKW gemacht.

Ich will nämlich nur eins:

Diese schlimme Krankheit so lange als möglich überleben.

Es wird wohl immer mal irgendwo haken, aber ich finde in diesem Land wird man medizinisch gut versorgt (ich bin Kassenpatient mit Zusatzversicherung) und dabei hat es noch einen tollen Vorteil:

Es ist ein freies Land, keine geschlossene Grenze hält Dich davon ab es zu verlassen.

Sorry, so zu schreiben ist eigentlich nicht meine Art, denn ich halte mich für sehr tolerant, aber Dein Gemecker auf hohem Niveau ging mir einfach nur auf den Geist.

Gloria
  #12  
Alt 30.07.2007, 00:51
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefan,

ich habe bereits diese (auch für mich!) unhaltbare Bürokratie im Forum "Rechtliches und Finanzielles" (Krankenkasse, Rente etc) angeprangert.

Glaub mir, ICH verstehe dich nur zu gut!

Für mich wäre das alles nur halb so wild, wenn es NEBENHER *lach* nicht um eine Krebsdiagnose gehen würde!
Der Diagnoseschock ist noch lange nicht überwunden, dann geht es schon los mit "Formulare Formulare von der Wiege bis zur Bahre". ;-)

Ich habe auch in einem Amt gearbeitet und kenne diese unbarmherzige Bürokratie. Jetzt kann ich keine Formulare mehr sehen, geschweige denn ausfüllen. Und ich habe auch das Glück, dass man mir den Mist abnimmt...

Trotz allem Verständnis für dich:
Warum in Gottes Gnaden überlasst ihr eigentlich eine Krebsbehandlung einem "Hausarzt"? Deine Frau gehört in die Hand eines Onkologen!
Und DER füllt garantiert das Formular für das Versorgungsamt fristgerecht aus (bei mir war es genau eine Woche).

Dass ihr auf dem Dorf wohnt, ist zwar bestimmt idyllisch, interessiert aber ansonsten wirklich niemanden. Und dafür könnt ihr auch niemanden verantwortlich machen. Ich würde sagen, das ist eure ganz private Angelegenheit.
Hier halte ich Jammern für absolut unangebracht.

Was die Quittungen für die Krankenkasse angeht: Da hilft oftmals bereits ein Gespräch mit dem Apotheker. Ich habe NACHTRÄGLICH noch Namen eintragen lassen. Wenn das nicht möglich sein sollte, lass dir mal den Vorgesetzten des KK-Sachbearbeiters geben...

Und zum Schluss halte ich es für sinnlos, irgendwelche Politiker ins Spiel zu bringen. Das hilft euch in eurer Situation nicht weiter...

Aber einen Tipp habe ich noch für euch:
Der VdK (gibt es in jeder größeren Gemeinde) hilft bei Problemen mit Ämtern!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit in Chemotherapie)
  #13  
Alt 30.07.2007, 00:56
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefan,

Zitat:
Zitat von Stefans Beitrag anzeigen
Hallo,

Dass es nicht reicht, an einer tödlichen Krankheit zu leiden - sondern dass frau dazu noch jemanden braucht, der diese Krankheit 'managt' - das wissen wir ja schon lange. Und wir sind noch gut dran. Ich habe Zeit genug, erledige den ganzen Papierkram für sie, und fahre sie hin, wo sie wann auch immer hingefahren werden muss.
Da gebe ich Dir Recht. Mein Mann konnte mir glücklicherweise auch gut dabei helfen.

Zitat:
Zitat von Stefans

Aber im Moment frage ich mich, wo wir eigentlich leben. Seit Anfang des Jahres ist der Stapel an Papieren, Briefen, Formularen usw. im Zusammenhang mit dem BK meiner Frau auf fast 20 cm gewachsen.
WAS sammelst Du denn da alles? 20cm?

Zitat:
Zitat von Stefan
Seit 5 Monaten warten wir auf die Anerkennung der Schwerbehinderung meiner Frau wegen BK. Tut sich nichts, weil der A*sch von Hausarzt seine Arbeit einfach nicht macht. Das Versorgungsamt rät: treten sie ihrem Hausarzt auf die Füße. Die Kasse empfiehlt: a) theoretisch: Beschwerde an die Landesärztekammer, b) theoretisch: Klage einreichen, c) pragmatisch: Hausarzt wechseln, vom alten Krankenakte anfordern... und dann hoffen, dass der neue Hausarzt das schneller erledigt. Klasse, wenn das alles so reibungslos klappt, ist wieder ein Vierteljahr vorbei. Und jedem tut es furchtbar leid. Aber sie wissen ja, leider, leider, die Vorschriften...
Warum über den Hausarzt? Habt Ihr keinen Onkologen dafür? Oder hast Du den Sozialdienst im KH gefragt?
Und warum so eilig damit? Den Steuerfreibetrag kannst Du doch erst mit der nächsten Einkommenssteuer einreichen. Die Behinderung gilt immer rückwirkend.
Und was hat dieses Land mit der Qualität Deines Hausarztes zu tun????

Zitat:
Zitat von Stefans
Zuzahlungsbefreiung bei der Kasse: kein Problem, alle super verständnisvoll, und über die 1% Selbstbeteiligung sind wir schon seit Monaten raus. Nun macht aber die Kasse Ärger, weil sie (leider, leider, sie bedauert es natürlich zutiefst) keine Apotheken-Quittungen anerkennen kann, auf denen nicht der Name meiner Frau steht. OK, sowas kommt bei uns vor. Wer denkt schon jedesmal daran, in der Apotheke die Dinger stempeln und signieren zu lassen? Und wenn man 3 Quittungen für Zoladex-Zuzahlung einreicht, eine pro Quartal, und auf der zweiten der Name nicht steht... glaubt dann die Kasse oder der Gesetzgeber ernsthaft, dass meine Frau betrügen will, indem sie sich eine Bekannte gesucht hat, deren Zoladex-Apotheken-Quittung sie als ihre eigene ausgibt??? Nein, natürlich glaubt das niemand; und es ist auch völlig klar, dass meine Frau redlich handelt - aber sie wissen ja, die Vorschriften, die Vorschriften, der Gesetzgeber: tut uns auch schrecklich leid, aber so ist es nunmal...
Ich verstehe auch hier das Problem nicht. Ich bekomme alles, was ich über das eine Prozent bezahlt habe, zurück. Am Jahresende bekomme ich eine Aufstellung über die Selbstzahlung, die ich dann einreichen kann. Dabei gibt es keine Probleme.
Es ist ganz einfach, in der Apotheke darauf zu achten, dass die Quittungen vollständig ausgefüllt sind. Ich verstehe auch dieses Problem nicht.
Der Krankenkassensachbearbeiter darf nur aufgrund von vollständigen Quittungen zahlen. Wir erwarten doch keine Kompetenzübertretung, die negative Folgen für ihn haben kann, nur weil der Patient "geschlafen" hat?

Zitat:
Zitat von Stefans
Fahrtkosten: wir wohnen auf dem Dorf, und meine Frau muss regelmäßig in die Großstadt in die Klinik zur Nachbehandlung. Fahrtkostenerstattung/-zuschuß bei ambulanten Behandlungen gibt es seit der letzten Gesundheitsreform nicht mehr, mit wenigen Ausnahmen. OK, darunter fällt meine Frau nicht. Sie hat jetzt die Wahl: sie läßt sich von mir fahren, 70 km pro Termin. Oder sie nimmt, wie empfohlen, den öffentlichen Nahverkehr. Mal kurz bei bahn.de recherchiert: wenn sie einen Nachmittagstermin in der Klinik hat, ist sie dann von 11.00 bis 19.00 Uhr unterwegs, 9 mal umgestiegen und 3 km zu Fuß gelaufen. Und falls sich der Termin verzögert und sie den letzten Dorfbus verpasst, läuft sie nochmal 6 km zusätzlich - oder zahlt ein Taxi vom nächsten Bahnhof aus.
Was ist mit Nachbehandlung gemeint? Für Chemo und Strahlentherapie gibt es nach wie vor Fahrkostenerstattung.
Wenn damit aber die Nachsorge gemeint ist und sie keine körperlichen Einschränkungen hat, müssen die Fahrkosten selbst getragen werden.

Für Euren Wohnort kann die Krankenkasse nichts. Sicher werden sie für Euch auch kein Krankenhaus am Dorfrand bauen.

Zitat:
Zitat von Stefans
Tja... und dann frage ich mich, wo wir eigentlich leben. Die Antwort ist simpel: Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde. Wir leben in einem Land, in dem jede Halbtags-Kassiererin im Supermarkt mehr Steuern zahlt als ein > 50 Mrd. Umsatz Konzern wie Siemens o.a. Wir leben in einem Land, in dem ein Mensch, der 100 mal mehr Steuern pro Jahr hinterzieht, als ein Krebskranker für seine Behandlung zuzahlt, einfach so amnestiert wird. An der Grenze von Luxemburg mit 100.000 EUR in bar erwischt? Scheiss drauf! Einfach nachträglich eine Selbstanzeige stellen und die vorher hinterzogenen Steuern nachzahlen (dann bleibt die Weste weiss, und der kriminelle Spiessürger in seiner S-Klasse unbescholten).

Zugleich leben wir in einem Land, in dem seit Jahrzehnten über Familienpolitik und das "Recht auf einen Kindergartenplatz" diskutiert wird. Auf höchster Ebene, seit ewig, und seit ewig ohne Ergebnis. Weil das so gewollt ist. Wollte man es anders, dann wäre es schon lange anders. Weil es aber nichtr anders ist, heisst das im Klartext, dass in unserem Land Steuerhinterzieher wichtiger sind als Alte, Kranke oder Kinder. Weil die Entscheider in Berlin nunmal nicht alt, krank oder Kinder sind, sondern selbst Steuerhinterzieher.

Wenn Trulla Schmidt oder Frau von der Lüge nur _ein einziges mal_ 8 Stunden mit Bus und Bahn unterwegs wären, um läppische 45 Min. beim Arzt zu verbringen... dann gäbe es einen tierischen Aufstand in den entsprechenden Ausschüssen, und die Fahrtkostenerstattung per Taxi wäre nach 4 Wochen kein Thema mehr. Aber solange die "Volksvertreter" sich privatversichert im Benz durch die Gegend chauffieren lassen...

Und, wiegesagt, meine Frau und ich sind noch gut dran. Sie hat einen sicheren Job bei der Behörde, ist nicht wegen der Krankheit rausgeworfen worden. Wir besitzen ein Auto. Und ich habe Zeit genug, ihr den Papierkram abzunehmen und sie hinzufahren, wann und wo sie hin will. Aber was bitte macht bei Krebs eine alleinerziehende Mutter, die von Hartz IV lebt und niemanden hat, der ihre Krankheit 'organisiert' und die ganzen alltäglichen Kleinkriege mit Behörden usw. ausfechtet ?

Na ja, was soll's... Wie ich eingangs sagte, muss ich mich gerade auskotzen. Und mir ist wirklich hochgradig zum Kotzen :-(

Viele Grüße,
Stefan

PS:
Gibt es ein Land auf der Erde,
wo der Traum Wirklichkeit ist?
Ich weiß es wirklich nicht.
Ich weiß nur eins und da bin ich sicher:
Dieses Land ist es nicht. Dieses Land ist es nicht.
Wenn sich oben nichts tut, muß man unten rütteln.
Das ist eigentlich für eine bisher noch nicht vorhandene KK-Meckerecke geeignet.
Mit BK hat das wirklich nichts zu tun.

Ich bin noch immer glücklich darüber, dass ich nicht mit Abdul und Tanaja tauschen muß.

Und wenn es denn dieses Land nicht ist, dann wüßte ich doch gerne, wo Du größere Hoffnungen für uns in unserer Lage siehst. Ich würde vielleicht dorthin auswandern.
  #14  
Alt 30.07.2007, 01:06
Benutzerbild von Lola -Cana
Lola -Cana Lola -Cana ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Lieber Stefan

Also wenn es was zum Kotzen gibt, dann ist es Deine Meckerei.
Ich wohne in Kanada und will Dir mal nur einige Beispiele vorfuehren.

Brust OP:
Ins Krankenhaus 7 Uhr morgens
OP - 9.30 morgens
Zurueck auf mein Sofa in meinem Haus: 14.00 Uhr
Spaeter am Abend Besuch einer Krankenschwester um meinen Ablauf zu kontrollieren. Besuch wird taeglich wiederholt bis Ablauf abgemacht wird.

Pflege und Kost: Meine Familie
Reha: Was ist das? Gibt es nicht
Lymphdrainage: Nur privat erhaeltlich, sehr teuer
Fargelderstattung: Ha, ha, was ist das denn?
Medizin: Selbst bezahlen

Ich kann mich aber keineswegs ueber unser Krankensystem beschweren.
Wir haben Aerzte, kostenlos, Krankenhaus, kostenlos, OP, kostenlos, teuere Diagnostik Maschinen,kostenlos.
Meine Bestrahlungen: kostenlos
Taegliche Fahrt: Wurde von Freiwilligen gemacht

Alles was ich fuer meine Krebserkrankung brauche, bekomme ich, aber nicht mehr und nicht weniger. Und bis jetzt(toi, toi, toi) ist mein Krebs mal weg. Hoffen wir er kommt nicht wieder und ich brauche das System nicht nochmal zu belaestigen.

Auf Englisch gibt es einen Spruch: Count your blessings, zaehle Deine Segen. Vielleicht solltest Du Dir mal die Zeit nehmen und das tun.

Wuensche Deiner Frau alles Gute
__________________


Lola
  #15  
Alt 30.07.2007, 10:32
BillyGirl BillyGirl ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Stefan,


Glaub’ mir…ich kann Dich gut verstehen!
Ich kann mich auch der Kritik meiner diversen Vorrednerinnen nicht anschließen…von we-gen „jammern auf hohem Niveau“.

Es ist natürlich richtig, dass Menschen mit der Diagnose Krebs in vielen Ländern dieser Welt keine medizinische Hilfe auf dem neuesten Stand erhalten können. Entweder weil es sich die Betroffenen nicht leisten können, oder weil das Land in dem sie leben zu arm ist, medizini-sche Versorgung zu gewährleisten.

Das ist tragisch, hilft aber uns, die wir hier leben, erst mal auch nicht weiter.

„Kotze“ dich ruhig mal aus hier im Forum…ich finde es o.k., denn irgendwann muss der Frust halt auch mal raus!

Ich habe inzwischen auch gelernt, dass es ohne Widerspruch und erneutes Nachfragen in dieser Bürokratie oft nicht weiter geht. Dies galt bei den Anträgen für AHB und Reha, Ver-sorgungsamt, Versicherung, und und und!
Auf meine betreuenden Ärzte lasse ich allerdings nicht kommen, diese sind engagiert und helfen mir mit Attesten und Befunden wo es erforderlich ist schnell weiter!

Es ist frustrierend, vor allem, wenn man immer wieder „Knüppel zwischen die Beine“ gewor-fen bekommt.
Ich sage mir immer, dass die Leute, die bei den Kassen und Behörden sitzen es einfach oft nicht besser wissen.
Wenn eine KK-Angestellte eine Apothekenquittung für eine Zoladex-Spritze sieht, weiß diese vielleicht nicht, dass das für die AHT bei BK eingesetzt wird…ärgerlich, aber leider nicht zu ändern.

Im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum bin ich auch der Meinung, dass ich von mei-ner Umwelt nicht erwarten DARF, dass diese meine Probleme nachvollziehen kann.
Wer noch keine Diagnose „Krebs“ erhalten hat, wird es auch nicht nachvollziehen können. Das nehme ich auch nicht übel…es ist halt so!

Seid beide lieb gegrüßt von

Billygirl
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