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  #16  
Alt 19.10.2012, 19:13
Benutzerbild von Dyara
Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

in den nächsten Tagen und Wochen wirst Du sehr viel mit den Ärzten reden, Schnee. Ob über Chemo, Operation, Bestrahlungen oder Medikamente. Und dann stundenlang überlegen, was für Dich am Besten ist.

Dann werden Deine Gedanken auch dahin gehen, lass ich einen Brustaufbau machen JA/NEIN.

Oder wenn Chemo angesagt wird, Portlegung JA/NEIN.

ich würde Dir raten, nicht alleine zu den Besprechungen zu gehen. Nehme eine Freundin mit, weil man selber vieles überhört. Sollten trotzdem Fragen hinterher aufkommen, scheue Dich nicht, den Ärzten und den Schwestern auf den Popes zu gehen. Sie verstehen Deine Ängste und sind sehr nett.

Ich hätte Dir einen anderen Befund gewünscht.

Alles Liebe und Gute für Dich weiterhin.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)
  #17  
Alt 19.10.2012, 19:14
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hej Anli,

der 17.09..... der Geburtstag meines Jüngsten.............. da ging es bei Dir ja auch recht schnell.
Ich bin dabei, mich auf alles vorzubereiten............. aber ich stelle jetzt schon eine Veränderung fest... leider die, dass viele wissen wollen, was ist denn nu mit Deinen Untersuchungen geworden..... und wenn das Ergebnis dann da ist.... oh, das ist ja furchtbar..........Ende. Mein Vorgesetzter, dem ich heute sagte, was Sache ist und der mir letzte Woche noch versprach, dass ich bestimmt nicht meine Arbeit verliere, wollte mich heute nochmal anrufen.... und was passiert... Nichts
Komme mir gerade vor, wie eine, die eh nicht mehr lang da ist........... also fernhalten... macht Angst... bloß nicht drüber nachdenken.
Aber so ist das wohl............ jetzt sind wir an dem Punkt angekommen, wo sich herausstellt, wer wirklich Freund und wer einfach nur "Benutzer" war..... Ich bin gespannt, was da auf mich noch zukommt.... ich mache mich auf einige Enttäuschungen gefasst.....
Anli, wie ist das geworden, mit Deinem Sentinel? Der ist jetzt weg?.... Kommst Du klar damit, oder macht es Dir Beschwerden... und sind oder sollen noch 10 weitere LK herausgenommen werden?

Liebe Grüße
Schnee
  #18  
Alt 19.10.2012, 19:26
AnLiBo AnLiBo ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hi Schnee,

der Sentinel wurde ja gleich bei der OP mit entfernt. Weitere Lymphknoten sollten entfernt werden, aber ich habe mich dagegen ausgesprochen. Kein Arzt konnte mir eine Antwort darauf geben, welchen Vorteil ich von der Op hätte, bzw welchen Nachteil, wenn ich sie nicht machen lasse. Standart-Antwort : die Entfernung weitere 10 Knoten ist eben Standart-Leitlinie wenn die Metastase über 2mm groß ist.

Da ich Chemo bekomme, Bestrahlung und AHT - selbst wenn da noch was ist, sollte damit alles erledigt werden; und es gibt eben auch Studien, die belegen, dass es keinen Unterschied macht.

Solche Entscheidungen muss aber jeder für sich selbst treffen und abwägen! Mir war kein Vorteil bekannt und nur der Nachteil einer weiteren OP mit möglichen NW - somit war es für mich klar, meine Antwort heißt nein.

Freunde und Bekannte*seufz - ein heikles Thema.
Gib den Menschen um dich herum die Chance das erstmal zu verdauen! Für viele ist noch das alte Spukgespenst Brustkrebs= sicherer Tot im Kopf. Sie wissen einfach nicht was sie sagen sollen, und dann schweigen viele lieber. Die Erfahrung musste ich auch machen; und sicher viele andere hier ebenso.

Am interessantesten finde ich momentan die Reaktionen, wenn ich mal jemanden anrufe, und "so gesund" und munter klinge, und auch noch erzähle, dass es mir momentan richtig gut geht.
Das kann dann keiner verstehen.

Aber keine Sorge, hier ist immer jemand der einen versteht!

Anli
  #19  
Alt 19.10.2012, 19:33
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Der Sentinel ist einfach der Lymphknoten, der sozusagen am nächsten dran ist. Der wird immer mit entnommen. Bei mir z.B. haben sie dann noch 2 weitere entnommen zur Sicherheit.
Das merkt man schon ein ganze Zeitlang im Arm, aaaaber : du bekommst nicht zwangsläufig ein Lymphödem. Ich zum Beispiel habe gar keins.
Meine Mutter hat zeitgleich mit meinem BK einen Krebs an der Mundschleimhaut bekommen. Ihr wurden alle Lymphknoten im Hals entfernt und sie sah eine ganze Zeitlang recht birnenförmig am Kopf aus. Aber das Lymphsystem reorganisiert sich, und heutztage, auch mit Lymphdrainage, sieht sie wieder ganz normal aus.

Mach dir einfach erstmal nicht so viele Sorgen. Dass sich Leute aus dem Leben verabschieden, nun ja, doofe Nebenwirkung der ganzen Krankheit. Dein Chef hatte bestimmt einfach nur zu viel zu tun.
Man muss ziemlich nachsichtig mit Leuten werden. Es gibt welche, die haben schon Erfahrungen mit Krebs und andere sind shit-scared. Der Chef während meiner Therapie war zum Beispiel für mich überraschend sehr verständnisvoll und hatte Krebserfahrung in der Familie.
Mein jetziger Chef seit nem Jahr hat mich seit nem Jahr nicht einmal gefragt, wie es mir mittlerweile geht. A-Loch.

P.S. : Sorry, habe gleichzeitig mit AnLiBo gepostet.
  #20  
Alt 19.10.2012, 20:11
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Danke Euch beiden, für Eure Antworten....
Ich bin wirklich froh, dass ich Euch hier gefunden habe..... so habe ich die Chance, die Erfahrungswerte mitzunehmen und für mich, nach Abwägung zu entscheiden.
Momentan bin ich so müde und bemitleide mich heute mal selbst............ ist ja sonst keiner da..............
Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt................... und wer weiß, wozu der gut ist...................... Nichts ist so schlecht, als dass es nicht für etwas gut ist......................... (abgesehen vom Verlust seiner KInder, Familie) und manchmal weiß man das erst nach Jahren.

Liebe Grüße
Schnee

Geändert von gitti2002 (19.10.2012 um 22:21 Uhr) Grund: Beiträge anderer User nicht in der vollen Länge noch mal als Zitat ins Forum stellen
  #21  
Alt 20.10.2012, 10:01
wagnerine wagnerine ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hallo liebe Schneelöwin,

ich habe dir so sehr einen anderen Befund gewünscht. So ein Mist. Aber hier bist du wirklich gut aufgehoben und kannst deine Sorgen immer loswerden.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg und ich glaube man kann ungeahnte Kräfte in so einer Situation entwickeln. Wie eine meiner Vorrednerinen bereits sagte: versuche eine Freundin/Vertraute mitzunehmen. Das hilft ungemein, ich hatte immer bei Besprechungen die Hälfte vergessen, die der Arzt zu mir sagte.

Ganz liebe Grüße
wagnerine
  #22  
Alt 20.10.2012, 10:41
Taglilie Taglilie ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Liebe Schnee,

lass Dich mal drücken

Du wirst Zeit brauchen, das ganze zu verdauen. Aber glaube mir irgendwann wird die Kampfeslust über das Selbstmitleid siegen!

Bei mir wurde der Knoten Mitte August bei der Mammographie entdeckt, Birads 5! Wegen der Urlaubszeit (Familienurlaub in der 1. Septemberwoche und auch mein Gyn war bis Ende August nicht verfügbar) konnte die Stanze erst am 10.9. stattfinden. Dann OP (Brusterhaltend mit Entfernung von 2 Wächterlymphknoten) am 24.9., Chemo beginnt am Montag, danach Bestrahlung.

Am Anfang war natürlich der Schock, gepaart mit Selbstmitleid (warum ausgerechnet ich?). Doch mit der Zeit habe ich angefangen, das positive zu sehen, statt das negative. Hätte ja noch viel schlimmer kommen können. Was mir sehr geholfen hat, ist, dass mein Brustzentrum super organisiert ist, ich muß mich um keine Termine usw. kümmern, sondern bekomme alles organisiert (alle Arzttermine, Schwerbehindertenausweis, Onkopsychologe, etc.) und alle beteiligten Ärzte kennen meinen Befund. Das mit dem Onkopsychologen würde ich Dir auch dringend anraten. Und such Dir ein exzellent organisiertes Brustzentrum! Auch hat mir sehr geholfen, mich mit den pragmatischen Dingen zu beschäftigen (Perückenauswahl, Schminkseminar buchen etc.).

Was Freunde und Bekannte betrifft, war ich erstmal eher zurückhaltend, was sich aber bewährt hat. Familie und die besten Freunde wußten von Anfang an Bescheid. Doch nicht so enge Freunde habe ich erst nach der OP informiert, als es mir mental wieder besser ging. Dadurch, dass ich mittlerweise relativ gut drauf bin und damit umgehen kann, gehen auch die anderen entspannt mit dieser blöden Geschichte um.

Du siehst, es kann nur besser werden Hoffe, ich konnte Dich ein wenig aufbauen.
  #23  
Alt 20.10.2012, 16:36
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hej Taglilie... und auch alle anderen hier,

die erste Nacht nach dem ich den Befund nun kenne geht´s mir nicht wirklich gut. Ich bin dauerhaft gereizt, habe angst, dann tut mir die Brust weh, mal geht es bis in´s Schulterblatt und ich möchte mir das Ding am liebsten rausreissen
Mein direkter Vorgesetzter, den ich über den Befund informiert habe (Telefon), wollte sich dann später nochmals melden............... hat er bis jetzt nicht getan.... obwohl er mir versprach, dass ich meine Arbeit behalte (aber, da hat ja sein Vorgesetzter auch noch ein Wort mitzureden, den wollte er nämlich informieren, dass sei seine Pflicht, sagte er mir)
Ich bereue schon, das erzählt zu haben, aber wir hatten bis dahin ein freundschaftliches Verhältnis und ich hab ihm auch soweit vertraut.
Wenn ich meinen Job nun auch noch verliere, dann zieht´s mir komplett die Schuhe aus.
Ich weiss auch gar nicht, ob ich Montag zur Arbeit gehen soll (bin aber seit gestern krankgeschrieben, was ich noch nicht erzählt habe).... Ich bin so ratlos und weiss nicht was wird................... Ich brauche dringend einen Plan B.
Gleich kommt meine große Tochter um mit mir schon mal zu besprechen, wie wir das alles regeln wollen.... und das Gespräch mit einer Freundin habe ich heute auch noch, die weiss noch gar nichts.
Man was ein Mist...

Wie habt ihr das alles geregelt bekommen? Habt ihr eure Arbeit behalten dürfen? Was ist mit dieser Schwerbehindertensache... bekomme ich das überhaupt zeitlich hin.... wie lang dauert sowas.....? Fragen über Fragen....
Brauche dringend eure Tipps!
Vielen Dank an euch!!!
Liebe Grüße
Schnee
  #24  
Alt 20.10.2012, 17:32
Taglilie Taglilie ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Liebe Schnee,

Man kann Dir wegen Krankheit nicht so einfach kündigen, Du hast Kündigungsschutz. Mit dem Schwerbehinderrtenausweis wird's nochmal schwieriger. Den beantragt man über das Versorgungsamt (musst Du googeln für Deine Stadt/Kreis), wenn es das Brustzentrum nicht automatisch macht (frag doch mal am Mo nach). Und wenn Du krank bist, dann informiere Deinen Vorgesetzten am Mo, am besten per Email, da musst Du nicht soviel erklären und Dich aufregen.

Liebe Grüße
  #25  
Alt 20.10.2012, 18:08
AnLiBo AnLiBo ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Liebe Schnee,

Gewöhn dich erstmal an den Gedanken, dass ab jetzt alles ein wenig anders sein wird.
Du wirst eine ganze Weile krank geschrieben sein, und das ist auch gut so, denn deine Kraft brauchst du für dich selbst erstmal!

Mein Brustzentrum hatte mir zwar am Anfang gesagt, dort würde der soziale Dienst sich um alles kümmern, aber auch zum erstaunen meiner Ärztin, wurde ich nach meiner Entscheidung die eine Op nicht durchführen zu lassen, ohne weitere Hilfe oder Anweisungen oder sonst was, entlassen. Ich hoffe das läuft bei dir besser!

Tipps suche ich selbst noch, einiges kannst du davon ja auch in meinem Thread lesen! Wir laufen ja fast parallel hier ;-).

Wichtigster Tipp vielleicht- gönn dir erstmal was gutes und verwöhne dich ein bisschen!

Liebe grüße
Anli
  #26  
Alt 20.10.2012, 18:56
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Zitat:
Zitat von Schneelöwin Beitrag anzeigen
Wie habt ihr das alles geregelt bekommen? Habt ihr eure Arbeit behalten dürfen? Was ist mit dieser Schwerbehindertensache... bekomme ich das überhaupt zeitlich hin.... wie lang dauert sowas.....?
Also, ich fange mal hinten an : niemand zwingt dich, diese "Schwerbehindertensache" zu beantragen. Du kannst es tun oder lassen, das ist deine Entscheidung.
Die wird i.a. befristet für 5 Jahre zuerkannt und hat den Vorteil von mehr Urlaub und weniger Steuern. Nachteil: wenn man noch jung ist und sich damit bewerben muss, kann man sie nicht einfach zurückgeben.

Meine Arbeit behalten dürfen... Ja, wir haben Fachkräftemangel. Großartigerweise musste ich mich noch nicht mal krankmelden sondern habe offiziell von zu Hause aus gearbeitet während der Chemo. Gleich anschließend bin ich aber wieder angetrabt. Ich brauche nämlich die Kohle .

Neh, im Ernst jetzt mal : mach dir doch bitte, bitte jetzt noch nicht so viele Gedanken. Den Gedanken, dass man sich dieses Ding am liebsten herausreißen möchte, kenne ich auch, mir ging das Anfangs alles nicht schnell genug.
Aber als es dann mal losging, ging es schnell und effektiv los.

Was arbeitest du denn eigentlich und wie viel Stunden ?

VG Nicole
  #27  
Alt 21.10.2012, 00:35
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Immer wieder DANKE, für eure Antworten............

...und ich komm gleich auf den Punkt: Ich brauch auch die Kohle, da alleinerziehende Mum, die so einiges zu berappen hat.... denn natürlich musste ich ausgerechnet in diesem Jahr ein intaktes Auto anschaffen, weil mein 20-jähriger nicht mehr durch den TÜV durfte.... (schick und nicht ganz billig, alles easy, wenn das Leben läuft)... und selbstverständlich sind noch gefühlte eine Millionen Haushaltsgeräte in diesem Jahr über die Klinge gesprungen, die ich neu anschaffen musste.... auch kein Problem, wenn das Leben läuft.
Beruflich bin ich halbtags im Büro beschäftigt, vormittags.... und nachmittags in meiner Selbstständigkeit, die ich seit knapp 10 Jahren ausübe (kosmetisch/handwerklich)............ der Ausgleich zum Büro.
Ich lebe völlig selbstständig, ohne Unterhalt für mich etc. .................
Das war nicht immer so..................... Mein Leben ging letztes Jahr wieder richtig los, nachdem meine Gebärmutter entfernt wurde, weil ich seit 5 Jahren unter so starken Blutungen litt, die mich bis heute traumatisiert haben........... ich hab durchgestartet..........................und werde jetzt ausgebremst....... könnte doch alles mal schön sein.............
  #28  
Alt 21.10.2012, 10:14
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hallo Schnee ,

es ist nur zu verständlich, dass dich diese Diagnose und die damit verbundenen Zukunftsänste zu Boden drücken. Und das, nachdem du dich, nach Jahren voller Sorge, wieder im Aufwind befandest.
Aber du hast diese vergangene schwere Zeit bewältigt, du bist stark und du wirst auch jetzt wieder deine Kräfte mobilisieren können.

Du schreibst, du mußt die Sache mit dir alleine ausmachen, weil du ja sonst niemanden hast. Überlege dir doch einmal, ob dir der Besuch einer Selbsthilfegruppe Unterstützung bringen könnte. Du bist dort im Kreise von gleichgesinnten Personen und es hilft doch, sich mit diesen direkt austauschen können.

Du bist halbtags berufstätig und ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Arbeitszeit auch mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit zu bewältigen ist.
Ich war z. B. während meiner ganzen Therapie über berufstätig und diese Tätigkeit war und ist mein Lebenselexier. Ich hatte jedoch auch das Glück, keine allzugroßen NW zu entwickeln.

Auch habe ich einen sehr verständnisvollen Arbeitgeber. Ich bin ganz erschüttert, wenn ich hier lese, wie manche Arbeitgeber reagieren.

Beim Antrag des Schwerbehindertenausweises kann dir der VDK behilflich sein, auch wenn du dort nicht Mitglied bist.

Nun sende ich dir ganz viele positive Gedanken und viel Energie beim Kampf gegen den Mistkerl .
Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
  #29  
Alt 21.10.2012, 13:06
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Zitat:
Zitat von Schneelöwin Beitrag anzeigen
Beruflich bin ich halbtags im Büro beschäftigt, vormittags.... und nachmittags in meiner Selbstständigkeit, die ich seit knapp 10 Jahren ausübe
Na gucke. Ich meine, du machst doch den Eindruck, dass du sehr gut mit allen möglichen Eventualitäten des Lebens klar gekommen bist, du bist flexibel etc.pp.
Dann wirst du auch die nächste Zeit überstehen, ganz bestimmt.

Ich gebe dir mal das Beispiel mit der Chemo. Die stellt man sich ja vorher irgendwie so vor, dass man monatelang krank darniederliegt.

Aber das stimmt zum Glück gar nicht ! Ich zum Beispiel hatte so eine Chemo, die alle drei Wochen durchlief. Da war das dann so : in der ersten Woche war ich durch Cortison fit wie ein Turnschuh, in der zweiten Woche eher leidend, in der dritten Woche wieder mehr normal.

Das bedeutet zum Beispiel für dich, dass du dir deine "Selbständigkeitstermine" entsprechend legen kannst. Du musst dich ja nicht jeden Tag für 8 Stunden zuballern.
4 Stunden Bürotätigkeit sind mit zunehmendem Chemobrain eine Herausforderung, aber du kannst ja zum Beispiel erstmal gucken, wie es so geht, und wenn es nicht geht, meldest du dich eben krank.

Denk mal positiv : du hast jetzt eine Million neue Haushaltsgeräte, die haben mindestens 2 Jahre Garantie, bis also das nächste Mal etwas kaputtgeht, bist du aus dem Gröbsten heraus .
  #30  
Alt 21.10.2012, 14:44
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Standard AW: Am Anfang von WAS?

Hej zusammen,
danke Katzenmama und Nicole erstmal für eure Worte.
Ich habe heute einen nicht so guten Tag. Mir ist übel vor Angst, obwohl es mir gestern, nachdem ich mit meiner Tochter und später mit meiner Freundin alles ge- und besprochen hatte richtig gut ging. Da fühlte ich mich nicht mehr allein und irgendwie sogar auch beschützt.
Dann bin ich heute früh aufgewacht und mir war so komisch. Normalerweise frühstücken mein Sohnemann und ich jeden Sonntag im Bett und schauen derzeit das Supertalent vom Vorabend.
Klar, wir haben das heute auch gemacht. Mein Appetit war aber ziemlich eingeschränkt und dieses flaue Gefühl im Bauch ist immer noch da.
Obwohl ich krankgeschrieben bin, werde ich Morgen in´s Büro gehen.
Vielleicht hilft mir die Ablenkung und ich tu zumindest so, als wäre alles wie immer.
Ich denke, ich bin einfach noch zu fremd in dieser Krankheit und in der Vorstellung ist das schon so, dass ich denke, ich bin während der Chemo nur noch ein Bündel Haut und Knochen, Grau und blass, schwach und müde.... der Tod auf Stelzen sozusagen. Dann die mitleidigen Blicke und vielleicht noch das Tuscheln, wenn ich an jemandem vorbeigehe.... So ungefähr.
Das Schreckgespenst Krebs.................. ....
Ich bin dann erstaunt, wenn ich dann hier lese, dass das gar nicht so ist.... und man durchaus noch Kräfte besitzt. Die Hilflosigkeit ist es, die, glaube ich, mir gerade jetzt die größte Angst macht, das Ausgeliefertsein..................
Aber das Gute ist, das mri das so nach und nach auch bewusst wird...
...das mit meinen mehreren Millionen Haushaltsgeräten stimmt natürlich.... aber die müssen noch komplett bezahlt werden... mein Auto auch, weil ich natürlich nicht alles komplett auf einen Schlag wuppen konnte.... Deshalb die Sorge um den Arbeitsplatzverlust.....
Wenn ich den jedoch behalte, auch wenn ich gelegentlich mal ausfalle, wenn´s gar nicht geht, muss ich mir darum keine Sorgen machen... und meine Selbstständigkeit... erfordert dringend meine rechte Hand bzw. den rechten Arm............................... und bei mir ist es die rechte Brust, wo der Mistkerl sich breitgemacht hat.
Wie ist das... nach OP?... Wie wirkt sich die auf meinen Arm aus?
Ich weiss, das sind so bescheuerte Fragen.................. aber ich kann es einfach nicht einschätzen und möchte doch so gern so ein bißchen vorbereitet sein................
Blöder Tag heute.... aber schätze, diese Schwankungen sind normal........... und versuche sie mal so hinzunehmen...

Liebe Grüße aus dem regnerischen hohen Norden
Schnee
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