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  #1  
Alt 03.09.2007, 20:00
K51E52 K51E52 ist offline
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Beiträge: 29
Standard Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Ist es wirklich von großem Nutzen bei diesem Befund eine Bestrahlung zu machen?
Mastektomie li. mit Axilliadissection Level I und II; mittelgradig differnziertes, invasiv-lobuläres Mamacarcinom. Ausschneidung im Gesunden.
Staging: G2,pT 3m,L1,V 0, R 0, pN I a( 3/14) Östrogen u. Progersteron pos. Her-2-neu neg.

Bisherige Therapie: 3 FEC, 2 Docitaxel, 3. kommt morgen. Geplant: AHT und Bestrahlungen
Da wegen der FEC u. Docitaxel Chemos schon ein hohes Risiko einer Herzschädigung besteht,das durch die Bestrahlungen noch erhöht wird, würde mich euere Meinung dazu interessieren. Ausserdem besteht ja auch noch die Gefahr eines Lymphödems, das bisher Glücklicherweise nicht vorhanden ist.
Ist bei der Bestrahlung die Gefahr des Dauerschadens nicht größer als der Nutzen?

Feue mich auf euere Meinungen!

Viele Grüße
K51E52
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  #2  
Alt 03.09.2007, 21:22
Moonlady Moonlady ist offline
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Ort: Großraum Karlsruhe
Beiträge: 489
Standard AW: Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Hallo meine Liebe (sorry, Dein Name ist mir zu kompliziert zum Abtippen ),

inwieweit die Bestrahlung bei der Einzelnen von Nutzen sein mag, das zeigt, wie bei allen anderen Therapien auch, erst die Zeit. Laut den mir von meinem Gyn präsentierten Statistiken soll die Bestrahlung die Gefahr eines Lokalrezidivs jedenfalls deutlich senken. Auf welcher Seite der Statistik jede einzelne von uns steht (bei den Prozenten, denen die Therapie Nutzen bringt, oder bei dem Teil, dem es nichts nutzt), das wird leider nie jemand voraussagen können (auch ich würde mir oft wünschen, genau zu wissen, was mir nutzt und was nicht).

Zu "Dauerschäden" kann ich lediglich von mir selbst sprechen.

Ich wurde schon zweimal an rechten Brust, d.h. an der gleichen Stelle, bestrahlt (Ende Juli - August 2005: 30 Bestrahlungen und 3 x Boost, Juli 2007: 28 Bestrahlungen).

2005 hatte ich nach den Bestrahlungen nur kurzzeitig eine leicht gerötete Haut an einer Stelle auf dem rechten Schulterblatt. Andauernde Nebenwirkungen gab es absolut keine (kein dicker Arm, keine Ödeme, keine Gewebeverhärtung oder Ähnliches).

Nach der zweiten Bestrahlungsphase, die jetzt gerade einmal vier Wochen zurückliegt, ist das jetzt ja zum zweiten Mal bestrahlte Gewebe etwas berührungsempfindlich, wobei ich davon ausgehe, dass sich das in den nächsten Wochen noch normalisieren wird. Aber ansonsten hatte ich bisher wiederum keinerlei Probleme (na ja, die Müdigkeit hat dieses Mal zugeschlagen, aber das bessert sich jetzt auch wieder).

Wenn die Ärzte Dir das "volle Programm" empfehlen, dann sicherlich deshalb, um Dir die bestmöglichen Heilungschancen (nach dem heutigen Stand der Wissenschaft) zu ermöglichen.

Die Entscheidung, wie Du therapiemäßig verfahren willst, hängt aber wohl im Besonderen von Deinem "Sicherheitsbedürfnis" ab ("ich habe alles getan, um den Krebs zu besiegen" oder "wenn ich die und/oder jene Therapie mache, dann scheint mir das für mich ausreichend"). Es ist eine schwierige Entscheidung, vor der ich auch schon einige Male stand (womit will ich tatsächlich behandeln lassen und was möchte ich absolut nicht?) - und die musst Du am Ende ganz alleine treffen.

Ich persönlich hatte was die Nebenwirkungen der Strahlentherapie anbelangt jedes Mal Glück. Aber Nebenwirkungen ... es ist so wie bei allem: jede von uns reagiert anders.

Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich "richtige" Entscheidung triffst, zu der Du dann letztendlich voll und ganz stehen kannst.

Viele liebe Grüße


Barbara
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  #3  
Alt 03.09.2007, 22:00
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Registriert seit: 21.02.2006
Beiträge: 1.593
Standard AW: Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Hallochen (dein nickname ist wirklich etwas kompliziert )

die Frage ob Bestrahlung sinnvoll ist, wird dir niemand beantworten können, die Therapie ist Standard und wird deshalb empfohlen. Weshalb ich mich hier zu Wort melde sind 2 Dinge die vielleicht zu bedenken sind

- ich meine, dass ein Lymphödem im Arm sicher nur durch Bestrahlung entstehen kann, wenn die Axilla mit bestrahlt wird. Natürlich gibt es auch ein Ödem in der Brust, habe selbst damit zu tun, es geht aber auszuhalten. Bei dir besteht eher das Risiko für ein Lymphödem aufgrund der entfernten Knoten aus level 1 und 2, aber es muss nicht sein.

- in deinem Befund steht L1, das heißt dass Krebszellen in den Lymphbahnen gefunden wurden (mein Befund ist genauso). Es wäre doch möglich, dass auch durch die OP einzelne Zellen in der Brust verbreitet wurden, auch wenn steht "im Gesunden entfernt". Diese soll die Bestrahlung zerstören, denn einzelne Zellen kann man nicht sehen.

Wäge für dich selber ab, was dir wichtig ist, im großen und ganzen ist die Bestrahlung gut zu überstehen und ein Klacks gegenüber der chemo.

Liebe Grüße Anett
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  #4  
Alt 04.09.2007, 16:26
K51E52 K51E52 ist offline
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Registriert seit: 23.07.2007
Beiträge: 29
Standard AW: Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Hallo

vielen Dank für Euere Antworten. Ich weiß, dass mein Nick kompliziert ist, alles was mir noch so eingefallen ist, war schon vergeben. Werde versuchen ihn zu ändern.
@ Moonlady
Wieso wurdest du zweimal bestahlt?
@ Sonnenstrahl
Mir ist schon klar, dass die Ärtze voll auf Sicherheit fahren. Ich möchte einerseits ja auch die bestmögliche Behandlung des Krebses. Doch was hilft es mir, wenn ich dafür solche dauernhaften Schäden bekomme, dass die Lebensqualität deutlich geringer wird oder sich dadurch das Risiko an den " Nebenwirkungen" ( Durchblutungsstörungen des Herzens mit Gefahr eines Herzinfarkts) zu sterben deutllich erhöht.

Ich habe mir gedacht, warum nach einer Ablatio und den Chemos noch Bestrahlungen? Heute habe ich meinen genauen Histologiebefund bekommen. Dort steht bezüglich der Lymphknoten: 1-12. je ein LK,13+14 zusammen ein LK .
Phatol. Gutachten:3 v. 14 Lk zeigen bis 8 mm große Metastasen.
Wenn mein Tumor auf der Re. Seite gewesen wäre, würde ich mir wegen der Bestahlungen wahrscheinlich nicht so viele Sorgen machen, da es ja dort das Herz nicht betreffen kann. Die Wahrscheinlichkeit, ein Lyphödem zu bekommen, steigt doch mit der Tatsache das Level 1 u. 2 schon entfernt worden sind. Da ich eine Tätigkeit ausübe, bei der ich viel Feinarbeit mache u. deshalb auch "Fingerspitzengefühl" brauche, wäre eine Beeinträchtigung durch ein Ödem nicht gerade gut. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man sagen könnte:" Wenn man die Bestrahlungen nicht macht, dann habe ich das erhöhte Risiko eines Rezidivs. Mit den Bestrahlungen wurde zwar alles gemacht und den Krebs zu bekämpfen, dafür steigt aber hier die Gefahr einer Irreversieblen Herzschädigung" Fazit für mich; Egal was ich mache, ein starkes Risiko früher zu streben bleibt bestehen, nur dass es mit einer Herzerkrankung schneller und Schmerzloser geht. Dazu kommt noch, dass meine Mutter eine Herzmuskelverdickung hatte ( an der sie auch gestorben ist), von der man nicht sagen konnte, ob sie vererbbar ist oder nicht. Vielleicht habe ich auch deshalb solche Zweifel.

Viele Grüße
Evi
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  #5  
Alt 04.09.2007, 21:39
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 639
Standard AW: Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Hallo, Evi,

soviel ich weiss, wird nach einer Ablatio dann bestrahlt, wenn mehr als
3 Lymphknoten befallen waren oder wenn der Tumor größer als 4 cm
war. Bei dir ist dieser Fall ja mit einem T3-Tumor (= 5 cm und mehr)gegeben,
zudem war der Tumor multizentrisch, das könnte noch ein
zusätzliches Risiko für ein Rezidiv sein. Mit den 3 befallenen Lymphknoten
bist du sozusagen ein Grenzfall, von daher könntest du dich auch gegen
die Bestrahlung entscheiden, aber von der Tumorgrösse her.... hm.

Allerdings ist dein Tumor lobulär und hormonrezeptorenpositiv, d.h. er
spricht gut auf die geplante Antihormontherapie an.

Leider kann ich jetzt auch nur schreiben, es ist letztlich deine eigene
Entscheidung, ob du die Bestrahlung machen läßt oder nicht und wie
stark dein Sicherheitsbedürfnis ist. Wenn du die AHT konsequent die
5 Jahre (oder mehr) durchziehst, wäre vielleicht ein Verzicht auf die
Bestrahlung zu vertreten, allerdings weisst du ja jetzt noch nicht, wie
du die AHT verträgst. Manche brechen sie ja wegen Unverträglichkeit ab
und in dem Fall wärst du vielleicht froh, die Bestrahlung gemacht zu haben.
Aber deine Argumente wegen der Herzschäden sind natürlich schon
schwerwiegend.

Schwierige Entscheidung. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Ulrike
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  #6  
Alt 04.09.2007, 23:13
Ullala Ullala ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.09.2007
Beiträge: 313
Standard AW: Ist die Bestrahlung Sinnvoll?

Mische Angst und Überlebenswillen zu gleichen Teilen zusammen.
Würze das Ganze mit einer guten Portion Bauchgefühl und gib' noch eine Prise Skepsis dazu.
Richte alles auf einem Teller voll Selbstliebe hoffnungsvoll an!
Als Garnitur eignen sich einige Tränen und ein großer Klecks Humor.

Liebe Evi,

niemand wird Dir die Entscheidung abnehmen können, aber ich wünsche Dir, dass mein "Rezept" Dir ein bisschen dabei hilft, die FÜR DICH (!!!) RICHTIGE zu finden!

Liebe Grüße,

Ullala
(die, die nächste Woche eine weitere Chemo- und ihre erste Bestrahlungsrunde dreht)
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