Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #46  
Alt 21.04.2002, 11:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte,
ich habe mich wie immer sehr über deine antwort gefreut und wünsche auch dir einen wunderschönen sonntag.
Gestern bin ich auf die seite -Brustkrebsbehandlung ohne OP -gekommen und habe mir dort alle einträge gut durchgelesen.Ich bin jedesmal erstaunt darüber,wie frauen die den mut aufbringen einen anderen weg einzuschlagen als es die schulmedizin vorschlägt,moralisch einfach niedergedrückt werden,von sogenanten "Leidensgenossen".Es macht mich einfach wütend,wenn ich manche negativberichte von frauen lese, die durch ihre antworten die fragestellerin dermaßen psychisch nach unten ziehen.Hier habe ich gleich eine bitte an dich,nimm doch einfach einmal kontakt mit Barbara auf,denn ich glaube du kannst ihr eine große hilfe sein.Da wir ja alle in ein und dem selben boot sitzen sollten wir miteinander arbeiten und nicht gegeneinander.
Bis bald,ich melde mich wieder

Gruß Sigrid
Mit Zitat antworten
  #47  
Alt 22.04.2002, 16:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Ich bin mit 43 (1993das erste mal an Krebs erkrankt, der Knoten war unter 2 cm. Meine Ärzte im Klinikum Benjamin Franklin, Berlin haben mir auf alle meine Fragen geantwortet. Da meine Mutter und eine meiner Schwestern früh an Brustkrebs gestorben sind, war ich gut vorbereitet. Ich habe mich entschieden, die Brust entfernen zu lassen, gleichzeitig wurden Lymphknoten entfernt, die - wie sich herausstellte - nicht befallen waren. Ich musste mich weder einer Chemo- noch Strahlentherapie unterziehen und habe auch keine Tabletten genommen. Von den Ärzten war dies auch nicht so vorgesehen. 1996 hatte ich in der anderen Brust ebenfalls einen bösartigen Knoten und das gleiche Prozedere noch einmal durchgemacht. Ich habe bis heute keine Probleme, weder mit den Armen noch mit den Implantaten und ich würde immer wieder so entscheiden. Gleichzeitig habe ich mich an einer Studie der Deutschen Krebshilfe beteiligt, die ergeben hat, dass ich tatsächlich das defekte Krebsgen habe. Im Nachhinein hat sich meine Entscheidung, beide Brüste total zu entfernen gerechtfertigt. Im übrigen glaube ich heute, dass bei mir die Krankheit ausgebrochen ist, weil ich das Sterben meiner Schwester ein Jahr lang, als ob ich es selbst war, begleitet habe. Kurz nach ihrem Tod bin ich nämlich erkrankt. Und heute liegt eine weitere Schwester, 39 Jahre alt, im Krankenhaus und muss entscheiden, wie sie in ihrem Fall verfährt.
Mit Zitat antworten
  #48  
Alt 22.04.2002, 22:10
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo zusammen,
zuerst liebe Schweizergrüsse an Sigrid! Ich habe Barbara "drüben" übrigens eine Antwort geschrieben. (Ob das wohl wieder ZU krass war?) Du hast recht, es tut richtig weh zu sehen, wie schnell man missverstanden werden kann und sich mit "Überzeugungen", welche in Wahrheit gar keine richtigen Überzeugungen sind, gegenseitig psychisch nach unten ziehen kann. Obwohl wir ja alle im selben Boot sitzen und genau das gleiche durchmachen. Uns sitzt eben allen die Angst im Nacken! So als wären wir verirrte Schäfchen, die ihren Hirten suchen, und wenn es nicht der eigene ist, nehmen wir halt den nächstbesten, weil wir unser Futter brauchen und ja überleben wollen!
Vielleicht sollten wir alle mal unsere ANGST ein bisschen unter die Lupe nehmen und uns fragen, wovor wir eigentlich solche Angst haben? - Ich weiss, das klingt jetzt so cool und vielleicht auch oberflächlich, aber so meine ich das gar nicht. (Hab ja selber auch Angst!) Obwohl Angst ja eine natürliche Schutzfunktion des Menschen ist, kann sie ihn nämlich auch in seinen Handlungen völlig lähmen und verwirren. Gerade wir, die wir auf so einem "geborgenen", sozialen Erdenteil leben, sind es doch gar nicht gewohnt, uns mit so etwas brutalem wie ein plötzlicher KREBS oder einer sonst tödlichen Krankheit so richtig auseinander zu setzen. Krise pur! Und das Thema Tod ist sowieso praktisch tabu. Darüber spricht man doch nicht! - Zudem hat man in dieser Gesellschaft zu LEBEN und verflixt noch mal nicht zu sterben!

Ich denke, das prägt uns alles, das sitzt uns im Nacken. Wir wollen alles richtig machen, wenden uns an Spezialisten und hoffen auf DIE Lösung! Und wenn eine Lösung gerade gut geht, glauben wir, die eine WAHRHEIT allen verkünden zu müssen. - Ich bin da nicht viel anders, das muss ich zugeben. Aber immerhin versuche ich es zu vermeiden, weil ich ja selbst auch meine Zweifel habe. Und Zweifel sind gezwungenermassen da, wenn es einfach nicht DIE absolute Lösung gibt! Was will man dann da anderen auf die Nase binden wollen, was richtig und was falsch ist?
Aber wie gesagt, es ist die Angst, die uns treibt. Und es ist verständlich.
Wie geht es DIR inzwischen, liebe Sigrid?

Liebe Hannelore, vielen Dank für Deinen Eintrag. Es tut richtig gut, so eine positive Geschichte wie die Deine - mitsamt der Schulmedizin - zu hören. Und dass Du auch richtig beraten wurdest, finde ich geradezu sensationell. Du hattest in gewisser Weise ja schon Deine "Erfahrungen" mit Deiner Mutter und Schwester gemacht, und ich weiss, das prägt einen natürlich auch. Interessant finde ich aber, dass bei Dir keine Bestrahlung oder Chemo gemacht wurde. Ja, dass Du nicht mal Medikamente nehmen musstest. Was hat Deine Aerzte wohl dazu veranlasst? Hat man das im Jahre 1993 vielleicht noch nicht so gemacht? Oder sind Deine Aerzte Alternativärzte?
Deine Geschichte berührt mich, weisst Du. Weil um Dich herum nur Krankheit und Krebs in der Familie zu herrschen scheint. Weil das so hart ist. Und weil Du darin einen Sinn und Zusammenhang suchst. Bitte melde Dich doch noch mal und erzähl ein bisschen mehr. Natürlich nur, wenn Du möchtest. Ich fände es schön, wenn wir hier ein bisschen miteinander plaudern könnten.

Es grüsst Euch herzlich
Brigitte
Mit Zitat antworten
  #49  
Alt 23.04.2002, 13:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Ihr alle, hallo Brigitte,

danke für Deine Mail. Erst einmal habe ich meinen Knoten selbst gefunden, er war unter 2 cm und mein Gyn. konnte ihn nur tasten, wenn ich ihm die Hand geführt habe. Er war lieb, aber nicht sehr hilfreich.
Ich bin in die Uniklinik Benjamin Franklin gegangen, weil ich wusste, dass diese mit einer amerikanischen Uni zusammen arbeiten. Die dort tätigen Ärzte waren ein Chirurg und Geburtsarzt (der Chefarzt)und zwei weitere Chirurgen ( Gynäkologen ) die sich speziell mit solchen Sachen befassten. Alle drei Professoren, die unglaublich interessiert waren und, wie ich bei meiner zweiten Erkrankung feststellte, sehr gut Mammographien lesen können. Aber es ist bei Ärzten, wie immer, ja auch erforderlich, direkte Fragen zu stellen, um direkte Antworten zu bekommen.
Für mich war, nachdem wir ausgiebig uns darüber unterhalten hatten, einfach klar, daß wahrscheinlich eine genetische Mutation vorhanden ist und dass auch eine Chemotherapie bei einer brusterhaltenden Operation nichts daran ändert, daß dort noch Gewebe ist, das erkranken kann. Der Tumor war T1 NO MO, also die allerbesten Voraussetzungen. Die zweite Brust wurde 1996 entfernt. Man hatte mir dies schon prognostiziert, aber gesagt, regelmässige Kontrolle, und auch das wird rechtzeitig ohne Chemo abgehen.
Allerdings war das Röntgeninstitut nicht so gut. Ich hatte eine Verhärtung entdeckt, die man als Narben erklärte. Mit der "Umschreibung" dieser Narben war ich nicht einverstanden, bin mit der Mammo zu meinem damaligen Operateur gegangen und der sagte, ab ins Krankenhaus, das ist ein Tumor. Und es war so. T1c,NO,MO.- also wieder keine Chemo. Diese Ärzte sind der Meinung, wenn der Tumor nicht agressiv ist, er unter 2 cm groß ist, keine Lypmhe befallen und keine Metastasen vorhanden, ist es nicht erforderlich, sich einer solchen Belastungen zu unterziehen.

Gestern abend habe ich erfahren, dass der Tumor meiner Schwester T2 ist - also 2 - 5 cm, eine Lymphe ist befallen, also halte auch ich eine Chemo für richtig. Jetzt wird noch nach Metastasen gesucht, das h. das volle Untersuchungsprogramm gemacht.
Traurig dabei ist - dass sich wieder meine Meinung bestätigt hat - zur Untersuchung nur in die speziellen Fachkliniken zu gehen. Meine Schwester hat dies nicht getan. Ihr Gyn. hat ihr zwei Jahre lang erzählt, es handele sich um Kalkknoten. Der hat das aber auch vom Röntgeninstitut. Der eine Kalkknoten ist ein verkapseltes Karzinom, der andere ein schnellwachsender Tumor.

Ich hoffe, dass trotzdem alles gut ausgeht.

Grüsse - Hannelore
Mit Zitat antworten
  #50  
Alt 23.04.2002, 17:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Sali Hannelore,
bin schon wieder da (habe spontanen Urlaub diese Woche genommen, daher so viel Zeit). Danke für Deine Antwort.
Deine Geschichte klingt so vernünftig - besonders auch von der Seite der Aerzte aus gesehen - , dass ich mir dabei gedacht habe: Ach, wären doch alle Aerzte so! Da wurde bei Dir geschaut, erklärt, abgewogen und für nötig oder auch unnötig gehalten, und es ist GUT! Und dann erlebst Du da so im Gegensatz wie es bei Deiner Schwester schief läuft, weil da irgend so ein Gynäkologe einfach nicht richtig hingeguckt hat!

Tja, und was TUN wir in solchen Situationen, wenn uns ein Arzt eine "Fehldiagnose" oder "Blech" erzählt? Sobald wir davon erfahren haben, sind WIR die Dummen, lassen ihn links liegen und suchen uns notgedrungen einen anderen!
Als ich Deine Zeilen von Deiner Schwester gelesen habe, dachte ich mir: Das ist einfach nicht fair! Kann man diesen Gynäkologen denn nicht anklagen? Schadenersatz verlangen?
Ich weiss, dazu hat man nicht auch noch die Nerven. Und wir haben nicht auch noch die Zeit für so einen Quatsch! Aber offenbar gibt es viel zu viele dieser Aerzte, die irrtümlicherweise eine falsche Diagnose stellen, weil sie vielleicht nicht genügend Erfahrung besitzen und kommen dann ungeschoren davon, so unter dem Motto: Tja, eine Krebsdiagnose ist nun mal schwierig zu erstellen, selbst für einen Arzt! Jawoll!
Aber so lange wir Patienten das akzeptieren und GLAUBEN, ... wird es doch immer so weiter gehen! Die Aerzte können unter dem "Deckmäntelchen" als Arzt schön weiter so machen! Anstatt dass jene Aerzte, welche nicht über genügend Erfahrung verfügen, ehrlich genug sein sollten, um uns Patienten an einen wirklich guten Spezialisten weiter zu empfehlen, handeln sie nach IHREM Gutdünken und aus Unwissenheit.
Ein Gynäkologe ist kein Krebsspezialist, das sollte man hier vielleicht mal erwähnen. Selbst wenn er sich durch Kurse und Weiterbildung aktuell auf dem Laufenden hält. Das selbe gilt für einen Hausarzt. Aber Gynäkologen und selbst Hausärzte nehmen sich oft das Recht heraus, uns Krebspatienten zu BERATEN! Und wenn diese zu uns sagen: "Frau X, das ist kein Krebs, das ist nur blablabla, ...", dann GLAUBEN wir ihnen, weil wir ihnen glauben wollen!

T'schuldige, Hannelore, meine "krasse" Seite geht wieder mit mir durch! Du bist bestimmt auch nicht gerade in der Stimmung dazu, wo Du Dir doch jetzt hauptsächlich Sorgen um Deine Schwester machst.
Was mich noch interessieren würde, ist die Seite der Sinn-Frage für Dich. Du hast geschrieben, dass Du das Sterben Deiner ersten Schwester miterlebt hast, als ob Du das SELBER wärst, und kurz darauf ist die Krankheit auch bei Dir ausgebrochen. - Wie gehst Du damit um?

Ganz liebe Dientagsgrüsse
von Brigitte
Mit Zitat antworten
  #51  
Alt 24.04.2002, 10:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte,
jetzt hatte ich Dir vor 10 Minuten geantwortet und dann ist unser Server abgestürzt, bevor ich die Nachricht abschicken konnte (und dies in einem Softwareunternehmen)
Sinngemäss schrieb ich: Du solltest Deinen Urlaub nicht im Krebsforum verbringen.

Zu Deiner Frage, wie ich damit umgegangen bin ? Nach meiner Operation bin ich sofort ins Büro, habe alle liegengebliebenen Arbeiten erledigt, Vorbereitungen getroffen, etc. bin mit meinem Mann in Urlaub gefahren und habe dann weitergearbeitet.
Danach habe ich die Krankheit für mich angenommen, die Vergangenheit abgehakt und mir gesagt - Mitleid haben ja - mitleiden nein. Das schwächt das Immunsystem.
Ich treibe viel Sport - joggen - Fitneßstudio und habe ein Hobby - mein Garten.

Aber so glatt ist meine Geschichte natürlich auch nicht verlaufen, das war ja nur die realistische Kurzform. (Ich bin sehr realistisch)
Ich rede ziemlich viel (was manchmal von Nachteil ist) und auch über meine Krankheit - bei jedem der es hören will.
Ich verstecke mich nicht.

Auch ich habe im Krankenhaus einen Arzt rausgeworfen (übrigens einen sehr guten) der aber menschlich eine NUll war, kein Einfühlungsvermögen hatte.
Dadurch bin ich in den Genuss der Privatbehandlung des Chefarztes (obwohl keine Privatpatientin) gekommen, der mich bei allen Operationen (Brustaufbau etc, zweite OP 1996) betreut hat, aber Operation durch seinen Chirurgen, Chefarzt heisst nicht gleich, bester Fachmann).
Der Chefarzt hatte mir damals gesagt, ich habe ihm imponiert, dass ich mich gewehrt habe und das sei für ihn ein Anlass zu prüfen, wie die Frauen auf dieser Abteilung behandelt werden und um ggf. Änderungen durchzuführen. Meine positive und wehrhafte Einstellung sei ein wichtiges Kriterium für die Heilung.
Er hat mir und meinem Mann die Sachlage ganz klar dargestellt und so waren die zu treffenden Entscheidungen auch klar vorgezeichnet.
Im übrigen hatte die Studie bei der Deutschen Krebshilfe - die eigentlich auch als Hilfe für meine Schwestern und deren Töchter - gedacht war, erbracht, dass die Krebsgenmutation bei mir nicht nur Brust- sondern auch Eierstockkrebs verursacht. Die Forscher, die von meiner Erkrankung keine Information hatten, haben gesagt, ich werde zu 99 % erkranken und dringend empfohlen, die Eierstöcke zu entfernen.
Das habe ich Anfang 2001 schweren Herzens gemacht. Ich war noch nicht in den Wechseljahren und hatte einen richtigen "Drogenentzug". Geschwitzt wie in der Sauna und das fast jede Stunde einmal. Keine Hormonbehandlung möglich, denn das war ja der Grund für die Entfernung. Nur pflanzliche Mittelchen. Nichts hat geholfen.
Eines morgens habe ich meinem Körper gesagt, Schluss jetzt, hör auf, es gibt keine Tabletten mehr, ich will nicht mehr (hört sich blöd an) aber es hat GEWIRKT. Ich habe kaum noch Probleme und mit dem REst kann ich gut umgehen.
Seit der Operation fühle ich mich ziemlich sicher, was weitere Tumoren anbetrifft, aber es kann ja immer wieder kommen, nur mein Risiko ist jetzt nur noch so gross wie bei jeder anderen Frau.
Durch die Krankheit meiner Schwester kommen jetzt natürlich wieder Ängste hoch. Aber ich habe mir vorgenommen - Mitleid - nicht mitleiden.

So, jetzt muss ich noch ein bißchen arbeiten, die Kollegen wundern sich schon, dass ich so still bin.
Morgen habe ich frei.

gruss - hannelore
Mit Zitat antworten
  #52  
Alt 24.04.2002, 11:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte,

ich habe nun schon einige Zeit Euere Diskussion verfolgt und bei einigen Erfahrungen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Oftmals habe ich mich gefragt, kann es so was denn wirklich geben? Es ist für mich nicht zu fassen. Aber leider gibt es sowas Arzt ist nicht gleich Arzt und Krankenhaus nicht gleich Krankenhaus. Auch ich habe erst im zweiten Anlauf die für mich richtigen Ärzte und Krankenhaus gefunden.
Der erste Arzt arbeitet an einer Uniklinik und war für mich der Horror, so dass ich damals beschloss ich lass mir garnichts machen und bin mit wehenden Fahnen aus der Klinik raus. Er wollte eine Biopsie des Knotens in meiner Brust machen, auf meine Frage, ob das in Narkose getan würde meinte er, nein dafür rentiert eine Narkose nicht, da müssen sie eben die Zähne aufeinander beissen, basta. Das zweite war, dass er mir sein Fotoalbum mit Eigengewebeaufbau vorlegte und sagte, so schön würde ich hinterher dann auch aussehen und das war es dann für ihn und für mich eben auch, wie schon geschrieben bin ich aus der Klinik raus mit der Entscheidung, nicht mit mir, ich lass mir nichts machen. Beruflich bedingt sind wir dann umgezogen und ich muss sagen welch ein Glück.
Hier am Krankenhaus ( es ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Mainz) habe ich wohl das Paradies an Ärzten und Versorgung gefunden. Die Ärzte hier haben für jeden und alles Zeit, zu jeder Tagens-u.Nachtzeit ist jemand zu erreichen. Man wird richtig aufgeklärt über Operationen, Behandlungen, über die Vor-u.Nachteile und das schöne man wird nicht unter Druck gesetzt, bei allem entscheide ich mit. So habe ich mich dann auch bewusst für die Chemotherapie in einer ETC-Studie entschieden obwohl ich keine Metastasen habe, es ist eine adjuvante Chemo gegen etwaige Micrometastasen die nicht sichtbar sind und es nicht bereut, es geht mir sehr gut und ich fühle mich auch nicht krank. Am Tag der Chemo werden wir mit allem versorgt, sprich Essen, Getränke, können über alles reden was uns interessiert oder was einem beschäfigt. Am Krankenhaus ist ein Sozialer Dienst, der einem über sämtliche Möglicjkeiten informiert, sprich Schwerbehindertenausweis, Härtfond der Krebshilfe und vieles mehr. Es gibt eine Selbsthilfegruppe, an der auch Personal der Onkologie teilnehmen und einem auch mit Tips versorgen. Oder die AGKgruppe ( Aktiv gegen Krebs) sie ist für unser persönliches Wohl zuständig, so zum Beispiel Farb-und Typberatung. Nächsten Monat kommt ein Visagistenteam sie zeigen uns alles bezüglich Gesichts und Hautpflege :-)) und das alles kostenlos incl. einem Pflegeset das ansonsten über 150€ kosten würde und jeder bekommt.
So könnte ich noch vieles weitere aufzählen.
Vieleicht verstehst kannst Du mich nun verstehen, dass ich mich gut betreut und aufgehoben fühle. Für mich wurden die Ärzte und das Krankenhaus mein Partner im Kampf gegen den Krebs und nicht mein Feind.

Liebe Grüsse
GabyWildkatze160767@aol.com
Mit Zitat antworten
  #53  
Alt 24.04.2002, 13:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo zusammen,
bin gerade ein bisschen im Stress. Meine Katze brachte soeben eine tote Maus rein! - Ich werf die Maus also wieder raus, die Katze bringt sie wieder rein, ich werf sie wieder raus, ... und so geht das Spielchen immer weiter! Ach ja, Katzen!

Zuerst liebe Hannelore, Du hast wahrscheinlich recht, ich sollte meine wenigen Urlaubstage eigentlich nicht hier im Krebs-Forum verbringen! Aber so schlimm ist es auch wieder nicht. Wie Du siehst, renne ich ja zwischendurch mal wieder meiner Katze und ihrer Maus hinterher! (Ha! Gesunde Abwechslung!)
Nein, es hat schon was Wahres. Vielleicht brauch ich das aber auch, weisst Du. Und jetzt habe ich ja gerade so schön Zeit. Diese Krebs-Kompass-Seite habe ich erst kürzlich entdeckt, und sonst habe ich hier bei mir nicht so viele Möglichkeiten, über die Sache zu sprechen. Ich war zwar auch schon in einer Selbsthilfegruppe, aber das war nichts für mich. Dafür habe ich eine Psychiaterin gefunden, bei welcher ich mich wohl fühle. Aber wenn man bedenkt, dass man dort eine knappe Stunde reden kann (und ich will doch so viel noch sagen!), muss da natürlich irgendwo noch ein anderes Ventil sein, wo ich meine Gedanken und Gefühle auch noch raus lassen kann. Zudem tut es mir gut zu wissen, dass da auch noch andere Frauen sind, welche ebenfalls schlechte Erfahrungen mit den Aerzten gemacht haben, oder welche auch auf die schulmedizinischen Behandlungen verzichtet haben. (Komme mir hier, wo ich wohne, nämlich ein bisschen einsam und fast schon ausgestossen mit meine Erlebnissen und meiner Eigenwilligkeit vor!) Auch habe ich im Internet noch keine so spezielle Seite aus der SCHWEIZ entdeckt.
Aber ich plaudere natürlich auch gerne und vor allem SCHREIBE ich eben gerne. Ich sag auch gerne die Wahrheit, gerade so wie sie kommt. Manchmal bin ich fast schon ein bisschen ZU krass, aber was soll's, ich bin eben so.

Liebe Gaby, freut mich, dass Du Dich auch auf "dieser Seite" meldest. (Du weisst schon, ich bin die "arme" Seele von der "anderen Seite", Thema Seele).
Ich muss schon sagen, man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn man auch GUTE Erfahrungen mit den Aerzten gemacht hat. Aber das gibt es WIRKLICH, Gaby, solche extrem negativen Geschichten mit den Aerzten! Zur genüge! Leider! Das Schlimmste dabei war für mich, dass ich mich in einer Schock-Situation befand, und als die Aerzte alle keine Zeit für mich hatten um mich vollumfänglich zu beraten, war das für mich gleich der nächste Schock! Das hatte ich wirklich nicht erwartet! Ausgerechnet in dieser Situation! Ich fühlte mich völlig verloren. Völlig alleine. Das hat mir am Ende noch MEHR weh getan, als dieser dämliche Krebs selber! Ich dachte mir, den Krebs krieg ich schon in den Griff, aber - oh Mann! - einfach nicht diese Aerzte! DIE hatten MICH im Griff!

Aber immerhin habe ich dann doch noch gute Erfahrungen mit Aerzten gemacht, halt mit den antrophosophischen Aerzten. Die sind so schön menschlich. Es war wie eine absolut umgekehrte Welt dort. Kennst Ihr die auch in Deutschland? Ich weiss, dass viele Deutsche Krebspatienten nach Arlesheim in die Schweiz kamen. Offenbar gibt es in Deutschland nicht so viele Kliniken von ihnen. Sie arbeiten ja in Ergänzung zur Schulmedizin. Die waren für mich damals wirklich weisse - und weise - Götter!

Jaja! Uebrigens habe ich mal irgendwo gelesen, dass Frauen, welche sich nach ihrer Krebsdiagnose wehren und selber auch zu helfen wissen, welche kämpfen können, ... eher gesund bleiben! Muss was dran sein, gell Hannelore?

Liebe Schweizergrüsse an Euch
von Brigitte
Mit Zitat antworten
  #54  
Alt 24.04.2002, 14:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte, auch hallo Gaby,

das ist bis freitag das letzte mal, dass ich mich einklicke.

Also die Antroposophen gibt es bei uns in Berlin auch. Bei mir um die Ecke im Grünen ist so eine Klinik. Man Mann sagt dazu "merkwürdige Klinik". Er meint dies in positivem Sinne. Ich hab´dort meine Eierstöcke entfernen Lassen. Der Chef der Abteilung ist einer der Vorsitzenden der Deutschen Krebshilfe und er war für die Operation.
Aber dort ist man wirklich liebevoll und nett und es geht wirklich um den ganzen Menschen.
Im übrigen habe ich mich aber auch in der Uniklinik geborgen geführt. In den Mammaabteilungen herrscht überhaupt eine ganz besondere Atmosphäre, liebevoll und fürsorglich, auch die Patienten untereinander. Man hilft sich gegenseitig und spricht sich Mut zu. Es gibt auch in der Uniklinik die entsprechenden Sozialstationen, mit Gymastikkursen für die Brustoperierten, dort gibt es auch wöchentliche Mammastunden für die Nachsorge usw.
Meine Schwester liegt in Düsseldorf, (wohnt dort) in einer Mammaklinik, wo es auch diese besondere Atmosphäre gibt, wie sie mir eben telef. erzählte.
Am Freitag, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind(Jagd auf Metastasen) setzen sich mehrere Ärzte mit ihr zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Meine Berliner Unterlagen werden hinzugezogen.
Ich bin mal gespannt.

Also, bis demnächst - grüsse aus Berlin
Hannelore
Mit Zitat antworten
  #55  
Alt 24.04.2002, 14:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Hannelore,
bin nochmal da, wollte Dir aber noch schnell für Deine Schwester ganz viel Glück wünschen. Ich halte ihr die Daumen, dass alles gut geht.
Bis dann!

Ich klicke mich jetzt auch hier raus. (Muss jetzt die Maus suchen, die meine Katze hier irgendwo liegen gelassen hat ...)

Liebe Grüssli
von Brigitte
Mit Zitat antworten
  #56  
Alt 26.04.2002, 11:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

hallo Brigitte,
nach ein paar tagen ohne computer melde ich mich wieder zurück.Am dienstag sollte doch endlich ambulant in einer klinik die stanzbiobsie durchgeführt werden.Nun bin ich noch genauso schlau wie vorher auch,denn nach ansicht des arztes (diesesmal war es der stellvertretende chefarzt,nicht die frau professor selber ) ist der knoten zu klein ,da unter 1cm , um eine stanze durchführen zu können. Laut experten sollte erst ab einer bestimmten größe des knotens solch ein eingriff durchgeführt werden.Ich stelle mir da nur die frage,warum hat man dies nicht schon vor einer woche gewußt.Aber vielleicht ändern sich ja die expertenmeinungen von woche zu woche.Wenn der hintergrund nicht so ernst wäre,könnte man ja richtig seinen spaß daran haben. Nun wurden mir wieder zwei möglichkeiten in aussicht gestellt.Erstens ein schnellschnitt, ich bleibe nach herausnahme des knotens in narkose und nach abklärung wird weiteroperiert.(ich kann keinen einfluß mehr nehmen.)Die zweite variante ist die,der kleine knoten wird entfernt,die wunde wieder geschlossen und ich kann erst einmal wieder nach hause gehen und gegebenenfalls alles neu überdenken.Ein nachteil ich muß eventuell zwei narkosen über mich ergehen lassen.Für mich im moment das kleinere übel denn mir ist lieber, mir wird das heft nicht ganz aus der hand genommen und ich kann selbst noch einmal überlegen wie es weitergeht.Vielleicht kommt alles noch anders, wer weiss!!!Ich habe mir unterlagen von der biologischen krebabwehr zuschicken lassen mit adressen von kliniken,ich werde mich auch dort einmal erkundigen.Man sollte offen sein nach allen seiten,manchmal tuen sich wieder türen auf ,mit denen man garnicht gerechnet hat.So kann ich mir wenigstens nachher nicht den vorwurf machen ,ich habe im vorfeld nicht alles versucht.
So ist im moment der stand der dinge,warten wir es ab wie es weitergeht.

Einen schönen sonnigen tag an alle und für alle betroffenen,kopf hoch und nicht aufhören zu kämpfen.Jeder neue tag ist ein geschenkter tag.

Gruß Sigrid
Mit Zitat antworten
  #57  
Alt 26.04.2002, 19:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Sigrid,
freut mich, dass Du wieder da bist! - Dein Knoten ist also zu KLEIN? Ja was für eine Ueberraschung! - Also meiner war neun Millimeter gross. Es hat auch geklappt. - Nur komisch war dann, dass das Labor bei dieser Biopsieprobe nichts heraus gefunden hat! Und das war keine "mich-schonende-Antwort" meiner Aerztin, sondern ich habe dieses rätselhafte Ergebnis des Labors tatsächlich schriftlich bekommen!

Jetzt steht es also bei Dir so, dass eigentlich nur eine OP in Frage käme, nicht?
Es gäbe da übrigens auch noch eine Möglichkeit, KEINE OP zu machen. Chemo vorher. Aber das braucht Mut, da müsste man sich vorher auch genau informieren. Es gibt da auch diese berühmte "Fieber-Therapie", aber das ist heikel und sollte nur von ganz gescheiten Aerzten gemacht werden. Manche machen es in Ergänzung zur Chemo.
Sind nur so meine Gedanken dazu, liebe Sigrid. Ich persönliich bin heute froh, ist mein Knoten weg. Es gibt ja immer einen "Mutter-Tumor", welcher dann streuen kann, also sollte der vielleicht besser weg. Denke ich mal, aber was ist da schon sicher?
Ja, jetzt hast Du offenbar zwei Möglichkeiten. Entweder Du lässt den Tumor mit dem Schnellschnitt heraus operieren und dann folgt wohl gleich die Lymphdrüsenentfernung, WENN es Krebs ist, oder aber Du lässt ihn Dir nur raus nehmen, Wunde wieder zu, und Du gehst heim um zu überlegen.
Letzteres habe ich auch gemacht. Mir war wohler bei dem Gedanken, mich noch einmal neu entscheiden zu können. Letztendlich habe ich dann die Lymphdrüsen ja nicht entfernen lassen. Dies aber auch erst nach genauer Information von antrophosophischen Aerzten. - Nicht zum falsch verstehen: Die sagten mir dort nicht, was ich zu tun hätte, sondern klärten mich über die möglichen Ergebnisse oder Nicht-Ergebnisse genau auf! Am Ende war mir klar, dass ALLES ein totales Risiko ist! Man fragte mich: "Wollen Sie WISSEN, ob Ihre Lymphdrüsen befallen sind? Es kann natürlich auch sein, dass man die ersten zehn oder vierzehn entfernt, alle wären gut, aber der fünfzehnte wäre befallen gewesen! - Und können Sie mit der Ungewissheit leben, wenn Sie sie NICHT entfernen? Könnten Sie sich deswegen Vorwürfe machen?..."
Sind GUTE Fragen, gell? Schonungslos und ehrlich!
Die meisten Frauen wollen hier Gewissheit haben, obwohl diese Gewissheit natürlich auch nie gewiss ist!

Was ich übrigens auch noch getan habe, (darüber schütteln warscheinlich noch manche den Kopf!), ist, dass ich nach dem ersten Laborbefund meines Krebses, den Tumor von einem ZWEITEN Labor habe untersuchen lassen! Nicht, weil ich das erste Ergebnis nicht geglaubt hätte, sondern ... weil es da eben auch Fälle gibt, wo Krebs diagnostiziert wird, der gar keiner ist! Ich wollte es einfach so zur Sicherheit! Wie eine Zweitmeinung eines anderen Arztes! - Und jetzt hör Dir mal diese Geschichte an:
Ich rufe also dem Labor unseres Krankenhauses an, hm? Das Labor ist ausserhalb, gehört aber zum Krankenhaus! Ich habe eine nette Dame am Telefon. Ich sage ihr mein Anliegen: "Ich möchte gerne meinen Tumor von einem zweiten, EXTERNEN Labor noch untersucht haben!" Die Dame am Telefon schweigt zuerst. Dann fragt sie: "Haben Sie PROBLEME mit dem ersten Ergebnis?"
Ich: "Nein, ich habe KEINE Probleme mit dem ersten Ergebnis! Ich möchte es einfach zur Sicherheit nochmals untersuchen lassen!"
Sie: "Aber warum Extern? Wir haben hier im Spital einen Professor, welcher ..."
"EXTERN!" sage ich laut. "Nicht bei IHNEN! Ganz wo anders!"
"Aber der Herr Professor ist eine Kapazität und ..."
"Nein, EXTERN! - Wie lange dauert das?"
Sie: "Wenn Sie es bei uns im Hause bei Professor XY nochmals untersuchen lassen, dann geht es doch viel schneller...!"

Was für ein Aufwand um so einen simplen Auftrag einer Patientin, was? Ich hatte ziemliche Mühe, der Dame beizubringen, was ich wollte. Am Ende hatte sie es jedoch machen müssen. Dank meiner Sturheit!
Tja! Es hat dann halt zwei Wochen gedauert, bis ich das zweite Ergebnis bekam. Das Ergebnis war das selbe wie das erste. Aber es kam dann immerhin von einer ganz anderen Ecke aus der Schweiz und war in französisch geschrieben mit den Worten: "Sehr geehrter Herr Kollege, so leid es mir für die Patientin auch tut, aber wir haben die selbe Diagnose festgestellt ..."

Liebe Sigrid, ich finde, Du machst das ganz toll! Hier noch ein Tip: Vielleicht kannst Du ja mal jemanden, der Dir nahe steht, zu einem solchen Arzt-Beratungstermin mitnehmen? Vier Augen sehen mehr, vier Ohren hören mehr ...

Ganz liebe Grüsse, ich denk an Dich!
Brigitte
Mit Zitat antworten
  #58  
Alt 23.05.2002, 11:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo zusammen,

bei mir wurden bei einer Routine-Mammographie (bin 41) Mikroverkalkungen entdeckt. Bei einer Stanzbiopsie ergaben sich Tumorzellen, die auch nach der ergänzenden offenen Biopsie noch vorhanden sind. Obwohl es sich úm ein DCIS (nicht invasives ductales Karzinom) handelt, möchte mein Gynäkologe die gesamte Brustdrüse entfernen und ein Implantat einsetzen.
Ich bin aber dabei, mir Informationen zu besorgen, ob das wirklich nötig ist, da die Tumorzellen nur eine geringe Kernmalignität zeigen und die Mikroverkalkungen als letztes Stadium vor dem Invasivwerden ja auch raus sind. Eigentlich tendiere ich mehr dahin, engmaschig zu kontrollieren und erst später zu operieren - vielleicht geht es ja noch Jahre gut und wer weiß, was es dann für Therapien gibt!
Hat jemand Erfahrungen mit solchen zunächst nicht behandelten DCIS gemacht?

Viele Grüße Ulrike
Mit Zitat antworten
  #59  
Alt 23.05.2002, 12:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Brigitte

ich bins wieder - und sehe gerade diesen Thread.
Ist doch genau der richtige für mich, denn nach tagelangen hin und her, und einer immer größer werdenden Panik habe ich mich quasi auch dafür entschieden, die Bestrahlungen nicht zu machen.

die Hormontherapie muß schon aus gesundheitlichen Gründen ausfallen, da ich auf ein Hormonpräparat vor Jahren schon einmal mit einer Knotenbildung in der Schilddrüse (80% Verlust nach OP) reagiert habe, und eben auch meine Thrombosegefahr (auch Vorerkrankung) dann noch höher wäre. Dies wurde mir jetzt auch seitens der Gynäkologin bestätigt, das dann die Hormontherapie in keinem Verhältnis zu dem stehen können, was es letztendlich an ERfolg bringen soll. Wahrscheinlich werde ich aus diesem Grunde dann aber die Eierstöcke entfernen lassen, bringt zwar nicht zu 100% den gleichen Effekt, wie die Hormontherapie, aber immerhin fast. Aber das werde ich erst nach Beendigung der Chemo-Therapie ( nächste Woche die letzte ) und einer angemessenen Pause für mich :-)) entscheiden.

Die Bestrahlungen führen eben zu einer zusätzlichen psychischen Belastung, die ich nach über 20 Jahre psychischer Erkrankung nicht mehr imstande bin auszuhalten. Egal, was die anderen denken oder sagen. Es ist mein Leben - und eine "relativ" stabile Psyche hat bestimmt auch einen positiven Effekt auf mein weiteres Leben.

Der behandelnde Onkologe weiß noch nix, denn dort habe ich erst nächste Woche den nächsten Termin. Denke mal, der wird Probleme mit meinen Entscheidungen haben.

Aber seit vorgestern, wo diese Entscheidung für mich gefallen ist gehts mir besser. Der Druck ist weg, etwas machen zu müssen - weil es Standard ist. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich eher das Gefühl, ich habe mich für das leben ( eben so gut wie für mich möglich) entschieden, und nicht dagegen.

na ja - und jetzt bin ich wohl eher nicht mehr Angsthase - sondern wieder Elisabeth, die sich einfach nicht getraut hat, mit dem richtigen Namen hier zu posten. Weil eine zusätzliche psychischer Erkrankung leider ( egal wo) immer mit einem Makel behaftet ist, egal, was letztendlich der Grund für so eine Erkrankung ist.

Der Mailwechsel mit dir hat mir da sehr geholfen, diese für mich so wichtige Entscheidung zu fällen. Danke.

Ach ja - na klar mache ich auch die Misteltherapie und nehme Selen. Dies wird seitens der Gynäkologin ( die wirklich toll darauf reagiert hat) und meiner Hausärztin unterstützt. Ich denke mal, da bin ich dann auch in guten Händen.

viele Grüße
Elisabeth
Mit Zitat antworten
  #60  
Alt 24.05.2002, 09:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo zusammen,
hallo Ulrike, deine Situation ist schwer zu beurteilen. Ganz besonders, wenn man daran denkt, vielleicht noch "abzuwarten", ob vielleicht in ein paar Jahren etwas Neues auf dem Markt ist, bzw. ob es neue Heilmethoden gibt.
Gut möglich, manchmal sind die Forscher ziemlich schnell - so kommt es einem oftmals vor - aber andererseits denke ich dann wieder an meine Mutter, welche vor 15 Jahren an Leukämie starb. IHR hatten die Aerzte auch versprochen, dass in zwei Jahren garantiert etwas Neues gegen Leukämie gefunden würde! Ich weiss noch genau, meine Mutter hatte sich damals grosse Hoffnungen gemacht! - Also entweder wollten die Aerzte sie nur beruhigen (und man hat sie angelogen), oder aber man glaubte damals wirklich, dass es schon bald eine neue Heilmethode gegen Leukämie gibt!
Ich weiss nicht, was ich Dir raten kann, liebe Ulrike. Vielleicht fragst Du noch ein paar andere (verschiedene) Aerzte?

Lieber Angsthase, nein, liebe Elisabeth, es freut mich, dass Du Dich hier meldest. Ich hoffe nur, dass ich Dich hier in diesem Thema (wenn Du all die Seiten gelesen hast) nicht wegen meinen negativen Erfahrungen mit den Aerzten zu Deinem Entschluss geführt habe. Schlechte Erfahrungen sind die EINE Sache, aber die Behandlungen dann die ANDERE. Und man muss auch aufpassen und ganz genau in sich hinein "horchen", dass wenn man dann ein NEIN sagt, dieses auch aus Ueberzeugung tut, und nicht, weil man Angst davor hat. Ich selbst musste mir diese Frage damals immer wieder stellen, ... weil ich mich am Ende ja nicht selber "betrügen" wollte.
Es freut mich aber für Dich, dass Du Dich nun entschieden hast (was auch verständlich ist in Deiner Situation) und dass Du Dich dabei wohler fühlst. Ganz sicher wird es Dir psychisch dabei besser gehen, wenn Du weisst, dass Du diese Tortour schon gar nicht auf Dich nehmen musst. Und vielleicht wird schon alleine DAS zu einer Heilung beitragen. - Aber denk daran, dass die Aerzte NICHT so denken (die meisten jedenfalls), deshalb mach Dich auf ein zünftiges Gespräch mit Deinem Onkologen gefasst.
Kann aber auch sein, dass wenn Du Dich jetzt entschieden hast - für den Onkologen sozusagen quer stellst - er Dir eine andere Lösung vorschlagen kann. Vielleicht forderst Du ihn damit ja auch erst richtig heraus, eine andere Lösung für Dich zu suchen? Dann hör auf jeden Fall hin, was er Dir dann sagen wird.

Nenn Deine psychische Erkrankung nicht einen "Makel". Das ist es nicht. Steh dazu und schmeiss es den Aerzten ins Gesicht! Die müssen selber schauen, dass sie für Dich die bestmögliche Behandlungslösung finden. Du hast schliesslich nichts zu verlieren, oder?
Ist jedenfalls meine Meinung.
Manchmal öffnet man sich MEHR nach einer Krebsdiagnose, als zuvor. Man wird "direkter", oder auch hemmungsloser. WEIL man nichts mehr Grosses zu verlieren hat. - Hat doch auch was Gutes, oder?

In diesem Sinne wünsche ich Dir das Allerbeste, viel Kraft und Mut, Elisabeth. Schön, dass Du jetzt Deinen Namen angibst!
Bis dann!
Ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Brustkrebs/ starker Juckreiz ManuCon Brustkrebs 3 25.01.2006 15:41
Körperliche Probleme nach Operation / Bestrahlung Hodenkrebs 4 09.02.2004 13:49
Bestrahlung Lungenkrebs 7 15.12.2002 10:58
Bestrahlung der Neuroachse,Ependymom Spinalkanal Hirntumor 1 22.10.2002 18:58
Bestrahlung Neuroachse wg. Ependymom Strahlentherapie 0 20.10.2002 18:31


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:03 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55