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  #1  
Alt 23.03.2004, 14:51
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Hallöchen,
ich wurde vor ca. 3 Wochen brusterhaltend operiert. Vorher wurde mir über meiner rechten Brust ein 2 cm großer bösartiger Tumor ambulant entfernt. Als ich dann die Diagnose Brustkrebs nach 10 Tagen bekam, fiel ich natürlich erstmal in ein tiefes Loch, aus dem ich immer noch nicht herausgekommen bin. Zuerst die Frage, warum gerade ich, dann die Angst, was noch kommen wird.
Ich bin doch "erst" 39 Jahre, verheiratet und habe einen 3-jährigen Sohn.
Leider kriselte es schon seit längerer Zeit in unserer Ehe, Anfang letzten Jahres war sogar von Scheidung die Rede (das alte Lied, Mann ging fremd). Wir haben uns dann dem Kleinen zuliebe zusammengerauft und es lief auch eine Weile ganz gut. Bis zum November 2003, da bekam mein Mann einen Herzinfarkt. Zwar nur einen leichten, aber immerhin. Du meine Güte, wollte der bedauert werden, es gab nur noch dieses Thema bei uns.
Trotzdem habe ich all das ertragen, habe immer zu ihm gehalten, seine Agressions- und Depressionsschübe ertragen.
Nun ist es aber seit meiner Krankheit so, daß er entweder total abblockt, wenn ich mit ihm darüber reden möchte, oder er mich regelrecht anfährt, ich solle endlich mit der Heulerei aufhören. Ich solle mich nicht bemitleiden und ich solle mich damit abfinden, es gäbe schließlich -zigtausende, die in der gleichen Situation seien wie ich. Peng, voll die Holzhammermethode! Kann ich natürlich im Moment gut gebrauchen. Bin erst ab April in psychotherapeutischer Behandlung (vorher war kein Termin frei), habe auch schon eine Chemo hinter mir. Körperlich geht es mir soweit ganz gut, aber seelisch...zum Ko...! Wie soll man da gesund werden?
Ich versuche ja, meinem Sohn zuliebe stark zu sein und gegen diesen Feind in meinem Körper anzukämpfen, unternehme auch vieles, was mir guttut, aber dann kommen doch wieder diese Momente, wo mir die Angst die Kehle zuschnürt. Und anstatt mich mal in den Arm zu nehmen und zu sagen:"Wir packen das gemeinsam", geht mein Mann entweder raus oder flüchtet sich in seine Arbeit.
Die einzigen, auf die ich mich wirklich verlassen kann, sind meine Eltern, die mir viel abnehmen, wenn es mir mal nicht so gut geht. Sie begleiten mich, wenn Untersuchungen anstehen, oder Chemos. Sie haben mir geraten, ich solle baldmöglichst die Scheidung einreichen, bevor er mich körperlich und seelisch noch weiter krankmacht.
Es würde mich mal interessieren, ob das "normal" ist, daß Männer so reagieren, ist es eine Art Hilflosigkeit, oder habe ich wirklich so ein unsensibles A...loch erwischt?
Liebe Grüße, Sternchen
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  #2  
Alt 23.03.2004, 15:16
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Ach, Sternchen,
das tut mir so leid für Dich. Ich finde, er benimmt sich beschissen, aber leider ist es keine Seltenheit, dass Männer so reagieren. Das hat wahrscheinlich Gründe: er hat sicher Angst, Dich zu verlieren, die meisten Männer tun sich schwer, ihre Gefühle rauszulassen, natürlich ist ganz viel Hilflosigkeit dabei - aber das sollte jetzt eigentlich egal sein, jetzt geht es um Dich. Nur um Dich. Und wenn er das nicht kapiert, dann hat er Dich nicht verdient. Du hast doch schließlich auch zu ihm gestanden, als er krank war...
Es ist sehr schwer, da einen Rat zu geben, ich kann Dir nur sagen, was ich täte: den Kerl zum Teufel jagen und Dir die notwendige Unterstützung von Deinen Eltern holen, wenn das möglich ist. Ich weiß, ich weiß, das ist leichter gessagt als getan und gilt auch nur für den Fall, dass Du ihn ohnehin nicht mehr liebst...
Ich finde es gut, dass Du Dir therapeutische Hilfe holst, denn was Du derzeit zu bewältigen hast, ist schier unmenschlich.
Ich selbst hatte ein Riesenglück mit meinem Mann (ist allerdings auch schon der zweite): Er ist in jeder Sekunde an meiner Seite, der Krebs hat uns noch enger zusammengeschweißt, und dabei waren wir schon immer sehr eng.

ich wünsch Dir Kraft für die richtige Entscheidung
ganz liebe Grüße
Suse
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  #3  
Alt 23.03.2004, 15:19
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liebes sternchen,

es ist natürlich eine sehr diffizile situation, in der sich eure partnerschaft jetzt befindet...so vorbelastet und dann noch die vorerkrankung deines mannes...es klingt fast, als würdet ihr miteinander konkurrieren, wer von euch kränker ist...
als handele es sich eigentlich um ein problem der wertschätzung zwischen euch...

ich könnte mir vorstellen, dass seine reaktion -
damit will ich sie beileibe nicht entschuldigen -
schlicht und ergreifend sein massiver selbstschutz ist,den er jetzt braucht, um mit der verlustangst klar zu kommen, die ihn gewiss schon bei seiner eigenen erkrankung gebeutelt hat...und nun muss er auch noch angst um dich und dadurch wieder neu um sich selbst haben und kann damit nicht umgehen, sondern flüchtet sich in seine "männlichen" abwehrmuster...

damit können viele angehörige und freunde erst mal nicht gut umgehen...die einen reagieren so massiv wie dein mann, andere blocken total ab, manche sind in der lage zu reden oder weinen sehr viel und wieder andere ziehen sich total zurück und sind gar nicht mehr in der lage, kontakt aufrechtzuhalten.

wichtig für dich selbst ist jedoch jetzt in erster linie :
WAS SPÜRST DU SELBST???
brauchst du den abstand oder gibt es doch etwas, was er dir noch geben kann, was dich hält in eurer beziehung? was gewinnst du dadurch, dass du bei einem, wie du ihn nennst, unsensiblen Arschloch bleibst? (es gehören ja immer zwei dazu und manchmal
gewinnt das "opfer" dadurch, dass es keine eigenverantwortung für seine situation übernehmen muss)
ist er es dir wert, dich nochmal mit ganzem gewicht in die waagschale zu werfen und ihn mit seinem verhalten zu konfrontieren - oder sagt deine innere stimme, dass du "eigentlich" nur wegen des kindes bleibst?
wieviel ist dir DEIN leben wert...unabhängig vom krebs...wieviel bist du bereit, in DEIN leben an eigenverantwortung, liebe und kraft zu investieren?
...wie auch immer DEIN leben auch aussehen mag...

ich wünsche dir, sternchen,
dass du den mut haben mögest, GERADE JETZT tief in dich selbst zu lauschen und alles, was DU BIST, ganz ehrlich wahrzunehmen...und die kraft, DEINEN ureigenen weg zu gehen!!!

ganz viel liebes für dich von
mascha :-)
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  #4  
Alt 23.03.2004, 15:20
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liebes sternchen,

es ist natürlich eine sehr diffizile situation, in der sich eure partnerschaft jetzt befindet...so vorbelastet und dann noch die vorerkrankung deines mannes...es klingt fast, als würdet ihr miteinander konkurrieren, wer von euch kränker ist...
als handele es sich eigentlich um ein problem der wertschätzung zwischen euch...

ich könnte mir vorstellen, dass seine reaktion -
damit will ich sie beileibe nicht entschuldigen -
schlicht und ergreifend sein massiver selbstschutz ist,den er jetzt braucht, um mit der verlustangst klar zu kommen, die ihn gewiss schon bei seiner eigenen erkrankung gebeutelt hat...und nun muss er auch noch angst um dich und dadurch wieder neu um sich selbst haben und kann damit nicht umgehen, sondern flüchtet sich in seine "männlichen" abwehrmuster...

damit können viele angehörige und freunde erst mal nicht gut umgehen...die einen reagieren so massiv wie dein mann, andere blocken total ab, manche sind in der lage zu reden oder weinen sehr viel und wieder andere ziehen sich total zurück und sind gar nicht mehr in der lage, kontakt aufrechtzuhalten.

wichtig für dich selbst ist jedoch jetzt in erster linie :
WAS SPÜRST DU SELBST???
brauchst du den abstand oder gibt es doch etwas, was er dir noch geben kann, was dich hält in eurer beziehung? was gewinnst du dadurch, dass du bei einem, wie du ihn nennst, unsensiblen Arschloch bleibst? (es gehören ja immer zwei dazu und manchmal
gewinnt das "opfer" dadurch, dass es keine eigenverantwortung für seine situation übernehmen muss)
ist er es dir wert, dich nochmal mit ganzem gewicht in die waagschale zu werfen und ihn mit seinem verhalten zu konfrontieren - oder sagt deine innere stimme, dass du "eigentlich" nur wegen des kindes bleibst?
wieviel ist dir DEIN leben wert...unabhängig vom krebs...wieviel bist du bereit, in DEIN leben an eigenverantwortung, liebe und kraft zu investieren?
...wie auch immer DEIN leben auch aussehen mag...

ich wünsche dir, sternchen,
dass du den mut haben mögest, GERADE JETZT tief in dich selbst zu lauschen und alles, was DU BIST, ganz ehrlich wahrzunehmen...und die kraft, DEINEN ureigenen weg zu gehen!!!

ganz viel liebes für dich von
mascha :-)
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  #5  
Alt 23.03.2004, 17:35
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Hallo Sternchen,

kann Dir nachfühlen wie es Dir geht. Denke mal, dass ich mit Dir im gleichen Boot sitze.
Ich wurde 12/03 operiert. Leider kommt von meinem "Partner" auch nur Kälte und Desinteresse rüber. Will ich über irgendetwas reden, wird mit der Fernbedienung vom 1. Kanal in den 3. umgeschaltet. Einzige Antwort.
Als ich nach dem Krankenhaus nach hause kam, fiel ich zuerst, wie wahrscheinlich alle hier, in ein tiefes Loch.
Anstelle Trost bekam ich zu hören: wer hat sich denn um mich gekümmert als meine Mutter starb???
Ich muss dazu sagen, dass sie im gleichen Haus lebte und ich für sie, als sie vor 5 Jahren an Darmkrebs erkrankte und 6 Monate später starb, alles gemacht habe: geputzt, gekocht, gewaschen. Das war anscheindend noch nicht genug. Er kümmerte sich um garnichts und ging seiner Arbeit nach.
Was vor meiner Erkrankung schon in meinem Kopf entstand, nämlich Trennung, werde ich sobald ich wieder richtig auf den Beinen bin auch ausführen.
Ich weiss nicht ob es mit meiner OP getan ist oder nicht. Aber meine nächsten (hoffentlich) Jahre werde ich nicht mehr an diesen Eisklotz verschwenden.
Übrigens stehen wir beide nicht allein da. Eine Freundin, die vor 3 Jahren an Brustkrebs erkrankte, bekam von ihrem Mann schon zu hören: was willst Du den noch??? Du stirbst ja eh bald.

Lass Dich nicht unterkriegen.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute.

LG
Inge
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  #6  
Alt 23.03.2004, 18:23
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Hallo Sternchen und Inge,
ich könnte durch den PC und den "Herren" in den A.... treten. Dieser Egoismus ist unglaublich. Mein lieber Mann "nervte" auf eine andere Weise... so bald ich mal nachts auf Toilette musste war er hellwach und fragte wie es mir geht. Er ist schon auf EU (58 Jahre) und es war auch nicht einfach den ganzen Tag - sonst bin ich 12 Stunden außer Haus - auf einmal aufeinander zu hocken. Ich habe ihn zu den meisten Untersuchungen mitgenommen und somit wusste er von Anfang an, was los ist und es sich hier nicht nur um eine Grippe handelt.
Es hat sich aber außer mit dem Sex normalisiert.
Kopf hoch!!!
LG
Heike
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  #7  
Alt 23.03.2004, 19:07
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Hallo Sternchen und Inge,

es gibt viele von dieser Sorte; gut, dass man sich von ihnen befreien kann. Mein Ex-Mann hat mich bei meiner ersten BK-Erkrankung als bald-Todeskandidatin gesehen (er hat mich als solche nicht mehr ernst genommen). Was er immer wieder von sich gegeben hat, war: Du hast ja gar nichts! Und sonst alle nur möglichen Verletzungen... Bald danach habe ich mich von ihm getrennt. Als ich zum zweiten Mal erkrankt war - er hat das von unserem Sohn erfahren, und auch das, dass ich trotz Chemotherapie die ganze Zeit gearbeitet habe, hat er gemeint: Ja... wenn sie arbeiten kann, da hat sie ja gar nichts!

Sternchen, Dein Mann hat wenigstens Herzinfarkt gehabt, mein Mann hat schon längere Zeit vor meiner ersten Erkrankung... erhöhten Blutdruck. Das war natürlich ein wichtiges Thema und ein Mittel um die ganze Familie unter Druck zu setzen.

Klar, dass ich Dir nichts raten werde, du musst selbst entscheiden. Aber Befreiung von so einer Beziehung eröfnet neue Perspektiven...

Ich wünsche Die die richtige Ent-scheidung.

Viele Grüße, TP
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  #8  
Alt 23.03.2004, 23:31
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Hallo Sternchen...wer schreibt denn da unter meinem codewort sternchen...der Name ist doch schon von mir besetzt....? Ich habe gerade meinen Bericht gelesen und dachte, das bin doch nicht ich! Aber deine bessere Hälfte verhält sich wirklich unangenehm. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es für alle Partner und Familienmitglieder eine sehr schwere Aufgabe ist, mit dieser Bedrohung leben zu lernen.
Ich wünsch dir viel Kraft....nimmt euch lieber an der Hand ...ihr habt beide die Konfrontation mit dem Tod gesucht und müßt das bewältigen. Keine leichte Arbeit!
Aber wer wagt , der gewinnt!

gruß vom anderen Sternchen
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  #9  
Alt 24.03.2004, 07:21
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Eigentlich heiße ich nur "sterni", kann jetzt leider nicht schreiben, mein Mann ist da...
Melde mich später, es gibt weitere Neuigkeiten, die mich darin bestärken, ihn zu verlassen.
Euch allen schon mal vielen lieben Dank für Eure mitfühlenden Worte.
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  #10  
Alt 24.03.2004, 07:27
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An Sternchen (die erste),
was mich nachdenklich macht ist dein Satz 'meine Güte, wollte der bedauert werden'... Ein Herzinfarkt ist auch eine lebensbedrohende Krankheit und schockiert die davon Betroffenen vielleicht ebenso wie Krebs... Mir scheint, die Probleme in eurer Beziehung sind zu komplex um einfach auf den Nenner gebracht zu werden, "er" verhält sich Scheiße. Du (Ihr) solltet klären, was zwischen euch los ist, sonst wird es schwer für dich, wieder gesund zu werden. Ein Literaturtip: "Wieder gesund werden" von Simonton, Somonton und Creighton (rororo-Sachbuch). Das hilft dir vielleicht bei der Analyse der Situation.
Alles Gute
Klaudia
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  #11  
Alt 24.03.2004, 08:07
ceg
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Liebe Sterni, und alle Mitlesenden

Ich bin schlicht schockiert über dieses Verhalten der Männer. Klar kann man dies mit Verlustangst, nicht über Gefühle reden können, etc versuchen zu verstehen. Aber für mich ist es schlicht Gleichgültigkeit und egozentrisches Verhalten. Ich wurde im Februar brusterhaltend operiert, und für meinen Mann war das ein Riesenschock. Aber ich spürte immer, dass er voll zu mir steht, und auch in seiner Hilflosigkeit mich immer versucht zu unterstützen. Sei es dass er mich in meinen Entscheiden unterstützt, mir was im Haushalt abnimmt(bin im Chemozyklus), Blumen mitbring, meine Glatze streichelt usw.. Und das obwohl er einen neuen sehr herausfordernden Job hat. Die Männer müssen ja keinen Häck-Mäck um einen herum machen, aber die Basics müssen einfach für eine tragfähige Beziehung stimmen. Wenn ich die obigen Sachen lese, gefriert mir fast das Herz. Wie soll da Frau gesund werden?
Ich möchte hier keinen Ratschlag geben, dazu sehe ich nicht tief genug hinein, nur soviel: Zum Gesundwerden muss auch das Umfeld stimmen.

Ich umarme dich und alle anderen ganz fest
Claudia
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  #12  
Alt 24.03.2004, 09:46
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Hallo sterni (wie heißt Du wirklich?),

Du hast ja echt 'ne Menge Reaktionen bekommen, kann sie mir nicht alle durchlesen - aus Zeitgründen - aber aus Deinen ersten Infos heraus fällt mir dazu folgendes ein:
Du schreibst, daß Dein Mann 1. fremdgegangen ist und 2. selbst kürzlich einen Herzinfarkt hatte. D.h. 1. hat Dein Mann versucht, sich aus Eurer Beziehung zu stehlen, 2. hat er versucht, sich aus dem Leben zu stehlen (Herzinfarkt hat z.Zt. noch die höchste Todesrate vor Krebserkrankungen). Er müßte also kräftig an sich arbeiten und seinen eigenen Problemen mal auf den Grund gehen. Wenn er nicht gerade mehr als 15 Jahre älter ist als Du, dann ist er ein noch recht junger Herzinfarktpatient. Herzinfarkt hat auch so seine tragischen Hintergründe, die von Männern aber nicht so gern beleuchtet werden.
Du hast jetzt Krebs, das fordert auch seine Aufmerksamkeit - Ihr braucht beide viel für Euch selbst und könnt dem anderen im Moment(oder schon länger) nicht viel geben.

Fazit für mich: Du kannst Veränderung für Dich nur selbst herbeiführen, indem Du an Dir arbeitest. Tu etwas für Dich und finde heraus, ob Du wirklich nur für Dein Kind diese Beziehung aufrecht erhalten willst. Deinem Kind, Dir selbst und auch Deinem Mann tust Du nicht wirklich Gutes, wenn Du um den Preis der Fassaden-Aufrechterhaltung mit diesem Mann zusammenbleibst.

Gruß von Birgit
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  #13  
Alt 25.03.2004, 10:07
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Hallo Birgit,
mein "richtiger" Name ist auch Birgit und ich stimme Dir - wie auch allen anderen zu.
Bloß, was soll ich machen? Ich wollte nach seinem Infarkt immer mit ihm reden, über seine Gefühle, seine Ängste, seine Krankheit, aber er blockte immer ab - wie auch jetzt. Es ist kein Herankommen an ihn, auch mit anderen läßt er kein Gespräch zu. Da kann ich doch nicht wissen, was in ihm vorgeht. Schlimmer noch, jetzt hat er sich total mit meinen Eltern zerstritten, die Gründe hierfür anzuführen würde Seiten füllen, nur soviel, ich stehe jetzt zwischen zwei Stühlen und will es jedem recht machen.
Das Wichtigste ist erstmal, daß ich mit mir und meiner Krankheit erstmal klarkomme und nur noch das mache, was mir guttut. Ich darf einfach nicht zulassen, daß ich mich - in welcher Form auch immer - fertigmachen lasse, denn um gesund zu werden, muß auch die Seele im Einklang mit dem Körper sein. Trotzdem, es tut verdammt weh...
Da gab es beispielsweise einen Spruch von ihm:"Naja, wenn Dir die Haare ausfallen, brauchst Du Dir wenigstens nicht jeden zweiten Tag die Beine rasieren".
Grüße, sterni
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  #14  
Alt 26.03.2004, 07:52
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Liebe Sterni/Birgit,
von außerhalb hat man immer leicht reden, darum entschuldige, dass ich mich überhaupt dazu äußere. Aber du wendest dich ja schließlich an das Forum um Rat zu finden.
Mir scheint, du solltet dir jenseits der gegenseitigen Verletzungen darüber klar werden, ob du deinen Mann noch liebst: magst du seinen Geruch, sein Wesen, hast du dich gefreut, ihn zu sehen (vor deiner Krankheit)? Und wie ist es bei ihm? Die aktuellen Verletzungen kannst du nicht zum Maßstab machen, denn vielleicht befindet ihr euch gerade in einem Teufelskreis von Reaktion und Gegenreaktion.
Machst du eine Anschlußheibehandlung (Kur)? Du könntest diese Zeit und den Abstand zu deinem Mann nutzen um dir darüber Gedanken zu machen, ob sich eine Anstrengung, die Krise zu überwinden, für euch beide lohnen würde. Ich glaube nicht, dass du das so trennen kannst - zuerst mal gesund werden und dich dann um dieses Problem kümmern - denn die Situation belastet dich offensichtlich sehr, und du kannst nicht einfach beschließen, daß sie es nicht tun soll.
Dieser Spruch, den du zitierst - wir Forumsleserinnen kennen deinen Mann nicht - könnte es auch ein absolut linkischer Versuch sein, dich aufzuheitern? Ich sage das, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man als Brustkrebspatientin plötzlich sehr empfindlich wird und Dinge krumm nimmt, die oft nur die Hilflosigkeit der anderen ausdrücken (wie im Tread 'die dümmsten Sprüche' nachzulesen ist).
Ich wünsch dir Mut und Gelassenheit und die Fähigkeit, ab und zu mal dich und deinen Mann aus der Vogelperspektive zu betrachten,
Alles Gute
Klaudia
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  #15  
Alt 26.03.2004, 08:24
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IMMER DAS GLEICHE: warum merkt sich dieses Programm, an wen ich in einem anderen Thread geschrieben habe, und mogelt es mir unter, wenn ich einen Beitrag in einem anderen Thread schreibe? Da muss man ja höllisch aufpassen, dass man bei jeder Korrektur auch den Absender wieder und wieder korrigiert! Stöhn...

Klaudia
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