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  #31  
Alt 13.03.2005, 21:08
Karin G. Karin G. ist offline
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Standard Brustwiederaufbau @ Mona

Hallo Mona,

nein, das war mir nicht bekannt und dem Arzt offensichtlich auch nicht. Sonst hätte er mir das doch gesagt. Oder nicht? Aber wenn der Arzt die anderen Patientinnen auch ins Reich der Psychosomatik geschickt hat - wie mich zum Beispiel - dann musste er mich diesbezüglich ja auch nicht aufklären. Oder doch?

Gruß
Karin
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  #32  
Alt 13.03.2005, 21:10
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Standard Brustwiederaufbau

Liebe Karin G. :-)
Bei einem Gespräch mit Deinem behandelnden Arzt war ich ja auch zugegen. Ich kann mich sehr wohl daran erinnern, dass die Risiken mehr als ausführlich behandelt wurden! Du fragtest nach: "Was passiert wenn ich ... bekomme?" und zähltest alle real möglich eintretende Komplikationen auf!
Dein behandelnder Arzt bestätigte diese Komplikationen und versicherte Dir: "Liebe Frau G., alle, die von Ihnen genannten Komplikationen KÖNNEN alle auftreten, ja! Jedoch, dass alle möglichen Komplikationen gleichzeitig bei einer einzigen Patientin auftreten, das ist noch NIE passiert!"
Insofern habe ich persönlich von dem von Dir beschriebenen "Aufklärungsgespräch" eine andere Wahrnehmung.
Ich möchte bewußt nicht soweit gehen, von "selbsterfüllter Prophezeihung" zu reden, oder gar von einer "Erwartungshaltung", hinsichtlich eventueller Komplikationen.
Habt Ihr beiden, Dein Arzt und Du das jemals versucht zu "klären"??, im Sinne von "aufzuklären"?
@ liebe Moni, habe jetzt gerade Sybille H. "studiert", dort kann jede von uns noch viel lernen ;-)
Allen einen schönen Sonntagabend :-)
Liebe Grüße Elfe
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  #33  
Alt 13.03.2005, 21:41
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Standard Brustwiederaufbau @ Elfe

Liebe Elfe,

als du bei dem Aufklärungsgespräch zugegen warst, ging es in erster Linie um die Vereinbarung eines OP-Termins, der aus organisatorischen Gründen nicht zu Stande kommen konnte. Du hast dich angeboten, als ausgleichende Person bei einem Gespräch dabeizusein.

Der Arzt hat mich über die ganz normalen Komplikationen aufgeklärt, d. h. über das Narkoserisiko, über die Möglichkeit, dass das Gewebe evtl. nicht anwächst (Rate ca. 10 %) und dass ein ungleiches Ergebnis in einer weiteren Sitzung angeglichen werden könnte.

Du kannst unmöglich dabeigewesen sein, als ich dann über heftige Narbenschmerzen im Entnahmebereich klagte. Ich bin bestimmt 5mal zusätzlich im KH gewesen, um das Gespräch zu suchen. Die Antwort: Kann man nichts machen, hatten wir noch nicht! Also, wieso willst du das vorher gehört haben? Auch die Rückbildung des transplantierten Fettgewebes hatten sie noch nie gehabt (O-Ton Visite im Februar: Sie sind die Erste ...) Was glaubst du im Übrigen, wie mir ein Stein vom Herzen gefallen ist, weil mir einer der dort tätigen Ärzte vor 2 Monaten gesagt hat, dass sie nun eine Patientin hätten, die auch über die gleiche Schmerzproblematik klagt ...

Es macht mich wahnsinnig traurig und wütend, dass du auch noch Tatsachen verfälscht und diese ins Forum setzt. Vielleicht muss ich es für dich noch einmal wiederholen: Diese Komplikationen, die ich jetzt habe, sind nach Aussage des Arztes vor mir noch nie dagewesen! Also sprich nicht von falscher Wahrnehmung oder selbsterfüllender Prophezeihung.

Karin
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  #34  
Alt 14.03.2005, 13:21
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Standard Brustwiederaufbau

Hallo Monika,

auch wenn die Ärzte über alles informieren müssen. Haben sie es denn bei Dir auch getan???

Und mich interessiert halt einfach wie weitgehend alle hier aufgeklärt werden möchten. Es könnte ja immerhin sein, daß die eine oder andere sagt, soviel möchte ich gar nicht wissen. Gibt es auch tatsächlich Ärzte, die zuviel erzählen?

Gruß,

Mona.
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  #35  
Alt 14.03.2005, 13:24
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Standard Brustwiederaufbau

Hallo Karin,

ich finde es sehr bedauerlich, daß vieles in der Bereich der Psychosomatik gesteckt wird, was überhaupt nicht dorthin gehört. Ich gehe davon aus, daß es sich bei Deinen Problemen (schrumpfen) wirklich um einen seltenen Fall handelt, aber trotzdem, es ist nun einmal passiert und ich denke, daß man dem ärztlicherseits auch gerecht werden muß.

Hatten die andere Dame auch einen S-Gap?

Gruß,

Mona.
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  #36  
Alt 14.03.2005, 18:13
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Standard Brustwiederaufbau

Liebe Karin G. :-)
Lies es nochmal in Ruhe durch!
Jede Wahrnehmung ist immer individuell und sehr subjektiv, Deine genauso, wie meine! Du hast Recht, hierbei ging es um Deine beiden September- Wunschtermine. Die Terminabklärung war, wie Du weißt, ein 5-Minutenthema!
Die Risiken, die auch bei einem S-GAP, genauso wie beim DIEP, gegeben sind, wurden erörtert -> ausgiebig, von Durchblutungsstörungen bis zur Nekrose und Lappenverlust, über Serom und Wundheilungsstörungen.
Ja, das nehme ich persönlich als "Aufklärung" wahr.
Gute Besserung und liebe Grüße Elfe
@Monika :-)
Liebe Monika, ich war erschrocken, als ich hörte, dass bei Ärzten, nicht mehr überall der Eid des Hippokrates geschworen wird! ;-(. Gehe mal einen Schritt weiter: wenn der Eid nicht geschworen worden ist, was bindet den Arzt dann an welche "ethischen Prinzipien". Siehe hierzu aus der ZEIT:
http://www.zeit.de/archiv/2000/27/20...s_hippokra.xml
Den eigentlichen Eid, siehe: http://www.medpsych.uni-freiburg.de/...ppokrates.html
Bewährt haben sich, im Arztgespräch, sowohl ein schriftlicher "Fragenkatalog", der beim Arzt bleiben kann, wenn er die Fragen schriftlich/z.B. per eMail beantworten will!
Auch protokollarische Mitschriften von objektiven Dritten, z.B. Deiner Freundin, die Dir dann das "Gesagte" nochmals in Erinnerung ruft und die Gesprächsinhalte/analog zum Fragenkatalog/ nochmals wiedergibt!
Manchmal geht ja auch in der Aufregung etwas "verloren". Das kann mit einem Fragenkatalog und einer Protokollierung etwas minimiert werden!

@Mona
Liebe Mona :-)
Das ist eine berechtigte Frage.
Wieviel will ich tatsächlich wissen, z.B. über das OP-Verfahren/Methode?
Ich persönlich wollte alles wissen, um selbst ab-wägen zu können, für oder gegen was ich mich entscheide! Ich bin da sozusagen "Prozessorientiert" (Begriff aus dem Qualitätsmanagement)
-> Aber, dazu muß ich auch sagen, dass das nicht die Regel ist. Ich kenne Frauen, die es nicht interessiert hat, wie welche OP gemacht wird. Sie haben den Chirurgen vollends vertraut, es war für sie okay! Sie waren sozusagen "Ergebnisorientiert". Auch das ist dann gut, wenn sich jemand nicht für den Prozess interessiert, sondern nur seinen DIEP, als Ergebnis, "sieht".
Wir Menschen sind da eben unterschiedlich! ;-)
Jede von uns entscheidet sich so, wie sie es für sich als "richtig und gut" bewertet!
Ja, Mona, es gibt Ärzte, die können Dir genau aufmalen, welche Arterie und Vene von wo nach wo "verpflanzt" wird und wie hoch der durchschnittliche Blutverlust ist! Auch zur Herabsenkung der Körpertemperatur, wie lange Du um 35°C "gehalten" wirst, zur Atem- und auch Herzfrequenz etc. können Aussagen gemacht werden. Genauso kann ich "lernen", dass die Anastomose, der neue Gefäßkreislauf, nicht genäht, sondern geklammert wird ;-).
Welche Costal-Arterien und -Venen verwendet werden können, und welche Alternatven es gibt, falls es zu Durchblutungsstörungen kommen sollte! etc. ...
... und jetzt mal ganz ehrlich -> nützt mir dieses Wissen etwas???
Neee.... gar nix ;-(. Denn während der OP schlafe ich den "Schlaf der Gerechten".
Wissen ist Macht, aber Nicht-Wissen macht auch nix, in diesem, meinen Fall *lach*
Ich wünsche allen eine wunderschöne Woche
Liebe Grüße Elfe
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  #37  
Alt 14.03.2005, 19:46
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Standard Brustwiederaufbau

Hallo Ihr Lieben,
habe in letzter Zeit nur still mitgelesen. Muß mich aber nun doch zu Wort melden.
Wie Ihr wißt, hatte ich vor 3 Wochen meinen Aufbau Diep-flap.
Ich habe mich ca 1 Jahr lang informiert und ich war mir der Risiken bewußt.
Ich bin auch ein Mensch, der alles wissen muß, am liebsten wäre mir ein Buch gewesen, wo ich MEINE OP vorher Seite für Seite lesen konnte.Da das aber leider nicht geht habe ich mich noch 1 Tag vor der OP dem zu operierenden Arzt anvertraut und was soll ich sagen, der Gute hat sich doch glatt fast 2 Stunden für mich Zeit genommen und hat mich wirklich über alles nochmals aufgeklärt.
Mir war auch von Anfang an klar, dass es auch schief gehen kann, durch den starken Strahlungsschaden den ich hatte, aber ich wollte es zumindest versuchen.
Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden.Übrigens lag bei mir auf dem Zimmer eine Frau, die einen beidseitigen Aufbau mit Diep hatte.So schöne gleichmäßig wohlgeformte Brüste habe ich schon sehr lange nicht mehr gesehen. Sie war übrigens 54 Jahre.
Heute 3 Wochen nach OP habe ich nur ab und an mal ein ziehen,aber am Bauch, was eigentlich normal ist.
Liebe Grüße
Karin B.
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  #38  
Alt 14.03.2005, 20:05
Karin G. Karin G. ist offline
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Liebe Elfe,

ich bitte dich, auch meine Postings genau durchzulesen. Meine Postings gingen nicht darum, dass ich nichts von den Standardaufklärungen (Nekrose, Wundheilungsstörungen, Serome usw.) gehört hätte. Ich habe aber nichts von den Schmerzen im Entnahmebereich vernommen. Ich habe nichts von der Rückbildung des Fettgewebes nach erfolgreicher Durchblutung vernommen. Das war ja auch nicht möglich, weil ich in beider Beziehung nach Aussage des Arztes die Erste gewesen bin.

Nachdem ich nun die Erste mit derartigen Komplikationen war, wurden zumindest die erheblichen Narbenschmerzen im Gesäß in die Psychosomatik abgeschoben, wie du es ja in deinem vorherigen Posting auch gemacht hast. Also wird der Arzt die nachfolgenden Patientinnen bestimmt nicht so aufklären, dass dies als Nebenwirkung genannt wird. Dass er die Rückbildung des Fettgewebes als psychosomatisch ansieht, hat er allerdings nicht gewagt. Fälle wie mich soll es nicht geben, das merke ich deutlich.

Liebe Elfe, du bist übrigens nicht mein Arzt. Fühle dich also nicht angegriffen, wenn ich meine Komplikationen schildere. Du brauchst dich auch nicht für meinen Arzt verantwortlich fühlen, auch nicht für sein Beleidigtsein und für sein äußerst verletztendes Verhalten. Du warst nicht dabei. Der Mann kann mit Misserfolgen nicht umgehen. Die anderen Ärzte dieses Krankenhauses waren alle in Ordnung und normal. Also spare dir Schuldvorwürfe wie: "Erwartungshaltung" und "SSP". Was ich brauchen kann, ist Trost und freundliche Auseinandersetzung mit diesem Problem. ICH bin diejenige, die sich tagtäglich mit dem misslungenen Brustaufbau auseinandersetzen muss. Du musst dich nicht dazu berufen fühlen, die Ehre unseres Arztes zu verteidigen.

Zum Glück finde ich eine Reihe von Frauen in den beiden Foren, in denen ich schreibe, die mich durchaus verstehen.

Gruß
Karin
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  #39  
Alt 14.03.2005, 20:11
Karin G. Karin G. ist offline
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Standard Brustwiederaufbau @ Mona

Hallo Mona,

ja, die erwähnte Dame hatte auch einen S-GAP. Sie klagte nach Aussage des Arztes auch über heftige Narbenschmerzen. Ob sich bei ihr Fettgewebe zurückgebildet hat, weiß ich nicht. Glaube ich auch nicht, weil das Gespräch sich damals ausschließlich um die Narbenschmerzen drehte. Es sind ja leider nicht nur Narbenschmerzen, sondern ich kann leider in keiner Weise mehr die Narbe belasten in Form von Laufen, Springen, Tanzen usw. Mir fiel auch nur deshalb ein Stein vom Herzen als ich das hörte, weil ich mich mit meinen Problemen so alleine sah und manchmal schon glaubte, ich hätte irgendwelche "hysterischen" Züge, wie mir vom Arzt versucht wurde einzureden.

Ich glaube, das brauchst du bei deinem DIEP nicht erwarten. Das Bauchgewebe ist anders, weicher. Ich hatte mal einen Bauchschnitt von 20 cm und merke nichts mehr.

Alles Gute
Karin
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  #40  
Alt 16.03.2005, 14:07
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Hallo, an Karin G.,

ich möchte dich damit trösten zu wissen, du bist in der Tat nicht die Einzige mit neuen, einmaligen Beschwerden nach einer Brust-OP. Als ich ein halbes Jahr nach meinem Latissimus-dorsi-Brustaufbau dem Professor der Gyn-Abteilung, wo ich die OP hatte machen lassen, sagte, es ziept und zwickt hier und da, das tut scheußlich weh und außerdem zuckt und krampft der verlegte Muskel, da sagt der gute Mann: Ach, da reden Sie in 3 Jahren nicht mehr von!
Damit war die Sache abgetan und ich war vollkommen vor den Kopf geschlagen, weil ich dachte ich hab maximal noch 3 Jahre zu leben!(Was nach meiner Meinung auch tatsächlich so gemeint war, er hat es dann aber gegenüber meiner Frauenärztin geleugnet, die Bemerkung überhaupt gemacht zu haben). Nun, nach über 5 Jahren nach OP sind die Beschwerden noch viel schlimmer geworden: Der Lat.-Muskel ist noch mehr geschrumpft, engt den Brustkorb ein und hat das Lungenvolumen rechts verkleinert, da keine "normale" Atmung mehr machbar ist, ohne das es an allen Ecken und Kanten ziept und zwickt. Die Krämpfe im Lat.-dorsi-Muskel sind nicht von schlechten Eltern und tun wirklich weh, die Lymphtherapeutin müht sich jedesmal bei der Behandlung bei mir ab, eine Dehnung und Entstauung in der aufgebauten Brust zu erreichen usw. usw.
Auch mir glaubt das alles kein Mensch - außer meiner Lymphtherapeutin, denn die kann das ja fühlen und ist oft dabei wenn ein Krampf kommt-, es ist für die Ärzte leichter zu sagen, hatten wir noch nicht, also kann es nicht sein!
Und daß ich jetzt schon mehr als 5 Jahre überlebe, war für die operierenden Ärzte wohl auch nicht anzunehmen, denn so viel Erfahrung mit Langzeitüberlebenden bei Lat.-dorsi-Brustaufbau gibt es noch nicht. Dies nur als Trost für dich und lass dich einfach nicht in die Psycho-Ecke schieben, da gehören wir beide nicht hin, auch wenn die Ärzte das gerne so sähen.

Herzliche Grüße - Monika :=)
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  #41  
Alt 16.03.2005, 17:45
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Danke liebe Monika, dein Eintrag tut mir gut.

Eigentlich ging dieser Thread ja um die Frage von Mona, in wie weit man sich aufklären lassen möchte bzw. aufgeklärt worden ist. Ich möchte in der Tat alles genau wissen, was eigentlich passiert und welche Komplikationen die OP mit sich bringen kann. Über die normalen Risiken bin ich auch aufgeklärt worden.

Über Folgen, die noch keine Patientin hatte, bin ich natürlich nicht unterrichtet worden. Aber ich frage mich ernsthaft, ob die nachfolgenden Patientinnen nun, nachdem mein Fall eingetreten ist, entsprechend anders aufgeklärt werden. Wenn meine Probleme aber in die Psycho-Ecke geschoben werden, ist es so, als gäbe es sie nicht. Daraus ergibt sich die Frage: Wie viele Patientinnen sind schon in diese Psycho-Ecke geschoben worden, wie viele Aufklärungsgespräche wurden daher nicht korrekt durchgeführt?

Bist du sicher, ob du der erste Fall warst mit deinen Problemen? Da ich deine Probleme durch dieses Forum schon lange kenne, weiß ich, dass du mittlerweile auch Patientinnen gefunden hast, die ebensolche Schmerzen haben wie du. Ich hatte mich auch einmal für den Aufbau mittels Latissimus dorsi interessiert. Bis auf die Erwähnung einer eher unwahrscheinlichen Nekrose, weil der Muskel ja mit den Blutgefäßen verbunden bleibt, wurde mir diese OP nur in schönsten Farben geschildert. Heute kenne ich mehrere Frauen, die "unter den Lat. leiden".

Für mich ist es dann schlimm zu hören, dass ich meine Probleme selbst herbeigeführt hätte, weil ich es ja sowieso so erwartete. Nach dem Motto: Selbst Schuld, warum verhältst du dich nicht anders. Andersherum nämlich ist es: Ich bin in die OP gegangen, weil ich vollstes Vertrauen hatte. Schließlich bin ich keine Selbstmörderin.

Liebe Monika, eines habe ich aber für mich selbst gelernt: Ich kann meinen Zustand nicht mehr ändern, gehe sogar noch heute davon aus, dass mir keiner der Ärzte solch einen Zustand bewusst zufügen wollte. Ich glaube sogar, dass sie sich alle Mühe gegeben haben, abgesehen davon, ob eventuell einige Fakten bei der Aufklärung nicht berücksichtigt wurden. Die Suche nach Schuldigen nimmt Energien.

Und was den Schmerz angeht: Es gibt durchaus Psycho-Techniken, die die Schmerzen vorübergehend lindern können, die entkrampfen, ablenken oder überdecken. Klar kommt es auf die Schmerzintensität an. Aber ich habe es ein Stück in meiner Hand.

Und was die verkorkste Optik angeht: Vielleicht sollte ich froh sein, dass ich überhaupt lebe. Die 1. OP war notwendig, vermutlich auch die Entnahme der Lymphknoten. Auch diese Erstoperationen sind schon verantwortlich für die folgende Misere, aber diese OPs waren wie gesagt notwendig und haben vermutlich mein Leben gerettet.

Liebe Grüße
Karin
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  #42  
Alt 17.03.2005, 12:27
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Hallo ihr Lieben,
leider bin ich erst heute auf diese Seite gestoßen. Im Oktober 1997 ist mir nach der Tumorentfernung (re Brust, re Quadrant aussen) die Brust durch den Latissimusmuskel wieder aufgebaut worden. Leider sind mir die Nachteile einer solchen OP nie aufgeführt worden. Ich hatte bei einer Kollegin das Ergebnis einer solchen OP gesehen und fand das sehr gut. Doch leider fallen solche OP's ja bei jeder Patientin anders aus, was bei mir der Fall war. Nicht nur eine sehr unschöne Narbe am Rücken, nein ich habe seitdem auch unerträgliche Schmerzen, die leider auch schon chronifiziert sind, so dass ich seit fast 4 Jahren Opoide nehmen muss und seit 1 Jahr alle 3 Tage ein Morphiumpflaster auftrage. Wenn ich nochmals entscheiden müsste, würde ich keinen Aufbau mehr machen lassen.
Vor kurzem wurde bei mir Mikrokalk festgestellt und jetzt habe ich natürlich Angst, dass alles wieder von vorne beginnt.
Gute Besserung für alle
Deido[name@domain.de
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  #43  
Alt 18.03.2005, 14:28
Karin G. Karin G. ist offline
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Hallo Deido,

danke für deinen Eintrag. Ich finde es auch sehr wichtig, dass alle Seiten und Folgen eines Brustaufbaus aufgezeigt werden. Nur so kann mich sich wirklich entscheiden - was nun richtig war, hängt letztendlich individuell vom Ergebnis ab.

Ich bin neulich mal wieder bei RTL2 gelandet, die ja in ihren Schönheits-OP-Sendungen immer zeigen, was alles so möglich ist. Da hat sich eine junge Frau mit schönen, kleineren Brüsten Implantate einlegen lassen, die die Brust für meine Begriffe total unnatürlich aussehen ließ. Und der Arzt sagte: "Gut" und die Patientin ist "glücklich". Und die Folgen: Die gesunde Haut wird gedehnt und die Frau wird auf ewig Implantate tragen müssen. Warum hat der Chirurg die OP nicht abgelehnt? Wo bleibt die Verantwortung? Ich fürchte, es ist auch bei Krebspatientinnen nicht anders. Es ist alles "gut" und "schön", solange man selbst oder die Kasse zahlt.

Gruß
Karin
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  #44  
Alt 18.03.2005, 20:47
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Hallo, Deido,

na, das sind ja Aussichten, was die Schmerztherapie angeht! Ich befinde mich schon auf Stufe 1 der Schmerztherapie, und mein Magen spielt schon verrückt vor lauter Chemie, die ihm da zugeführt wird. Für den Darm kann das auch nicht so gut sein. Die von dir angesprochenen Pflaster sind da sicherlich verträglicher. Aber auch bei mir hätte alles vermieden werden können, wenn ich sachgerecht aufgeklärt worden wäre. Ich hätte dann nämlich niemals einen Latissimus-Aufbau machen lassen. Bei mir wurde der Latissimus in voller Länge ohne zusätzliches Implantat für den kompletten Brustaufbau verwendet und darüber hinaus noch der Nerv aktiv gelassen. So kann der "Rückenmuskel" in der Brust ungeniert vor sich hinzucken. Es ärgert mich maßlos, daß die Ärzte es nicht für nötig halten zu sagen, daß der Rückenmuskel da vorne nicht wieder wegoperiert werden kann (außer in einer Notoperation!), weil keiner mehr an die Achsel rangehen will und bei einer Wegnahme auch noch der darunter liegende Brustmuskel verletzt wird!

An Karin G. :
Auch bei mir hat man gleich anfangs versucht, mich auf die Psycho-Schiene zu schicken, so nach dem Motto: Ach, da reden Sie in 3 Jahren nicht mehr von! Doch die Beschwerden werden immer schlimmer und sind eben nicht mehr mit "Gedankenarbeit" wegzudeuteln. Wie Diedo muss ich Schmerzmittel nehmen, da hilft kein Autogenes Trainung etc. mehr! Du tust im Grunde mit deiner Antwort das gleiche wie die Ärzte: Denk positiv und schon lösen sich deine körperlichen Schmerzen in Wohlgefallen auf! Danke, aber auf solche Ratschläge möchte ich in Zukunft wirklich verzichten, denn sie helfen nicht wirklich weiter. Du magst dich vielleicht mit deiner Situation so arrangieren können, doch funktioniert das bei chronischen Schmerzen, die jetzt über 5 Jahre andauern und mir jede Nacht Schlaflosigkeit bescheren, die mich mittlerweile arbeitslos gemacht hat, überhaupt nicht. Siehe oben bei Diedo, die mittlerweile bei Morphium angelangt ist. Ich bin leider sicher nicht die Einzige, die diese Probleme mit dem Latissimus hat, aber gerade deswegen halte ich dieses Thema immer aktuell, denn die Verwendung des Latissimus nimmt in einigen Kliniken überhand.
Ich zitiere hier nochmal Dr. Rezai: Die Kunst des Arztes ist es, ohne den Lappen auszukommen! Er weiß genau, warum er das sagt. Er verwendet den Latissimus zwar auch noch (so wie bei Diedo zur Defektverfüllung), sagt den Patientinnen aber auch nicht, daß sie den Muskel da nie wieder los werden! Es sagt nämlich kein Arzt, weil es das größte aller Arztgeheimnisse ist, welche es überhaupt gibt.
Denn umgekehrt, wenn alle Frauen die negativen Seiten kennen würden die mit einer Latissimus-Operation verbunden sind, so würde keine diese Methode bei sich anwenden lassen! Damit dies nicht so ist, wird es von den Ärzten tunlichst verschwiegen - denn nach wie vor sind wir immer noch Versuchskaninchen, so nach dem Motto, mal sehen wie lange der Krug zum Brunnen geht, bis er bricht!
Das Maß ist längst voll und doch lassen sich noch immer Frauen diese OP-Methode einreden! Es lebe der Glaube an das Gute in Person eines Arztes!

Liebe Grüße von Monika :=)
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  #45  
Alt 18.03.2005, 23:43
Karin G. Karin G. ist offline
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Hallo Monika,

dann möchte ich es so formulieren: Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ich in entspannten Situationen mit meinen Schmerzen ein wenig besser umgehen kann. Mir selbst ist aufgefallen, dass ich mehr unter den Schmerzen leide, wenn ich insgesamt verspannt oder gar unglücklich bin. Ich musste lernen, dass das nichts damit zu tun hat, dass der Schmerz deshalb psychisch begründet ist, nur weil ich ihn beeinflussen kann. Deshalb denke ich lange noch nicht so wie mein Arzt, der mir sagte: "Sie haben in Ihrem Leben so viel durchgemacht und horchen deshalb zu stark in Ihren Körper!" Das eine ist der reale, beispielsweise durch eine OP entstandene Schmerz, der eventuell beeinflusst werden kann. Oder auch nicht, zum Beispiel bei dir. Das andere aber sind herbeiphilosophierte Schmerzen, die keinen Hintergrund haben. Und dagegen wehre ich mich.

Wichtig ist für uns beide ja nur die Minderung der Schmerzen. Für mich ist jedenfalls das das Ziel. Und ich bleibe dabei, dass Psycho-Techniken durchaus einen Einfluss haben können. Wenn auch nur vorübergehend und situationsbedingt. Auch bei einem gebrochenen Bein funktioniert das, bei dem jeder sagen würde, dass er sich den Schmerz nicht einbildet. Ob diese Technik bei jedem funktioniert, bleibt offen.

Gruß
Karin
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