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Alt 10.05.2007, 08:59
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Daumen hoch Chemo und zusätzliche Bestrahlung?

An alle lieben Leser dieser Seite,

ich schreibe hier meinen Erfahrungsbericht, damit der eine oder andere Leser sich informieren kann.

Nachdem bei mir die Chemptherapie so wunderbar angeschlagen hat, dass sich die Geschwulst von 6,5 x 5 cm schon nach dem 3. Zyklus auf nicht mehr ganz sichtbare 1 cm reduziert hat, wurde mir damals empfohlen, nach den insgesamt 6 Zyklen eine propylaktische Bestrahlung der Tumorgegend und des Gehirns vornehmen zu lassen.

Zuerst war ich geschockt, doch nach Aussage der Ärzte ist die Chance, z.B. im Gehirn keine Metastasen zu bekommen, durch eine Ganzkopfbestrahlung um 30 % gebannt.

Da die erfolgte Chemotherapie zwar den Körper von Geschwülsten befreien kann, aber durch die Hirnschranke nicht bis in den Kopf wirken kann, sucht sich der Krebs einen neuen Wirt, und das ist leider zu oft der Kopf. Deshalb ist es sehr wichtig, bei Diagnosestellung auch den Kopf untersuchen zu lassen. Bitte besteht darauf!

Ablauf der Strahlentherapie

Über ein CT wird, verglichen mit dem alten CT-Befund, die Lage der ehemaligen Tumorgegend lokalisiert und bestrahlt. Für die Thoraxgegend wird lediglich mit Textmakern ein Feld eingezeichnet, das meistens 28 x bestrahlt wird. Es dauert oft nur wenige Minuten, es tut nichts weh dabei. Die Bestrahlung erfolgt täglich, ausser Samstag und Sonntag. Evtl. Nebenwirkungen, wie Schluckbeschwerden können durch entsprechende Medikamente schnellstens gelindert werden. Die Krankenkassen zahlen die täglichen Taxifahrten ins Krankenhaus, Antrag muss gestellt werden. Trotz alledem sollte man die Wirkung der Bestrahlung auf den Körper nicht unterschätzen. Dieser muss auch in der Zeit Schwerstarbeit leisten, um die getöteten restlichen Zellen abzutransportieren, leider auch dazu noch gesunde Zellen.


Propylaktische Ganzkopf-Bestrahlung

Damit sich wie o. beschrieben, keine Metastasen im Kopf einnisten können, wird von den Ärzten diese Bestrahlung empfohlen. Dazu wird eine Comutersimulation des Kopfes gemacht, eine entsprechende Gesichtsmaske wird angefertigt, die ich persönlich als sehr unangenehm empfunden habe. Ein warmes, weiches Kunststoffflies wird über das Gesicht gelegt, man wartet, bis es vollkommen ausgetrocknet ist (ca. 10 Minuten). Diese Maske bekommt man bei jeder Bestrahlung (bei mir 15 Stück) aufgesetzt und man wird dabei am Tisch fixiert. Aber auch diese Bestrahlung geht sehr schnell vonstatten, ich zähle immer bis 80 und schon ist es vorbei.
Sollten sich auch hier Beschwerden einfinden, erhält man sofort entsprechende Medikamente vom Doc. Mir wurde es ziemlich übel durch diese Kopfbestrahlung, denn hierdurch kann eine Gehirnschwellung hervor treten, die durch das Medikament Dexamethason 1,5 mg schnellstens behoben wurde.


In zwei Tagen habe ich es geschafft. Bin heute sehr froh darüber, alles erdenkliche propylaktischer Art, was man dem bösen Krebs antun kann, getan zu haben.

Sollte irgend jemand hierzu Fragen haben, bin ich sehr gerne bereit, diese zu beantworten.

Euch alles Gute

Ulla
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